Wie ich auf die Schnelle Schach lernte (die ersten Schritte damals...)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Lieber Zauberer,die Zauberei,lässt es zu,Sie zaubert Dinge herbei und nur für dich hat der Zauberer,herbei gezaubert einen Handfeger,um dir ordentlich den Podecks zu versohlen ! :D
      Solche Missverständnisse lassen sich auch sachlich klären ,ohne beleidigende Worte zu verwenden und persönlich zu werden! ;)
      by 8)
      P.S. Mein Gott Walter ! ;(
    • Zauberer1964 schrieb:

      alle anderen dachten zunächst, Du sprichst von Dir
      sprich du nur von dir, ich wäre dankbar, wenn du auf basis purer vermutung 'alle anderen' (und insbesondere mich) da rauslassen könntest ...


      ich bin im alter von 10 jahren tatsächlich quasi "über nacht" (also irgendwie wirklich auf die schnelle) ans schachspielen geraten, auf meiner ersten klassenfahrt hatte mich nämlich das heimweh gepackt, sodass ich meinen lehrern sicher ganz ordentlich auf den geist ging mit der flennerei. mein damaliger mathelehrer war aber geistesgegenwärtig genug und hat mich an einen tisch gesetzt und gefragt, ob ich schach spielen kann. ich verneinte und er meinte dann, wir hätten ja die ganze nacht zeit, ich würd ja sonst eh nur rumheulen. ;)

      und in der nacht lernte ich die wesentlichsten grundlagen, und heimweh hatte ich auch plötzlich keins mehr. kein wunder eigentlich, über schach hat man ja ausreichend zu grübeln, da blieb keine zeit für irrsinnige heimweh-gedanken mehr...
      zurück zu haus wollte ich natürlich gern mit dem gelernten angeben und forderte meinen vater heraus, der mich gnadenlos in einigen partien hintereinander platt machte. trotzdem bedeutete es mir sehr viel von ihm zu hören, dass er überrascht wär, wie schnell ich so zu spielen gelernt hätte. ich spielte in der folge ohne strukturierte anleitung mehr schlecht als recht, beschäftigte mich aber bereits mit einfachen büchern, besonders über das endspiel. hier liess sich alles schön deterministisch angehen, das hatte mir auch damals schon gut gefallen. endspieldatenbanken und computeranalysen steckten zu der zeit noch ausreichend in den kinderschuhen, dass man mit dem wissen im kopf auch einigen unterschied bewirken konnte.

      mit 16 jahren kam ich dann eher zufällig an einen schachverein, wo ich ein wenig dazulernte, aber nicht wirklich lange oder gar in mannschaftskämpfen spielte. mir fehlte fortan immer eine strukturierte anleitung. das ist leider bis heute so ... einen echten engagierten trainer hatte ich zu der zeit immer gesucht, aber nie gefunden. heute bietet das internet (insbesondere auch die schacharena) ja reichlich plattform, mir blieb diese möglichkeit als jugendlicher jedoch unerschlossen.

      und so bin ich heute immer noch begeistert vom schach und engagiert bei der sache, das bisschen struktur, die mein schachspiel aufweist, ist selbstgemacht und aus büchern kopiert - und mein spiel ist auch heute von spektakulärer qualität ebenso weit entfernt wie zu beginn.

      ./blizz
    • Zauberer1964 schrieb:

      Lieber Wizzard, dann setze hier nicht einfach irgendetwas unkommentiert rein. Dann entstehen auch keine Missverständnisse. Nicht nur Ella, sondern auch ich und alle anderen dachten zunächst, Du sprichst von Dir.


