Rotstift erreicht das Schach

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    • Förderung des Schachsports

      Fördermittel werden auf null gekürzt.

      Hier der entsprechende >Link<

      Hallo liebe Schachfreunde!

      Ich denke das diese Einsparung des BMI dazu führen kann dass viele Mitglieder von Vereinen ihre Beiträge einfach nicht mehr zahlen können.
      Ebenso vermute ich dass kleinere Vereine aufgelöst werden könnten.

      Ich finde es sehr schade für den deutschen Schachsport.

      Bin auf eure Komentare gespannt.

      Liebe Grüße
      schwarzer Roland
    • Calle schrieb:

      muß man eigentlich nicht mehr kommentieren,
      paßt ins allgemeine Bild der politischen Entwicklung in diesem Land!
      :thumbup:

      Leider kann man da jetzt nicht weiter drauf eingehen da es sonst zwangsläufig in eine politische Debatte ausufern, und der Thread geschlossen würde :thumbdown:

      Dass es jetzt aber auch den Schachsport erreicht hat finde ich sehr schade...
    • Habe das ganze schon dort--->
      de.chessbase.com/post/natuerlich-ist-schach-sport
      gelesen

      In seiner Ablehnung des Antrages auf Förderung bezieht sich das BMI auf folgenden Punkt der Fördersystematik:

      "Die Ausübung der Sportart muss durch eine eigene, sportartbestimmende motorische Aktivität des Sportlers gekennzeichnet sein, die nicht überwiegend in der Bewältigung technischen, motorgetriebenen Geräts besteht. Diese eigenmotorische Aktivität liegt insbesondere nicht vor bei Denksport-, Geschicklichkeits- und Glücksspielen, Bastel-, Funk-, Computer- und Modellbautätigkeiten."

      Das BMI schrieb dem Schachbund:

      "Aufgrund dieser eindeutigen Regelung hat das BMI keine Fördergrundlage, um Schach, das nicht alle Kriterien erfüllt, insbesondere die beim Denksport fehlende eigenmotorische Aktivität, weiter zu fördern. Somit darf ich in Ergänzung der DOSB-Mitgliederversammlung klarstellend darauf hinweisen, dass für den Zyklus 2014-2017 eine Förderung nicht möglich ist."

      Die Forderung nach einer "eigenen, sportartbestimmenden motorischen Aktivität" mit dem ausdrücklichen Ausschluss von Denksportarten gehört übrigens auch zur grundlegenden Definition von Sport in den Richtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes. Beim Lesen dieses Kriteriums wundert man sich, warum eine Beschäftigungsgruppe, die Denksport heißt, vom Sportbund ausdrücklich nicht als Sport anerkannt wird.
      Das ist schon der Hammer!
      Andererseits
      Schach im Wettbewerb ist Sport, vom IOC als solcher anerkannt. Schach erfüllt alle Voraussetzungen, um als Sport gefördert zu werden. Seine Förderungswürdigkeit wurde vom DOSB ausdrücklich festgestellt. Das BMI hat sich mit dem Entzug der Förderung über die Empfehlung des DOSB hinweg gesetzt
      Da kann ich nur sagen "Pfui" für andere Sportarten ist Geld da! Aber wenns um 01,% Ausgaben von 130 Mio. Euro geht da versucht man sich also mit allen Mitteln zu drücken!
      Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.

      skeptiker

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skeptiker333 ()

    • na klar... aber den proleten- und dummbeutelsport fußball, den kann man fördern... :thumbdown: :cursing:
      eine schande, was sich die typen erlauben... aber die entscheidungsträger sind vermutlich
      selber zu dämlich, um schach zu kapieren, und saufen lieber auf irgendwelchen fanmeilen oder
      in stadien mit ihren gleichgesinnten...
    • Gambitler schrieb:

      eine schande, was sich die typen erlauben... aber die entscheidungsträger sind vermutlich
      selber zu dämlich, um schach zu kapieren, und saufen lieber auf irgendwelchen fanmeilen oder
      in stadien mit ihren gleichgesinnten...
      Unheimlich qualifizierter, gar nicht verallgemeinernder Beitrag, der die "entscheidungsträger" auch überhaupt nicht herabsetzt. Vllt. solltest Du in dem Zusammenhang dann doch noch mal an Deinem eigenen Wahlspruch auf Arena feilen: "Niveau ist keine Creme!".

      Zum Thema: über die Definition von Schach als Sport habe ich mich bisher eher gewundert. Als Anfang der 80er die "Schach-Sport"-Aufkleber aufkamen fand ich das schon lustig. Ich habe parallel richtigen Sport getrieben. Dieses auf-Teufel-komm-raus definieren von Schach als Sport ist eher lächerlich. Denksport ok, aber sonst? Das ist für mich ebenso wenig Sport wie Billard, Dart, o.ä.

      Wenn man nach knapp 40 Jahren aus der Förderung fällt (..und das trifft die kleinen Vereine? Wäre interessant zu wissen, Quelle?), dann kann das schon mal vorkommen. Vllt. hat ja auch der Verband gepennt / seine Arbeit nicht richtig gemacht. Und nicht vergessen: warum ist die Bundesliga eine / die stärkste Liga der Welt? Weil die alle für lau hier spielen? Geld scheint es ja auch an anderen Quellen zu geben.
    • Köln (SID) - Der Deutsche Schachbund (DSB) steht nach der Aberkennung der Leistungssportförderung durch das Bundesinnenministerium (BMI) vor großen finanziellen Herausforderungen. "



      Im Artikel ist nur die Rede von der Aberkennung der Leistungssportförderung.
    • Rotstift erreicht das Schach

      Das BMI hat dem Deutschen Schachbund die Fördermittel von 130.000€ auf Null gestrichen.
      Die Förderungsfähigkeit wird abgesprochen wegen angeblich „beim Denksport nicht vorliegender eigenmotorischer Aktivität“.
      Und das obwohl erst bei der DOSB Tagung im Dezember dem Schachsport explizit die Förderungsfähigkeit bescheinigt worden war.
      Eine unendliche Geschichte...

