Matt oder Zeitüberschreitung?

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    • Matt oder Zeitüberschreitung?

      Also ich kenne es auch so, dass Matt vorgeht. Egal ob die Uhr schon abgelaufen ist. Die Uhr geht nur vor wenn sie VOR dem Matt reklamiert wurde.

      BSP:

      Letztes Jahr hab ich bei den Pfälzischen Schulschachmeisterschaften eine Partie beobachtet. In dieser Partie hatte weiß noch 7min, 13sec. und die Uhr von schwarz war abgelaufen. Allerdings gelang es dem Spieler mit schwarz nach 8 min. überzogen noch den Gegner mattzusetzen. Der schiri wertete die Partie 0-1 da Matt vorgeht. Bin mir zwar nicht 100% sicher ob das so korrekt ist oder ob es remis ist aber der schiri sagte mir damals, dass Matt gegenüber ZÜ immer vorgeht.

      Wäre aber interessant mal noch die Meinung von anderen Usern zu hören.
    • Das genannte Prinzip "Matt vor Zeit" gibt es nicht!!

      Die Logik geht danach, dass eine Partie einen definierten Beginn und ein definiertes Ende hat. Wurde eine Partie beendet, ist dies endgültig und es kann kein zweites Partieende geben.

      Setzt ein Spieler matt, so beendet dies augenblicklich die Partie, ebenso wie eine berechtigte Reklamation auf Zeitüberschreitung. Eine Reklamation auf Zeitüberschreitung ist nur während der Partie möglich, nicht nach der Partie. Deshalb ist es wichtig, ob die Zeitüberschreitung vor oder nach dem Mattzug reklamiert wurde. Der Schiedsrichter soll übrigens die Zeitüberschreitung von sich aus monieren. Ausnahme Blitzpartie: Hier muss der Spieler selbst merken, dass die Zeit des Gegners durch ist.

      Noch ein interessanter Aspekt des Prinzips "es gibt nur ein Ende der Partie":

      Stelle Dir vor, in einer Turnierpartie spielt sich folgendes ab:



      Weiß spielt den Turm nach h8 und ruft dabei laut Schach!! Schwarz schiebt mit dem Schachgebot im Ohr und der irrtümlichen Meinung, das Turm ging nach h7, reflexartig den König zurück auf e8 und Weiß spielt darauf Ke6 Matt. Was passiert?

      Der schwarze Königszug nach e8 war selbstverständlich ein illegaler Zug, der in Turnierpartien zurückzunehmen ist. Allerdings darf das nur *während* der Partie reklamiert werden, und die Partie ist durch das Matt beendet. Weiß hat gewonnen. Tatsächlich. Eine Folge dessen, dass ein Partieende irreversibel ist und nichts mehr zurück in die Partei führt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von hajoe ()

    • Ich verschiebe die entsprechenden posts jetzt mal in den Regelbereich.
      Das hat ja auch nichts mit dem ursprünglichen thread zu tun.

      Die alte Regel "Matt geht vor" ist mir schon noch im Ohr.
      D.h. wenn der Mattzug ausgeführt wird, ists zu spät mit der Reklamation auf Zeit.
      Spannend ist natürlich die Frage, wenn die Zeit-Reklamation in dem Moment erfolgt,
      wenn der Mattsetzer gerade zur Dame greifen will, um das Matt auszuführen.
      Insbesondere wenn das Ganze ohne Zeugen oder Schiedsrichter passiert...
    • Ups, hab versehentlich meinen Beitrag gelöscht :S ...

      Na dann schreib ich ihn mal einfach nochmal:

      Bei der letzten Pfälzischen Schulschachmeisterschaft habe ich ne Partie beobachtet.

      In der Partie lief schwarz die Uhr ab, aber weiß bemerkte es nicht. Dann setzte schwarz den weißen Matt.

      Der schiri wertete die Partie 0-1. Bin nicht sicher ob das so korrekt war.
      Begründung vom schiri:

      Matt geht vor.

      Stimmt das so?
    • hajoe schrieb:

      Weiß spielt den Turm nach h8 und ruft dabei laut Schach!! Schwarz schiebt mit dem Schachgebot im Ohr und der irrtümlichen Meinung, das Turm ging nach h7, reflexartig den König zurück auf e8 und Weiß spielt darauf Ke6 Matt. Was passiert?

      Der schwarze Königszug nach e8 war selbstverständlich ein illegaler Zug, der in Turnierpartien zurückzunehmen ist. Allerdings darf das nur *während* der Partie reklamiert werden, und die Partie ist durch das Matt beendet. Weiß hat gewonnen. Tatsächlich. Eine Folge dessen, dass ein Partieende irreversibel ist und nichts mehr zurück in die Partei führt.

      Dies gilt aber nicht, wenn der Zug, der den Gegner matt setzt illegal ist, oder? Nur mal so hypothetisch: Wer will in einer Blitzpartie - also ohne Notation - nachweisen, wo die matt setzende Figur vorher gestanden hat?
    • Man kann selbstverständlich nur mit einem regelkonformen Zug mattsetzen. In diesem Beispiel war der irreguläre Zug der vorletzte, der letzte Zug Ke6 regelkonform. Deshalb geht das als Matt durch.

      Das mit dem Nachweis ist so eine Sache: Wenn Du einfach irgendwas irreguläres aufs Brett stellst im Vertrauen darauf dass es der Schiri nicht gesehen hat und ein Nachweis nicht möglich ist, dann kann es passieren, dass Du in dubio pro reo einen extrem unverdienten Punkt bekommst. Dann solltest Du allerdings das Schachspielen aufhören und vielleicht Wohnungsmakler werden ;)
    • Hatten wir die Diskussion nicht schon mal?

      OK: Die Regeln sagen ein Blättchen ist gefallen, sobald ein Schiedsrichter dies bemerkt oder ein Spieler zurecht darauf hinweist.
      Matt beendet die Partie, sofern der Zug, der Matt setzt (und nur dieser) regulär war.

      Was bedeutet das:
      Im üblichen Zeitnotgehacke, bei dem ein Schiedsrichter daneben steht gilt nicht Matt vor Zeit (es sei denn der Schiedsrichter pennt), da beim Schiedsrichter das Bemerken reicht.
      Ansonsten gilt bei Blättchenfall, das man halt auch reklamiert. Wenn man matt gesetzt wurde ist es zu spät.

      Grüße Daniel
    • Matt vor Zeit

      @Qualle

      ich persönlich glaube auch, dass der Spieler, der letzten Endes Matt gesetzt wurde selber hätte reklamieren müssen.

      Außerdem glaube ich auch, dass man nach einer Beendigung der jeweiligen Partie nicht mehr am Ergebnis drehen kann, auch wenn die Zeit eines Spielers abgelaufen ist.

      :cursing:

      Mit freundlichen Grüßen aus Herdecke