Schach an Schulen

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    • Schach an Schulen

      Hallo liebe Schachgemeinde,

      das hier im Zeitungsartikel beschriebene hat mich beeindruckt!

      mobil.abendblatt.de/hamburg/ha…ernen.html?cid=Startseite

      Ist Euch in Eurer Umgebung auch die Aufnahme des Schachspiels im Unterricht bekannt? Ich hatte bisher allenfalls von Schach AGs an Schulen gehört - aber diese Handhabung erinnert ja fast an russchische Schulen, in denen Schach Pflichtfach ist. Bin positiv beeindruckt!

      Viele Grüße und noch ein schönes Wochenende

      Mango
    • Es wäre aber besser, wenn Schach als Schulfach eingegführt werden würde.
      Als AG wird es von viel zu wenigen Schülern wahrgenommen und nützt daher auch nicht soviel wie als Schulfach, zumal es bei AG´s keine Noten gibt und dies daher auch nicht so ernst genommen wird.
      Bei unserer momentanen Regierung mache ich mir allerdings keine Hoffnung, dass sich diesbezüglich etwas ändert...
    • Hallo Leute,

      ich gebe selber auch eine Schach AG. Das Ganze hat leider nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Es gibt Schulen, an denen Schach AG´s (nur) eine reine Schülerbeschäftigung sind.
      Wir "Schach-AG-Lehrer" haben zwischen 15 und 16 Uhr kaum Chancen den unruhigen Kindern was beizubringen. Die meisten von ihnen wären wohl lieber zu Hause. Aber heutzutage gibt es
      ja sawas wie den Offenen Ganztag (in meiner Zeit hat es das nicht gegeben) Der offene Ganztag ist nur für Eltern ein Vorteil, da sie dann ihre Arbeit nachgehen können. Für Schach ist das einfach zu
      spät. Wenn es ein Schulfach wäre, dann wären die Kinder; meinetwegen zur 5. Schulstunde viel aufmerksamer. Das wäre besser; dann könnte man den Kindern auch echt was beibringen.
      Ein entsprechendes Beispiel gibt es ca. 30 - 40 km weg. Dort hat es ein Lehrer geschafft die Schule davon zu überzeugen. Diese Schule räumt folgerichtig bei Schulschachturnieren überall richtig
      ab. Auch der Traum davon die Schach AG-Kinder zum Schachverein zu "bringen" ist schwer, weil viele Kinder nachmittags noch viele andere Hobbys haben. Mir macht es allerdings immer wieder Spass
      zu sehen, was einige Kinder auch in ein paar Schulstunden (nachmittags) lernen können. Es wäre schön, wenn sich da die Verantwortlichen mal Gedanklen drüber machen, ob man den Schulschach
      nicht dahin fördern könnte, daß man ihn wirklich mal als offizielle Schulstunde einführen könnte. Denn Schach fördert auch das logische Denken in anderen Fächern. Aber ich befürchte,
      daß hier auf der Seite kein Politiker aus diesem Fachbereich zufällig "unerkannt -:))" Schach spielt. Denn gerade in Grundschulen gibt es sicher lich auch Fächer, die sagen wir mal nicht
      so ganz lebensnotwendig sind. Bitte nicht falsch verstehen: Ich will kein Religion abschaffen. -:))

      Grüße
      fra123
    • Hallo Schachfreunde,

      laut Wikipedia ist in Ströbeck Schach seit 1823 Pflichtfach. Ich weiß nicht, ob da Langzeitstudien gemacht worden sind. Mich würde aber interessieren, wie sich regulärer Schachunterricht insgesamt auf die schulische Leistungsentwicklung der Schüler und speziell auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen auswirkt. Wenn es da positive Erfahrungen gibt - wovon ich mal ausgehe - bleibt die Frage, warum das nicht verallgemeinert wird.

      Schachdorf Ströbeck

      LG
      Säffle
    • Ich als Schüler würde es wirklich toll finden Schach als ein Wahlfach zu haben. So wie z.B. Technik , Französisch usw.

