Königsgambit

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    • Also meine Überlegungen, den Zug mal zu probieren sind folgende:

      a.) Meine gemachten Erfahrungen besagen,das gerade die Fischerverteidigung (3....d6) häufig von Spielern (vermutlich aus irgendwelchen Datenbanken) gewählt wird,die wenig taktisch orientiert sind.
      b.) Spätestens wenn der erste drittklassige Zug kommt,der nirgendwo mehr auftaucht,sind sie zum eigenen Denken gezwungen! Das merkt man sofort...
      c.) Ich weiß, das Schwarz in der GM-Praxis nach 6...f6! auf Gewinn steht.Trotzdem wollte ich das mal probieren.Ich sage ja nicht, das 7. Sh3 gut, sondern interessant ist.
      d.) Für den Verlust der gegnerischen Rochade gebe ich gerne einen Bauern extra.
      e.) Bitte immer dran denken, man spielt nicht gegen Engines, sondern gegen Menschen.Kommt Weiß nach



      eventuell später zur langen Rochade, sieht es meiner Meinung nach, trotz der Minusfigur nicht so schlecht aus.
    • Eine Überlegung wäre 9. g3 wert oder Txh3

      Lxf4 ist aber trotzdem denke cih die beste fortsetzung.

      Ihc bin trotzdem der meinung,dass weiß zu wenig für die Figur hat.

      schwarz wird sich mit tempo Sc6 spielen und dann die künstliche rochade anstreben.

      bzw. nach z.B c3 Kd8 Sd2 Ld7 agressiv mit h5 gegen die weiße stellng vorgehen.
    • Natürlich sind wir alle keine Engine's, aber ab einer gewissen Erfahrung (nicht Stärke!) sollte man doch eine Annehmbare Fortsetzung selber finden.

      Ich persönlich finde 7.f3 recht schön. Nach Sf4 steht Schwarz zwar nicht besser, aber man sollte kein Gambit annehmen welches man nicht widerlegen kann.

      man schlägt auf g2 und Weiß wird so eine Stellung auch nicht gewohnt sein. :D
    • Es ist ja schon viel über Königsgambit hier geschrieben worden. Im Muzio Gambit bin ich auf folgende Partie gestossen...
      Shirov - Lapinski 1990


      Alex Shirov muss hier einen ganz besonderen Tag erwischt haben oder göttliche Eingebungen; eine richtig geniale Partie.

    • Königsgambit: Muziogambit

      Ein schöner Partieschluß von Alexei Shirov im Stile der Schachromantik! Allerdings hat ihm sein Gegner die Sache hier auch recht leicht gemacht.

      Shirov, Alexei (2500) - Lapinski, J. (2200)
      Daugavpils 1990



      Im obigen Video geht Mato Jelic leider so gut wie gar nicht auf schwarze Verbesserungsmöglichkeiten ein.

      Schon vor 130 Jahren hat Wilhelm Steinitz die Verbesserung 9.-Df5! (anstelle des fehlerhaften 9.Dxd4+) angegeben, und seine Empfehlung wurde schon 1889 in der Partie Showalter - Taubenhaus erfolgreich angewandt. Auch hier sieht man wieder, warum es sich lohnt, die alten Meister zu studieren! Nach 9.-Df5! hat Weiß wohl keine ausreichende Kompensation für sein geopfertes Material, was auch durch heutige Fernschachpartien bestätigt wird.

      Ein lesenswerter - wenn auch etwas älterer - Artikel zum Doppel-Muzio stammt von dem Philosophie- und Informatik-Professor Peter Millican, der gleichzeitig ein hervorragender Fernschachspieler war. Veröffentlicht in der Zeitschrift "Correspondence Chess No. 12" vom April 1989: Peter Millican: The Double Muzio

      Einen etwas objektiveren Blick auf das Königsgambit als bei Mato Jelic vermittelt uns IM Jonathan Schrantz in einer dreiteiligen Lektion im St. Louis Chess Club and Scholastic Center. Im ersten Teil geht es dabei um das Muzio-Gambit - und zwar ebenfalls anhand der Partie Shirov - Lapinski:

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    • Hi dangerzone,
      hier ein paar Anmerkungen zu der Eröffnungsphase der Partie.