      Mehr Infos und Stellungnahmen:
      schachbund.de/foerderung-des-s…ung-des-schachsports.html
      de.chessbase.com/post/ddrisierung-des-sports

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hybris ()

    • Wenn finanzielle Kürzungen im Raume stehen, werden selbst paradox erscheinende Argumentationen angeführt.
      Gerade bei sog. "Randsportarten", welche sich weder medial noch kommunikativ täglichen Interesses erfreuen, erscheint die Entscheidungsfindung und Entscheidungsfreude bei politischen Verantwortlichen sehr groß zu sein; sehr zum Leidwesen des Sports.
      Dabei führt "Schachspielen" sehr wohl zur Steigerung der schulischen Leistungen, zur Erhöhung des Konzentration, Entwickelung der Fähigkeit zur Problemanalyse und Lösungsfindung als auch zur Steigerung der sozialen Kompetenz, wie eine, im Jahr 2007 in Trier durchgeführte Studie belegt.

      de.chessbase.com/post/studie-s…gen-und-soziale-kompetenz
    • politische entscheidungen sind nur im gemeinen volksverständnis eine sache von richtig oder falsch. leider, wie ich finde. in wahrheit ist politik das geschäft mit und um macht und einfluß. und budgetkürzungen treffen bereiche, die keinen allgemeingesellschaftlich spürbaren schmerz für die lobby und machtposition der betreffenden entscheider haben.

      deshalb sind solche entscheidungen selten sinnvoll oder gar logisch. und so trifft das streichen der förderung meist vor allem die bereiche nicht, die auch ohne förderung überleben können - sondern eben die randsportarten, denen ein großer schaden zugefügt wird. nur eben leider keiner, der politisch relevant gesehen wird.

      schade.
    • Ich glaube, es war der ehemalige Weltmeister Tigran Petrosian, der Schach einmal als eine Legierung aus Wissenschaft, Kunst und Sport bezeichnet hat. Diese charmante Definition akzeptierend, kann ich Schach bestenfalls als eine Art Sport auffassen; der Wettbewerbsgedanke ist fraglos vorhanden, Turniere und Wettkämpfe werden regelmäßig ausgetragen, der aktuelle Weltmeister Magnus Carlsen führt exemplarisch die Vorteile einer gut gepflegten Physis vor etc. Aber der menschliche Körper ist nicht der Hauptbedeutungsträger des Schachs, wie es im Sport wesentlich ist. Mit dem Aikido, einer japanischen Kampfkunst, teilt das Schach das Schicksal, nicht olympisch zu sein, ebenso mit dem Tanzen.

      Die Streichung der Fördergelder für das deutsche Schach aus dem Sporttopf legt den Finger auf eine partout nicht verheilende Wunde: Wie und wo lassen sich dauerhaft Gelder akquirieren, um professionelle Strukturen zu erhalten und auszubauen? Wenn schachbegeisterte Oligarchen ein paar Jahre einen Teil ihrer Dividende in private Veranstaltungen stecken, ist das mäzenatisch, aber nicht nachhaltig. Es wäre die Aufgabe der Führung des Deutschen Schachbundes, sich abseits versiegender Quellen nach anderen langfristig engagierten Sponsoren umzutun - wenn diese mit dem exklusiven Label Sport nur schwer angezogen werden können, dann vielleicht mit denen der Wissenschaft oder der Kunst.
    • Es ist in der Tat sehr schade und zudem auch extrem kurz gedacht!

      In vielen Ländern wird Schach ja bereits als Schulfach gelehrt.
      Dort hat man verstanden, dass Schachunterricht zu deutlich höherer Konzentrationsfähigkeit
      und damit auch zu besseren schulischen Leistungen führt.
      Man könnte die Kinder also spielerisch zu später so wichtigen Dingen wie Konzentration und
      Sozialkompetenz motivieren. Siehe jamboree's link zur entsprechenden Studie.

      Auch die Jugendwettbewerbe “Jugend trainiert für Olympia” und “Jugend trainiert für Paralympics”
      (minus 350 000 Euro) fallen übrigens aus der Förderung.
      Stattdessen wird versucht den Medaillenspiegel bei Olympia zu verbessern.
      Die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele (plus 3.000.000 Euro) und zusätzliche Trainer und
      Betreuer (plus 1.000.000 Euro) werden jetzt stärker gefördert.
      Auch im Kampf gegen das Doping wird ordentlich aufgerüstet (plus 1.000.000 Euro).

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      Gespart wird also wieder am falschen Ende.
      Aber das Schach hatte in Deutschland schon immer eine extrem schlechte Lobby, wenn's um das
      liebe Geld ging. Der DSB konnte die Misere bislang nicht lösen.
      Die schlechten Konditionen waren ja der (!) besondere Kritikpunkt der deutschen Spitzenspieler
      vor deren Verzicht auf Olympia 2010. Deutschland wurde dann 64.
      Diese Geschichte könnte sich also sehr bald wiederholen.