Deutsche Einzelmeisterschaften (26. Mai bis 3. Juni in Bonn)

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    • Deutsche Einzelmeisterschaften (26. Mai bis 3. Juni in Bonn)

      DEM in Bonn
      10.05.2011 - Nach 2008 (WM-Kampf Anand-Kramnik) ist Bonn wieder einmal Schauplatz eines, genauer: zweier Schachturniere: Diesmal handelt es sich um nationale Wettbewerbe, nämlich die Deutschen Einzelmeisterschaften und die Deutschen Einzelmeisterschaften der Frauen. Diese werden anlässlich der 150-Jahr-Feier des Schachbundes NRW vom 26. Mai bis 3. Juni im Bonner Ibis-Hotel ausgetragen. Erstmals finden die Offenen Meisterschaften und die Meisterschaften der Frauen zur gleichen Zeit am gleichen Ort statt. An der Einzelmeisterschaft nehmen gut 30 Spieler teil. Gespielt werden 9 Runden Schweizer System. Neben Titelverteidiger Niclas Huschenbeth sind die Großmeister Daniel Fridman, Jan Gustafsson und Rainer Buhmann die Elofavoriten. An der Frauenmeisterschaft beteiligen sich etwa 20 Spielerinnen. Erste der Setzliste ist Nationalspielerin Sarah Hoolt. Der Ausrichter überträgt alle Partien der DEM live.

      Offizielle Turnierseite
    • Die Frauenmeisterschaften sind ja wirklich gruselig besetzt. Da spielen einige mit, die noch nicht mal den U10 Titel holen würden. Nee, nichts für mich.
      Viel besser sieht es bei den Herren auch nicht aus. Ne komische Veranstaltung. :rolleyes:
    • Welchen Anreiz gibt es denn auch, bei der DEM mitzuspielen? Der Modus der Qualifikation und die Art der Austragung wird seit Jahren von den Spitzenspielern kritisiert und es gibt kaum interessante Gegner für gute Spieler(innen); nur mit einer erheblichen Aufstockung des Preisgelds (vermute ich mal) konnte man noch ein paar Nationalspieler ködern.
    • Nachdem Gelfand und Grischuk gestern pünktlich ihr Match beendet haben, können wir ab heute unsere Aufmerksamkeit nach Bonn richten, wo um 14 Uhr die erste Runde beginnt. Zur Erinnerung: dieses Jahr haben wir die stärkstbesetzte Deutsche Meisterschaft seit Beginn der Jungsteinzeit. Außer Naiditsch ist fast die gesamte deutsche Spitze am Start.

      Setzliste:
      1. Fridman, Daniel – SV Mülheim-Nord - 2661
      2. Gustafsson, Jan – OSG Baden-Baden - 2646
      3. Khenkin, Igor – Wiesbadener SV - 2620
      4. Buhmann, Rainer – SV Hockenheim - 2579
      5. Bindrich, Falko – SC Eppingen - 2547
      6. Huschenbeth, Niclas – Hamburger SK - 2502
      ...


      Live übertragen werden sämtliche Partien hier.
    • Hallo Schroeder,


      erstmal danke für Deinen Link zur Deutschen Meisterschaft. Ich habe die erste Runde mit großem Interesse verfolgt, natürlich weil es spannend ist, zu erfahren, wer, in unserem gemeinsamen Hobby, bester deutscher Spieler sein wird...

      Dazu kommt auch, dass ein (ehemaliger?) Spieler der Arena dort mitspielt und bereits einen ersten Sieg eingefahren hat...
    • In der ersten Runde hatten einige Favoriten möchtig Dusel und schrammten nur haarscharf an einer Niederlage vorbei. Insbesondere die GMs Christian Seel und Daniel Fridmann gerieten nach völlig missglückter Eröffnung in mehr als schlechte Stellungen. Hier rettete sie nur der allzu große Respekt, den ihre Gegner offenbar vor ihnen hatten, und der dazu führte, daß sie in ihren vorteilhaften Stellungen Remis anboten bzw. annahmen.

      Interviews mit Niclas Huschenbeth und Sarah Hoolt
      Bericht von der ersten Runde: Tag eins: Wenig blutige Nasen

      Heute werden wir in der zweiten Runde folgende Paarungen zu sehen bekommen:

      Paarungsliste der 2. Runde
      1. Lubbe 2422 (1) - Gustafsson 2646 (1)
      2. Khenkin 2620 (1) – Jugelt 2403 (1)
      3. Bindrich 2547 (1) – Rietze 2283 (1)
      4. Gschnitzer 2444 (1) – Pitschka 2276 (1)
      5. Andre 2363 (1) – Tischbierek 2431 (1)
      6. Müller 2327 (½) – Buhmann 2579 (½)
      7. Fridman 2661 (½) – Kummerow 2326 (½)
      8. Mertens 2355 (½) – Huschenbeth 2502 (½)
      9. Seel 2484 (½) – Strache 2317 (½)
      10. Svane 2297 (½) – Stern 2483 (½)
      11. Dranov 2465 (½) -Natsidis 2363 (½)
      12. Vatter 2326 (½) – Siebrecht 2460 (½)
      13. Poetsch 2424 (0) – Molinaroli 2286 (0)
      14. Seger 2412 (0) - Krause 2283 (0)
      15. Krassowizkij 2356 (0) – Kessler 2167 (0)
      16. Zill 2278 (0) – Bracker 2355 (0)
      17. Lederle 2226 (0) – Bastian 2332 (0)

      @patzer59
      Ich verfolge das Turnier auch mit Interesse, wobei ich natürlich in erster Linie den drei Hamburger Vertretern die Daumen drücke. Freue mich aber auch über den Erfolg unseres (ehemaligen) Arenaspielers.

      Edit 19:30 Uhr
      An den 4 Spitzenbrettern konnten sich die Elofavoriten durchsetzen, die nunmehr mit 2 aus 2 in Führung liegen:
      Gustafsson, Khenkin, Bindrich, Gschnitzer.

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    • Morgen kommt es erstmalig zu diversen GM-Duellen:

      Paarungsliste der 3. Runde
      1 Gustafsson (2) - Bindrich (2)
      2 Gschnitzer (2) - Khenkin (2)
      3 Siebrecht (1½) - Fridman (1½)
      4 Huschenbeth (1½) - Tischbierek (1½)
      ...

      Tag drei: Gustafsson und Khenkin in Front bei den Herren. Vogel souveräne Königin im Frauenreich
      DEM: Gustafsson und Khenkin
      28.05.2011 - In den Spitzenspielen der 3. Runde der Deutschen Meisterschaften setzten sich heute Jan Gustafsson gegen Falko Bindrich und Igor Khenkin gegen Oswald Gschnitzer durch und sind nun die einzigen Spieler mit maximaler Punktzahl. Daniel Fridman und René Stern, ebenfalls heute siegreich, bilden mit 2,5 Punkten das Verfolgerfeld. Acht Spieler kommen auf 2 Punkte. Im Spitzenspiel der Frauenmeisterschaft besiegte Heike Vogel die Setzlistenerste Sarah Hoolt und führt, ebenfalls mit maximaler Punktzahl, das Feld alleine vor Alisa Frey (2,5 P.) an. Morgen spielen Igor Khenkin und Jan Gustafsson um die alleinige Tabellenführung.

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    • 4. Runde
      Jan Gustafsson und Igor Khenkin behaupteten durch ihr Kurzremis mit jetzt 3 1/2 Punkten die Führung im Männerturnier. Dahinter folgt das Verfolgertrio Fridmann, Stern und Gschnitzer mit 3 Punkten.
      Im Frauenturnier konnte Alisa Frey am Spitzenbrett gegen Heike Vogel gewinnen und sich damit an die Tabellenspitze setzen.
      Bericht bei Chessbase: DEM: Alisa Frey entthront Heike Vogel
      Bericht auf Turnierseite: Tag vier: Stillstand durch Unentschieden an der Spitze der Herren – Frey beendet Siegeszug Vogels in Frauenturnier

      Daneben gab es ein erstes prominentes Opfer der strengen Karenzzeitregelung:

      dem-2011.de/?p=242
      GM Bindrich vom Turnier zurückgetreten
      GM Falko Bindrich ist zum Rundenbeginn der vierten Runde um 14.00 Uhr nicht im Turniersaal anwesend. Bundesturnierdirektor Ralph Alt wartete eine Minute und startete die neue Runde. Kurz darauf erklärt er aufgrund der Regelung der Nullkarenzzeit die Partie als für Bindrich kampflos verloren. Etwa eine weitere Minute später betrat Bindrich den Turniersaal und protestierte in der Folge gegen die Entscheidung. Dieser Protest wurde von Bundesturnierdirektor Alt abgelehnt.

      In den Abendstunden erklärt Falko Bindrich seinen Rückzug vom Turnier.

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    • Aua. Ist natürlich sehr ärgerlich für GM Bindrich, aber diese Reaktion halte ich für überzogen. Die Regeln waren bekannt, da gibt es m.E. nichts zu protestieren.

      Schön übrigens, dass beim Damenturnier noch gekämpft wird. Khenkin und Gustafsson sind ja eher auf Risikominimierung gefahren. Das kann man den beiden zwar nicht wirklich vorwerfen, geht es schließlich um einiges an Preisgeld. Das Publikum wünscht sich aber trotzdem mehr als elf Züge am Spitzenbrett.
    • jaja ... "fünf minuten vor der zeit, ist des GMs erwartete pünktlichkeit" ...

      ich finde weder die regel, noch die konsequente ausübung derselben schlecht, die psychologischen spielchen mit dem zu-spät-kommen sollen ebenso unterbunden werden, wie ich auch die nachlässige zu-spät-kommerei ausgesprochen undiszipliniert finde und der entsprechenden bestrafung würdig.

      ob sich dieses turnier, dass aufwändig mit ein wenig neuem glanz versehen wurde/werden sollte, damit einen gefallen tut, die teilnehmenden GMs entsprechend zu verprellen, sei aber mal dahingestellt...

      ./blizz
    • Bericht bei Chessbase: DEM: Tag der Verfolger
      30.05.2011 - Jan Gustafsson und Daniel Fridman teilten heute in der 5.Runde der Deutschen Einzelmeisterschaft nach 16 Zügen den Punkt. An Tisch zwei gaben René Stern und Igor Khenkin ihre Partie nach acht Zügen in unklarer Situation remis. Für Entscheidungen sorgten Rainer Buhmann, der Oswald Gschnitzer besiegte, Niclas Huschenbeth mit einem Sieg über Alexander Dranov und Sebastian Siebrecht (Bild) gegen Michael Strache. Die drei Sieger rückten in die Verfolgergruppe zu Fridman und Stern auf. Gustafsson und Khenkin haben weiter die Führung inne. In der gestrigen vierten Runde erschien Falko Bindrich zwei Minuten zu spät zur Runde, weshalb seine Partie gemäß Reglement zugunsten von Gschnitzer gewertet wurde ("Null-Karenz-Regel"). Bindrich hat daraufhin das Turnier verlassen. Als Folge ist nun ein Spieler pro Runde spielfrei. In der Frauenmeisterschaft verteidigte Alisa Frey mit einem Sieg ihre Führung.

      Bericht auf der Turnierseite: Tag 5: Angst vor der Niederlage im Herrenfeld – Frey setzt Siegeszug im Frauenturnier fort


      Zum Thema Nullkarenz: die halte ich beim Schach für völlig unangebracht. Es besteht nun mal ein großer Unterschied zwischen einer Schachpartie (in der kein Spieler zu irgendeinem Zeipunkt zwingend am Brett sein muß, sofern seine Bedenkzeit auf der Uhr es zuläßt) und anderen Sportarten wie Fußball, wo natürlich beim Anpfiff alle auf dem Platz stehen müssen. Wenn ich ein neunrundiges Open spiele, dann kann es trotz aller Bemühung vorkommen, daß ich achtmal pünktlich dabin und einmal - staubedingt - ein paar Minuten zu spät komme. Ich bin froh, bisher nur bei solchen Turnieren gespielt zu haben, wo dies nicht zum Partieverlust geführt hat. Wer zu spät kommt, ist durch das Bedenkzeitminus auf der Uhr genug gestraft.

      Ich glaube, daß sich im Laufe der Zeit bei allen Turnieren eine sinnvolle Karenzzeit (30 Minuten ist ein guter Wert) durchsetzen wird und die Nullkarenz auf dem Müllhaufen der Schachgeschichte entsorgt werden wird.

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    • 6. Runde

      Huschenbeth packt gegen Gustafsson das Evans-Gambit aus. Nach dem 15. Zug von Weiß ist eine Stellung mit haarsträubenden Verwicklungen entstanden, und Gusti hat nur noch 19 Minuten auf der Uhr. Hochspannung ist garantiert.

      Edit 16:40 Uhr:
      Huschenbeth gewinnt durch Matt im 27. Zug. Es gibt also auch in Bonn Partien, in denen echtes Männer-Schach gespielt wird.

      Huschenbeth - Gustafsson

      1-0

      Im Bericht von Chessbase DEM: Favoritenstürze ist die Partie bereits ausführlich kommentiert enthalten.

      Auch bei den Frauen war in dieser Runde ordentlich Feuer auf dem Brett. Sarah Hoolt gewann gegen Leveikina mit einem hübschen Figurenopfer:

      Hoolt - Leveikina, Stellung nach dem 12. Zug von Schwarz



      13.Lxh5! +-

      Bericht auf der Turnierseite: Tag 6: Khenkin übernimmt die alleinige Führung im Herrenturnier. Hoolt wieder im Verfolgerfeld der Damen

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    • Der 14-jährige Rasmus Svane hat sich nach 6 Runden in die Spitzengruppe gespielt. Gerade absolviert er sein 7. Spiel gegen seinen Trainer Jan Gustafsson, der wohl mit viel Wut im Bauch, wegen der bitteren Niederlage gestern gegen Huschi, volles Risiko spielt. Sowas liebt jeder Schachfreund. Ich bin sehr gespannt, wie Rasmus jetzt damit umgeht. Jan wird sicher wissen, was er da getan hat. Wenn Rasmus das Spiel mindestens remis hält, wird er sicher mal ein ganz Großer. Bitte schaut zu!
    • Wieder eine Geschichte mehr, die den Schachsport in Verruf bringt. Ich hätte ganz genau so gehandelt und wäre nach Hause gefahren. Was ist bloß los in so manchen Köpfen der Schachobersten?

      Ich denke, es wimmelt dort an Autisten. Anders sind solche immer wieder vorkommenden, verrückten Sachen nicht zu erklären. :P