      Durch die Kennezeichnung unten mit Buchangabe düfte da eiogentlich kein Missverständnis auftretten...
      Auch DIETIGERIN hat soweit ich weiß darauf hingewiesen nach den ersten Missverständnissen ;)
      Iubar mit i nicht mit l! Was sollte denn lubar bitte heißen? :D
    • Zauberer1964 schrieb:

      Wollt Ihr jetzt nicht mal Eure eigene Geschichte erzählen, oder bis nächste Woche den armen Wizzard unterstützen? Ich bin fürs Erstere. :P

      Ich würde ja gerne ersteres tun, aber da ich bis heute nur die Figuren den Grundregeln entsprechend auf dem Brett hin und her setzen kann, reicht es nicht aus, um von mir zu behaupten, dass ich Schach spielen gelernt habe...
      ...aber vielleicht klappt es ja in den nächsten 100 Jahren...
    • Naja, dann erzähle ich mal was!

      habe 1999 oder 2000(weiß ich nicht genau) beim Kinderferienprogramm mitgemacht, dort das Schach erlernt(in den Verein eingetreten und aktiv am Vereinsabend teilgenommen), dann mit meinem Vater gespielt, 2001 war ich gleichstark, bzw. etwas besser als er, als er 2002 starb, hatte ich zu nichts mehr lust, außer Schach, da konnte ich alles ausblenden und 2006 das 1. mal 3. in der Klubmeisterschaft, 2007 das 2. mal, sowie 2. in der Blitzmeisterschaft, 2008 Blitzmeister+Klubmeister, 2009 Blitzmeister+Klubmeister+Pokalsieger, 2010 Blitzmeister, 2011 läuft derzeit!

      Kleiner Tipp für alle, die besser werden wollen, schnappt euch den besten Spieler, den ihr kennt und spielt viel gegen ihn, dann werdet ihr recht schnell stärker, da ihr irgendwann eure fehler erkennt und dann auch vermeidet!!!


      Gruß RR
    • Meine Geschichte

      Hallo Leute!

      Ich denke, ich werde euch nun auch mal meine Geschichte erzählen.

      Mit fünf Jahren sah ich einmal einem Bekannten von unser Familie beim Schachspiel zu. Mich packte regelrecht die Neugier. Sogleich wollte ich mit ihm spielen, doch er antwortete nur, Schach sei für mich noch viel zu schwierig. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ein paar Tage später konnte ich meinen Vater überzeugen, mir die Grundregeln beizubringen. Er tat es, auch wenn er damals selbst nur diese kannte. Ich lernte schnell und hatte meinen Spaß daran. Ich weiß nicht warum, aber irgendwann erkannte ich, dass 1. e4 besser ist als 1 .a3 oder 1. h4. Unsere Spiele wurden immer fortschrittlicher, wie ich heute an alten Notationen erkennen kann. Vor kurzem sah ich mir eine alte Partie von meinem Vater und mir an, und bemerkte, dass ich Läufer und Turm zu der Zeit wohl für gleichwertig hielt.

      Bis dahin hatte ich noch nie gegen jemand anderes gespielt, bis aus England ein entfernter Cousin von mir zu uns kam und eine Woche bei uns wohnte. Er war 12 oder 13 glaube ich, und er beherrschte die Grundregeln des königlichen Spiels. Also spielte ich gegen ihn und gewann. Später, als ich sieben oder acht Jahre alt war fing ich an mir Bücher aus unserer Stadtbücherei auszuleien: Schachbücher! Ich beschäftigte mich einige Zeit mit ihnen, verlor dann, so sehr ich es heute bereue die Lust am schachspielen.

      Mit zwölf Jahren entdeckte meine Mutter in der Zeitung einen Artikel über ein Turnier, veranstaltet vom Schachklub Stolzenau. Ich nahm Teil, ohne zu wissen, was ELO-Schnitt: 1900 für mich bedeutet. Heute weiß ich's: letzter Platz!

      Das Turnier und mit ihm meine Laune waren im Eimer, doch ich entschloss mich, dem SK Stolzenau beizutreten. Dort lebte ich mich schnell ein und hatte mit 13 meinen ersten Mannschaftskampf, den ich verlor. Die Saison allerdings beendete ich mit +3 =0 -4. Kurz vor meinem 14. Geburtstag fand ein weiteres Mal das erwähnte Turnier statt. Ich wurde nicht letzter, sondern zweitbester Jugendlicher!

      Und jetzt? Jetzt bin ich mit meiner Geschichte am Ende. Ich bin 14 Jahre alt und das als letztes erwähnte Turnier ist erst knapp einen Monat her. Ich habe insgesamt an fünf Turnieren teilgenommen und eine Saison gespielt. Auch heute noch spiele ich sehr gerne gegen meinen Vater, der merklich besser geworden ist, seit er sich auch auf Schacharena angemeldet hat, unter dem Namen "HelgeLand".

