Trompowsky-Angriff

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    • Trompowsky-Angriff

      So meine liebe Schachgesellschaft,
      hier wollt ich mal eine ausgefallene, aber akzeptable, Eröffnung vorstellen.
      Hier hab ich kein Problem, ich würd nur gern wissen warum man sie spielt bzw. nicht spielen sollte.
      Der Trompowsky-Angriff ist meine wahl auf 1.d4 Sf6, da man in den ganzen indischen varianten ein großes theoriewissen aufbringen muss( ich bin etwas faul :D )
      Es wäre schön wenn ihr ein paar eigene partien posten könntet, die typische motive behinhalten, wie in der folgenden variante:1.d4 Sf6 2. Lg5 Se4 3.h4 Sxg5 4.hxg5
      das motiv der bauernzug g6 ist
      ich werde später auch ein paar eigene partien posten
      villt kann ich andere vom trompowsky-angriff überzeugen

      lg ente
    • so, hier kommt meine erste partie (ich mit weiß):
      1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.h4 g6 4.Sd2 Sxg5 5.hxg5 Lg7 6.c3 c5 7. d5 d6 8.e4 0-0 9. f4 e6 10.dxe6 fxe6 11.Dg4 d5 12.e5 c4 13. g3 b5 14. Dh3 Kf7 15.Sgf3 Sc6 16.Td1 Db6
      17.Le2 a5 18.Sh2 Th8 19. Sg4 Ta7 20.Sf6 Lxf6 21. gxf6 De3 22. Sf3 b4 23. Sg5+ Kf8 24. Txd5! bxc3 25. bxc3 Tb7 26.Td1 Tb2 27.Dh6+ Ke8 28. Dxg6+ und schwarz gab auf, hier ist zwar jetzt kein typisches Motiv zu sehen aber in ein paar stunden(wenn ich geschlafen hab ;)) schick ich eine mit dem Motiv g6...
      Hier noch mal die Schlüsselstellung vor 24. Zug:



      lg ente
    • Der einzige Grund den Tromp zu spielen, ist die Vermeidung der indischen Hauptvarianten -- objektiv sollte Weiß keinen Vorteil aus der Eröffnung holen. Der Überraschungseffekt bzw. die Tatsache, dass man 'sein' System besser kennt, gibt Weiß jedoch oft praktische Chancen. Ein Beispiel, wie Schwarz schnell ausgetrickst wird, liefere ich gerne. Ich durfte für einen örtlich bekannten FM als Erstrundengegner herhalten.

      Bekannter FM -- Odysseus (Hamburg 2009)

      1.d4 Sf6
      2.Lg5!? Se4
      3.Lf4 c5
      4.f3 Da5+
      5.c3 Sf6
      6.Sd2 cd
      7.Sc4!? (normal ist hier Sb3 nebst Sxd4)
      7. ...Df5
      8.Sh3 d5?! (besser wäre die sofortige Annahme des Gambits gewesen: 8...dc! 9.e4 mit Kompensation)
      9.Se5 dc
      10.g4 De6
      11.Sg5 Db6
      12.bc Le6
      13.Tb1 Da5
      14.Sxe6

      14... Dxc3+?? (Schlagen mit Schach kann nicht verkehrt sein, oder? Sehr wohl, denn auf der offenen c-Linie geht Schwarz kaputt. Kf2 hatte ich schlicht übersehen.)
      15.Kf2! fe
      16.Tc1
      1-0

