regelfrage blitzschach

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    • regelfrage blitzschach

      folgendes szenario in einem blitzturnier:

      ich führe meine zug aus drücke dabei aber nicht meine uhr.
      mein gegner antwortet schnell mit einem unmöglichen zug. Ich reklamiere auf unmöglichen zug.
      generell gilt: Der zug ist erst ausgeführt wenn man die uhr betätigt hat. Die uhr wurde meinerseits im vorigen zug aber garnicht erst gedrückt . Wiemuss der Schiri entscheiden wenn ich sage dass ich nicht nicht erinnern kann die uhr nicht "nicht" gedruckt z haben. (auch wenns unsportlich wäre) ????

      was sagen die regelfachkundigrn dazu?
    • Dein "generell gilt" ist einfach falsch. Der Zug ist ausgeführt. Und beantwortet. Halt mit unmöglichem Zug. Da muss man nicht mal Gedächtnislücken vortäuschen.

      Es genügte auch schon wenn Du einfach in diesem Bereich mal ca. 6 Threads tiefer schaust. Da steht es sogar schon im Titel

      Siehe dort:
      Komplizierte Situation Schnellschach: Ziehen bevor Gegner Uhr betätigt

      Im Übrigen wäre aus Respekt gegenüber deinen Mitmenschen nett, wenn Du mal deinen Shift-Taste reparieren lässt.
    • so ist das hündchen nunmal, es war schon immer etwas schroff... und so einer redet von respekt....
      immerhin ist er kein foren-mod mehr :)

      davon abgesehen

      Fide regel 6.2.a

      Während der Partie hält jeder Spieler, nachdem er seinen Zug auf demSchachbrett ausgeführt hat, seine eigene Uhr an und setzt die seines Gegners inGang (d.h. er drückt seine Uhr). Damit wird der Zug „vollständigabgeschlossen“

      und falls du auf 4.7 anspielst.... dieser absatz gilt ausschließlich für regelkonforme züge


      PS: so ein text vom handy zu schreiben ist nun mal einfacher ohne die shift funktion
    • @SnoopyDog

      bitte erstmal Regeln kennen. ein unmöglicher Zug ist erst nach drücken der Uhr ausgeführt worden.

      Diese Frage die hier gestellt wird, wird auch nicht in dem von dir hingewiesenen Thread beantwortet

      @Kamerunschaf

      mir missfällt allerdings, dass du dir den Sieg erschleichen willst indem du einfach mal die Unwahrheit sagst.

      Wenn es allerdings keine Zeugen gibt, die den Ablauf des Uhrendrückens belegen können, wird der Schiri die Reklamation wohl repektieren.

      Wenn es Zeugen dafür gibt, geht das Spiel weiter. Der Schiri würde eventuell dich verwarnen oder eine andere Strafe aussprechen.
    • Danke Gambitspieler,

      es war natürlich nur ein theoretisches Szenario und würde selbst niemals derart unsportlich handeln.
      Aber die Frage an sich fand ich sehr interessant. Haben uns gestern im Clubheim darüber mal unterhalten.

      Aber ich stimme dir zu in deinen Erläuterungen. So sehe ich das nämlich auch.

      Jetzt wird unser Hündchen mit großer Sicherheit wieder ganz kleinlaut, also ab zurück in deine Hundehütte.

      Ich hoffe diesen Post sehr "respektvoll" (hahahaha) geschrieben --> Bezug auf Post 2 ;)
    • Kamerunschaf schrieb:

      folgendes szenario in einem blitzturnier:

      ich führe meine zug aus drücke dabei aber nicht meine uhr.
      mein gegner antwortet schnell mit einem unmöglichen zug. Ich reklamiere auf unmöglichen zug.

      Das nicht-drücken-der-Uhr bezog sich in der Frage ja eindeutig auf den Zug des Schafes. Nicht auf den unmöglichen Zug. Und ob da nun die Uhr gedrückt war oder nicht wird hier gar nicht ausgeführt.

      Man sollte schon in der Lage sein die Frage auch richtig / exakt zu formulieren. Und in dem verlinkten Thread wird klar ausgesagt

      Fuchs schrieb:

      Wie ich bereits in mehreren anderen Themen erläutert habe, ist es durchaus regulär zu ziehen bevor der Gegner die Uhr gedrückt hat, solange der Gegner jederzeit die Möglichkeit hat die Uhr zu drücken.
      Somit ist klar, dass das nicht-drücken-der-Uhr im vorherigen Zug ohne jegliche Relevanz ist.
    • Ich finde die Frage ist noch nicht beantwortet.