      Vielen Dank fürs Lesen!
    • Wie ich zum Schachspiel kam ...

      Schon als ich erstmals das Licht der Welt erblickte, begann ich - staunend und mit großen Augen - mich umzusehen. Dies behielt ich bei und da bald die Augen größer waren als mein Hunger, wuchs ich zu einem Mordskerl heran. Doch dann im zart aufkeimenden Mannesalter als die Hormone verrückt spielten, beschloß ich, mich meiner überdrüssigen Pfunde zu entledigen. Gesagt getan, forschen Schrittes - so gut es eben ging - schleppte ich mich zur nächsten Bibliothek und kaufte mir das Buch: " Wie bekomme ich meine Figur zurück " !

      mfg Hofnarr

      P.S. : Abschließend sollte ich noch erwähnen, dass sich dieser Kauf weder in der einen noch in der anderen Richtung bezahlt gemacht hatte. :D
    • Ich muss mich bei Wizzard in aller Form entschuldigen.

      Ich habe mit meiner Annahme völlig falsch gelegen und habe Wizzard damit in Misskredit gebracht.

      Ich weiss das Wizzard ein integrer Mensch und ein sehr guter Schachspieler ist,wir hatten Kontakt per PN ,und erst da wurde mir klar,was ich da angerichtet hatte,ich hatte das missverständlich aufgefasst und nie die Absicht,Wizzard etwas zu unterstellen und ihn zu schaden.

      Lydia
    • Liebe Lydia :-))


      Das nenne ich mal GRÖßE.

      Ich finde es sehr gut, dass der Thread nun hoffentlich wieder den richtigen Lauf findet und
      Du lieber Wizzard noch mehr von deinen Vereinsabenden mir / uns erzählst. Danke

      liebe Grüße ella :P

      ella ella ela ela ella ella lallalalalalallalalala
    • Ja, Opa von dem ich im Alter von 4/5 Jahren
      Schach lernte, brachte mich mit 15 Jahren
      in einen Schachverein, beschrieb meine
      ersten Spätnachmittage dort bereits.

      Ich lernte Eröffnungen, mit weiss, die
      Bird Eröffnung und mit Schwarz die
      Französische Verteidigung, alternativ dazu
      die Sizilianische Verteidigung gegen 1.e4!
      Auch gegen das Damengambit brauchte ich eine
      Eröffnung, ich entschied mich für die Cambrigde
      Springs Verteidigung im Abgelehntem Damengambit.



      hier bei der Cambrigde Springs Verteidigung
      fand ich gut, das sie gleich eine Falle für
      Weiss bereit hielt.
      (Kann Weiss nun auf d5 einen Bauern gewinnen?)

      Gestärkt mit Vukovics "Der Rochadeangriff" begann
      ich in jeder Partie auf Königsangriff zu spielen.
      Hatte der gegnerische König erst einmal durch die
      Rochade eine feste Adresse, beorderte ich möglichst
      viele Figuren dort hin.
      Eine "lokale Mehrheit" war mein erstes Ziel!
      Taktik und Kombinationsspiel lernte ich:
      Gabel,Abzugsangriff,Fesselung,Überlastung der
      Verteidigungsfigur, ungedeckte Figur, Hinlenkung,
      Ablenkung, Räumung, usw bald kannte ich die
      gängisten Kombinationsmotive.

      Trainer: Hast du mit weiss eine Eröffnung ausgewählt?
      Schüler: ja Bird Eröffnung

      Hier ein gelungenes Beispiel

      (Schwarz gab auf.)
      Hier noch die finale Variante:


      Trainer: lerne nun das Mittelspiel
      Trainer: lerne das klassische Läuferopfer auf h7 (h2)


      Ich war 15 Jahre alt und in der
      Jugendabteilung des örtlichen Schachvereins.
      Schnell und mit grossem Eifer lernte ich
      aus drei Büchern:
      "Der Rochadeangriff" von V.Vukovic
      "666 Kurzpartien" von K.Richter
      "Lehr-,Übungs- und Testbuch der Schachkombinationen"
      von Carl Colditz
      kannte bald das klassische Läuferopfer,
      das Grundreihenmattund viele andere verschiedene
      Mattbilder,
      so blieb der Erfolg nicht lange aus.

