Retroanalyse

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    • Um den Turm a8 abzuholen und wieder nach Hause zu gehen, braucht Weiß genau 8 Springerzüge mit dem Damenspringer. Um den Bauern e2 abzuholen und wieder in den Stall zurückzukehren, braucht Schwarz entweder 6 oder 8 Springerzüge, auf keinen Fall aber 7 (Springer wechseln bei jedem Zug die Feldfarbe und können somit kein Tempo verlieren). Auf diesem direkten Weg funktioniert es also nicht, es muß eine Verfeinerung her.

      Schwarz muß neben den 6 minimal nötigen Springerzügen noch einen weiteren Zug machen. Dieser "Tempozug" kann aber nur mit dem Turm a8 ausgeführt werden, also Ta8-b8. Weiß muß dann seine Springerroute so anlegen, daß der Turm auf b8 (nicht auf a8 ) geschlagen wird. Das funktioniert nur, wenn er nicht den Damenspringer, sondern den Königsspringer ins Rennen schickt.

      Daraus folgt die Lösung, die von Überflieger angegeben wurde:

    • Aufgabe 2

      Eine interessante Aufgabe, die von IM Maximilian Meinhardt in seiner Fragestunde (ab Minute 42) gestellt wurde, lautet:

      Weiß setzt aus der Grundstellung in 5 Zügen matt. Nach jedem seiner Züge nennt er eine Figurenart (z.B. "Bauer"), die Schwarz ziehen muß. Wie lautet die einzig mögliche Zugfolge, mit der diese Aufgabe lösbar ist?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Muss alleine die Figurenansage für die schwarzen Züge zu einem erzwungenen Matt mit einer einzigen möglichen Zugfolge führen? :?:
      Weil dann wäre die Ansage "Springer - Bauer - Läufer - Bauer" (mit der beabsichtigten Zugfolge 1. g4 Sf6 2. g5 g6 (die ersten Züge umstellbar) 3. gxf6 Lg7 4. fxg7 h6 (oder h5) 5. gxh8T# (oder gxh8D#) ) keine richtige Lösung, da erstens keine eindeutige Lösung und zweitens Schwarz auch andere Züge mit den angesagten Figuren ziehen kann.

      Wegen "Nach jedem seiner Züge nennt er (Anm.: Weiss) eine Figurenart..." ist es auch nicht möglich, durch eine vorgegebene Figurenfolge den K ins Freie zu locken, z.B. durch "Bauer - König"

      Ich muss wohl lernen, mehr von hinten her zu denken... *kopfkratz* ;(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MissGeschick ()

    • Ich kenne die Aufllösung von Maximilian Meinhardt noch nicht. Aber ich habe die Aufgabe so verstanden, daß Schwarz unter der gegebenen Vorgabe (z.B. "Bauer) den bestmöglichen Zug machen darf, der die Mattführung maximal erschwert. Gegen beste schwarze Verteidigung muß Weiß ein Matt in spätestens 5 Zügen vorweisen können. Es ist also keine Hilfsmattaufgabe.

      @DWD: Du hast die Aufgabenstellung glaube ich richtig verstanden. Aber Schwarz hat nach 1.e4 (Ansage: "Springer") einen wesentlich besseren Antwortzug als 1.-Sf6 zur Verfügung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • 1.e4 (Ansage: "Springer") Sh6 ist richtig. Die Ansage "Bauer" ließe dem Schwarzen eine solche Fülle an Bauernzügen, daß er damit jede noch so subtile weiße Angriffsidee zunichte machen könnte. Nach dem Ausschlußverfahren kann die erste Ansage also nur "Springer" heißen. Und der schwarze Antwortzug 1.-Sh6 ist auch erzwungen, denn auf andere Springerzüge hätte Weiß ein simples Schäfermatt, z.B. 1.e4 Sf6 2.Lc4 Tg8 3.Dh5 Th8 4.Dxf7 matt.

      Tipp: Suche jetzt nach Möglichkeiten, den schwarzen König ins Freie zu zerren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Schroeder schrieb:

      1.e4 (Ansage: "Springer") Sh6 ist richtig. Die Ansage "Bauer" ließe dem Schwarzen eine solche Fülle an Bauernzügen, daß er damit jede noch so subtile weiße Angriffsidee zunichte machen könnte. Nach dem Ausschlußverfahren kann die erste Ansage also nur "Springer" heißen. Und der schwarze Antwortzug 1.-Sh6 ist auch erzwungen, denn auf andere Springerzüge hätte Weiß ein simples Schäfermatt
      Ja, soweit war ich inzwischen auch schon.