      Snoopy Dog hat insofern recht, dass es legitim ist, dass der Gegner sofort zieht und nicht wartet, bis Du nach Deinem Zug gedrückt hast. Ohne jegliche Relevanz ist das aber nicht, weil der Gegenzug irregulär ist. Und Du kannst auch tatsächlich einen irrgegulären Zug erst dann monieren, wenn er abgeschlossen ist, noch nicht, wenn er ausgeführt ist. Wenn also der Gegner seinen König ins Schach stellt, es sofort merkt, den König auf ein anderes Feld stellt und erst dann die Uhr drückt, ist das ok. Kein irregulärer Zug.

      Jetzt kann man darüber streiten, ob der Zug abgeschlossen ist, wenn der Gegner sofort zieht, bevor Du gedrückt hast. Immerhin hätte er warten können und er hat freiwillig gezogen. Und es läuft Deine Zeit. Ich glaube also, das ist eine schlüssige Argumentation. Der Zug ist abgeschlosen, also irregulärer Zug.

      Ein anderer Ansatz wäre, einfach mal auf die Uhr zu drücken, der Gegner wird sofort zurückdrücken, dann ist der Zug ganz zweifelsfrei abgeschlossen. Wobei Du DIch dabei auch nicht korrekt verhältst. Ich würde also sofort den irregulären Zug reklamieren und gehe davon aus, Du bekommst die Partie.

      Interessante Regelfrage! :)
    • hajoe schrieb:

      Ein anderer Ansatz wäre, einfach mal auf die Uhr zu drücken, der Gegner wird sofort zurückdrücken, dann ist der Zug ganz zweifelsfrei abgeschlossen. Wobei Du DIch dabei auch nicht korrekt verhältst.
      Das Recht, die Uhr nach einem eigenen Zug zu drücken, ist nicht dadurch aufgehoben, dass der Gegner schneller zieht, als man die Uhr drücken kann - oder meintest Du etwas anderes?
    • Diese Sache finde ich ebenfalls sehr spannend. Dabei wurde auch noch außer Acht gelassen um welche Spielform es sich dabei handelt. Bei Blitzpartien verliert ein falscher Zug direkt, bei Turnierpartien wird nur eine Zeitstrafe verhängt & es wird weitergespielt mit der Berührt-Geführt Regel. Sollte das nicht möglich sein, darf sogar eine völlig andere Figur gezogen werden.
      Dann fällt mir noch etwas zu dem Ziehen bevor die Uhr gedrückt wurde ein. Dabei bin ich allerdings auch unwissend. Heutzutage werden ja auch elektronische Uhren benutzt. Die zählen ja die Züge & wenn man dann nicht drückt fehlt ja ein Zug. Sollte dann aber im 40. Zug die Platte fallen & auf der Uhr erst 39 Züge angezeigt, dann wird es spannend! Vermutlich zählt dann das Notationsformular als Beleg. Diese Regel kenne ich aber selber nicht genau weil ich in meiner aktiven Laufbahn kaum elektronische Uhren angetroffen hatte.
      Eine Anekdote fällt mir auch noch ein:
      Dieser wirklich extrem unsportliche Vorfall hat sich in der Tat einmal bei einem Blitz-Open ereignet. Ein Freund von mir berichtete folgendes:
      Vorab muß man wissen, dieser Freund hat eine DWZ um die 2100, sowohl beim Blitz wie auch im Turnierschach. Sein damaliger Gegner lag bei ca. 1700 DWZ. Solche Leute sind normalerweise hoffnungslos unterlegen. Der fand aber einen 'Gewinnweg' der besonderen Art. Er hatte weiß & zog im 1. Zug e3 & der Kollege antwortete, sagen wir mal mit e5. Dann zog der Gegner e4 & der Kollege antwortete erneut, z.B. d6 & jetzt kommt eine Unsportlichkeit die kaum noch zu toppen ist! Der Gegner hielt die Uhr an & rief den Schiedsrichter. Als der kam behauptete er, selber e4 gezogen zu haben & der Kollege gleichzeitig e5 & d6. Als der Kollege sagte was wirklich passierte meinte der Schiri nur "So einen Unsinn spielt kein Mensch - Null!" Zeugen hatte der Kollege keine, man rechnet ja nicht mit sowas. Da mußte man ihn etwas bremsen sonst hätte er ihm vor Wut die Uhr auf den Schädel gedonnert, was ich absolut verstehen kann.
    • > Dabei wurde auch noch außer Acht gelassen um welche Spielform es sich dabei handelt. Bei Blitzpartien...
      Doch, ganz oben steht: folgendes szenario in einem blitzturnier
      Bei einer Turnierpartie wäre das auch kein Streitpunkt, man müsste halt
      die letzte reguläre Postion zurückstellen und dann wird weitergespielt.

      Die Wut von Deinem Spezl kann ich verstehen, weniger die Entscheidung vom Schiri.
      Beide vorgetragenen Versionen sind gleichermaßen plausibel, warum entscheidet der
      zugunsten von Weiß?? Wenns nicht zu klären ist: Ich hätte die Spieler gefragt, ob sie
      mit einer Wiederholung der Partie einverstanden sind, und gegen den entscheiden,
      der Nein sagt. Und wenn ja, daneben stehen bleiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hajoe ()

    • Das stimmt, diese Lösung wäre klüger gewesen. Zumal es ja direkt am Partieanfang war hätte es den Zeitplan auch nicht durcheinander gebracht. Der Kollege war natürlich sauer auf den, hätte aber mit Sicherheit einer Wiederholung zugestimmt denn eine große Gefahr für Ihn stellte der Gegner ja wirklich nicht dar.
      Ja, die Überschrift habe ich übersehen, war meine Schusseligkeit, sorry.
    • @ Köhler:
      > Das Recht, die Uhr nach einem eigenen Zug zu drücken, ist nicht dadurch aufgehoben, dass der Gegner schneller zieht, als man die Uhr drücken kann - oder meintest Du etwas anderes?
      Doch, das meinte ich.

      Wenn ich ziehe, und bevor ich die Uhr drücke, hat der Gegner schon erwidert, habe ich dann noch das Recht, die Uhr zu drücken?

      Bei der Turnierpartie mit Zeitzugabe pro Zug muss ich das wahrscheinlich sogar, aber wie ist das beim Blitz? Ich würde die Uhr drücken, obwohl ich am Zug bin, ist das ok?
    • Was allerdings ein völlig legales Mittel ist, welches gerade beim Blitz auch anzutreffen ist, (Schnellschach ebenfalls) DANN nicht zu ziehen & sehr konzentriert denkend 'auszusehen' bis der Gegner bemerkt noch nicht gedrückt zu haben & DANN drückt nachdem bereits einige Zeit seiner Uhr ungenutzt verstrichen ist.
      Soetwas fällt dann unter der Kategorie 'eigene Dummheit' & gewitzte Gegner, also erfahrene langjährige Turnierspieler nutzen sowas dann gnadenlos aus. Nötigenfalls bis irgendwann die Platte fällt.
    • Hallo zusammen,

      also die Sache wurde eigentlich schon richtig beantwortet und dann wieder zeredet.

      Also erstmal der irreguläre Zug war in so weit regelkonform, als er ausgeführt werden durfte. Der Spieler der den irregulären Zug gemacht hat war am Zug. Das ist in Artikel 1.1 geregelt.

      Dann ist es so, dass ein irregulärer Zug erst dann strafbar ist, wenn er abgeschlossen wurde, also die Uhr gedrückt wurde.
      In der Theorie ist also noch alles gut.

      Jetzt kommt es aber zu dem Fall, wie in der Threadersteller schildert (ich vermeide hier absichtlich den Begriff "Praxis").
      Der Spieler dessen Uhr läuft hat hier einen guten Stand mit seiner Reklamation. Wenn er es tatsächlich schafft so zu reklamieren und der Schiedsrichter nicht direkt daneben steht, dann hat er gewonnen.

      Nun kommt die dritte Ebene: Die Praxis aus meiner Erfahrung.

      Die Reklamation wird nicht funktionieren, da der tatsächliche Ablauf doch so ist. Weiß zieht, schwarz zieht und weiß hat den Finger praktisch schon auf dem Uhr.

      Und nun kommt noch die vierte Ebene: Hat weiß tatsächlich schon zurückgedrückt und reklamiert jetzt noch den irregulären Zug, dann hat er im Zweifel mit derselben Argumentation den gegnerischen irregulären Zug für alle Zeiten legitimiert.

      Grüße Daniel
    • hajoe schrieb:

      @ Köhler:
      > Das Recht, die Uhr nach einem eigenen Zug zu drücken, ist nicht dadurch aufgehoben, dass der Gegner schneller zieht, als man die Uhr drücken kann - oder meintest Du etwas anderes?
      Doch, das meinte ich.