      Ich spielte viele Partien, gewann auch etliche,
      aber warum verlor ich, wenn mein Angriff scheiterte
      oder ich überhaupt keinen Angriff bekam?

      Trainer(immer noch der gleiche):
      "Dein Positionsspiel ist grauenhaft!"
      Wilhelm Steinitz ist der Begründer der Positionslehre
      gab mein Trainer mir als Hinweis.
      Siegbert Tarrasch sein Verbreiter und Verkünder
      (Hinweis vom Trainer)und Akkiba Rubinstein sein bester
      Vertreter(im praktischem Spiel,so mein Trainer)
      Ich liebe Bücher, besonders Schachbücher.
      von Kurt Richter hatte ich bereits einige gute
      Taktikbücher,einige Eröffnungsbücher, damals von
      Rolf Schwarz.
      Das Positionsspiel sollte ich wesentlich verbessern,
      also musste ein neues Buch her.
      Ich ging fragen und suchen.

      So kam ich zu Aaron Nimzowitsch "Mein System"
      noch heute mein Lieblingsschachbuch!
      ...und mein Schachspiel nahm eine bedeutende Wende.

      Schnell lernte ich, was Nimzowitsch die Elemente
      nannte. Durch die offene und halboffene Linie
      konnte ich plötzlich Partien entscheiden.
      Natürlich wusste ich was der Beraubungssieg bedeutete.

      Es war damals nicht so leicht einen
      materiellen Vorteil zum Sieg zuführen.
      Unser Trainer (immer noch der gleiche)
      hielt schon 2 Bauern für in vielen
      Fällen ausreichend um die Partie zum
      Sieg zuführen.
      "Eine Frage der Technik!"
      Ein Satz den man öfter hörte, also der
      Nachfrage lohnte.


      An diesem Beispiel wurde es mir erklärt:

      (Dieses Endspiel ist technisch gewonnen,
      die erste Voraussetzung ist das Erlernen
      des Gewinnplanes.)
      1. Die Könige eilen zum Zentrum.
      2. Die Bauern des Damenflügel werden blockiert,
      sie müssen selbstvertändlich erhalten bleiben,
      sonst ist nix mehr da zum Blockieren.
      3. Nun muss am Königsflügel ein Freibauer erzeugt
      werden.Dieser Freibauer sollte durch einen kleinen
      taktischen Kniff auf der f-Linie entstehen.
      Dies ist dann der "entfernte" Freibauer,
      der schwarze König muss ihn erobern, in der
      Zeit der weisse König die schwarzen
      Damenflügelbauern erobert und leicht gewinnt.

      Je genauer man die Zugfolgen an Hand der
      Gegenzüge ermittelt, je sauberer wird die
      Schachtechnik ausgeführt!
      Auch hier(im Endspiel) lernte ich sehr entscheidend
      von Nimzowitschs "Kleine Endspiellehre".

      Eine Jugendmannschaft war schon gegründet
      worden. Ich spielte dort meist am 2.Brett.


      Der Verein führte damals 5 Senioren Mannschaften.
      Wir 4 stärksten Jugendlichen wurden zum ersten
      Male in der 4. Mannschaft eingesetzt und spielten
      in irgendeiner Bezirksklasse/-liga.
      Von nun an durfte ich abends zum Kolpinghaus
      wo die Grossen spielten.
      Aus dieser Zeit gibt es viele nette Kurzgeschichten
      rund um die Seniorenkämpfe die immer Sonntagsmorgens
      statt fanden.
      Hier einige lustige Beispiele:

      NN - Wizzard
      schwarz setzt matt

      Wizzard - NN


      NN - Wizzard

      und Schwarz gewinnt.

      Von Jahr zu Jahr verbesserten wir Jugendlichen
      unsere Spielstärke und kletterten jeweils eine
      Mannschaft höher.
      Die erste Mannschaft spielte damals in der
      höchsten Bundesdeutschen Spielklasse, der
      Bundesklasse. Nach 4 Jahren hatte ich es geschafft,
      mein erster Einsatz in der ersten Mannschaft
      stand bevor. Ich erinnere mich das ich Weiss hatte
      und remis spielte.

      Meine Absicht war und ist es noch,
      die Reihenfolge meines Schachlernens
      hier dar zu stellen, ich hoffe dies ist in etwa gelungen.

      Ich werde weiteres aus meinem Vereinsleben
      in kurzen Geschichten hier berichten.

      Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden,
      wenn andere gleiches tun möchten.
    • Lieber Wizzard :-))

      DANKE :-))))

      Schön das ich nun wieder lesen darf, wie es in deinem Schachleben so weiter ging. Ich lese wie in einem Buch.
      Es fesselt mich und ich bekomme immer mehr Lust am Schach. Wer weiß, vielleicht werde ich mich auch noch einmal
      dazu durch ringen, mir ein Schachbuch an zu schaffen.
      Lieber Wizzard bei Dir merkt man das Du das Schach nicht nur hervorragend spielst, sondern auch noch lebst.
      Deine Beiträge hier bereichern das Forum sehr und ich freu mich schon jetzt auf den nächsten. :-)))
      Vielleicht werde ich irgendwann wenn ich mal genug Schacherfahrung habe auch solche Erlebnisse berichten können.

      DANKE nochmals lieber Wizzard und bis bald LG ella :P

      ella ella ela ela ella ella lalalallalallalala
    • In meiner Familie wurde viel gespielt. Neben Standardspielen wie Mensch-Ärger-Dich-Nicht, Mühle und Dame wurde meinem Bruder und mir auch Schafkopf, Skat und Schach mit ca. 6 Jahren nähergebracht. Mit 12 Jahren gings zum Schachverein und zu diversen Turnieren. Am meisten hat mich das Blitz-Schach fasziniert (wahrscheinlich wegen dem größeren Erfolg). Mit 18 verbrachte ich jeden Tag nach den Schularbeiten im Schachcafe und hab mit den älteren Herren um Geld geblitzt. Leider sind Schachspieler intelligent genug, zu wissen mit wem sie besser nicht spielen. So das ich entweder keinen Gegner fand oder aber kein Geld gewann. Natürlich spielte ich mit Vereinskammeraden auch ohne Geld und machte die Nacht zum Tag. Mit 25 kam der schachliche Stillstand. Die Spielstärke lies sich nur noch durch harte Arbeit verbessern. Dazu hätte ich Bücher lesen müssen und Partien nacharbeiten. Das wollte ich nie, weshalb ich das Spielen auf die Mannschaftskämpfe beschränkte. Dies dauerte bis zum Alter von 41 Jahren. In diesem Alter verlor ich bei Mannschaftskämpfen das Vertrauen in mein Spiel. Ich ging in die Mannschaftskämfe mit der Angst einfache Fehler zu machen und zu verlieren. Auch verlor ich DWZ-Wertungspunkte obwohl ich eine Erfolgsquote von 70 % erziehlte, was bedeutet, dass ich relativ schlechte Gegner (DWZ unterschied 300 Punkte) hatte und trotzdem nicht gewonnen habe. Seitdem arbeite ich mit Büchern, gebe selbst Unterricht in Schule und Verein und mache demnächst meinen Übungsleiter. Die Begeisterung für Schach ist zurück und ich sitze Stundenlang vor der Schacharena-Seite und warte auf Züge meiner Gegner. Meine Frau nimmt es noch mit Humor. Eine andere Wahl hat sie auch nicht, da meine Tochter mitlerweile auch begeister Schach im Verein und auf Arena spielt.

      Vielen Dank an Wizzard für diesen Thread.
    • Jeden Freitag ab 17.00 Uhr begann unser Schachunterricht
      in einem Jugendheim, wo ein gesonderter Raum zur Verfügung
      stand.
      Auf zwei verschiedene Ansätze versuchte unser Trainer uns
      ein vernünftiges Schach bei zubringen.
      Sein erster Ansatz war:
      Lernt von der Schachgeschichte!
      Diese begann für unseren Trainer am Ende des 15. Jahrhundert,
      nach der letzten Regeländerung, mit Einführung der Rochade.
      Das war die Zeit der italienischen Schachschule und der Reise
      von Roy Lopez aus Spanien nach Italien, um sich mit den
      italienischen Meistern zu messen.
      Eröffnungstechnisch ging es um die Italienische Eröffnung
      und die spanische Eröffnung.
      Bauern zählten nicht so viel, alles drehte sich um den Angriff
      auf den gegnerischen König.
      Hier zwei typische Partien aus dieser Zeit, die wir
      ausführlich besprachen.