      Als Pflichtfach wäre es wirklich keine gute Idee! Ich sehe es bei meinen Freunden und insgesamt an der Schule, dass min 80% nicht Schach spielen können und es auch nicht lernen wollen.
      Das Problem wäre , wie soll man bei Schach Noten machen?
      Ich leite bei mir an der Schule auch die Schach-AG und die Personen wo diese besuchen macht es auch sehr Spaß Schach zu spielen.
      Wir unternehmen auch außerhalb der Schule kleine Treffen um Schach spielen zu können..
      Schulisch würde es meiner Meinung nach wirklich positive Auswirkungen auf die schulischen Leistungen haben.
    • Auch ich möchte kurz über meine Erfahrungen mit der Schach-AG an unserer Grundschule berichten.
      Unsere Grundschule hat sowohl einen gebundenen Ganztagszweig als auch den Regelzweig, in dem die Kinder nur den Vormittag in der Schule verbringen. Unsere Schach-AG findet am Vormittag statt, immer Freitags in der 5. und 6. Stunde. Diese beiden Stunden sind für alle Schüler für AGs reserviert. Ganztagsschüler verpflichtend, Regelschüler freiwillig. Das hat den Vorteil, dass die hauptberuflichen Lehrer in dieser Zeit Konferenzen etc. Abhalten können, denn alle AGs werden von Ehrenamtlichen gehalten. Nachteil ist, dass wenig Ehrenamtliche am Vormittag Zeit haben, das sind also "nur" Rentner und ein paar Hausfrauen.
      Aber auch am Vormittag hat man als Schachlehrer bei den Kindern, die nur von den Eltern geschickt werden und kein eigenes Interesse haben, keine Chance, wirklich Fortschritte zu machen.
      Das ist aber wohl in jedem Schulfach so, ob freiwillig oder verpflichtend. Das kann uns jeder Lehrer bestätigen. Deshalb versuchen wir so viel Abwechslung wie möglich in die Schachstunde zu bringen. Z.b. Spielen unsere Kinder gerne Laufschach im Pausenhof (2 Mannschaften stehen mit ca.10 m Entfernung zum Brett, vor rennen, Zug machen, zurück rennen, Uhr drücken, dann der Nächste aus der anderen Mannschaft) oder die Einsteiger freuen sich über Gummibärchenschach (statt der Bauern liegen Gummibärchen auf dem Brett, ansonsten stehen nur die Springer auf dem Brett. Aufgabe: schlage mit deinen Springern die Gummibärchen deines Gegners....)
      Aber alle tollen Spiele motivieren immer nur kurze Zeit. Wenn die Kinder dann wieder bei einer "normalen" Einheit nur vor sich hinträumen, lässt der Erfolg lange auf sich warten.
      Bevor ich aber hier das Jammern anfange, freue ich mich lieber über die Kinder, die richtig unersättlich sind. Wir haben gerade 2 Erstklässler, die uns Lehrer richtig fordern. Sie können kaum lesen, haben aber bereits die Kinder überholt, die bereits ein Jahr länger in die AG kommen. Ob wir diese beiden ohne die Schul-AG entdeckt hätten, ist schwer zu sagen, denn trotz aller Bemühungen in der Öffentlichkeit bekannt zu werden, fanden vor den Schulschach-AGs leider nur wenige Kinder den Weg in den Verein und damit zum Schach.
      Ich empfinde die Schach-AGs als große Chance, den Schachsport einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt zu machen (schließlich spielen die Kinder zu hause auch Schach mit ihren Eltern). Ob dadurch die Zensuren sich verbessern, ist für mich und meine Kinder erst mal nebensächlich, denn Schach soll in erster Linie Spaß machen und nicht Mittel zum Zweck sein.
    • Am Bülow-Gymnasium leite ich seit 4 Jahren das Wahlpflichtfach Schach. Das Ohlstedter Schachcurriculum habe ich als Vorlage für das schuleigene Curriculum genutzt. Aller Voraussicht nach werde ich zu Beginn des nächsten Schuljahres in einer Fortbildung für Berliner Lehrer/innen über das Projekt berichten. Der Webmaster wird hoffentlich auch dabei sein (dürfen).
      Führend in Berlin ist bei "Schach als Schulfach" das Kollwitz-Gymnasium. Ein Video sollte bei Youtube zu finden sein!
    • Danke Schroeder für den Link auf das Schulschachcurriculum. Ich weiß nicht wie weit verbreitet es in den Schachvereinen ist. Aber ich denke man kann es auch gut dort einsetzen, allerdings sind 80 Seiten nicht schnell überflogen. Wichtig finde ich die Seiten 50 bis 63. Dort werden die Grundsätze zur Stellungsbeurteilung übersichtlich zusammengefasst.