      Wenn ich ziehe, und bevor ich die Uhr drücke, hat der Gegner schon erwidert, habe ich dann noch das Recht, die Uhr zu drücken?

      Bei der Turnierpartie mit Zeitzugabe pro Zug muss ich das wahrscheinlich sogar, aber wie ist das beim Blitz? Ich würde die Uhr drücken, obwohl ich am Zug bin, ist das ok?
      Also wenn Du nicht fragen würdest, hätte ich gesagt, dass es da absolut keine Diskussion gibt und man selbstverständlich noch die Uhr drücken darf, das auch völlig unabhängig davon, ob es ein Inkrement gibt. Aber Du hast gefragt, und schon bin ich mir nicht mehr völlig sicher. :)
    • Funktioniert das Zitieren hier nicht mehr?

      Der Spieler dessen Uhr läuft hat hier einen guten Stand mit seiner Reklamation. Wenn er es tatsächlich schafft so zu reklamieren und der Schiedsrichter nicht direkt daneben steht, dann hat er gewonnen.


      Das sehe ich anders. Wie will denn der Reklamierende beweisen, dass der Gegner nach Ausführung des regelwidrigen Zuges die Uhr betätigt hat? Der Einwand. der Reklamierende selbst habe zuvor die Uhr nicht gedrückt, kann nicht widerlegt werden.

      Und nun kommt noch die vierte Ebene: Hat weiß tatsächlich schon zurückgedrückt und reklamiert jetzt noch den irregulären Zug, dann hat er im Zweifel mit derselben Argumentation den gegnerischen irregulären Zug für alle Zeiten legitimiert.

      Wie kann Uhrdrücken einen regelwidrigen Zug legitimieren? Das Reklamationsrecht erlischt doch erst mit Ausführung eines eigenen Zuges. Geschickt wäre es, zunächst abzuwarten, dass der Gegner die Uhr betätigt, und erst dann zu reklamieren.
    • Ich bin kein Turnier- oder Vereinsspieler. Aber, mein laienhafter Blick in die FIDE Regeln gibt mir folgende Antworten.

      Wenn ich ohne Uhr spiele, habe ich das Recht, einer fehlerhaften Zug des Gegners zu reklamieren, allerdings nur unmittelbar nach dessen Ausführung. Wenn ich dessen ungeachtet weiterspiele, habe ich dieses Recht verwirkt. Art.4.8 FIDE-Regeln.

      Besonderheiten gibt es im Turnierschach bei Verwendung der Schachuhr. Der Einsatz der Schachuhr und die Beschreibung wann ein Zug abgeschlossen ist und der Gegner am Zug ist, wird in Art. 6.2 FIDE Regeln gut beschrieben.

      Danach hat der Gegner eigentlich, solange ich zwar den Zug schon ausgeführt habe aber noch nicht die Uhr gedrückt habe, seine Finger von den Figuren zu lassen. Beispiel: Mein Gegner kann mich im nächsten Zug Matt setzen. Voller Vorfreude setzt er auch schon den Zug. Ich sage J'adoube und setze seinen Zug zurück mit dem Hinweis, er sei noch nicht dran, ich müsse erst die Uhr drücken. In vielfältiger Weise können wir ein solches, absolut regelkonformes, aber nervige Verhalten auf der Arena erleben, wenn ein Gegner die Uhr ablaufen läßt. (Da kommt mir eine Verbesserungsidee für die Arena: Man sollte die Zugausführung und das Uhrdrücken trennen, halt wie beim realem Schach, zumindest als Option einführen)

      Die Ahndung des hiesigen Regelverstoßes kann also in zweierlei Hinsicht erfolgen. Ich kann den Gegner auffordern, seinen Zug zurückzunehmen, egal ob es ein regulärer oder irregulärer Zug ist, weil ich selbst meinen Zug noch nicht abgeschlossen habe (noch nicht die Uhr gedrückt).

      Oder ich genehmige (durch Reklamation), dass er mich überspielt hat, also dass er zwischenzeitlich währen meiner Bedenkzeit gezogen hat, und ich wieder am Zug bin. Ich kann dann sogar weiterspielen und erst später reklamieren. Die Rechtsfolgen sind dann in in Art. 7.4 und 7.5 FIFE Regeln normiert und gut beschrieben.

      Zu trennen sind von einer theoretischen Fallschilderung im Übrigen Beweislastfragen. Wie sich das in in der Turnierpraxis verhält, kann ich als Laie nicht beurteilen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lichterMoment ()