Königsinder "tarnen"

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    • Königsinder "tarnen"

      habe häufig das problem das wenn ich nach 1.Sf3 c5 mich entscheide königsindisch zu spielen, der Gegner ziemlich schnell merkt was ich vorhabe und in aller ruhe gegenmaßnahmen einleiten kann.

      ist es möglich
      a) weniger offensichtlich in königsindisch überzugehen oder ein verwandtes system?
      oder
      b) vom "offensichtlichen" königsindisch in ein anderes system zu wechseln, dass vielleicht weniger verbreitet ist?
    • Kurze Frage: Du willst, dass schwarz königsindisch spielt oder du willst mit weiß selbst den Königsindischen Angriff spielen?

      Ersteres wirst du bei einem der auf Sf3 mit c5 antwortet tendentziell eher nicht hin bekommen. Letzteres vielleicht schon, aber ob es gut ist?

      Grüße Daniel
    • dfuchs schrieb:

      Kurze Frage: Du willst, dass schwarz königsindisch spielt oder du willst mit weiß selbst den Königsindischen Angriff spielen?

      Ersteres wirst du bei einem der auf Sf3 mit c5 antwortet tendentziell eher nicht hin bekommen. Letzteres vielleicht schon, aber ob es gut ist?

      Grüße Daniel


      gegen den sizilianer ist königsindisch eine standardantwort, so weit ich das richtig verstanden habe.

      ich suche nach möglichkeiten ins königsindische oder ein verwandtes system zu kommen, ohne das es so offensichtlich ist das man sich entschieden hat königsindisch zu spielen. außerdem suche ich nach systemen in die man von einer königsindischen entwicklung aus umsteigen kann
    • Also Siziliansch ist eine Eröffnung, die man mit Schwarz spielt auf 1. e4.
      Natürlich kann auf 1.Sf3 c5 2. e4 noch sizilianisch kommen, aber OK

      Königsindisch oder besser die Königsindische Verteidigung ist ebenfalls eine Eröffnung, die man mit Schwarz spielt und sie kommt nach den Zügen.
      1.d4 Sf6 2.c4 g6 3. Sc3 Lg7 4.e4 d6 auf das Brett.

      Für mich hört sich das an, als wolltest du den Königsindischen Angriff spielen, was eine Eröffnung mit Weiß ist und eben charakteristisch mit dem Aufbau e4 Sf3 g3 und Lg2 ist.
      Bitte nenne den Königsindischen Angriff dann nicht Königsindisch, da jeder Spieler, der sich etwas mit Eröffnungen beschäftigt diesen Namen mit der Schwarzeröffnung in Verbindung bringt, die auch nach 1.Sf3 c5 theoretisch noch entstehen kann.

      Wenn du jetzt mit 1.Sf3 beginnst und als Antwort c5 kommt, dann musst du eigentlich zwingend, wenn du in deinen Aufbau kommen willst mit 2. e4 fortsetzen, sonst stehen die Chancen gut, dass du gar nicht mehr zu einem vernünftigen e4 kommst. Das "Tarnen" einer Eröffnung um auf den Überraschungseffekt zu setzen geht gerade gegen Sizilianischspieler da eher in die Hose. Auch gegen Spieler wie mich, die mit Weiß Englisch und mit Schwarz gerne den symetrischen Engländer spielen wirst du mit "Tarnzügen" sehr wahrscheinlich Schiffbruch erleiden, da diese gar nicht mit den "normalen" Plänen gegen den KIA angehen.

      Grüße Daniel
    • dfuchs schrieb:

      Also Siziliansch ist eine Eröffnung, die man mit Schwarz spielt auf 1. e4.
      Natürlich kann auf 1.Sf3 c5 2. e4 noch sizilianisch kommen, aber OK

      Königsindisch oder besser die Königsindische Verteidigung ist ebenfalls eine Eröffnung, die man mit Schwarz spielt und sie kommt nach den Zügen.
      1.d4 Sf6 2.c4 g6 3. Sc3 Lg7 4.e4 d6 auf das Brett.

      Für mich hört sich das an, als wolltest du den Königsindischen Angriff spielen, was eine Eröffnung mit Weiß ist und eben charakteristisch mit dem Aufbau e4 Sf3 g3 und Lg2 ist.
      Bitte nenne den Königsindischen Angriff dann nicht Königsindisch, da jeder Spieler, der sich etwas mit Eröffnungen beschäftigt diesen Namen mit der Schwarzeröffnung in Verbindung bringt, die auch nach 1.Sf3 c5 theoretisch noch entstehen kann.

      Wenn du jetzt mit 1.Sf3 beginnst und als Antwort c5 kommt, dann musst du eigentlich zwingend, wenn du in deinen Aufbau kommen willst mit 2. e4 fortsetzen, sonst stehen die Chancen gut, dass du gar nicht mehr zu einem vernünftigen e4 kommst. Das "Tarnen" einer Eröffnung um auf den Überraschungseffekt zu setzen geht gerade gegen Sizilianischspieler da eher in die Hose. Auch gegen Spieler wie mich, die mit Weiß Englisch und mit Schwarz gerne den symetrischen Engländer spielen wirst du mit "Tarnzügen" sehr wahrscheinlich Schiffbruch erleiden, da diese gar nicht mit den "normalen" Plänen gegen den KIA angehen.