      Die 3.h4-Variante halte ich übrigens für ziemlich fragwürdig, denn Weiß gibt recht früh ohne Not das Läuferpaar und schwächt seine Bauernstruktur. GMs greifen nicht ohne Grund fast ausnahmslos zu 3.Lf4.
    • Odysseus, erst mal danke für die partie,
      es kann sein, dass h4 fragwürdig ist, gut aber, ich denke dass diese variante sehr kombinationsreich ist, deshalb finde ich das sehr interessant, da nicht immer jeder gegner
      alle kombos sieht, und fehler macht... das typsche motiv in dieser variante ist der bauernzug g5-g6 im richtigen augenblick und wenn man ein großes positionsverständnis hat wird dieser zug, wenn er im richtigen augenblick gezogen wurde, die schwarze stellung vollkommen auseinandernehmen, wie die folgende partie zeigt, diesmal habn icht ich sie gespielt sondern Kosic - Markovic, 1993 in Kladovo:
      1.d4 Sf6 2. Lg5 Se4 3.h4 c6 4.Sd2 Sxg5 5.hxg5 Db6? (es ist für schwarz nicht sehr sinnvoll sich an diesem bauer zu vergreifen, denn dann geschieht ein zug von weiß, nachdem die schwarze stellung schon fast im eimer ist )6.e3 Dxb2? 7. g6!! fxg6(praktisch erzwungen) 8.Ld3 d5(Kf7??, jetzt kann weiß einen großen vorteil mit Tb1 behaupten, oder mit etwas glück mattsetzen, mit dem zug Lxg6, aber wenn schwarz genau spielt, sollte das remis werden) 9.Lxg6+ Kd8 10.Sgf3 Lg4 11.Tb1 Dc3
      12.Txb7 Sd7 13.Db1(droht Txd7+) Lxf3 14.gxf3 e5 15.Txd7+ Kxd7 16.Db7+ Ke6 17.Th5!! (nach Dxa8 hat weiß vorteil aber nach Th5 sollte es matt werden) 17. ...hxg6
      18.Txe5+ Kf6 19.Dd7 und schwarz gibt auf, da das matt nicht mehr zu verhindern ist, hier war die partie nach dem 7 zug von weiß schon fast entschieden, da weiß einen riesigen entwicklungsvorteil hat und schwarz sich nicht gut entfalten kann, und das nur für einen bauern!!
      so das wars jez erst mal

      lg ente
    • 8. - Kf7?? geht schon mal gar nicht. Da ist kein Remis in Sicht.
      Es folgt 9. Df3+ Kg8 (oder 9. - Ke8 10. Lxg6+ Kd8 11. Tb1 Dxa2 12. Txh7) 10. Tb1 Da3 11. Lxg6 und Schwarz kann aufgeben.

      Mit 17. - exd4 wird Schwarz nicht so schnell matt, verlängert damit aber nur seine Leiden.
      Z.B. 18. exd4 hxg6 19. Te5+ Kd6 20. Df7 Dxd4 21. Te6+ Kc5 22. Sb3+ zum Abschluss ein kleines Familienschach.
      Das nachfolgende Endspiel ist für Weiß leicht gewonnen.

      Ansonsten hübsche Partie.
      Aber der Damenausflug nach b2 muss ja bestraft werden, wenns schon am Königsflügel brennt.
    • hybris, Df3 + und Ke8, hat schwarz am ende deiner variante 1 bauer mehr und ich sehe nicht wieso es schwer sein sollte für schwarz die entwicklung zu beenden
      wenn, dann Lxg6 Kxg6 Dh5+Kf6 Se4+ Ke6 Sg5+, und jez ist der einzige zug Kd5, sonst matt, Sf7+ und jetzt wird schwarz bei jedem königszug mattgesetzt außer bei e5! und weiß bleibt nur dauerschach deshalb sag ich 9.Tb1 und die sache is gelaufen. wegen riesigem entwicklungsvorsprung, der bauer b2 ist also meiner meinung nach "vergiftet", aba mit richtig hartem toxin :)

      lg ente
    • also, für mich schaut die sache so aus:
      8....Kf7?? 9.Df3+? Ke8 10.Lxg6? hxg6! 11.Tb1 Txh1 12.Txb2 Txg1+...
      und schwarz hat materiellen vorteil
      also denke ich Df3+ ist sowieso nicht gut

      sag mir, wenn ich falsch liege

      sry, hab mein fehler selbst gefunden nach hxg6 einfach Txh8 Dxa1+ Ke2 und das schlagen auf f8 und danach c8 ist unvermeidbar
      deine variante is voll in ordnung, ich würd trotzdem zuerst Tb1 spielen, um schwarz die zeit zu lassen mit Dxa2 einen fehler zu machen
      sry nochmal

      lg ente

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Psychoente ()

