Ist es unfair, ein Remis-Angebot bei gegnerischer Zeitnot abzulehnen?

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  • Ist es unfair, ein Remis-Angebot bei gegnerischer Zeitnot abzulehnen

    Hi,


    ich finde es sehr unsportlich eine klare Remistellung nur über die Zeit zu gewinnen, gerade bei einer Internetpartie.

    Schon einmal daran gedacht:
    der eine hat eine Standleitung und kann viel schneller spielen - der andere spielt mit einem mobilen Gerät und hat nicht immer die beste Internetverbinung und verbraucht alleine durch die Übertragung pro Zug mehrere Sekunden!

    Gruß,
    Sorim
  • Wer sich auf eine Partie mit Zeitbeschränkung einlässt muss damit rechnen,
    dass er aufgrund von Zeitüberschreitung verliert.

    Wenn man nicht in der Lage ist, innerhalb der vorgegebenen Zeit, ein klares
    Ergebnis durch Matt, Patt, Aufgabe, oder eindeutiges Remis zu erreichen,
    dann sollte man dem Gegenspieler keine Unfairness vorwerfen, wenn er den
    Zeitvorteil, den er hat, auch ausnutzt, um über die Zeit zu gewinnen.

    Ist die Stellung aber ein eindeutiges Remis, das von der Prüfung jedoch nicht
    erkannt wird (Totstellung), dann sollte man das Remis annehmen, selbst wenn
    man im Zeitvorteil ist.
    Das, was ihr selber schreibt, sagt tausend mal mehr über euch aus, als das, was andere über euch schreiben.
  • @nkosi: Du hast im Forum nach unserer Meinung gefragt. Und meine persönliche ist es, dass ich so etwas unsportlich finde. Natürlich bist du im Recht wenn du das Remisangebot nicht akzeptierst, aber meiner Meinung nach ist es nicht fair.

    1. Wie schon von anderen Beiträgen herausgeht, war das Remisangebot in einer Phase wo die Partie auf Remis stand - und nicht am Ende, wo du eine Siegchance hattest.
    2. Die Übertragungszeit kann sehr wohl ausschlaggebend sein, das habe ich persönlich schon miterlebt und zwar beide Seiten: einmal wo ich eine schlechte Verbindung hatte und ein anderes mal wo mein Schachpartner Probleme hatte.

    Gruß,
    Sorim
  • Nein, der Versuch, den Gegner über die Zeit zu ziehen, ist nicht unfair, denn Zeit ist schliesslich auch ein Kriterium beim Schach-da spielt es doch im Internetschach gar keine Rolle, wie nun die jewelige Stellung grade ist.
    Im Realschach hingegen kann man einen Schiri hinzuziehen und Remis beantragen, aber wie sollte das virtuell vonstatten gehen ?
    Ich habe letztens auf einem Real Turnier einen Fall gesehen, als jemand mit einem Turm und Bauer die Zeit überschritt, während der Gegner nur noch einen Turm hatte !
    Der anwesende Schiri sagte dann nach dem Spiel, dass er einem Remisantrag des Spielers, der die Zeit übertrat, sofort stattgegeben hätte, jedoch erfolgte dieser Antag nicht und daher wurde die Partie als verloren für den Zeitüberscheiter gewertet, obwohl er besser stand !
    Das einzige Mittel, wie man solchen Situationen entgehen kann, ist die Einführung der Zusatzzeit (ein fester Zeitaufschlag pro Zug), die ja hier grade in Arbeit ist und zukünftig als zusätzliche Option genutzt werden kann !
    Der deutsche Schachbund lässt auf seinen Turnieren, wie etwa der deutschen Amateurmeisterschaft, wo ich auch selbst schon teilgenommen habe, übrigens schon längst mit dem System des Zeitaufschlags pro Zug spielen !
  • Was heißt schon erkennen "müssen"!?
    In diesem Spiel geht es doch dauernd um das Thema, dass man irgendetwas nicht erkennt... :rolleyes:

