Keine Zeitverschwendung
Das Schachtreffen und alles was drum herum gesehen wurde oder einfach so passierte, war für mich wieder mal keine Zeitverschwendung. Mit der Zeit müssen wir ja
lernen gut umzugehen. So ein Treffen beginn ja zuerst mit der Vorfreudeund dann mit dem ersten Schritt, der zur Tür hinauf auf das Ereignis zu gemacht wird. Dieser Schritt fing für mich um 4.00 Uhr am Samstagmorgen in der Früh an. Es ist ja immer so im Leben, wenn du liegen bleiben kannst, dann willst du oftmals nicht und wenn du es nicht kannst, dann willst du es. Auch mit anderen Dingen ist es oft so. Was du willst, das kriegst du nicht und was du ablehnst, das kannst du haben. Komisch das Leben manchmal,-)
Mein Fernbus fuhr um 7.00 Uhr vom Flughafen Köln/Bonn ab und daher war es nötig, mich früh aus den Federn zu begeben, da die Verbindung dorthin an einem Samstagmorgen nicht ganz so federleicht war, wie es sonst der öffentliche Nahverkehr anbietet.
Eine Verspätung gab es auch noch, was zwar selten, aber manchmal schon vorkommen kann. Leider war es lausig kalt. So dass ich recht durchgefroren war, als der Bus dann endlich kam. Und auch das Businnenleben versprach nun nicht wie normalerweise endlich Wohlfühlwärme zum Kuscheln in der eigenen Sitzreihe. Kalt war der, hat ja auch über Nacht gestanden, sagte mir der Busfahrer. So fror ich leicht daher während der ganzen Fahrt, döste dennoch ein wenig vor mich hin und und lugte ab und an aus dem Fenster um die schönen Landschaften zu geniessen, die sich mir boten. Manchmal weiss man gar nicht, wie schön es in der Nähe ist. Das Münsterland z.B. mit anschliessendem Tecklenburger Ländchen. Da geht einem Radler wie mir schon das Herz auf und Ideen kreisen im Kopf herum.
So war ich froh, dass der Bus an einer Raststätte hielt und der Fahrer seine vorgeschriebene halbe Stunde Pause machte. Jedoch Raststättenlokale sind nix für mich. Ich mag dieses Sitzen im nicht angekommen sein nicht so sehr. Daher vertreib ich mir lieber anders die Zeit. Es war ja auch sonnig, wenn auch immer noch kühl. Ich spinx dann gern so um mich herum. Entdeckte auf einem Müllcontainer die Hinterlassenschaft der Schalker Fussballfans,-) So sind se die Leuts, egal welcher Gruppierung sie angehören, aber ihren Fussabtritt müssen sie überall hinterlassen. Wir waren hier, soll das heissen und ich überlege immer, wem das eigentlich nutzen soll, aber egal, ich fands trotzdem zum Schmunzeln und hab auch gleich ein Foto davon gemacht.
Mit meinem erstandenen Kaffee setzte ich mich auf ein Treppchen in die Sonne und beäugte das junge indische Päärchen, dass da vor mir saß. Wie es so meine Art ist sprach ich sie auch an und es entsponn sich ein nettes Gespräch über ihre Heimat und dem Grund ihres Aufenthaltes in Deutschland. Sie lebten nämlich in Hamburg. Dort wollten sie deutsch lernen. Eins schwierig Ding sagte ich ihnen, was sie sehr bekräftigten. Es gäbe so viele Wörter, deren Sinn sie überhaupt nicht verstanden. Wie das Wörtchen *trotzdem* z.B.. Ob ich ihnen erklären könnte, was es damit auf sich hat. Jösses, selten kommt der Mensch ja in die Lage eben solcher Art von Wörtern erklären zu müssen,-) Jedenfalls ich versuchte es. Trotz würde sich darin verstecken, erklärte ich ihnen. Trotz ist, wenn der Mensch etwas tut, was er eigentlich nicht tun sollte, entweder entgegen seiner eigenen besseren Einsicht oder auch oft gegen das, was ein anderer ihm abrät nicht zu tun. Der Inder wiederholte immer wieder das Wörtchen *trotzdem* er konnte das *r* nicht rollen,-) es hörte sich einfach zu drollig an. Trotzdem, trotzdem...Ich versuchte es dann mit einem Beispiel und sagte, schau mal, du denkst oftmals vielleicht, deine Liebste ist ein kleiner Drache...*trotzdem* liebst du sie. Trotzdem sie ein kleiner Drache ist, liebst du sie, sagte ich ihm. Jetzt hatte er es verstanden. Wir mussten tüchtig lachen, weil, im Grunde kam natürlich heraus, dass das wiederum ja eigentlich kein *Trotz* ist, sondern einfach eine grosse Liebesfähigkeit. Nun ja, ich habe mir jedenfalls die Weiterfahrwartezeit mit einigen Anekdötchen mit ihnen gemeinsam versüßt. War auch nicht so einfach für mich die Herausforderung das alles in englisch rüber zu bringen. Wann komm ich schon mal in die Gelegenheit englisch reden zu müssen.
Dann ging es endlich weiter und in einer knappen Stunde war ich endlich am Zielort. Obwohl der Zielort nicht da war, wo ich annahm. Gedacht wurde meinerseits, ich würde am Flughafen in Bremen landen. So stand es ja auch bei der Buchung im Internet. Grundsätzlich ist mir das ja wurscht. Nun hatte ich aber einen freundlichen User, Abrax, gefragt, ob er mich von dort abholen könnte, damit mir nicht zu viel Zeit mit nochmaliger Fahrt im Nahverkehr gestohlen würde. Das wurde mir auch versprochen. Als ich jedoch sah, dass der Bus genau die Haltestelle am Bremer Hauptbahnhof anfuhr, wie sonst auch immer, wurde es mir doch ein wenig ungemütlich. Jösses, jetzt steht der da und ich bin hier. Auweia...wie doof. Ich meine, im Leben ist es ja so, wenn es einen nur selber betrifft, ist es ja egal, wenn aber noch ein Zweiter mit hineingezogen wird, dann ist es mir schon etwas unangenehmer. Doch Glückes Geschick, ich hatte immerhin Abrax ja die Strasse genannt und er hatte sehr schnell herausgefunden, dass sich die Haltestelle an dieser Strasse eben nicht am Flughafen befand, sondern eben dort am Hauptbahnhof. Und eben in diesem Moment sah ich ihn auch schon beim Rausgucken aus dem Fenster und ein Stein fiel mir vom Herzen. Ja, das Leben kann aufregend sein in völlig unaufgeregten Dingen,-)
Fortsetzung: nächste Seite
Das Schachtreffen und alles was drum herum gesehen wurde oder einfach so passierte, war für mich wieder mal keine Zeitverschwendung. Mit der Zeit müssen wir ja
lernen gut umzugehen. So ein Treffen beginn ja zuerst mit der Vorfreudeund dann mit dem ersten Schritt, der zur Tür hinauf auf das Ereignis zu gemacht wird. Dieser Schritt fing für mich um 4.00 Uhr am Samstagmorgen in der Früh an. Es ist ja immer so im Leben, wenn du liegen bleiben kannst, dann willst du oftmals nicht und wenn du es nicht kannst, dann willst du es. Auch mit anderen Dingen ist es oft so. Was du willst, das kriegst du nicht und was du ablehnst, das kannst du haben. Komisch das Leben manchmal,-)
Mein Fernbus fuhr um 7.00 Uhr vom Flughafen Köln/Bonn ab und daher war es nötig, mich früh aus den Federn zu begeben, da die Verbindung dorthin an einem Samstagmorgen nicht ganz so federleicht war, wie es sonst der öffentliche Nahverkehr anbietet.
Eine Verspätung gab es auch noch, was zwar selten, aber manchmal schon vorkommen kann. Leider war es lausig kalt. So dass ich recht durchgefroren war, als der Bus dann endlich kam. Und auch das Businnenleben versprach nun nicht wie normalerweise endlich Wohlfühlwärme zum Kuscheln in der eigenen Sitzreihe. Kalt war der, hat ja auch über Nacht gestanden, sagte mir der Busfahrer. So fror ich leicht daher während der ganzen Fahrt, döste dennoch ein wenig vor mich hin und und lugte ab und an aus dem Fenster um die schönen Landschaften zu geniessen, die sich mir boten. Manchmal weiss man gar nicht, wie schön es in der Nähe ist. Das Münsterland z.B. mit anschliessendem Tecklenburger Ländchen. Da geht einem Radler wie mir schon das Herz auf und Ideen kreisen im Kopf herum.