    • so, hab gedacht ich stell noch ne partie von mir rein:
      (ich mit weiß)
      1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.h4 d5 4.Sd2 Sxg5 5.hxg5 Lf5 6.e3 c5 7.g4 Ld7? (so hab mich getraut hier mal en fragezeichen hinzustellen) 8.g6!! fxg6 9.Ld3 Db6 10.dxc5 Df6
      11.Df3 e5 12.Dxf6 gxf6 13.Lxg6+ Kd8 14.g5! Lg7 15.gxf6 hxg6?? 16.fxg7 1:0 (nach 15. ...Lxf6 hätte weiß zwar immer noch ein bauer mehr aba die stellung is spielbar


      lg ente
    • ich hab ne richtig schöne partie gespielt, gega nen bekannten, seine schachkenntnisse sind in ordnung:
      1.d4 Sf6
      2.Lg5 Se4
      3.h4!? c5
      4.e3 Db6
      5.Sc3 Sxg5
      6.hxg5 cxd4
      7.exd4 Dxb2
      8.Sge2 g6
      9.Sd5 Sa6
      10.Sec3 Kd8
      11.Tb1 Da3
      12.Df3(hier hätte ich remis forcieren können, mit:12.Tb3 Da5 13.Tb5, aber ich hielt es für sinnvoller, die stellung weiterzuspielen, da ich doch sehr gut stehe!) 12...f5??
      (meiner meinung nach ein sehr schlechter zug, er reißt die königsstellung auf, ich gewinn den geopferten bauer zurück, und schwarz ist nicht fähig, sich zu entwickeln!!)
      13.gxf6 e6(gibt wohl kaum einen besseren zug...)
      14.f7! Le7 ( natürlich nicht exd5?? Df6+ und schwarz verliert nach Sb5+ die dame)
      15.Sxe7 Kxe7??
      16.Sd5+ 1:0
      ich fand diese partie richtig schön, bis zum zug 12...f5 fand ich , war seine stellung in ordnung
      es wär schön, wenn ihr ein paar kommentare dazu abgebt

      lg ente
    • ich habe material!!
      ich brauche hilfe bei folgender stellung:



      hier hat schwarz 4 züge zur auswahl:
      1.Dxc3+ Sxc3, aber hier hat weiß einen großen entwicklungsvorsprung
      2.Dxg5?? Dxc8#
      so, jetzt die 2 interessanten varianten:
      3.Sc6 Dxa5 Sxa5 g6!? fxg6 Ld3 Kf7 Sf3 e6
      4.Dd8 g6! fxg6 Ld3 Kf7

      in der 4. variante, wollte ich wissen, wie es weiß gelingt die schwarze stellung auseinanderzunehmen
      und in der 3. hat weiß bequemes spiel, muss aber schaun das er den bauer zurückbekommt, wie

      da bräucht ich jeze hilfe

      lg ente
    • ich bin zwar hier der einzige der schreibt, aber was solls...
      habe ne partie gespielt( bin inzwischen auf1.d4 Sf6 2.Se4 Lf4 umgestiegen)
      i mit weiß:
      1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.Lf4 d5 4.f3 Sf6 5.e4 dxe4 6.Sc3 exf3 7.Sxf3 e6 8.Lc4 c6 9.De2 Le7 10.0-0-0 b5 11.Lb3 a5 12.d5! a4?? 13.dxe6 Db6 14.exf7+ Kf8 15.The1 Db7
      16.Td8+ Lxd8 17.De8+ Sxe8 18.Txe8# 1:0

      das wars schon, ich bitte um kommentare, was ich besser hätte machen können

      ente
    • Trompowsky kann man vielleicht mal als Überraschung spielen aber ansonsten ist es halt einfach äusserst ungefährlich bzw. unproblematisch.

