Dieser bescheiden aussehende Springerzug, der zudem den Läufer c1 verstellt, wurde von Siegbert Tarrasch um 1889 in die Turnierpraxis eingeführt. Sein Vorteil gegenüber dem natürlicher aussehenden 3.Sc3 besteht darin, daß Weiß sich die Option für c2-c3 mit Stützung des Punktes d4 offenhält.
In späteren Jahren verwarf Tarrasch seine eigene Empfehlung, weil er zu der Ansicht gelangte, daß Schwarz mit der Antwort 3.-c5 gutes Spiel erhält. In seinem bekannten 1931 erschienenen Lehrbuch Das Schachspiel behandelt er die Französische Verteidigung in 12 Kapiteln (ab Seite 481), aber an keiner Stelle erwähnt er mehr den Zug 3.Sd2.
Nichtsdestotrotz genießt der nach Tarrasch benannte Zug 3.Sd2 heute große Popularität und ist neben 3.Sc3 die weiße Hauptfortsetzung gegen Französisch.
Beim 2. Hamburger Weihnachtsopen (27.-30. Dezember 2016) kam es in der 6. Runde zu einem scharfen Theorieduell in dieser Variante:
Huschenbeth, Niclas (2548) - Hochgraefe, Markus (2400)
2. HSK Weihnachtsopen, Runde 6
29.12.2016
FM Markus Hochgräfe hat diese Partie auf seinem Youtube-Kanal erläutert: