WM-Match 2016, Magnus Carlsen vs. Sergey Karjakin

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    • Mittelmäßige Patzer wären zwar in der Lage das Opfer zu sehen in dieser Stellung, allerdings würden sie diese höchstwahrscheinlich gar nicht erreichen.
      Sicher sah Carlsen im Gegensatz zu Karjakin dieses Mattmotiv schon etliche Züge vorher und strebte somit diese bestimmte Figurenkonstellation an; genau das unterscheidet eben einen Meister von besagten Patzern...
    • Carlsen führt seit Jahren die Bestenliste an und ist angeblich der beste Schachspieler auf dem Planeten,aber wirklich überzeugt hat er in diesem Titelkampf nicht.Wenn ihn schon Karjakin so in Bedrängnis bringen kann,wie siehts dann gegen Caruana und Co. aus?Ich schätze 2018 wird es einen neuen Champ geben.
      Und zum Thema,Bobby Fischer hätte beide "hingerichtet":Das sehe ich auch so,aber einen Bobby Fischer,sowas gibts auch nur alle 200 Jahre...
    • Wie kommt Ihr darauf, dass Karjakin ein langweiliges und passives Schach spielt ?

      Karjakin hat m.E. taktisch ganz hervorragend gespielt und hätte in der 10.Partie sogar ein remis holen können, gar müssen und dann hätte es übel für Carlsen ausgesehen !

      Das soll erst mal einer nachmachen, so oft gegen Carlsen ein remis zu holen und sogar eine Partie zu gewinnen !
    • @HorstSchlaemmmer

      Doffe Frage hast du die Partien der WM gesehen?
      In nicht einer Partie hatte Karjakin auch nur einmal auf Gewinn gespielt sondern immer noch geblockt.
      Der Sieg vs Carlsen kam nur deswegen zustande, weil Carlsen es etwas überzogen hatte.

      Man kann das Spiel gerne auch mit fussball vergleichen.
      Karjakin hatte immer nur mit 9 Mann verteidigt und einmal aufgrund einer Unsachkamt einen Konter setzen können, wodurch das 1:0 viel
    • Gambitspieler schrieb:

      [...]In nicht einer Partie hatte Karjakin auch nur einmal auf Gewinn gespielt sondern immer noch geblockt.
      [...]
      Die angefügte Grafik zeigt diese Einschätzung anschaulich mit dem Vergleich des Bewertungsverlaufes aller Partien
      (Quelle: economist.com/blogs/gametheory…remainsworldchesschampion ).
      Dateien
    • Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst ein großer Fan guter Verteidigung, vielleicht auch daran, dass ich das Bashing von Sergey Karjakin kaum mehr ertragen kann.

      Aber mal im Ernst: Welchen Spieler kennt ihr, der auch nur annähernd die Stellungen von Karjakin gegen Magnus Carlsen verteidigen hätte können?
      Ich nicht!
      Kennt ihr irgendeinen Spieler, der regelmäßig nicht gegen Carlsen schlechter steht?
      Ich nicht!

      Ja, es gibt bessere Spieler als Karjakin.
      Ja, es gibt Spieler, die aktiver auch gegen Carlsen spielen.
      Nein, es gibt keinen, der erfolgreicher gegen Carlsen spielt.

      Was ist mit dem ehemaligen Weltmeister Tigran Petrosian. Auch er war kein aktiver oder attraktiver Spieler. Aber er war Weltmeister.

      Dieses nicht Akzeptieren von starken Verteidigungsleistungen ist übrigens auch auf der Arena recht weit verbreitet. Mein eigenes Spiel ist tatsächlich darauf ausgelegt ein besseres Endspiel zu bekommen und dieses zu gewinnen. Dafür verteidige ich gerne auch mal meine Stellung gegen starken Angriff.
      In meinem Verein werde ich für diese Spielweise, die kaum verliert aber auch nur selten gewinnt sehr geachtet.
      Auf er Arena wurde ich dafür schon mehrfach beleidigt.

      Bevor ihr Karjakin verdammt, lernt triviale Endspiele zu halten.
      Bevor ihr Karjakin Langweiler nennt, lernt einem Angriff mit kreativer und standhafter Verteidigung stand zu halten.
      Bevor ihr Karjakin einen unwürdigen Herausforderer nennt, spielt gegen knapp 100 ELO Punkten stärkeren Spieler in 12 Partien 6:6.

      Grüße Daniel
    • Ich sehe hier in der Post-WM-Betrachtung kein Sergey-Bashing, wie Daniel aka dfuchs es nennt, vielmehr eine gewisse Unzufriedenheit mit Karjakins reaktivem Spiel, das auf das Ausnutzen möglicher Fehler Carlsens ausgelegt zu sein schien. Ich halte eine solche Vorgehensweise in einem relativ kurzen Match über zwölf Partien, in dem es um Resultate und nicht um einen Schönheitspreis geht, für völlig legitim. Wenn ich aus meiner Patzerperspektive auf einen wunden Punkt hinweisen darf, dann auf Karjakins Zaudern in konkreten Stellungen, in denen forsches Spiel sich für ihn ausgezahlt hätte (in der 5. Partie (nach 42 ... d4! 43. Dxd4 Th8 und nicht Ld5), in der 9. Partie (39. Db3 und nicht Lxf7+) und in der 10. Partie (20 ... Sxf2+ und nicht d5)).

      Aus der Ferne betrachtet, hat er sich zu sehr in seiner bequemen Position des Außenseiters eingerichtet, der mit einem Erfolg im Match selbst nicht recht zu rechnen schien. Dass Carlsen nicht sakrosankt ist, weiß Karjakin wie seine Kollegen aus der Weltspitze; gerade nervlich kann Karjakin sicher mit ihm mithalten, und seine Resilienz in der Verteidigung ist legendär. Ich denke nicht, dass Carlsen aufgrund seiner schachlichen Stärke den Titel behalten hat, sondern aufgrund seines Glaubens an seinen Sieg. Der schien Karjakin abzugehen - eigentlich ohne Grund, denn er hat ja mehrfach bewiesen, dass er große Turniere gewinnen kann. Vielleicht bekommt er 2018 die Gelegenheit, mit einer offensiveren Strategie erneut nach der Krone zu greifen.

      Und ein letztes: Wer meint, das Match sei langweilig verlaufen wegen der vielen Remisen, möge sich mal die WM-Kämpfe Hou Yifans anschauen. Ihre Gegnerinnen Anna Ushenina und Mariya Muzychuk hatten in keiner Partie eine Chance gegen die Championesse und sind sang- und klanglos eingegangen. Diese Auseinandersetzungen können als eintönig bezeichnet werden, weil die Siegerin von vornherein feststand und weil weit und breit niemand zu sehen ist, die gegen Hou Yifan eine echte Herausfordererin wäre. Wenn etwas langweilg ist, dann ist es Dominanz und nicht Ausgeglichenheit.
    • duke1968 schrieb:

      Habe es schon im MC mehrfach gepostet. Ich halte die kurze Distanz von 12 Partien für ungenügend. Bei den meisten WM-Kämpfen ging es über 24 Partien. Dadurch war das "Safety First" nicht so ausgeprägt wie jetzt.
      24 Partien über mehrere Stunden - das schlaucht schon ganz schön. Die Zeit als es noch so lange ging war geprägt von Zermürbungskämpfen, im Extremfall zogen diese sogar schwere Krankheiten nach sich. Deswegen wurde es ja verkürzt.
    • Ich glaube eher, dass verkürzt wurde, weil sich kein Ausrichter findet, der eine passende Location für mehr als drei Wochen reservieren kann. Ich meine versucht mal eure Stadthalle über einen Zeitraum von sechs Wochen jeden Tag zu reservieren. Eure Stadt wird euch was husten, selbst wenn ihr bezahlt.

      Grüße Daniel
    • dfuchs schrieb:

      Ich glaube eher, dass verkürzt wurde, weil sich kein Ausrichter findet, der eine passende Location für mehr als drei Wochen reservieren kann. Ich meine versucht mal eure Stadthalle über einen Zeitraum von sechs Wochen jeden Tag zu reservieren. Eure Stadt wird euch was husten, selbst wenn ihr bezahlt.

      Grüße Daniel
      Nuja...wenn ich dafür die Schach-WM nach Weinböhla holen könnte :whistling: