Der Jugendbereich wird momentan (verständlicherweise) auf der Schacharena kaum bis gar nicht beleuchtet. Dabei ist das doch gerade der Ort, wo die Talente geboren werden?!
Wie auch immer, ich hatte dieses Jahr die tolle Gelegenheit, die Deutsche Vereinsmeisterschaft für die Altersklasse U20 mitzuspielen.
Das Turnier wurde vom SK Münster organisiert, wobei bemerkenswerterweise die Jugend des Vereins die Hauptorganisation übernahm! Mich hat es mit viel Respekt erfüllt zu hören, dass das Turnier größtenteils von einer Truppe 18-20-jähriger initiiert wurde. Mit der Jugendburg in Gemen wurde ein sehr schöner Austragungsort gefunden, auch wenn die Spiele selsbt in einem anderen Gebäude stattfanden.
Jeweils die ersten drei Tische des offenen und des weiblichen Turniers wurden live auf Chess24 und auch auf der Homepage der Deutschen Schachjugend übertragen. Ich denke, dass man auch daran durchaus merkt, wie sehr sich die Jugendmeisterschaften weiterentwickeln und an Bedeutung gewinnen.
Für mich als letztes Brett der letztgesetzten Mannschaft gab es angesichts der riesigen Konkurrenz (einige FM plus IM Christopher Noe) keine großen Erwartungen, aber dennoch die Hoffnung auf ein spannendes Turnier, aus dem ich auch einiges mitnehmen kann.
In der ersten Runde gab es dann auch fast überall klare Ergebnisse (leider auch ein 1:5 für uns); einzig die 7.gesetzten SF Brackel kamen gegen Setzlistenplatz Nummer 15 nicht über ein 3:3 hinaus.
In der 2. Runde mussten die Erstgesetzten vom SC Eppingen sich mit einem Unentschieden gegen die SG Porz zufriedengeben, unter anderem verloren ihre favorisierten ersten beiden Bretter ihre Partien überraschend (es sollte die einzige Niederlage für die beiden bleiben). An allen anderen Tischen gab es deutliche Ergebnisse.
Runde 3 brachte an Tisch 1 ein Duell zwischen Doppelbauer Kiel und den SF Darmstadt, welches die Kieler überraschenderweise verloren, wenn auch mit 2,5:3,5 so knapp wie nur möglich. Der SC Eppingen musste gegen die SF Sasbach eine 2,5:3,5 Niederlage einstecken, die die Titelträume der einen so stark dämpfte wie sie die der anderen beflügelte. Die Tabellenspitze teilten sich nun Sasbach und Darmstadt, beide bisher ohne Verlustpunkt.
In der 4. Runde trafen dann beide aufeinander, wobei Sasbach die Oberhand behielt und sich besonders dank starker Leistungen der ersten drei Bretter durchsetzte. Auf den neuen Zweitplatzierten (SG Porz nach einem 6:0 gegen Erlangen) hatten die Jugendlichen aus Baden nun schon zwei Mannschaftspunkte Vorsprung.
In der fünften Runde durfte nun der Doppelbauer aus Kiel sein Glück bei Sasbach versuchen und konnte immerhin ein Unentschieden holen. Dadurch konnte Darmstadt (4:2 gegen Porz) auf nur noch einen MP Rückstand verkürzen. Auch der SC Eppingen konnte nach einem 4:2 gegen Lübeck wieder Anschluss an die Spitze finden, stand nun auf Platz 3, punktgleich mit den Kielern.
In Runde 6 "erwischte" Nr 6 der Setzliste, USV Halle, die Sasbacher. Ein beeindruckendes 5:1 und die Tatsache, dass Darmstadt und Eppingen sich unentschieden trennten stellte vor der letzten Runde den Zwei-Punkte-Vorsprung wieder her, außerdem standen noch 3 Brettpunkte Vorsprung zu Buche. Auch Kiel schaffte gegen die SG Porz nur ein Unentschieden.
Somit reichte den SF Sasbach in der letzten Runde ein 3:3 zum verdienten Turneirsieg. Den zweiten Platz konnte Darmstadt mit einem 3:3 gegen Lübeck halten,von der 3 konnte Doppelbauer Kiel den SC Eppingen noch verdrängen.
