Uhr wurde nicht betätigt, deshalb falsche Anzahl Züge bei digitaler Uhr

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    • Uhr wurde nicht betätigt, deshalb falsche Anzahl Züge bei digitaler Uhr

      Die Situation:
      Eine normale Turnierpartie nach Fischermodus, 1:40 h + 30 sec/Zug für die ersten 40 Züge usw.
      Irgendwann bei einem der ersten 40 Züge vergisst Spieler A die Uhr zu betätigen, so dass die Uhr einen Zug weniger registriert hat als tatsächlich ausgeführt wurden.
      Spieler A denkt über seinen 41. Zug längere Zeit nach, da er meint NACH der Zeitkontrolle zu sein. Laut Uhr befindet er sich aber noch VOR der Zeitkontrolle. Auf einmal zeigt die Uhr Zeitüberschreitung an, was Spieler A völlig überrascht.

      Die Frage ist jetzt, was ist entscheidend, die Anzahl der in der Partie ausgeführten Züge oder die Anzahl Züge, die die Uhr registriert hat?

      Laut FIDE-Regeln Punkt 6.10 a) gilt:
      "Jede Anzeige auf der Schachuhr ist bindend, sofern kein offensichtlicher Mangel an der Schachuhr vorliegt."

      Das heisst doch wohl, ein Spieler ist selbst schuld wenn er einen Zug ausführt ohne die Uhr zu betätigen.
      Hier liegt ein interessanter Unterschied zwischen analogen und digitalen Uhren vor, da dieses Problem bei der Verwendung einer analogen Uhr gar nicht auftreten kann.
    • Unterstützung für den Post von Buffy: Egal, was die Uhr anzeigt, maßgeblich ist die tatsächliche Anzahl ausgeführter Züge.

      Die Spieler müssen selbst wissen, wieviele Züge ausgeführt wurden. Wenn Du den Schiedrichter fragst, ob schon 40 gespielt wurden, darf der nicht antworten. Allein dehalb würde ich den Zugzähler der Uhr abschalten.

      Ich habe aber auch noch eine Frage dazu: Wenn bei einem Zug beide Spieler nicht gedrückt haben und beim letzten Zug fällt die Zeit: Dann hat doch faktisch der Spieler noch immer seine Zeitvorgabe eingehalten - er hat ja noch die 30 Sekunden Zuggutschrift, die ihm irrtümlich nicht gutgeschrieben wurden. Wie gehört das entschieden?
    • Auf einmal zeigt die Uhr Zeitüberschreitung an, was Spieler A völlig überrascht.

      Wie kann eine Uhr "Zeitüberschreitung anzeigen", sie kann doch lediglich
      anzeigen, dass die 1. Grundbedenkzeit komplett verbraucht ist und
      demzufolge die weitere Grundbedenkzeit hinzugefügt wird. Der waagerechte
      Balken gibt doch gerade keine Auskunft darüber, ob die erforderliche
      Zügezahl absolviert ist oder nicht.

      hajoe schrieb:


      Ich habe aber auch noch eine Frage dazu: Wenn bei einem Zug beide Spieler nicht gedrückt haben und beim letzten Zug fällt die Zeit: Dann hat doch faktisch der Spieler noch immer seine Zeitvorgabe eingehalten - er hat ja noch die 30 Sekunden Zuggutschrift, die ihm irrtümlich nicht gutgeschrieben wurden. Wie gehört das entschieden?
      Warum ist ihm eine Zeitgutschrift "irrtümlich nicht gutgeschrieben"? Die Uhr kann nicht irren, sie führt nur aus, was ihre Bediener veranlassen. Eine Zeitgutschrift gibt es nur bei ordnungsgemäßer Betätigung der Uhr. Und wer für einen Zug seine Uhr nicht drückt, bekommt eben für diesen Zug keine Zeitgutschrift. Im übrigen: wie will man das im Streitfall beweisen können?
    • emetiel schrieb:

      Die Anzeige der Züge auf der Schachuhr sind irrelevant.
      Wenn 40 Züge gemacht wurden ist es egal ob die Uhr von nur 21 Spricht :)

      Buffy schrieb:

      Um so etwas zu verhindern sind wir Schiedsrichter bei Mannschaftskämpfen angehalten die Uhren selber zu stellen und die Zugzähler auszumachen.

      MfG
      Buffy
      Danke für die Kommentare.

      Die FIDE-Regel Punkt 6.10 a) ist also etwas ungeschickt formuliert:
      "Jede Anzeige auf der Schachuhr ist bindend, sofern kein offensichtlicher Mangel an der Schachuhr vorliegt."
      Und wenn es stimmt, dass die DGT-Uhren bei eingeschaltetem Zügezähler einfach "einfrieren", also bei 0:00 stehenbleiben, wenn die Uhr zu wenige Züge registriert hat, dann ist es wirklich zu empfehlen den Zähler auszuschalten.