Eine interessante Regelfrage warf die neunte Runde auf. In der Partie gegen Fabiano Caruana reklamierte Sergey Karjakin Remis durch dreifache Stellungswiederholung. Schiedsrichter Kwai Keong Chen gab der Reklamation statt. Inzwischen war Hauptschiedsrichter Boris Postovsky dazugekommen und fragte Caruana, ob er mit der Entscheidung einverstanden ist. Karjakin und Caruana unterzeichneten das Ergebnis. Nun hatte Schiedsrichter Kwai Keong Chen die Reklamation noch einmal überprüft und festgestellt, dass sie unberechtigt war. Karjakin und der Schiedsrichter hatten beide einen Zug auf dem Notationsformular falsch abgelesen und deshalb geglaubt, eine dreifache Stellungswiederholung sei auf dem Brett gewesen, was sich bei genauerem Hinsehen aber als falsch erwies.
Boris Postovsky fragte Caruana, ob er trotzdem mit dem Remis einverstanden wäre, doch der antwortete nicht. Postovsky berief sich dann auf eine Regel, die er in der Ausbildung gelernt hatte: Ein Schiedsrichter darf sich bei einem Fehler korrigieren. Davon machte er Gebrauch und ließ die Partie fortsetzen. Sie endete später dennoch Remis. Karjakin fragte allerdings nach der Partie, ob diese Regelanwendung korrekt ist oder ob die Unterschrift von Caruana die Entscheidung nicht endgültig gemacht hätte.
Quelle: GP: Caruana und Nakamura qualifiziert