Wie findet Ihr gute Züge?

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    • Wie findet Ihr gute Züge?

      Guten Morgen,

      mich würde mal interessieren, wie ihr in einer Turnierpartie Züge findet, wenn Ihr drann seid. Wendet Ihr eine spezielle Methodik an oder folgt Ihr euren ersten Impuls? Ich mache immer letzteres, leider manchmal mit zweifelhaften Erfolg. :(

      Ich habe mich mal etwas eingelesen in die Felder-Zug-Methode von Alexander Bangiev. Auf den ersten Blick erscheint es logisch. Aber Methoden, die einen sklavisch starre Regeln vorschreiben, finde ich ganz schrecklich.

      Ich habe mir gestern das schöne Buch "Erst ziehen, dann denken - Sinn und Unsinn im Schachtraining" von Willy Hendriks geleistet. Der Autor empfiehlt auf humorvolle Weise das Trial-and-Error-Prinzip. Also folge ich doch wieder meinen Inpulsen...

      Ein Freund hat mir neulich drei Regeln gesagt, die ich recht einfach, aber doch sehr instruktiv finde. WIe war das gleich...

      1. Schaue, ob Dich der Gegner Schach setzen kann.
      2. Prüfe, ob der Gegner etwas angreift oder schlagen kann.
      3. Trifft alles nicht zu, mache einen Zug, der die Stellung Deiner Figuren verbessert.

      Relativ einfach, aber doch recht instruktiv...

      Wie geht ihr vor?

      Bye

      René
    • Hallo Schachfreund,
      hilfreich sind Standertsituationen!
      z.b. Linen besetzen mit Türmen,Springer auf gegnerich schwache Felder stellen(am besten durch ein eigenen Bauern gedeckt
      und durch keinen gegnerichen Bauern angreifbar),Deine schlechteste Figur besser stellen,Taktik und Kombi versuchen zu verbinden,
      schwächen ausnutzen oder sichern u.s.w.
      Vielleich bringen Dich diese Ratschläge etwas weiter und Du kannst Dich verbessern!
      Gruß Schachfreund
      Kombibeyer
    • Wie findet Ihr gute Züge?

      Mittag schrieb:

      Hallo Rene,

      spiele dein Spiel, hab das Brett und den Gegner im Ganzen vor Augen.
      Im Prinzip einfach, aber..
      Die hier gestellten Taktikstellungen des Tages sind sehr hilfreich um ein Gefühl für die Position zu bekommen.
      Gruß Jürgen
      Hallo Kello

      Den Tipp von Mittag finde ich gut! Das Brett und den Gegner im Ganzen vor Augen haben - das ist genau auch mein und das Problem der (meisten) "Kaffeehaus"-SchachspielerInnen, speziell in Schnellschachpartien. Man ist auf einen möglichst raschen Gegenzug fokussiert, und vergisst, zu schauen, ob der gegnerische Läufer nur darauf wartet, "freie Bahn" zu haben, um z. Bsp. den Turm des Gegners aussser Gefecht zu setzen, der (leider) vielmals in seiner Ecke vergessen wird, speziell der Turm auf A1 und A8. Die Springer sind m. E. noch perfider. Mit ein paar (Winkel-)Zügen stehen sie schon vor der Türe, um Schach zu bieten und nachher den Turm oder die Dame zu "schnappen".