    Trotzdem ist die Sache recht einfach.
    Wer sich auf Remis beruft, muss es eben auch selbst beweisen können.
    Dazu gibt es die 50 Züge-Regel, Stellungswiederholung, eindeutige Remisstellung und Patt.
    Natürlich kann man auch Remis vereinbaren. Eine Pflicht das Remisangebot anzunehmen ist aber nicht gegeben.
    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
  • @captainplanet: das glaub ich nicht so ganz:

    wenn es wirklich totremis ist (könig+ bauer gegen könig, könig hinter dem bauern ,opposition des verteidigers...) würde ich dir voll zustimmen. Aber in den meisten Stellungen, die viele als "remis" darstellen, ist in wirklichkeit noch einigermaßen viel spiel drin. Vor allem endspielexperten (davon gibt es hier ja zumindest einen) können da auch noch einen gewinn rauspressen). Und bei nkosi, auch wenn ich die partie nicht gesehen hab, scheint es mir nicht so zu sein, dass da nicht noch spiel drin war. Er stand sogar besser. Wenn ich besser stehe, dann biete ich dem gegner doch kein remis an, auch wenn es am ende vielleicht remis wird (auch bei zeitnot nicht). Eine Ausnahme lasse ich jedoch zu: wenn der gegner klar besser steht und nur noch wenig auf der uhr hat, dann überlege ich es mir (wenns nicht unbedingt so ernst ist), dem gegner mal remis anzubieten (wenn er ganz nett ist). Folglich stimme ich den meisten vorhergesagtem zu.
  • Wenn Wir hier schon von Fainis reden, wenn ich mich mit einem Spieler,auf eine bestimmte Zeit geeinigt habe und später stellt mein Mitspieler fest,das Ihm die Zeit wegläuft und nun ein Remis fordert??
    Also wie Fair ist das denn ? Überhaupt nicht !!! :thumbdown:
    By 8)
  • Hi @ all,

    also ich kann auch sagen das nkosi alles richtig gemacht hat. Ich hätte in so einer Situation auch so gehandelt, den ich bin ein Spieler der immer bis zum Ende spielt auch wenn für mich die Partie schon verloren ist. Ich habe dabei schon Gegener erlebt die zu mir dann sagen warum ich den nicht abbrechen will weil sie in Sachen Endspiel nicht so gut währen und ihnen deswegen die Zeit vergehen würde!!! Das löst bei mir dann nur ?( aus.

    Zum Thema Remie. Einmal denke ich das es spielerisch Remis gibt. Das zeigt mir dann das mein Spielpartner in diesem Spiel genauso gut war und es eben wie ich nicht geschafft hat meinen bzw. ich seinen König matt zu setzen. Das vorgezogenes Remie mache ich eigentlich nicht nur wenn mein Spielpartner sich mir gegenüber loyal behält. Ich denke das ist es. Wegen Zeit noch auf ein Remie zu gehen ist einfach nur schade und zeigt doch dann evtl. das mein Spielpartner nicht intensiv in der Partie ist. Von Elohamsterei mal ganz zu schweigen obwohl ich das niemanden unterstellen möchte an dieser Stelle. Obwohl wenn ich jetzt nachdenke habe ich glaube ich auch schonmal eine negative Bewertung bekommen plus den Vorwurf ich hätte nicht fair gespielt. Da dachte ich mir dann nur meinen Teil . . . :sleeping:

    @nkosi abpropo Fäirnis: es werde schön wenn du den Beitrag im Bilderrätsel vom 03.05.2012, 22:25 auf Seite 112 Nummer 2231 wieder rückgängig machen könntest weil das finde ich einfach nicht schön.