      Durch diese Übungen wurden wir fast unmerklich zum
      Analysieren von Partien gelenkt. Nach einer solchen
      Übung durften wir unter einander spielen.
      Unser Trainer ging meist langsam von Brett zu Brett
      und kritisierte und lobte.
      Einige typische Sätze:
      "Wie willst du jemals gewinnen, wenn du einfach Figuren
      einstellst."
      "Gut du hast alle Figuren verteidigt, nichts steht
      ungedeckt herum."
      "Jetzt musst du gewinnen, der materielle Vorteil ist
      einfach zu gross, als das es noch eine sinnvolle
      Verteidigung gibt."
      "Die Rochade ist ein wichtiger Entwicklungszug."
      "Abtausch in der Eröffnung entwickelt den Gegner."

      Nach einiger Zeit schrieb uns der Trainer
      10 Eröffnungsgebote auf:

      1. Schnellste Figurenentwicklung
      2. Kontrolliere das Zentrum
      3. Rochiere rechtzeitig
      4. Bringe die Dame nicht zufrüh ins Spiel
      5. Mache keine unnötigen Bauernzüge(Randbauern)
      6. Ziehe nicht ohne Grund mit einer Figur mehrmals
      7. Entwickle dich erst vollständig, bevor du angreifst
      8. Spiele nicht in der Eröffnung auf Bauerngewinn
      9. Lerne die Eröffnungsfehler und Aufbausünden deiner
      Gegner zu nutzen
      10.Der Zug ist die schachliche Zeit, verschwende sie nicht

      Hier noch einige Stichpunkte zum historischen Lernen
      Im 17.Jahrhhundert betrat Andre Phillidor die Schachbühne
      und lehrte der Schachwelt die Führung der Bauern.
      Heute typische Begriffe wie Bauernphalanx, Bauern
      sind das Skelett der Stellung und die Art ihrer
      Vorwärtsbewegung stammen von Phillidor.
      im 18..Jahrhundert der Wettkampf zwischen
      Bourdonnais gegen McDonnell.

      Bourdonnais vs McDonnell

      Es gibt aus diesem Wettkampf mit Hilfe eines Trainers
      sehr viel zu lernen,wie der Kampf um das Zentrum
      und der Vorposten.
      Die englische Schachschule und die geschlossenen
      Eröffnungen, überhaupt das Spiel in geschlossenen
      Stellungen.Was für die Franzosen in jener Zeit das
      " Cafe de la Regence " war für die Engländer der
      " Chess Divan " in London.
      Der grösste engliche Meister war Howard Staunton.

      Ja wir wurden stärker und stärker im Schach und
      unsere Begeisterung wuchs von mal zu mal.

      Beim nächsten Thread werde ich vom 2.Ansatz unseres
      Trainers berichten.
    • Lieber Wizzard vielen Dank für deine wunderbaren Zeilen. Ich war schon ganz gespannt wie es weiter geht.
      Deine Schachabende mit erleben zu dürfen, macht mich richtig stolz. Wenn ich deine Geschichten lese, geht es mir so als ob ich
      einer der Schülerin sei und direkt neben dir sitze.
      Du schreibst sie ergreifend, dass man sich sehr gut darin hinein verstetzen kann. :)
      ich habe in den letzten jahren hier auf der Arena auch durch Dich das ein oder andere lernen können, aber durch
      deine Geschichten lerne ich noch was ganz anderes. MENSCHLICHKEIT und DANKBARKEIT beides bringst Du mit und
      dafür sage ich herzlich danke lieber Wizzard LG ella :-))

      ella ella ela ela ella ella lalalallalalala

      P.S. freu mich auf deine nächste Geschichte

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ella ()