Legales Doping - Koffein

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    • Legales Doping - Koffein

      @Alle:Wenn ich eine wichtige Partie spiele,greife ich mit Vorliebe zu Red Bull,um mich lange konzentrieren zu können.Kaffee ist natürlich auch ein Klassiker.Das alles hilft natürlich nicht,wenn man vom Schach(so wie ich)eher wenig Ahnung hat.Kennt jemand andere Legale Wachmacher?
    • find ich unangebracht , dir "legale" - und bei dem bleibts net -- Tipps zu holen : bleib bei Red Bull!

      Nicht böse gemeint , aber es gibt Menschen Die dir bessere Tipps geben : Hausarzt) :

      nix für ungut!

      (Ps : höre nicht auf sie )

      Ich glaub mal Vitamine sind da mit dem Arzt vorab besprochen am besten.
    • Red Bull!??

      ... da nehme ich lieber den Kaffee - natürlich ohne Cognac ^^
      Hast Du Dir die Zutatenliste bei "Red Bull" einmal durchgelesen?

      Zu den Vitaminen: Die nimmt jeder mit seiner Ernährung auf.
      Vitaminzusätze sind ein gutes Geschäft - aber nicht für jenen der diese kauft.

      Ich war jahrzehnte lang in der Pharmabranche tätig.
      Die meisten "Mittelchen" sind reine Geschäftemacherei.

      Den eigenen "gesunden" Hausverstand sollte man einschalten! :)
    • Wissenschaftler der Universität Mainz legen eine Studie vor, die belegt, dass Doping im Schach zu einer größeren Leistungssteigerung führt als bisher angenommen. Die gedopten Probanden spielten im Vergleich zur Kontrollgruppe um 40-50 Elopunkte stärker, verloren aber häufiger durch Zeitüberschreitung. Zum Artikel in der FAZ...

      Ich kenne natürlich keine genaueren Details zur Durchführung dieser Studie, aber nach dem, was in dem Artikel steht, sehe ich doch mehrere gravierende Mängel:

      1. Eine kurzzeitige Leistungssteigerung, die sich in einer 15-Minuten-Partie bemerkbar macht, ist noch lange kein Beleg für eine Verbesserung der Spielstärke in langen (bis zu 6 Stunden dauernden) Turnierpartien. Es könnte ja auch der Effekt eintreten, daß man kurzfristig konzentrierter ist, aber die Konzentration später nachläßt und man unter dem Strich schlechter spielt als vorher.

      2.
      Vor den Partien bekamen die Probanden Methylphenidat, Modafinil, Koffein oder ein Placebo, ohne dass sie wussten, was verabreicht wurde. War ein Wirkstoff im Spiel, nahmen sich die Probanden mehr Zeit, fanden stärkere Züge, verloren aber auch öfter die Kontrolle über die Bedenkzeit. Nach Herausrechnen durch Zeitüberschreitung verlorener Partien punkteten Probanden, die einen Wirkstoff erhalten hatten, besser als mit Placebo.

      Das Herausrechnen der durch Zeitüberschreitung verlorenen Partien ist doch recht seltsam: wenn ich in einer 15-Minuten-Partie länger nachdenke, spiele ich logischerweise besser, verliere aber auch mehr Partien durch ZÜ. Dazu braucht es kein Doping.
    • Ein interessanter Fall von legalem Doping ereignete sich 1934 beim WM-Kampf zwischen Aljechin und Bogoljubow, der an 12 verschiedenen Orten in Deutschland stattfand, über 26 Partien ging und mehr als 2 Monate dauerte.

      Nach 8 Partien lag "Boggie", wie er etwas respektlos von dem für eine holländische Zeitung kommentierenden Nimzowitsch genannt wurde, mit 3:5 zurück. Für den ewigen Optimisten ("Mit Weiß gewinne ich, weil ich Weiß habe. Mit Schwarz gewinne ich, weil ich Bogoljubow bin") eine ungewohnte Situation, die besondere Maßnahmen erforderlich machte.

      Um Aljechins scharfem Blick zu entgehen, den er als hypnotisierend empfand, setzte sich Bogoljubow in der 9. Partie eine große Sonnenbrille auf. Leider blieb diese später auch von anderen Spielern praktizierte Maßnahme ohne den gewünschten Erfolg - auch die 9. Partie ging verloren. Zur zehnten Partie bereitete er dann eine unerwartete Neuerung vor:

      Alexander Aljechin - Efim Bogoljubow
      10. WM-Partie, 27.4.1934
      Stellung nach dem 13. Zug von Weiß



      Bogoljubow spielte hier 13.-Ld7 - und bestellte sich einen französischen Cognac. Dieser verblüffende Zug (als Notation für solche Fälle schlage ich 13.-Ld7C! vor) von dem als strikter Antialkoholiker bekannten Bogoljubow hat Aljechin offenbar derart aus der Bahn geworfen, daß er die Partie verlor und Boggie auf 4:6 verkürzen konnte.

      In der nächsten Partie nahm Bogoljubow - von diesem Erfolg inspiriert - öfter mal einen "tiefen Zug" aus dem Bierglas, konnte aber auch damit das Steuer im WM-Kampf nicht mehr herumreißen (der Überraschungseffekt war verpufft). Aljechin gewann mit 15,5 : 10,5 (+8, =15, -3).

      Aaron Nimzowitsch
      als scharfzüngiger Beobachter beim Weltmeisterschaftskampf 1934
    • Diese Studie aus 2017 kommt zu dem Schluß, dass Koffein die benötigte Zeit zum Nachdenken über den richtigen Zug, beim Schach erhöht.

      uni-mainz.de/presse/aktuell/273_DEU_HTML.php

      EDIT:
      Eventuell ist dies dieselbe Studie, die in Post 7 von Schröder erwähnt wird.Ich sehe aber die zitierte FAZ-Seite nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von dangerzone ()