      Schwarz nimmt mit 3.-d6 eine recht passive Stellung ein und sperrt seinen Lf8 ein. Attraktivere Alternativen sind
      a) 3.-exf4 mit Übergang in das Königsspringergambit
      b) 3.-f5!? - das Adelaide Gegengambit

      Mit dem verfrühten Abtausch 4.fxe5 hast Du dem Gegner dann unnötigerweise doch noch zu freiem Figurenspiel verholfen. Einfache Weiterentwicklung (4.Sc3, 4.Lc4 oder 4.Lb5) führt stattdessen zu einer sehr angenehmen Stellung für Weiß. John Shaw führt die folgende Partie als Beispiel an:

      Kamsky,Gata (2697) - Mamedyarov,Shakhriar (2722)
      Blitz 19.9.2006



      Weiß steht dank seiner aktiven Figuren und seines Raumvorteiles etwas besser.

      Zum weiteren Partieverlauf in Deiner Partie nur noch die Anmerkung, daß Schwarz mit 18.-Sc6 (anstelle von 18.-Lf5??) 19.Lxe5 Sxe5 den weißen Angriff hätte zum Stehen bringen können.
    • Könisgambit: Moderne Verteidigung mit 5.Le2

      In Posting 130 wurde die spektakuläre Remispartie Rapport - Adams von Jan Gustafsson im Video kommentiert. Hier die Notation:

      Rapport, Richard (2671) - Adams, Michael (2740)
      48. Bieler GM-Turnier, 2. Runde, 21.7.2015




      Heute spielte Magnus Carlsen dieselbe Variante in einer Geschwätzblitz-Partie gegen IM Söze Keyzer, und es ergab sich ein malerisches Mattbild, das an das Libellenmatt erinnert:

      MagzyBogues (3217) - KeyzerSo (3004)
      Banter blitz (3 min), 6.9.2019



      Eine ganz starke Leistung des Weltmeisters in einer 3-Minuten-Blitzpartie!
    • Kürzlich ist mir bei einem realen Schachtreff der "Fidel Castro Zug" 3...Ld6 (siehe Beitrag 18 in Schachspielende Politiker...ob es davon viele gibt? ) bereits im zweiten Zug vorgesetzt worden!
      Sehr ungewöhnlich aber nicht gut, da erstens der Bauer d7 häufig beim Öffnen der schwarzen Stellung von Bedeutung ist und der Läufer dort natürlich die Entwicklung des Schwarzen arg behindert. So hatte Schwarz bald keine guten Züge mehr.

      Über 5. fxe5! hatte ich wohl nachgedacht, ich wollte aber den Gegner möglichst noch weiter in seiner Enge belassen. Der PC meint, dies ist ein Fehler.

      Mit 8.Lxf4 erreichte ich eine ideale Aufstellung :)

    • Königsgambit: Salvio-Gambit

      @Der_Patzer

      In der ersten Partie hat Dein Gegner eine altehrwürdige Variante des Königsgambits ausgepackt: das durch 5.Se5 gekennzeichnete Salvio-Gambit. Dieses wurde von dem führenden Eröffnungstheoretiker des beginnenden 17. Jahrhunderts Alessandro Salvio (1570 - 1640, er gründete eine Schachakademie in Neapel) analysiert und von seinem Zeitgenossen Gioachino Greco um 1620 in mehreren Partien erfolgreich angewandt.

      Ein großer Verfechter des Salvio-Gambits war Wilhelm Steinitz, der es in seinem (inoffiziellen) WM-Kampf gegen Adolf Anderssen 1866 in London (Steinitz siegte mit 8:6 ohne eine einzige Remispartie) in vier Weißpartien anwandte.

      Dein Gegner hat allerdings mit 6.g3? (statt 6.Kf1) schon sehr früh den Pfad der Tugend verlassen. Das hättest Du so widerlegen können: