Steinitz-Variante:
Georg Meier hat seine Französisch-Gewinnpartie gegen Movsesian, die der deutschen Mannschaft in 2011 den Sieg gegen Armenien und damit den Europameister-Titel einbrachte, im Chessbase Magazin 146 ausführlich kommentiert. Die Partie findet sich auch im Dezember-Heft von 2011 des Schachmagazin 64. Hier die Partiekommentierung aus dem frei zugänglichen Online-Artikel Schachmagazin 64: Gold für schwarz-rot-gold.
S. Movsesian (ARM, 2710)
G. Meier (GER, 2659)
1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Ist es ratsam, in einer solch wichtigen Partie plötzlich eine ganz andere Variante als
sonst zu spielen? Movsesian kann auf Erfahrungen aus Dutzenden von Partien zurückblicken, in denen er die
Blockadevariante 3. e5 spielte. Da kennt er sich aus, in den Stellungsbildern nach 3. Sc3 offenbar weniger, wie die
vorliegende Partie belegt. 3. …Sf6 4. e5 Sfd7 5. f4 c5 6. Sf3 Sc6 Gängig ist nun 7. Le3, Movsesian schlägt
einen wenig ausgetretenen Pfad ein. 7. Se2 Le7 8. g3 0-0 9. Lg2?! Irgendetwas stimmte mit der armenischen
Vorbereitung nicht. Dass Meier die Französische Verteidigung spielen würde, war zu erwarten, er spielt sie praktisch
immer. Und Movsesian steuert eine Stellung an, zu der es Vorgängerpartien gibt, jedoch mit einer geradezu
katastrophalen Weißausbeute von 30%! Erheblich besser schnitten die Weißspieler mit 9. c3 und 9. Lh3 ab.
9. …b5 10. Le3 Da5+ 11. Kf2 11. c3 b4 11. …f6 12. c3 b4 13. Te1 bxc3 14. bxc3 La6
Schwarz kann sehr zufrieden sein, aber mit 15. exf6 Sxf6 16. Lh3 Se4+ 17. Kg2 hätte Weiß wenigstens die Schwäche e6
aufs Korn nehmen und das Spiel noch einigermaßen erträglich gestalten können. Aber Movsesian machte den (viel
kritisierten) Zug: 15. Lh3? Meier betonierte die Stellung mit 15. …f5! und plötzlich hatte der
Nachziehende am Damenflügel den ganzen "Rangierbahnhof" für sich. Nach dem nahe liegenden …Sd7-b6-c4 begann das Spiel
auf ein Tor. "Sergej spielte die ganze Partie kaum, er quälte sich eher durch, insbesondere nach 15. …f5", brachte es
der namhafte Kommentator GM Sergej Schipow auf den Punkt. Andere Stimmen aus berufenen Mündern weissagten ein baldiges
0:1. So kam es auch, wenn auch nicht so schnell. 16. Ld2 Sb6 17. g4 Sc4 18. gxf5 exf5 19. Tg1 Tab8 20. Tg3 Sd8
21. Tb1 Sb2 22. Dg1 Se6 23. Ta1 Lxe2 24. Kxe2 Da6+ 25. Kf2 Sd3+ 26. Kg2 Sdxf4+ 27. Lxf4 Sxf4+ 28. Kh1 Dh6 29. Lf1 c4
30. Df2 Tb6 31. Dc2 g5 32. Da4 g4 33. Dxa7 De6 34. Tg1 Kh8 35. Sd2 Tb2 36. Td1 Tg8 37. Lg2 Lh4 37. …Sd3! gewann
noch schneller, aber sei's drum: schnell oder langsam, Hauptsache, der Punkt wird geliefert! 38. Da5 Lf2 39. Tgf1
Le3 40. Txf4 Lxf4 41. Sf1 Dh6 42. Dxd5 Lxh2 43. Dc6 Dxc6 44. Lxc6 Lf4 45. Te1 g3 46. Lg2 Tgb8 47. a4 Tb1 48. Te2 T8b2
49. Txb2 Txb2 50. a5 Ta2 51. Lc6 Kg7 52. e6 Kf6 – 0:1
Hintergründe zu dieser Partie in ZEIT-online: Der Schach-Guru aus Usbekistan flüsterte die Sieg-Taktik
Georg Meier hat seine Französisch-Gewinnpartie gegen Movsesian, die der deutschen Mannschaft in 2011 den Sieg gegen Armenien und damit den Europameister-Titel einbrachte, im Chessbase Magazin 146 ausführlich kommentiert. Die Partie findet sich auch im Dezember-Heft von 2011 des Schachmagazin 64. Hier die Partiekommentierung aus dem frei zugänglichen Online-Artikel Schachmagazin 64: Gold für schwarz-rot-gold.
S. Movsesian (ARM, 2710)
G. Meier (GER, 2659)
1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Ist es ratsam, in einer solch wichtigen Partie plötzlich eine ganz andere Variante als
sonst zu spielen? Movsesian kann auf Erfahrungen aus Dutzenden von Partien zurückblicken, in denen er die
Blockadevariante 3. e5 spielte. Da kennt er sich aus, in den Stellungsbildern nach 3. Sc3 offenbar weniger, wie die
vorliegende Partie belegt. 3. …Sf6 4. e5 Sfd7 5. f4 c5 6. Sf3 Sc6 Gängig ist nun 7. Le3, Movsesian schlägt
einen wenig ausgetretenen Pfad ein. 7. Se2 Le7 8. g3 0-0 9. Lg2?! Irgendetwas stimmte mit der armenischen
Vorbereitung nicht. Dass Meier die Französische Verteidigung spielen würde, war zu erwarten, er spielt sie praktisch
immer. Und Movsesian steuert eine Stellung an, zu der es Vorgängerpartien gibt, jedoch mit einer geradezu
katastrophalen Weißausbeute von 30%! Erheblich besser schnitten die Weißspieler mit 9. c3 und 9. Lh3 ab.
9. …b5 10. Le3 Da5+ 11. Kf2 11. c3 b4 11. …f6 12. c3 b4 13. Te1 bxc3 14. bxc3 La6
Schwarz kann sehr zufrieden sein, aber mit 15. exf6 Sxf6 16. Lh3 Se4+ 17. Kg2 hätte Weiß wenigstens die Schwäche e6
aufs Korn nehmen und das Spiel noch einigermaßen erträglich gestalten können. Aber Movsesian machte den (viel
kritisierten) Zug: 15. Lh3? Meier betonierte die Stellung mit 15. …f5! und plötzlich hatte der
Nachziehende am Damenflügel den ganzen "Rangierbahnhof" für sich. Nach dem nahe liegenden …Sd7-b6-c4 begann das Spiel
auf ein Tor. "Sergej spielte die ganze Partie kaum, er quälte sich eher durch, insbesondere nach 15. …f5", brachte es
der namhafte Kommentator GM Sergej Schipow auf den Punkt. Andere Stimmen aus berufenen Mündern weissagten ein baldiges
0:1. So kam es auch, wenn auch nicht so schnell. 16. Ld2 Sb6 17. g4 Sc4 18. gxf5 exf5 19. Tg1 Tab8 20. Tg3 Sd8
21. Tb1 Sb2 22. Dg1 Se6 23. Ta1 Lxe2 24. Kxe2 Da6+ 25. Kf2 Sd3+ 26. Kg2 Sdxf4+ 27. Lxf4 Sxf4+ 28. Kh1 Dh6 29. Lf1 c4
30. Df2 Tb6 31. Dc2 g5 32. Da4 g4 33. Dxa7 De6 34. Tg1 Kh8 35. Sd2 Tb2 36. Td1 Tg8 37. Lg2 Lh4 37. …Sd3! gewann
noch schneller, aber sei's drum: schnell oder langsam, Hauptsache, der Punkt wird geliefert! 38. Da5 Lf2 39. Tgf1
Le3 40. Txf4 Lxf4 41. Sf1 Dh6 42. Dxd5 Lxh2 43. Dc6 Dxc6 44. Lxc6 Lf4 45. Te1 g3 46. Lg2 Tgb8 47. a4 Tb1 48. Te2 T8b2
49. Txb2 Txb2 50. a5 Ta2 51. Lc6 Kg7 52. e6 Kf6 – 0:1
Hintergründe zu dieser Partie in ZEIT-online: Der Schach-Guru aus Usbekistan flüsterte die Sieg-Taktik
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