Stilvoll aufgeben

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    • Stilvoll aufgeben

      Moin,
      Ich hab einen meiner Meinung nach ziemlich interessanten Thread auf einer anderen Seite entdeckt, der ebendiesen Titel trug - "Stilvoll aufgeben". Dieser wurde mit folgendem Zitat eingeleitet:
      Hallo allerseits, hier möchte ich mal erfahren, welche wirklich netten Aufgabe-Sprüche ihr so kennt? Ich fange mal mit einem Spruch eines Vereinskameraden an: "Zweiter Sieger gratuliert erstem Sieger!"
      Daher lautet nun meine Frage nicht unbedingt, welche Aufgabe-Sprüche es gibt, sondern vielmehr, wie ihr aufzugeben pflegt. Ich mache den Anfang. Auf der Arena pflege ich meistens sowohl bei Sieg als auch bei Niederlage ein Danke fürs Spiel oder auch einfach nur dfs dazulassen. Manchmal sage ich noch ein oder zwei Worte zur Partie. In der Realität bin ich noch wortkarger und halte meistens nur meine Hand als Zeichen zur Aufgabe hin, manchmal füge ich noch 2-3 Wörtchen zur Partie hinzu. Erst seit ich diesen Thread entdeckt habe denke ich mehr darüber nach, wie man eigentlich aufgeben sollte. Bin auf die Antworten sehr gespannt^^
    • Ob jemand mit Stil aufgegeben hat, würde ich nicht unbedingt an einem flotten Spruch festmachen wollen; den kann ja jeder raushauen und noch stilloser wird es, wenn derjenige sich den vorher in einem Forum angelesen hat. :)
      Stil hat der Verlierer dann, wenn er seinem Gegner aufrichtig gratulieren kann und nicht nur, weil es eben Usus ist. Ob mir das gelingt, hängt in der Regel vom Gegner ab: Bei dem Großteil der Gegner gratuliere ich in der Tat nur aus Gewohnheit, also einfach weil es sich eben so gehört; bei Gegnern, die ich ganz gut kenne und die mir sehr sympathisch sind, freue ich mich mit dem Gegner und entsprechend großzügig werfe ich dann auch mit Glückwünschen und Lob um mich - diese Niederlagen schmerzen dann auch nicht einen Moment lang; aber dann gibt es natürlich auch immer ein paar Gegner, gegen die ich einfach nicht verlieren darf, weil ich sie absolut nicht ausstehen kann; wenn ich gegen die verliere, beschränkt sich die Gratulation nur auf einen Händedruck und der Tag ist nicht mehr zu retten.
    • Anerkennen, dass der Andere besser gewesen ist, gehört m.E. zum Spiel im Schach, aber auch im Leben. Es ist eines der schönsten Dinge im Leben, wenn menschen sich gegenseitig Anerkennung und Respekt vor dem Erreichten schenken. Im Blitzspiel geht das oft unter, weil es eben wie der Name schon sagt, schnelllebig ist. Aber in einer Langzeitpartie, wo es mitunter auch immer mal wieder zu einem kleinen Austausch kommt und man eine Ahnung , wenn auch eine kleine, vom Gegenüber bekommt, ist es einfach nur schön!

      Liebe Grüße
      Lottelene :love:
    • Eine Niederlage in einem Schachspiel kann viele Ursachen haben,wie zum Beispiel: zu starker Gegner,Zeitnot, Unkonzentriertheit u.s.w.,natürlich ist es im Internetschach auch möglich,das man gegen jemand verliert ,der Hilfsmittel benutzt,um sich dann an diesem Sieg zu ergötzrn! :P ,unabhängig davon,stelle ich immer einen Glückwunsch an meinen Gegner an erster Stelle,meisst folgt dann ein dfs.
      Finde lottelenia ´s Beitrag auch sehr gut! :)

      P.S. Früher als Vereinsspieler habe ich oft mit meinem Gegner noch mal die Partie analysiert ,unabhängig von Sieg oder Niederlage,es kam immer darauf an,wie das Verhalten meines Gegenspielers war,manche waren symphatisch ,andere eher nicht! :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ostseepower ()