Bei der DVM U20w gab es ein knapperes Ergebnis: punktgleich lagen nach der letzten Runde SK Lehrte und TuRa Harksheide Norderstedt auf Platz 1., das direkte Duell hatte Harksheide mit 2,5:1,5 gewonnen, allerdings standen auch zwei Unentschieden gegen Muldental Wilkau-Haßlau und TSV Forstenried zu Buche, dazu kommt noch, dass Lehrte eine Runde spielfrei hatte, Harksheide Norderstedt dafür ihre beste Runde gestrichen bekam, ein nicht unumstrittener Modus, durch welchen Lehrte den ersten Platz erreichte. Doch auch ein zweiter Platz wird die Spielerinnen von Harksheide Norderstedt nicht allzu traurig gestimmt haben. Den dritten Platz erreichte der TSV Forstenried mit zwei MP Rückstand
Interessante Fakten:
In der letzten Runde der DVM U20 gab es beim Duell SG Bochum - TuS Coswig das einzige 3:3, bei dem alle Spieler ein Unentschieden erkämpften.
Mit jeweils 6/7 erreichten Xu Xianliang (SG Porz) und Jasper Holtel (SK Münster; zugleich Ansorechpartner bei der Organisation!) die meisten Punkte in der DVM U20, bei der U20w errangen 6/7 Inken Köhler (TuRa Harksheide Norderstedt) und Jasmin Zimmermann (TuRa Harksheide Norderstedt), Selina Moses (Muldental Wilkau-Haßlau) konnte dies mit 6/6 (eine Runde spielfrei) sogar noch einmal übertreffen.
Bei der DVM U20w traten für den SV Bannewitz 4 Schwestern an (die jüngsten erst 8 Jahre!), die sich trotz ihres verhältnismäßig sehr jungen Alters beachtlich schlugen.
Damit kann ich ganz gut wieder zum Beginn überleiten: Ich denke, dass dieses Turnier gezeigt hat, dass in der deutschen Schachjugend nicht wenig Potenzial steckt. Sehr viele Matches hatten ein hohes Niveau und ich denke die Zuschauer, ob vor Ort oder übers Internet werden sich dieser Meinung anschließen.
Ich bin mit meinem Ergebnis (2/4/1) angesichts eines DWZ-Schnittes der Gegner von ~+150 im Vergleich zu mir zufrieden. Auch die Organisation des Turniers war größtenteils zufriedenstellend, die Schiedsrichter haben gute Arbeit geleistet und es gab keine ungeklärten Streitfälle.
Weitere Infos, Zahlen usw. gibt es auf der oben genannten Homepage
Wie auch immer, ich hatte dieses Jahr die tolle Gelegenheit, die Deutsche Vereinsmeisterschaft für die Altersklasse U20 mitzuspielen.
Das Turnier wurde vom SK Münster organisiert, wobei bemerkenswerterweise die Jugend des Vereins die Hauptorganisation übernahm! Mich hat es mit viel Respekt erfüllt zu hören, dass das Turnier größtenteils von einer Truppe 18-20-jähriger initiiert wurde. Mit der Jugendburg in Gemen wurde ein sehr schöner Austragungsort gefunden, auch wenn die Spiele selsbt in einem anderen Gebäude stattfanden.
Jeweils die ersten drei Tische des offenen und des weiblichen Turniers wurden live auf Chess24 und auch auf der Homepage der Deutschen Schachjugend übertragen. Ich denke, dass man auch daran durchaus merkt, wie sehr sich die Jugendmeisterschaften weiterentwickeln und an Bedeutung gewinnen.
Für mich als letztes Brett der letztgesetzten Mannschaft gab es angesichts der riesigen Konkurrenz (einige FM plus IM Christopher Noe) keine großen Erwartungen, aber dennoch die Hoffnung auf ein spannendes Turnier, aus dem ich auch einiges mitnehmen kann.
In der ersten Runde gab es dann auch fast überall klare Ergebnisse (leider auch ein 1:5 für uns); einzig die 7.gesetzten SF Brackel kamen gegen Setzlistenplatz Nummer 15 nicht über ein 3:3 hinaus.
In der 2. Runde mussten die Erstgesetzten vom SC Eppingen sich mit einem Unentschieden gegen die SG Porz zufriedengeben, unter anderem verloren ihre favorisierten ersten beiden Bretter ihre Partien überraschend (es sollte die einzige Niederlage für die beiden bleiben). An allen anderen Tischen gab es deutliche Ergebnisse.