So war ich froh, dass der Bus an einer Raststätte hielt und der Fahrer seine vorgeschriebene halbe Stunde Pause machte. Jedoch Raststättenlokale sind nix für mich. Ich mag dieses Sitzen im nicht angekommen sein nicht so sehr. Daher vertreib ich mir lieber anders die Zeit. Es war ja auch sonnig, wenn auch immer noch kühl. Ich spinx dann gern so um mich herum. Entdeckte auf einem Müllcontainer die Hinterlassenschaft der Schalker Fussballfans,-) So sind se die Leuts, egal welcher Gruppierung sie angehören, aber ihren Fussabtritt müssen sie überall hinterlassen. Wir waren hier, soll das heissen und ich überlege immer, wem das eigentlich nutzen soll, aber egal, ich fands trotzdem zum Schmunzeln und hab auch gleich ein Foto davon gemacht.
Mit meinem erstandenen Kaffee setzte ich mich auf ein Treppchen in die Sonne und beäugte das junge indische Päärchen, dass da vor mir saß. Wie es so meine Art ist sprach ich sie auch an und es entsponn sich ein nettes Gespräch über ihre Heimat und dem Grund ihres Aufenthaltes in Deutschland. Sie lebten nämlich in Hamburg. Dort wollten sie deutsch lernen. Eins schwierig Ding sagte ich ihnen, was sie sehr bekräftigten. Es gäbe so viele Wörter, deren Sinn sie überhaupt nicht verstanden. Wie das Wörtchen *trotzdem* z.B.. Ob ich ihnen erklären könnte, was es damit auf sich hat. Jösses, selten kommt der Mensch ja in die Lage eben solcher Art von Wörtern erklären zu müssen,-) Jedenfalls ich versuchte es. Trotz würde sich darin verstecken, erklärte ich ihnen. Trotz ist, wenn der Mensch etwas tut, was er eigentlich nicht tun sollte, entweder entgegen seiner eigenen besseren Einsicht oder auch oft gegen das, was ein anderer ihm abrät nicht zu tun. Der Inder wiederholte immer wieder das Wörtchen *trotzdem* er konnte das *r* nicht rollen,-) es hörte sich einfach zu drollig an. Trotzdem, trotzdem...Ich versuchte es dann mit einem Beispiel und sagte, schau mal, du denkst oftmals vielleicht, deine Liebste ist ein kleiner Drache...*trotzdem* liebst du sie. Trotzdem sie ein kleiner Drache ist, liebst du sie, sagte ich ihm. Jetzt hatte er es verstanden. Wir mussten tüchtig lachen, weil, im Grunde kam natürlich heraus, dass das wiederum ja eigentlich kein *Trotz* ist, sondern einfach eine grosse Liebesfähigkeit. Nun ja, ich habe mir jedenfalls die Weiterfahrwartezeit mit einigen Anekdötchen mit ihnen gemeinsam versüßt. War auch nicht so einfach für mich die Herausforderung das alles in englisch rüber zu bringen. Wann komm ich schon mal in die Gelegenheit englisch reden zu müssen.
Dann ging es endlich weiter und in einer knappen Stunde war ich endlich am Zielort. Obwohl der Zielort nicht da war, wo ich annahm. Gedacht wurde meinerseits, ich würde am Flughafen in Bremen landen. So stand es ja auch bei der Buchung im Internet. Grundsätzlich ist mir das ja wurscht. Nun hatte ich aber einen freundlichen User, Abrax, gefragt, ob er mich von dort abholen könnte, damit mir nicht zu viel Zeit mit nochmaliger Fahrt im Nahverkehr gestohlen würde. Das wurde mir auch versprochen. Als ich jedoch sah, dass der Bus genau die Haltestelle am Bremer Hauptbahnhof anfuhr, wie sonst auch immer, wurde es mir doch ein wenig ungemütlich. Jösses, jetzt steht der da und ich bin hier. Auweia...wie doof. Ich meine, im Leben ist es ja so, wenn es einen nur selber betrifft, ist es ja egal, wenn aber noch ein Zweiter mit hineingezogen wird, dann ist es mir schon etwas unangenehmer. Doch Glückes Geschick, ich hatte immerhin Abrax ja die Strasse genannt und er hatte sehr schnell herausgefunden, dass sich die Haltestelle an dieser Strasse eben nicht am Flughafen befand, sondern eben dort am Hauptbahnhof. Und eben in diesem Moment sah ich ihn auch schon beim Rausgucken aus dem Fenster und ein Stein fiel mir vom Herzen. Ja, das Leben kann aufregend sein in völlig unaufgeregten Dingen,-)
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Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.