Die illegalsten Züge der Schachgeschichte

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    • Die illegalsten Züge der Schachgeschichte

      Ein amüsanter Artikel von GM Ilja Zaragatski, in dem wir eine Top-7-Hitliste der Klassiker der Schachgeschichte zu sehen bekommen. Nebenbei lernen wir einiges über schmutzige Tricks in Blitzpartien, Premoves in der Präcomputer-Ära und Feinheiten in der Auslegung der FIDE-Artikel 1.3, 5.2b und 9.6. Überraschend ist, daß auch Schachgrößen wie Richard Reti und Viktor "der Schreckliche" Kortschnoi manchmal nicht ganz sattelfest bei der Rochaderegel waren: Die illegalsten Züge der Schachgeschichte
    • sehr geil find ich rang 2 (Dxf3 bei eigenem springer auf f3). des autoren vorschlag, als schwarzer hier einfach die klappe zu halten und die mehrfigur zu verwerten birgt aber regeltechnisch eine große unsicherheit. spätestens wenn sich nämlich der weiße spieler darüber klar wird, kann er m.e. darauf bestehen, die stellung vor dem regelverstoß aufbauen zu lassen um unter berücksichtigung der "berührt-geführt"-teile des fide-regelwerks mit Se1 fortzusetzen und seinen fehler zu korrigieren.
      der regelverstoß betrifft artikel 3.1 ("es ist nicht gestattet, eine figur auf ein feld zu ziehen, das bereits von einer figur der gleichen farbe besetzt ist") und die behandlung betrifft artikel 7.5a ("wenn während einer partie festgestellt wird, dass ein regelwidriger zug vollständig abgeschlossen wurde, wird die stellung unmittelbar vor dem regelverstoß wiederhergestellt."..."die artikel 4.3 und 4.7 (anmerkung: berührt-geführt) werden auf den zug angewandt, der den regelwidrigen ersetzt.")


      wenn also nicht der weißspieler bis zum ende der partie grübelt, wo er durch zauberei einen offizier eingebüßt hatte, wird aus dem plan wohl nix. ;-)
    • Eine weitere Kuriosität bezüglich der Rochaderegel ereignete sich gestern bei der Frauen-Europameisterschaft in Antalya. Maria Gevorgyan rochierte im 24. Zug lang, obwohl sie vorher (14.Tb1, 16.Ta1) schon den Damenturm gezogen hatte. Die Liveübertragung stieg an dieser Stelle aus, aber weder ihr noch ihrer Gegnerin Deimante Cornette noch dem Schiedsrichter fiel etwas auf. Gevorgyan gewann schließlich die Partie.

      Bericht von Georgios Souleidis: de.chessbase.com/post/frauen-e…egelbruch-zum-punktgewinn

      Da stellt sich für mich die Frage: Hätte der Schiedsrichter in diesem Fall eingreifen dürfen/müssen, wenn er es bemerkt hat? Und hätte die Gegnerin zu einem späteren Zeitpunkt in der Partie noch reklamieren können, wenn es ihr nachträglich aufgefallen wäre? Oder wäre nur eine sofortige Reklamation wirksam gewesen?
    • Unsere Version der Schachregeln besagt:
      7.4
      • a) Wenn während einer Partie festgestellt wird, dass ein regelwidriger Zug, unter Einschluss einer nicht den Regeln entsprechenden Bauernumwandlung oder dem Schlagen des gegnerischen Königs, vollständig abgeschlossen wurde, wird die Stellung unmittelbar vor dem Regelverstoß wiederhergestellt.
      Also kann später reklamiert werden. Für den neuen Zug gilt auch "berührt, geführt".

      13.1 Der Schiedsrichter achtet auf striktes Einhalten der Schachregeln.

      Also darf der Schiedsrichter eingreifen. Ich glaube, er muss sogar, wenn er es bemerkt hat. Was sagen unsere Real-Turnierleiter?