"Selbstgespräche" beim Training

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • "Selbstgespräche" beim Training

      In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen mir bei Trainingspartien laut zu erläutern,wieso ich diesen oder jenen Zug ausführe,und was mein eigentlicher Plan (Absicht)dahinter ist.Durch diese "Selbstgespräche" hab ich das Gefühl,mein Schach mit der Zeit besser zu verstehen.Ich hab auch ein Schachbuch,in dem der Autor erklärt,man solle mit seinen Figuren "reden".(Na, lieber Läufer,wo willst du hin?Wo fühlst du dich wohl und wo hast du dein bestes Plätzchen?)z.B.
      Natürlich sollte man darauf achten,ungestört zu sein,aber ich denke die meisten Schachspieler ziehen sich beim Training sowieso in ihr Paralelluniversum zurück.Und wie stehts mit Dir(euch)?Bist Du beim Training Sprecher der Nation oder doch stumm wie ein Fisch?
    • Man soll ja auch mit seinen Pflanzen reden, damit sie besser wachsen. Ich würde mir nur wünschen, dass meine Figuren mir meine Fragen zum Sieg führend beantworten und nicht eigene Interessen verfolgen. Auch mit den gegnerischen Figuren würde ich gern mal - diskret versteht sich - reden. ;)
    • Hallo Hensman,

      ich vermute mal,dass Du die gleiche oder eine ähnliche Erfahrung machst wie ich.

      Seit einiger Zeit bin ich nämlich der Meinung, das es ohne Strategie/positionelles Spiel nicht weiter geht in der Spielstärke.Obwohl man immer wieder liest, bis etwa 1800 DWZ bräuchte man nur Taktik,sehe ich es mittlerweile anders.Man kommt nicht immer in taktische Stellungen, wenn man vorher schon positionell überspielt wird!!

      Insofern sehe ich Deine Selbstgespräche als erste Ansätze eines strategischen Denkens. Einen Plan in einer Partie zu haben ist, selbst wenn er vielleicht nicht richtig ist, die Grundlage für eine Verbesserung der eigenen Spielstärke in unserem Bereich.

      Gruss
      dangerzone
    • @dangerzone: Ja,ich glaube da geht es uns ähnlich...
      Wenn ich meine Gedanken beim Training ausspreche,wird das Spiel für mich "fassbarer".Ich denke du hast recht,diese "Wunderwuzzis" und "Zauberer" die behaupten,man kann ohne grosses Eröffnungswissen und nur mit Taktik in höhere Sphären vorstoßen,die reden irgendwie,wie Blinde von der Farbe...
      Ich denke,ohne besonderes theoretisches Wissen kann man durchaus,wie wir,zwischen 1500 und 1600 Elo vorstoßen,damit ist aber dann der "Totpunkt" erreicht,ab hier gehts dann nur mehr mit fleißigem Lernen,meiner Ansicht nach...nur wo fängt man an?LG Hensman
    • Hensman schrieb:

      ...nur wo fängt man an?


      Das ist eine gute Frage Hensman,

      eine große Lehrbaustelle ist es für mich zu erkennen,wann ein Springer und wann ein Läufer in einer Stellung besser ist.Das beide Leichtfiguren mit rund 3 Bauern gerechnet werden, sagt nicht viel aus.Ihre speziellen Eigenschaften müssen möglichst gezielt genutzt und ausgebaut werden. Wenn man erstmal begriffen hat, dass ein Läufer hinter einem blockierten eigenen Bauern meist nicht mehr ist als ein großer Bauer,dann macht es auch Spaß, nach mehr Merkmalen in der Stellung zu suchen.Dann stellt man die Bauern nicht mehr ganz so fehlerhaft hin, wie bisher.Allerdings stellen solche positionellen Dinge,gerade für uns Hobbyspieler, nicht unbedingt eine sofort erkennbare Verbesserung der Stellung dar, aber dafür eine, die länger anhält in einer Partie.

      Allgemein gilt: taktische Sachen wirken sofort, halten aber in ihrer Wirkung nicht lange an,positionelle Sachen wirken langsam,sind aber dauerhafter. 8o