Rechenexempel

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rechenexempel

      Als jüngster Schüler schon war es für mich nicht leicht, jeden davon zu überzeugen, dass ich keine Ader für Rechnen oder Mathe habe.
      Daher kam irgendwann meine Oma, bei der ich heranwuchs, auf die listige Idee, mir einen Nachhilfelehrer aufzuhalsen, der mich für
      dieses für mich geradezu ominöse Fach unter seine Fittiche nahm.

      Bei meinem Nachhilfelehrer handelte es sich um den Sohn des hiesigen Uhrmachermeisters. Dessen gute schulische Leistungen - er besuchte gerade im dritten Jahr eine Mittelschule - hatten sich leider in unserem kleinen Marktflecken schon herumgesprochen.
      Natürlich erbot der gute Schüler sich, mir irgendwie nachzuhelfen.
      An sich sollten seine rechnerischen Samariterdienste in unserem Hause vollzogen werden und damit war ich durchaus einverstanden. Meine Oma nämlich verstand es
      immer auf köstlichste Art, Besucher in ein Schwätzchen über Land und Leute einzuspinnen. So auch natürlich meinen Nachhilfelehrer. Dadurch wurde mir die Möglichkeit eröffnet, mich mit der Uhrzeit zu beschäftigen und die Minuten zu zählen, die noch vergehen mussten, bis die Nachhilfestunde um war. Heute verstehe ich das Ablesen der Zeit auf einer meiner zahlreichen Armbanduhren tadellos!
      Obwohl nun dem Lehrer während seines Aufenthaltes bei uns Omas Kaffee wie auch Kuchen immer vorzüglich zu schmecken beliebte, wurde er jedesmal zum Schluss seiner didaktischen Bemühungen den Eindruck nicht los, mir wiederum wenig bis nichts beigebracht zu haben.
      So kam es, dass er schliesslich Kuchen und Kaffee von seinem nachmittäglichen Speiseplan strich, um mir fortan in Hause seiner Eltern nachzuhelfen. Ich ging nur ungern dorthin, denn ich vermisste dort sehr die angenehme Zeit des Müssiggangs. Jedenfalls aber hat es mich ein bisschen mit Genugtuung erfüllt, meinem Lehrer vorzeitig graue Haare verschafft zu haben.

      Einige Zeit später standen die grossen Ferien vor der Tür. Natürlich war es für meinen Nachhilfelehrer selbstverständlich, mir auch während der Ferienzeit zu helfen.
      Vorausschickend muss auch erwähnt werden, dass man mir seinerzeit schon aus reiner Selbstlosigkeit ein eigenes Rechenbuch kaufte, mit dem ich mich auseinanderzusetzen hatte. Wir Schüler erhielten ja für den Fortgang des Unterrichts während eines bestimmten Schuljahres die erforderlichen Bücher aus der Schulbibliothek. Zum Schluss des abgelaufenen Schuljahres mussten die Bücher an den Lehrer wieder zurückgegeben werden.
      Natürlich gab ich auch mein privates Rechenbuch "zurück" .
      Als man mich nun zur ersten Nachhilfestunde bezüglich des Rechenbuches zur Rede stellte, gab ich kleinlaut zu, es zwecks Schonung der schulischen Bücherei einverleibt
      zu haben. Trotz Ferienbeginns war man aber der unbedingten Meinung (Lehrer wie Oma) das Rechenbuch schleunigst wieder zurückzuholen.
      Und so trat ich armes Würstchen den Gang nach Canossa an.
      Als ich wenig später an der Wohnungstüre meines Klasslehrers geklingelt hatte und er öffnete, war ich über meinen eigenen Mut schon erstaunt, dass ich nicht sofort davongelaufen war. Das überraschte Gesicht meines Klasslehrers sehe ich heute noch vor mir, denn es ist nicht üblich unter Schülern, sich während der Ferien auch nur
      in der Nähe der Schule blicken zu lassen.
      Mitleidsvoll händigte mir der Lehrer schliesslich mein Rechenbuch aus und gab mir noch sogar einige trostreiche Worte mit auf meinen Nachhauseweg. Seit der Zeit
      mochte ich meinen Klasslehrer mehr als je zuvor.
      Im nächsten Halbjahreszeugnis aber stand in meinem Zeugnis in Rechnen trotzdem wieder eine Fünf. Vielleicht litt mein Nachhilfelehrer wegen der vielen Kuchen meiner
      Oma an Verdauungsstörungen.
      Ich war sowas von erleichtert, als ich erfuhr, dass mein Nachhilfelehrer im Einverständnis mit meiner Oma seinen Platz bei uns räumte. Leicht indigniert , aber auch sorgengebückt schlich er nach meiner letzten Nachhilfestunde heimwärts.
      Was geschah? Oh Wunder, im nächsten Zeugnis hatte ich im Rechnen plötzlich ein Vier stehen. Diese Note hat mich getreulich einige Jahre meiner Schulzeit begleitet.

      Zum Dank habe ich dem Uhrmachermeister eine Armbanduhr abgekauft, denn mit mir muss immer irgendwie gerechnet werden!
      Er hat mir meine noble Geste auch hoch angerechnet. Preislich natürlich!
    • Neuerdings hat man rausbekommen das es Menschen gibt die eine Rechtschreibung oder Rechnen Schwäche haben . Das ist angeboren u. man soll damit Leben das wird immer so bleiben ist aber nicht Schlimm . Das Gehirn ist noch teilweise nicht erforscht warum das so ist . Ich persönlich habe eine Rechtschreibung Schwäche hatte in der Schule zum Schluß eine 4- und in Mahte eine 2+ . so ist halt das Leben .