      Zu deiner Partie:





      Hier noch die eine für nicht Französischspieler eher nicht so bekannte Variante die in ähnlicherweise bei Trompowsky vorkommen könnte.



      Stellung ist relativ ähnlich und für Schwarz sollte es immer okay sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Hydra ()

    • Ich wollte auch mal was posten, hab nämlich mit Hilfe der beiden Bücher von Boris Awruch vor auch Grünfeld neben Abgelehntem Damengambit mit 2...e6 in mein Repertoire aufzunnehmen.
      Allerdings kann Weiß ja Trompowski spielen und da hab ich mir gestern und heute mal was angeguckt ( vor allem für Schwarz :(



      Mfg
      endsp.
    • Odysseus schrieb:

      Die 3.h4-Variante halte ich übrigens für ziemlich fragwürdig

      So schrieb ich vor fast einem Jahr und bin immer noch derselben Meinung. Nun musste ich aber feststellen, dass ich gar nicht weiß, wie ich mit Schwarz hier spielen soll. 3...Sxg5 ist natürlich genau das, was Weiß hier will, und GMs lassen den Läufer deswegen auch meistens stehen. Häufigste Antwort ist 3...c5, aber nach 4.d5 holt Weiß über 70 Prozent. Beispiel:mit ziemlich komischer Stellung, in der unklar bleibt, wie Schwarz seinen Königsflügel entwickeln will.

      Noch eine Partie zur Illustration. Wenn man schon auf g5 tauscht, sollte man besser nicht mehr rochieren. Deswegen habe ich mich entschlossen, das Zentrum geschlossen zu halten und auf den Flügeln zu spielen, was mit etwas Mithilfe meines Gegners auch geklappt hat. NN-Odysseus

      Keine Glanzpartie, aber sie verdeutlicht ein paar Ideen, die vielleicht ganz typisch für diese Variante sind.

      Wenn jemand ein gutes Mittel gegen 3.h4 hat, freue ich mich über Beiträge (Schroeder? Du kennst doch alles, was jemals zu irgendeiner Eröffnung geschrieben wurde...).
    • Ich spiele den Tromp weder mit Weiß (es gibt bessere Eröffnungen) noch mit Schwarz (da auf 1.d4 kein 1.-Sf6), kann deshalb nur zwei Links mitteilen:

      1.) Andrew Martin empfiehlt in seiner 4-teiligen Artikelserie Trashing The Tromp den Aufbau mit 2.-e6 und 3.-h6:



      Er zeigt, daß Schwarz auf alle weißen Antworten mit 5.-d5 antworten kann. Prädikat: solide und gut.

      2.) Zu der Variante 1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.h4 c5 4.dxc5 d5! gibt es einen Thread bei chesspub: Trompowsky - Miladinovic Style?!.
      Zu 4.d5: Vielleicht kann ja jemand, der eines der angesagten Tromp-Bücher (Wells, Davies, Palliser) hat, sagen, was die Autoren hier empfehlen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • @Schroeder:
      Zu 1.) Andrew Martin :D empfiehlt deswegen in seiner DVD "The ABC of the Trompowsky" auf d4 Sf6 Lg5 e6 auch nicht e4 sondern e3.
      Zu 4.d5) Gerstner empfiehlt hier Db6, um den Schwachpunkt b2 anzuvisieren, z.B. Sd2 Sxg5 hxg5 Dxb2 e4 g6 Lc4 Lg7 Tb1 Dc3 Tb3 Dc7 Tbh3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ripley ()