absichtliches Verlieren

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    • absichtliches Verlieren

      Hi,

      Bin sowohl neu im Schachsport, als auch neu auf schacharena.... vielleicht kann mir daher ja hier einer der alte Hasen weiterhelfen:

      Bin die letzten Tage zweimal über spieler gestolpert die wohl absichtlich verlieren.... anders ist untenstehendes zugverhalten von schwarz wohl nicht erklären.
      eine andere partie vor wenigen tagen sah nicht sehr viel anders aus.

      was sind das für user ? wieso machen die sowas ? wie reagiert man auf sowas ? sollte man die wo melden um nicht in verdacht zu geraten sich an solchen leuten
      günstige elopunkte zu holen ? sind das die üblichen Trolle wie man sie überall findet ?
      1.e2 - e4
      e7 - e5

      2.
      ♘g1 - f3
      â™›d8 - h4

      3.♘f3 x h4
      ♝f8 - a3

      4.b2 x a3
      d7 - d5

      5.
      e4 x d5
      ♝c8 - h3
      6.g2 x h3
      ♞b8 - c6

      7.d5 x c6
      ♞g8 - f6

      8.c6 x b7
      ♞f6 - g4
      9.b7 x a8 D+
      ♚e8 - e7

      10.♕d1 x g4
      ♜h8 - b8

      11.♕a8 x b8
      h7 - h5

      12.♕g4 x g7
      e5 - e4

      13.♕b8 x c7+
      ♚e7 - e8

      14.
      ♕c7 x f7+
      ♚e8 - d8

      15.
      ♕f7 - c7+
      ♚d8 - e8

      16.♕g7 - f7+
    • Wer sich so verhält, ist vermutlich ein Hilfsmattspieler.

      In einem ziemlich obskuren Schachcafe in F..., in dem z.B. auch um Geld geblitzt wird,
      habe ich so etwas schon einmal gesehen:

      Der Hilfsmattspieler, der die Partie unbedingt verlieren wollte, hatte mit einem dritten
      Anwesenden vor Spielbeginn bei hohem Geldeinsatz heimlich gewettet, dass er in der
      nächsten Partie spätestens nach 15 Zügen mattgesetzt würde, was dann auch tatsächlich
      geschah und dem Hilfsmattspieler nachher ein stattliches Sümmchen einbrachte.

      Möglicherweise gibt es das auch in unserer Schacharena, wobei der Wettgegner ja ein
      Zuschauer sein könnte, der sich hier nicht einmal als Spieler angemeldet hat ...

      :| HaJo :|
    • Tobi_ schrieb:

      Selbst der blutigste Anfänger spielt nicht so, er opfert ja quasi pro Zug eine Figur
      Ich kenne jemanden... gegen den hab ich mal in einem Schulturnier gespielt... einen Franzosen. Nach 20 Zügen hatte er fast ALLES hergeschenkt... und ich musste nur einmal in der Partie kurz überlegen... als er mit Grundreihenmatt gedroht hat... :rolleyes: ^^
    • frel schrieb:

      Unter Umständen war der Damenverlust nicht geplant und das darauffolgende Spiel lediglich eine kreative Variante des Aufgebens :D


      Daran hatte ich zuerst auch gedacht, aber wenn man sich die Partien des betreffenden Spielers ansieht,kann man das ausschließen.
      Aktuell hat der schwächste Spieler auf der Arena 655 ELO.Ich vermute eher, hier möchte jemand diese Zahl absichtlich nach unten durchbrechen um einen gewissen (wenn auch zweifelhaften) Rekord zu erlangen.In diesem Zusammenhang vielleicht mal ganz interessant, es gab mal einen Hersteller der einen Schachcomputer beworben hatte mit der Angabe, das Gerät geht in der Spielstärke runter bis auf 30 (!!) ELO. (in Worten: Dreißig) 8o

      Gruss
      dangerzone
    • Bernd1980 schrieb:

      was sind das für user ? wieso machen die sowas ? wie reagiert man auf sowas ? sollte man die wo melden um nicht in verdacht zu geraten sich an solchen leuten
      günstige elopunkte zu holen ? sind das die üblichen Trolle wie man sie überall findet ?
      Zur ersten und zweiten Frage kann man ja nur mutmaßen. Vielleicht ist es für diese Leute eine irrationale Freude, ihre Gegner mit unwahrscheinlichsten Zügen zu "überraschen". Im höheren Elo-Bereich hatte ich mal im MC gelesen, dass ein User absichtlich mehrere Spiele verlor, vermutlich um an einem Turnier teilnehmen zu können, was man dann wohl negatives Pushen nennen kann. Ich würde solche Gegner auf die Ignorliste setzen.
    • Es gibt hier Spieler, die mit Absicht viele Elos verlieren um anschließend mit niedriger Wertungszahl Partien anzunehmen und den höherwertigen Spieler vorführen, manchmal regelrecht fertigmachen und sich daran diebisch freuen (können).

      Manche tun dies auch nur um mal einfachere Gegner zu bekommen und gewinnen die verlorenen Elos wieder mühsam mit Absicht in Kleinarbeit zurück.

      Evtl. gibt es noch mehrere solche Gründe für dieses Verhalten.