    Gruß ToniMaccaroni :thumbup:
  • Auf der Arena wos es nur ums dabei sein geht kann man ruhig mal auf ein paar Gummipunkte verzichten und einem Remis zustimmem allerdings ist das bei Tunierpartien etwas anderes aber sonst einen Punkt mehr oder weniger wen interessierts.
  • zeitnachteil

    so einfach es meiner meinung nach nicht ist, denn vollbringt der spieler mit zeitvorsprung nur züge um mit der zeit zu gewinnen hat das für mich einen schalen beigeschmack, aber ich kann damit leben, es gibt schlimmeres :)
  • Unfair ist es, eine negative Bewertung nur deshalb zu vergeben, weil ein Spiel auf Zeit verloren wurde und ein Remisangbot ausgeschlagen wurde.

    Ein kleiner Tipp für Arena-Neulinge: Wenn man merkt das einem die Zeit davonläuft in Gewinnstellung, sollte man zumindest versuchen alle gegnerischen Figuren zu schlagen, so kann man evtl. noch ein automatisches Remis erreichen.
  • Meines Erachtens ist es unfair ein Remisangebot auszuschlagen, wenn der Gegner auf gar keinen Fall mehr gewinnen kann und er nur noch auf Zeit spielt, also z.Bsp.

    - König mit Eckbauer gegen König im Eck

    -ungleichfarbige Läufer im Endspiel und nach der Stellung kann kein Bauer umgewandelt werden, weil Läufer/ König diesen blockieren bzw. schlagen können vor dem Umwandlungsfeld ohne dass der Gegner dies verhindern kann

    -König und Dame gegen König mit zwei Bauern, die voneinander getrennt und noch mindestens einen Schritt oder mehr vom Umwandlungsfeld entfernt sind, das vom König nicht gedeckt werden kann, weil die Dame sich bereits auf der Umwandlungsreihe bzw. Umwandlungsfeld befindet.

    Das ist mir bereits häufig widerfahren. Ich hatte auf der Uhr noch einige Sekunden, der Gegner noch 2 bis 3 Min, Remisangebot wurde vom Gegner abgelehnt und gewann dann die Partie, die an und für sich eindeutig Remis bzw. verloren war für den Gegner.

    Ich habe manchmal den Eindruck, dass einige Leute glauben, dass es hier um sehr viel geht ( ? ).
    Hier geht es um des "Kaisers Bart "- um überhaupt nichts.
    Man spielt hier aus Spaß und Entspannung.

    In den genannten drei Beispielen ( die Aufzählung ist wohl nicht abschließend) halte ich es für unfair und unsportlich ein Remisangebot auszuschlagen, eine Negativbewertung ist demnach gerechtfertigt.
    Der Auffassung anderer Personen ( z.Bsp. Slade ) kann ich mich nicht anschließen.
  • Ich kann Assessor verstehen und ich würde manchmal genauso handeln wie er, allerdings würde ich keine negative Bewertung für so etwas geben, denn Schnellschach wird nunmal mit Zeit gespielt. Und wer nun länger überlegt, der hat auch bessere Chancen bessere Züge zu finden. Demnach finde ich es auch gerechtfertigt eine Stellung, die verloren ist, weiterzuspielen.

    Mfg
    endsp.
  • Assessor schrieb:

    Ich hatte auf der Uhr noch einigeSekunden, der Gegner noch 2 bis 3 Min, Remisangebot wurde vom Gegner abgelehnt...

    Hätte hier auch weiter gespielt, mich dann aber entschuldigt, das Remisangebot nicht gesehen zu haben. ;)

    Aber mal im Ernst, warum sollte man hier Remis annehmen, wenn du doch klar am verlieren bist? Wie du selber sagst, geht es hier ja um nichts, also trage es wie ein Mann und spiel das nächste Mal einfach schneller.

    Was anderes ist es, wenn beide noch genug Zeit über haben. Dann sollte es auch kein Problem sein, sich in einer Remisstellung auf ein Remis zu einigen.