    • Ich weiss nicht ,ob es Stilvoll ist,aber ich schreibe jedem Gegner nach Partieende:dfs,ciao.
      Was anderes im Zusammenhang "Aufgeben"ist der Zeitpunkt,wann man eine Partie aufgibt.Ich zum Beispiel würde oft gern auch mit sagen wir 3 Figuren Minus weiterspielen,um mich irgendwie in ein Dauerschach oder Patt zu retten.Doch der gute Ton gebietet es,dass man aufgibt.(Geflügelter Satz:"Einen guten Schachspieler erkennt man auch daran,wenn er weiss ,wann es an der Zeit ist aufzugeben").Find ich irgendwie blöd,dieses ungeschriebene Gesetz.Ich würde am liebsten jede Partie bis zur Neige ausspielen,aber das ist sicher nicht"Stilvoll".LG Hensman ;(
    • Meiner Meinung nach zeichnet einen guten Schachspieler aus,das er es respektiert ,wann und zu welchem Zeitpunkt sein Gegner aufgibt! :)
      In Blitzpartien z. B. kann man sich auch über die Zeit retten,egal wieviele Figuren man weniger hat, deshalb ist es doch gerade auch in diesen zeitlich begrenzten Spielen legitim bis zum bitteren Ende zu spielen.
      Natürlich wundere ich mich auch manchmal über einige Spieler die z.b. in einer mail Partie in völlig aussichtsloser Gewinnchance noch weiter spielen,ich respektiere es aber und denke mir dann lieber mein Teil,als eine Bemerkung dazu abzugeben!
    • Verlieren aber auch Gewinnen mit Stil sind für mich die "charakterbildenden Adjektive" beim Schach. Den Zeitpunkt des Aufgebens mache ich auch an der Qualität der bisherigen Züge des Spielpartners fest. Angenommen, ich stehe auf Verlust, schlechtere Stellung, weniger Zeit etc., wenn das Spiel meines Gegners sehr fundiert war, gebe ich frühestmöglich -stilvoll ;) - auf, wenn nicht, wenn er einfach mehr Glück hatte, ich mehr Fehler gemacht habe, lohnt doch das Weiterspielen und manchmal gerade bei Zeitpartien wendet sich das Blatt noch, insbesondere wenn der Gegner das Endspiel nicht beherrscht.
      Beim verbissenen "Zu Ende spielen" um jeden Preis sind die Grenzen zur Sinnlosigkeit allerdings fließend. Stil hat das dann irgendwann nicht mehr. Die Gratulation zum Sieg ist der Grundsatz, von dem ich mir auch Ausnahmen erlaube. Wenn mein Gegner viel weniger Elo hat, hat die Gratulation einen höheren Stellenwert, als wenn ich jemanden gratulieren würde, der weit über mir eingestuft ist. Ein einfacher Dank für die Partie tuts dann auch. :)
    • Gratulieren ja das mache ich immer.
      Wenn ich gewinne bekomme ich in ca. 50% einen Glückwunsch zurück oder ein dfS .

      Ich gebe auf wenn ich denke das ich nicht mehr gewinnen kann.
      Die meisten meiner Gegner geben auch auf wenn ich mir denke ich hab gewonnen,
      aber einige wenige möchten eben gern bis zum bitteren Ende spielen das ist aber auch kein Problem.

      Stillvoll aufgeben ist also eher selten.
      Meistens eben der Glückwunsch.
      Das reicht eigentlich schon.
      skeptiker
    • Aufgeben aus der Sicht einer Niedrig-Elo-Spielerin

      Hi, hier auch noch mein Senf:

      Ich selbst gebe selten auf, weil ich
      1.) manchmal den Ernst der Lage nicht erkenne ;)
      2.) vom Endspiel des Partners noch etwas lernen möchte
      3.) noch hoffe, wenn der Spielpartner selbst nicht so gut ist, ihm entwischen und mich in ein Patt o.ä. retten zu können
      4.) den Jagdtrieb des Spielpartners nicht untergraben möchte.

      Ich mag es auch nicht besonders, wenn ich mit einem ebenbürtigen Partner spiele, mir mühsam einen Vorteil erkämpfen kann und der Spielpartner dann aufgibt und ich meinem Jadtrieb nicht nachgehen kann. Wenn die Maus vor den Augen der Katze Selbstmord begeht, hat letztere auch keine Freude, obwohl das Ziel ja eigentlich erreicht ist.
      Ich frage manchmal, ob ich aufgeben soll oder man mich zu Ende jagen möchte.

      Aber im Wesentlichen habe ich keine Ahnung von Schach und der dazugehörigen Etikette.

      LG Mateo
    • Neuer Gedanke

      Hallo Arena,

      aus den bisherigen Kommentaren möchte ich den nachfolgenden zitieren da er mir gedanklich am nächsten kommt:

      Anerkennen, dass der Andere besser gewesen ist, gehört m.E. zum Spiel im Schach, aber auch im Leben. Es ist eines der schönsten Dinge im Leben, wenn Menschen sich gegenseitig Anerkennung und Respekt vor dem Erreichten schenken.

      Ich hoffe ich habe bei Niederlagen wenigstens immer glw und dfs geschrieben - das ist meiner Meinung nach das Minimum. wenn man ins Gespräch kommt kann man auch gerne noch sich über die Partie austauschen.

      Eine Unart hier ist, das es einige User gibt die zwar Blitz schnell ziehen, aber manchmal dann nach 15 Sekunden ihre Stellung schon breit haben. Dann aus der Partie zu gehen und den anderen die Zeit absitzen zu lassen das geht meiner Meinung nach gar nicht und ist am weitesten von stilvoll aufgeben entfernt. Lieben Gruß Clari
    • Ach ja, in Live-Spielen bedanke ich mich meistens für ein Spiel, vielleiecht mal für die Erfahrung, die ich gesammelt habe.
      In email-Spielen mache ich das selten, weil der Gegner eh oft nicht zeitgleich am Brett sitz und das Brett später eh weg ist.

      Ansonsten mache ich mir tendenziell keine Gedanken über "stilvolles Aufgeben" Sollen doch die anderen aufgeben! -:))