      Insgeamt ist es unsportlich und sollte m. E. genauso wie Proggen mit Ausschluß bestraft werden,
    • AlBundy schrieb:

      Insgeamt ist es unsportlich und sollte m. E. genauso wie Proggen mit Ausschluß bestraft werden,
      Das Problem ist: man kann im Gegensatz zum Proggen nicht nachweisen welche Variante zutrifft.Wenn ich dumme Fehler mache spiele ich auch ab und zu weiter(um durch einen Fehler des Gegners oder eine geschickte Falle nochmal anschluss finden zu können)Hat der Gegner einen Fehler gemacht und dann alles stehen lassen weil er nicht aufgeben wollte?Hatte er einen Plan wie z.B. ein Grundreihenmatt?
      War es jemand der nur in niedrigeren Turnieren abstauben wollte?[Da kenn ich allerdings auch ein oder zwei die auf das "Unterschätzen" Wert legen, so hab ich mal gegen nen 1100er knapp verloren(denke aber nicht, dass der geproggt hat er schien nicht soo viel stärker zu sein) und ich kenne in der Tat einige die sich nur in Turnieren anstrengen]

      Man weiß es eben nicht.

      Gruss
      Qualle
    • Nein, es waren meinerseits eindeutig Leute gemeint, die nach dem 2. Zug grundlos aufgeben.

      Es gibt aber auch gute Spieler (aber wieder ein anderes Thema), die scheinbar unsinnige Züge machen (mit Bauernverbänden vorziehen, etc.) und dann ab Zug 5 oder 8 mit dieser zufällig entstandenen Stellung (=während der Gegner meint, so kann nur ein Anfãnger spielen) den Gegner in Grund und Boden spielen. Leider aus meiner Sicht schon zu oft erlebt. :D
    • So etwas Ähnliches wie im 2. Teil von post 13 beschrieben kommt auch unter Großmeistern vor.
      Und zwar kürzlich, ich glaube in einem der Carlsen-Schnellturniere, spielte Hikaru Nakamura mit Weiß
      1. e4 e5 2. Ke1-e2.
      Das war aber nicht, um seinen Gegner zum Unterschätzen zu verführen (das war ein anderer GM, die kennen sich natürlich),
      sondern vermutlich zwecks Publicity für seinen twitch-Kanal.
      Übrigens: es hatte keinen Einfluss auf die Qualifikation für die nächste Stufe, das Knockout-Verfahren.
      Und übrigens: Das Spiel wurde scharf, und Nakamura gewann es.

      Hinterher gab es ein Interview mit Magnus Carlsen, wobei er gefragt wurde, wie er geantwortet hätte.
      Carlsen: Ziemlich sicher mit Ke8-e7! Und wenn dann beide danach Ke2-e1 und Ke7-e8 spielen,
      entsteht die Grundstellung ohne Rochaderecht - eine interessante Variante.

      Tatsächlich kam es hierzu zwischen den beiden kürzlich in einem Turnier, als es um nichts mehr ging.
      Leider spielten beide wieder Ke1, Ke2, Ke1, ... bzw. Ke8, Ke7, Ke8, ... mit Zugwiederholung und Remis.
    • Das absichtliche Verlieren von Partien ist in der realen Schachwelt unter dem Begriff "sandbagging" bekannt. Es gibt eine Reihe von dokumentierten Beispielen (die vermutlich nur die Spitze des Eisberges darstellen), bei denen ein Spieler seine Elozahl durch absichtliches Verlieren unter ein bestimmtes Niveau (z.B. 2000) drückt, um dann bei einem hochdotierten Open den 2000er Ratingpreis abzuräumen. Dadurch steigt natürlich seine Elo, und es muß bei irgendeinem unbedeutenden Turnier wieder Ballast abgeworfen werden (daher der Name "sandbagging"). Dann beginnt das Spiel aufs neue.

      In der Schacharena kann dieses Verhalten zwar theoretisch geahndet werden, aber das geschieht leider nicht sehr konsequent. Die Problematik wird dadurch verschärft, daß einige Turniere mit ihrer Turnierordnung klare Anreize zum sandbagging setzen. Dann wenn man vorher etwas Luft aus seiner Elo abläßt, kann man

      a) in einer niedrigeren Turnierklasse starten (ok, das ist nicht schön, aber das gibt es im realen Schach auch)
      b) bei manchen KO-Turnieren wird man sogar zum Sieger erklärt, wenn man im Falle eines Remis die niedrigere Elo vorweisen kann.

      Mir ist ein Fall bekannt, in dem ein Turnierleiter eines Schacharena-Turnieres ein offensichtliches sandbagging eines Teilnehmers bemerkt hat und trotzdem nicht dagegen eingeschritten ist, weil er sich dafür nicht zuständig fühlte. Dieser Fall hat sich vor einem Jahr ereignet, und der betreffende sandbagger ist noch heute unbehelligt auf Schacharena aktiv.

      Solange es solches laissez-faire unter den Verantwortlichen und gleichzeitig solche Anreize in den Turnierordnungen gibt, werden die sandbagger auf der Schacharena noch lange ihr Unwesen treiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Wenn uns Pusher gemeldet werden, was freundlicherweise gelegentlich geschieht, gehen wir dem nach und überprüfen die Spiele. Ist der Fall eindeutig, werden die entsprechenden User gelöscht, wobei es egal ist, ob up oder down.
      Das Problem ist eben die Eindeutigkeit der Sachlage.
      Es verhält sich genauso wie mit allen anderen "Schach-Schandtaten": Wahrscheinlichkeiten und Indizien reichen einfach nicht, es muss der eindeutige Beweis erbracht werden. Und das ist nun mal nicht ganz so einfach, wie wir uns das alle wünschen.