      Schroeder schrieb:

      Tipp: Suche jetzt nach Möglichkeiten, den schwarzen König ins Freie zu zerren.
      Auch bei dieser Idee - alleine mir fehlt der zündende Gedanke.
      Matt im 6. Zug scheint mir übrigens leicht (ist auch ohne Herauslocken des schwarzen Monarchen):
      1. e4 "Springer" Sh6 2. Dh5 "Turm" Tg8 3. Sf3 "Turm" Th8 4. Se5 "Turm" Tg8 5. Sxf7 "Turm" Th8 6. Sd6++ und #
    • Ich denke, das könnte die Lösung sein. Es ist Matt in 5 und alle schwarzen Züge sind jeweils die einzigen, die mit der angesagten Figur ausgeführt werden können (bis auf Sh6, das ja zum Glück schon aufgelöst wurde).

      1.e4 - "Springer" - Sh6
      2.Lb5 - "Turm" - Tg8
      3.Lxd7+ - "König" - Kxd7
      4.Dh5 - "Dame" - De8
      5.Dd5
      #
    • Aufgabe 3 (Thread hierher verschoben)

      Ich bin in einem Buch (welches verrate ich später mit der Lösung) auf ein faszinierendes Rätsel gestoßen.

      Die Frage lautet : Welche Figur steht auf h4? (Sie ist vom Brett gefallen)




      Lösungen nicht hier im Forum, sondern per Forums-Konversation an mich. Die einzelnen
      Schritte zur Lösung sollten dabei kurz skizziert werden.

      Ihr könnt auch Zwischenlösungen mitteilen, ich werde, wenn die meisten Sie gefunden haben, diese Schritte nach und nach hier aufführen.

      Viel Spaß bei der Spurensuche!

      Djian
    • Lösung Aufgabe 3


      Das Rätsel habe ich gefunden in"Schicksalmomente der Schachgeschichte" von Micheal Ehn & Hugo Kastner (2014)

      Das Original stammt von Raymond Smullyan "The Chess Mysteries of Sherlock Holmes" 1979 (komponiert 1937)

      Schroeder hat mir erlaubt, seine Lösung zu zitieren, ich mache dies, weil sie die kürzeste ist.... :)

      1.) Der letzte weiße Zug muß c7xd8T gewesen sein, das Turmschach durch den Td7 ist durch keinen anderen legalen Zug erklärbar.
      2.) Auf d8 muß ein schwarzer Springer oder ein Läufer geschlagen wordensein. Denn Dame und Turm scheiden aus, da die Stellung vor c7xc8T+ dann
      durch keinen legalen Zug entstanden sein kann. Die geschlagene Figur(Springer oder Läufer) muß auf jeden Fall durch eine Bauernumwandlung
      entstanden sein. Denn der schwarzfeldrige Originalläufer kann nicht nach d8 gezogen haben, sondern muß auf seinem Ausgangsfeld f8 von einer
      weißen Figur geschlagen worden sein. Und die beiden schwarzen Springer sind ja noch auf dem Brett.
      3.) Der schwarze h-Bauer muß auf g1 verwandelt worden sein (in Läuferoder Springer). Dabei muß er einmal (auf g2) geschlagen haben.
      4.) Die schwarzen Bauern auf a6 und c4 müssen insgesamt genau 4 mal auf weißen Feldern geschlagen haben.
      5.) Insgesamt sind also 5 weiße Steine auf weißen Feldern geschlagenworden. Das können nur SSTLD gewesen sein. Bleibt also nur der
      schwarzfeldrige Läufer übrig.
      6.) Schwarze Figuren auf h4 scheiden aus, denn bei Dame oder Turm wäre die Ausgangsstellung (beide Könige im Schach) nicht legal. Und Läufer
      und Springer scheiden nach dem unter 2.) gesagten aus.


      ==> Auf h4 kann nur der schwarzfeldrige weiße Läufer stehen.

      Einwurf Djian: Bleibt noch zu klären, ob nicht auch der g Bauer durchgelaufen sein kann (dazu hätte der weiße Bauer von g2 nach f3 kommen müssen):

      Der schwarze Lf8 muß ja auf seinem Ausgangsfeld geschlagen worden sein, da er nicht gezogen haben kann. Es bleiben also nur 4 schwarze Figuren (Dame, 2xTurm, weißfeldriger Läufer), die für die Freßorgie des (der) weißen Bauern zur Verfügung stehen. Das Szenario mit f2xg3 würde aber 5 Figuren erfordern [Schroeder]

      Die richtige Lösung haben gefunden: BlizzBirne Schroeder, Zzzyxas




      Ich Danke allen fürs Mitmachen, denn es war ja doch mit viel Denk- und Schreibarbeit verbunden!

      Grüße Djian