Runde 3 brachte an Tisch 1 ein Duell zwischen Doppelbauer Kiel und den SF Darmstadt, welches die Kieler überraschenderweise verloren, wenn auch mit 2,5:3,5 so knapp wie nur möglich. Der SC Eppingen musste gegen die SF Sasbach eine 2,5:3,5 Niederlage einstecken, die die Titelträume der einen so stark dämpfte wie sie die der anderen beflügelte. Die Tabellenspitze teilten sich nun Sasbach und Darmstadt, beide bisher ohne Verlustpunkt.
In der 4. Runde trafen dann beide aufeinander, wobei Sasbach die Oberhand behielt und sich besonders dank starker Leistungen der ersten drei Bretter durchsetzte. Auf den neuen Zweitplatzierten (SG Porz nach einem 6:0 gegen Erlangen) hatten die Jugendlichen aus Baden nun schon zwei Mannschaftspunkte Vorsprung.
In der fünften Runde durfte nun der Doppelbauer aus Kiel sein Glück bei Sasbach versuchen und konnte immerhin ein Unentschieden holen. Dadurch konnte Darmstadt (4:2 gegen Porz) auf nur noch einen MP Rückstand verkürzen. Auch der SC Eppingen konnte nach einem 4:2 gegen Lübeck wieder Anschluss an die Spitze finden, stand nun auf Platz 3, punktgleich mit den Kielern.
In Runde 6 "erwischte" Nr 6 der Setzliste, USV Halle, die Sasbacher. Ein beeindruckendes 5:1 und die Tatsache, dass Darmstadt und Eppingen sich unentschieden trennten stellte vor der letzten Runde den Zwei-Punkte-Vorsprung wieder her, außerdem standen noch 3 Brettpunkte Vorsprung zu Buche. Auch Kiel schaffte gegen die SG Porz nur ein Unentschieden.
Somit reichte den SF Sasbach in der letzten Runde ein 3:3 zum verdienten Turneirsieg. Den zweiten Platz konnte Darmstadt mit einem 3:3 gegen Lübeck halten,von der 3 konnte Doppelbauer Kiel den SC Eppingen noch verdrängen.
Bei der DVM U20w gab es ein knapperes Ergebnis: punktgleich lagen nach der letzten Runde SK Lehrte und TuRa Harksheide Norderstedt auf Platz 1., das direkte Duell hatte Harksheide mit 2,5:1,5 gewonnen, allerdings standen auch zwei Unentschieden gegen Muldental Wilkau-Haßlau und TSV Forstenried zu Buche, dazu kommt noch, dass Lehrte eine Runde spielfrei hatte, Harksheide Norderstedt dafür ihre beste Runde gestrichen bekam, ein nicht unumstrittener Modus, durch welchen Lehrte den ersten Platz erreichte. Doch auch ein zweiter Platz wird die Spielerinnen von Harksheide Norderstedt nicht allzu traurig gestimmt haben. Den dritten Platz erreichte der TSV Forstenried mit zwei MP Rückstand
Interessante Fakten:
In der letzten Runde der DVM U20 gab es beim Duell SG Bochum - TuS Coswig das einzige 3:3, bei dem alle Spieler ein Unentschieden erkämpften.
Mit jeweils 6/7 erreichten Xu Xianliang (SG Porz) und Jasper Holtel (SK Münster; zugleich Ansorechpartner bei der Organisation!) die meisten Punkte in der DVM U20, bei der U20w errangen 6/7 Inken Köhler (TuRa Harksheide Norderstedt) und Jasmin Zimmermann (TuRa Harksheide Norderstedt), Selina Moses (Muldental Wilkau-Haßlau) konnte dies mit 6/6 (eine Runde spielfrei) sogar noch einmal übertreffen.
Bei der DVM U20w traten für den SV Bannewitz 4 Schwestern an (die jüngsten erst 8 Jahre!), die sich trotz ihres verhältnismäßig sehr jungen Alters beachtlich schlugen.
Damit kann ich ganz gut wieder zum Beginn überleiten: Ich denke, dass dieses Turnier gezeigt hat, dass in der deutschen Schachjugend nicht wenig Potenzial steckt. Sehr viele Matches hatten ein hohes Niveau und ich denke die Zuschauer, ob vor Ort oder übers Internet werden sich dieser Meinung anschließen.
Ich bin mit meinem Ergebnis (2/4/1) angesichts eines DWZ-Schnittes der Gegner von ~+150 im Vergleich zu mir zufrieden. Auch die Organisation des Turniers war größtenteils zufriedenstellend, die Schiedsrichter haben gute Arbeit geleistet und es gab keine ungeklärten Streitfälle.
Weitere Infos, Zahlen usw. gibt es auf der oben genannten Homepage