      Grüße Daniel


      danke für den beitrag.

      ja ich werde ein bisschen recherchieren und mal gucken ob 2. e4 unumgänglich ist, womit wir den sizilianer ja schon auf dem brett haben. deswegen fände ich eine alternative wirklich schön, da 1. ... c5 eigentlich vor allen dingen von spielern kommt, die im sizilianer stattelfest sind.

      ich versuche prinzipiell eröffnungen zu vermeiden die dem gegner gelegenheit geben in bekanntes fahrwasser zu kommen.

      deswegen habe ich beispielsweise mit der Alchijinverteidigung auf meinem ~1500 elolevel gute erfolge, da die meisten gegner die nicht kennen.

      falls irgendwer noch infos hat bitte beisteuern.
    • Eine Alternative gibt es schon, nein eigentlich mehrere, aber dann erreichst du kein Stellung aus dem KIA mehr. Wenn dir das nichts ausmacht sind 2.c4 und 2.d4 ganz interessante Versuche. Natürlich geht auch einfach 2.g3 und du spielst wirklich auf den KI mit vertauschten Farben. Das wird aber nur in den seltensten Fällen klappen, da schwarz typischerweise nicht so forsch vor geht.

      Grüße Daniel
    • Ein heimlicher oder getarnter Königsindischer Angriff KIA begegnet mir öfter, wenn ich nach 1.e4 mit 1...e6 Französisch anbiete, Weiß diese Einladung aber mit 2.De2, 2.d3 oder auch 2.Sf3 ablehnt. Weiß wird dann in der Folge einen Aufbau mit g3, Lg2, 0-0 etc. anstreben und sich nach Art der Königsindischen Verteidigung aufbauen, mit einem Tempo weniger und nicht unbedingt die Gewähr habend, dass auch Schwarz im Geiste des Königsindischen spielt. In seinem Klassiker Play the French. 4th edition, London 2012, Everyman Chess, gibt John Watson einen kurzen Überblick über die Systeme, die Schwarz anstimmen kann, allerdings um im Sinne der ursprünglich angestrebten Französischen Verteidigung weiter zu spielen. Es kommt dann die so typisch französische Bauernstruktur zum Leben mit e6, d5, c5 und b6; das solltest Du kennen, wenn Du einen Stealth-KIA auf das Brett bekommen möchtest.

      Fazit: Egal, was Du auch ursprünglich anstrebst, ob Königsindisch im Anzug oder andere Systeme, musst Du damit rechnen, dass Dein Gegenüber seine eigenen Pläne und Ausweichpläne verfolgt und Du auch auf diese Antworten finden musst.
    • @ Läuferin: Deinen "getarnten" königsindischen Angriff könnte Weiß auch hier versuchen: Er spielt erst einmal 1. Sg1-f3 c7-c5 2. e2e4 und täuscht Sizilianisch an. Wenn dann Schwarz z.B. e7-e6 (sollte aber auch gegen andere Züge wie d7-d6 oder Sb8-c6 klappen) antwortet schwenkt er um und spielt wie von dir beschrieben g2-g3 Lf1-g2 0-0 und d2-d3. Solange er noch nicht d2-d3 gespielt hat ist das auch noch verdeckt, da Weiss ja immer noch die Möglichkeit hat doch noch d2-d4 zu spielen und in den offenen Sizilianer einzulenken. Allerdings wird Weiss d2-d3 nicht lange aufschieben können, da Schwarz wahrscheinlich bald Sg8-f6 spielt und Weiss dann den Bauern e4 irgendwie decken muss.
      Ich finde aber, dass der Bauer auf e4 dem Läufer g2 schon ein bisschen die Sicht verstellt und auch die Weißen Möglichkeiten einschränkt. Natürlicher ist es da sicher, einfach erstmal e2e4 weglassen und direkt den KIA Aufbau anstreben.

      @ Daniel: Naja, ich denke wenn weiss einfach 1.Sg1-f3 2. g2-g3 3. Lf1-g2 4.0-0 und 5. d2-d3 spielt und d7-d5 nie verhindert, dann werden die meisten Schwarzen das schon irgendwann mal ziehen und dann ist es KIA. Schwarz muss da ja auch keinen alzu forschen Aufbau wählen. Er kann zum Beispiel so spielen:
      1. Sg1-f3 c7-c5 2. g2-g3 Sg8-f6 3.Lf1-g2 d7-d5 4. 0-0 g7-g6 5. d2-d3 Lf8-g7 (nebst Sb8-c6 und 0-0). Dann ist die Stellung noch halbwegs symmetrisch, Schwarz hat leichten Raumvorteil und der Läufer auf g7 schützt den König gegen weiße Angriffsversuche. Ich denke da sollte Schwarz ausgleichen.

      @wasweissich: Dieser Thread war am Anfang recht mühsam. Du solltest in Zukunft deutlicher reinschreiben welchen Aufbau du eigentlich tarnen willst. Momentan wissen wir eigentlich immer noch sicher, ob du tatsächlich KIA meinst.

      Gruß
      Orka
    • orka schrieb:

      @ Läuferin: Deinen "getarnten" königsindischen Angriff könnte Weiß auch hier versuchen: Er spielt erst einmal 1. Sg1-f3 c7-c5 2. e2e4 und täuscht Sizilianisch an. Wenn dann Schwarz z.B. e7-e6 (sollte aber auch gegen andere Züge wie d7-d6 oder Sb8-c6 klappen) antwortet schwenkt er um und spielt wie von dir beschrieben g2-g3 Lf1-g2 0-0 und d2-d3. Solange er noch nicht d2-d3 gespielt hat ist das auch noch verdeckt, da Weiss ja immer noch die Möglichkeit hat doch noch d2-d4 zu spielen und in den offenen Sizilianer einzulenken. Allerdings wird Weiss d2-d3 nicht lange aufschieben können, da Schwarz wahrscheinlich bald Sg8-f6 spielt und Weiss dann den Bauern e4 irgendwie decken muss.
      Ich finde aber, dass der Bauer auf e4 dem Läufer g2 schon ein bisschen die Sicht verstellt und auch die Weißen Möglichkeiten einschränkt. Natürlicher ist es da sicher, einfach erstmal e2e4 weglassen und direkt den KIA Aufbau anstreben.


      danke für die vielen antworten!

      was du hier beschreibst ist das vorgehen was ich üblicherweise nehme. ich war nur am überlegen ob es nicht eine noch rafiniertere möglichkeit gibt den sizilianer auszutricksen. denn nach 2. e4 kann ich entweder 3. d3 oder 3. g3 spielen, was beides schon sehr nach königsindisch aussieht.

      alternativ wäre natürlich eine eröffnung genial, wo ich nach 1.Sf3 c5 2. e4 erst sizilianisch vortäusche, danach königsindisch vortäusche um schlußendlich was komplett anderes zu machen.

      ich spiele als weiß immer 1. Sf3 weil ich eigentlich reti spielen möchte, aber gegen 1. .. c5 sehe ich mich quasi gezwungen in den königsindischen angriff zu gehen, da alles andere nicht so gut funktioniert.

      Eine Alternative gibt es schon, nein eigentlich mehrere, aber dann erreichst du kein Stellung aus dem KIA mehr. Wenn dir das nichts ausmacht sind 2.c4 und 2.d4 ganz interessante Versuche. Natürlich geht auch einfach 2.g3 und du spielst wirklich auf den KI mit vertauschten Farben. Das wird aber nur in den seltensten Fällen klappen, da schwarz typischerweise nicht so forsch vor geht.


      2. d4 habe ich noch nicht so gut ausprobiert. werde ich mal in zukunft tun.

      Ein heimlicher oder getarnter Königsindischer Angriff KIA begegnet mir öfter, wenn ich nach 1.e4 mit 1...e6 Französisch anbiete, Weiß diese Einladung aber mit 2.De2, 2.d3 oder auch 2.Sf3 ablehnt. Weiß wird dann in der Folge einen Aufbau mit g3, Lg2, 0-0 etc. anstreben und sich nach Art der Königsindischen Verteidigung aufbauen, mit einem Tempo weniger und nicht unbedingt die Gewähr habend, dass auch Schwarz im Geiste des Königsindischen spielt. In seinem Klassiker Play the French. 4th edition, London 2012, Everyman Chess, gibt John Watson einen kurzen Überblick über die Systeme, die Schwarz anstimmen kann, allerdings um im Sinne der ursprünglich angestrebten Französischen Verteidigung weiter zu spielen. Es kommt dann die so typisch französische Bauernstruktur zum Leben mit e6, d5, c5 und b6; das solltest Du kennen, wenn Du einen Stealth-KIA auf das Brett bekommen möchtest.

      Fazit: Egal, was Du auch ursprünglich anstrebst, ob Königsindisch im Anzug oder andere Systeme, musst Du damit rechnen, dass Dein Gegenüber seine eigenen Pläne und Ausweichpläne verfolgt und Du auch auf diese Antworten finden musst.


      jap, nur gegen 1. Sf3 e6 spiele ich meist 2. c4. der königsinder ist bisher speziell gedacht um etwas gegen sizilianer in der hand zu haben, da ich die theorie hier nicht gut kenne

      @wasweissich: Dieser Thread war am Anfang recht mühsam. Du solltest in Zukunft deutlicher reinschreiben welchen Aufbau du eigentlich tarnen willst. Momentan wissen wir eigentlich immer noch sicher, ob du tatsächlich KIA meinst.


      ich meinte KIA, sorry
    • Also wenn ich auf Sf3 c5 als schwarzer Spiele, dann versuche ich einen Botvinnikaufbau mit vertauschten Farben aufs Brett zu bekommen.
      Als die Bauernstruktur c5, d6, e5, g6 mit Sc6 Se7 und Lg7. d5 ziehe ich nur, wenn es zwingenden Vorteil für mich gibt.

      Grüße Daniel