      Weiterhin viel Spass beim taktischen Schachspiel wünscht dir Dattel
    • Ich spiele Mail Partien. Das gibt mir die Möglichkeit hkeit folgenden Rat umzusetzen.
      "Nimm dir ein ordentliches Brett und schiebe mit den Figuren die Varianten deiner Gedanken"
      Da ergeben sich oft jnteressantd Stellungen und wenn ich mich nicht so richtig entscheiden kann kommt halt das Bauchgefühl.
      Aber ganz ohne Positionsgefühl und Spiel erfahrungsgemäß geht's nicht.
      Aber wenn ich für mich das Gefühl habe gut gespielt zu haben ist auch eine Niederlage kein Problem.
    • Ich selber mache ja gerne Analysen von interessanten Stellungen die ich irgendwo in einem Spiel hatte.
      Bei den Analysen kann man ja dann ähnlich wie beim Fernschach bestimmte Strategien anwenden um zu einem Optimalzug zu kommen.
      Zuerst schaut man sich das Stellungsbild an & überprüft gedanklich ob zu diesem Stellungstyp aus früheren Partien etwas persönlich bekannt ist.
      Danach schaut man ob man einen Vorteil hat (positionell zählt ebenfalls dazu, nicht nur materiell) & wenn da alles ausgeglichen steht gibt es eine verfeinerte Suchtechnik: Man zählt die legal möglichen Züge von sich & dem Gegner durch. Hat man selber z.B. 17 Zugmöglichkeiten, der Gegner aber nur 11 Möglichkeiten, hat man einen mikroskopischen Vorteil wie es irgend ein Meister mal nannte.
      Dann besteht der Plan darin auf Grund der MEHRmöglichkeiten irgendwo etwas zu finden was den Gegner noch mehr einengt oder vielleicht sogar in Zugzwang bringt. Minimalziel ist dabei wenigstens ein Tempo irgendwo herauszuspielen oder eine gegnerische Figur noch etwas ungünstiger zu positionieren wovon man danach dann weiter arbeiten kann bis ein spürbarer Vorteil daraus entsteht.
      In einer Livepartie spielt man fast zu 100% nur mit Intuition & früheren Erfahrungen. Für Überlegungen wie oben beschrieben hat man garkeine Zeit, selbst in Turnierpartien kann man nur Ansatzweise solche Überlegungen durchführen. Aber analysiert man eine spezielle Stellung, dann findet man mit dieser Vorgehensweise mit großer Sicherheit einen sehr guten Zug oder auch den Optimalzug.
    • Ich kleine Schachleuchte
      probiere mich u.a. auf dem Variantenbrett aus.
      Theorie ist gut !
      Den höheren Rängen
      über die Schulter zu schauen
      kann auch sehr hilfreich sein. :thumbup:
      Ansonsten heißt es einfach nur: :D
      Schach
      Du wunderschönes Spiel
      bedeutest mir so viel.
      Vom Orient bis zum Okzident
      gibt's manchen, der dich liebt und kennt.
      Wer eines Tages dich ersann,
      war sicher ein sehr kluger Mann.
      Du hast seither jahrein jahraus
      viel Glück gebracht in manches Haus,
      wo Menschen seither selbstvergessen
      an dir Geisteskräfte messen
      Partien der Meister gar studieren
      sich ganz und gar an dich verlieren.
      Doch tun sie's auch mit aller Kraft
      nur selten kommt die Meisterschaft.
      Nur wenige von all den vielen,
      die dieses Spiel der Spiele spielen,
      bringen es je zu Meisterehren.
      Die schweben dann in höhern Sphären.
      Beflügelt von Caissas Gunst
      wird dann ihr Schachspiel gar zur Kunst.
      Doch jener, der dies nie erreicht,
      dass nur ein Kummer ihn beschleicht,
      wenn er daran nur Freude hat,
      dann soll er spielen bis zum Matt............©.....Bernd Wiebel
      Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und hoffe das er fliegen lernt.
    • Die literatur zum thema, von experten geschrieben, misst bestimmt 'zig meter.
      im grund läuft es immer wieder auf das gleiche prinzip der zugfindung hinaus.

      Schritt:
      1. stellungsanalyse (häufigster fehler: die eigenen schwächen der stellung werden übersehen oder zu gering eingeschätzt)
      2. das ergebnis der analyse manifestiert sich in einem plan der der stellung gerecht wird.
      3. der "richtige", "gute" zug ist der, welcher den plan (evlt teilplan) umsetzt

      ein schlechter zug ergibt sich folglich aus dem falschen plan, dieser wiederum aus einer inkorrekten stellungsanalyse.

      gibt aber auch genug beispiele auf GM ebene, wo absichtlich nicht der beste zug gespielt wurde. grund dafür können zB der tabellenstand in einem wettkampf, oder schwächen des gegners sein, beginnend bei schachtechnischen schwächen bis hin zu psychologischen (der WM kampf fischer-spasski ist in dieser hinsicht sehr lehrreich).