Skandinavische Verteidigung (ohne 2...Sf6)

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    • Skandinavisch mit 3.-Da5

      In Wijk aan Zee spielte Loek van Wely gegen Vishy Anand in der heutigen 7. Runde Skandinavisch. Der Weltmeister zeigte die Nachteile dieser Verteidigung sehr deutlich auf und siegte in 37 Zügen.

      In Wijk, Runde 7: Anand und Carlsen führen erläutert Daniel King in seinem "Play of the Day"-Video diese Partie.

      Anand, V. (2772) - Van Wely, L. (2679)
      Tata Steel Tournament (Wijk aan Zee), 7. Runde


      1-0
    • Skandinavisch für Anfänger ...

      Hallo! Ich habe in einer Blitzpartie als Schwarz auf 1.e2-e4 mit d7-d5 geantwortet und hatte mit 2. e4xd5 gerechnet. Mein Gegner spielte jedoch 2. f2-f3 8| , worauf ich in der Eile des Gefechts und im Zustand latenter Verwirrung einfach mit 2. ... d5xe4 nahm und schließlich die Partie gewann, was allerdings nicht viel aussagt, da die Partie von beiden Seiten, wie es bei einer Blitzpartie unter Anfängern eben vorkommen kann, nicht völlig frei von taktischen Fehlern war :whistling: ... . Ne, jetzt mal im Ernst, ist auf 1. ... d7-d5 2. f2-f3 spielbar oder nicht bzw. was ist eine gute Antwort darauf? Bin für jede Einschätzung dankbar! :thumbsup:
    • Nach 1.e2-e4 d7-d5 führt die Antwort 2.f2-f3(?) zwar noch nicht direkt zum Verlust für Weiß,
      aber dieser Zug ist doch ziemlich schwach, denn er verstellt dem eigenen Springer auf g1 das natürliche
      Entwicklungsfeld f3 und schwächt zudem die Diagonale von e1 nach h4.

      Schwarz sollte jetzt statt sofort 2.- d5xe4 besser erst 2.- e7-e6 (oder sogar 2.- e7-e5) spielen, worauf
      der forsche Vorstoß 3.d2-d4? dem Anziehenden nach 3.- d5xe4 4.f3xe4 Dd8-h4+ bereits große Probleme
      bereiten würde.

      HaJo
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hajoja ()

    • Hallo,

      ich hatte heute eine für mich völlig neue Variante erlebt, bei der ich dann auch gleich kläglich versagt hatte, und wollte mal hier im Forum fragen, wie ihr die Situation gehandhabt hättet.
      Ich war Weiß.



      Wie man wahrscheinlich gut sieht, ist c2 sehr schwer zu verteidigen, vor allem, wenn der schwarze Springer auf b4 kommt und Schwarz dann noch die Große Rochade macht.
      Ich bin mir aber auch nicht ganz sicher, was man hätte anders machen können. Einen Damentausch im 4. Zug halte ich für nicht so toll. Vielleicht hätte ich einfach 5. g3 spielen sollen, so dass sich mein Läufer später immer noch auf d3 dazwischen stellen kann?

      Also wie gesagt, Meinungen sind willkommen!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Captain_N ()

    • Danke, Schroeder und Odysseus!

      Ja, d4 war wirklich ungeschickt; den Zug hab ich wohl nur gespielt, weil er sonst in den Hauptvarianten gespielt wird, ohne zu sehr drüber nachzudenken.
      So gefährlich ist die Stellung also gar nicht, wenn man sie sich mal genauer anschaut.

      Vielen Dank für die schnellen Antworten.
    • Najdorf_09 schrieb:

      Naja skandinavisch ist nicht spielbar. das hab ich ihm hinterher klargemacht:)


      So ein Humbug! Sogar GM Bronstein (Vizeweltmeister 1951) spielte es gegen Tal (Baku 1961) und gewann die Partie !


      Hallo zusammen,ich habe mal folgende Frage:

      Ich spiele 1...d5 gerne gegen 1. e4 , komme aber mit den Hauptvarianten 2....Dxd5 und 2....Sf6 nicht so gut zurecht.In meiner bescheidenen Spielstärke komme ich aber ganz gut mit dem (für viele schwachen) Boehnke-Gambit 2....e5 klar.Kennt jemand eventuell Literatur/Netzinfos (ausser das Buch von Uwe Bekemann und Gary Lane vom ChessCafe) in der dieses Gambit oder die Variante 2....e6 behandelt wird ?

      Gruss
      dangerzone
    • Die älteste bekannte Partie nach den heutigen Schachregeln ist in einem Schachgedicht in katalanischer Sprache Scachs d'Amor überliefert, das in Valencia zwischen 1470 und 1490 entstanden ist. Es beschreibt in 64 Versen eine Partie zwischen Mars und Venus, wobei Merkur als Schiedsrichter fungiert. Es ist möglich, daß es sich um eine tatsächlich gespielte Partie der Autoren Francesc de Castellvi und Narcis de Vinyoles handelt, die Partie könnte aber auch konstruiert worden sein. Hier ist zum erstenmal in der Schachgeschichte der Doppelschritt des Bauern zu sehen, und Läufer und Dame haben ihre heutigen Zugmöglichkeiten erhalten. Lediglich die Rochade wurde erst später von Gioachino Greco, einem der Meister des "goldenen Zeitalters des italienischen Schachs" erfunden und erstmals 1625 in seinem Handbuch des Schachs erwähnt.

      Mars (Francesc de Castellví) - Venus (Narcís de Vinyoles)
      Skandinavisch




      Quelle: Dr. Joe Otim Dramiga: Eine kurze Kulturgeschichte des Schachspiels

      Hier kann man sich die Partie auch im Video von Mato Jelic kommentiert zeigen lassen: youtube.com/watch?v=3ewyaTr7jGA

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Heikki12 schrieb:

      Moin, ich wüsste gerne mal, welche Pläne Schwarz entwickelt, wenn e5 aufs Brett kommt


      Hallo Heikki12,

      ein interessantes Thema. :)

      Mir gehts auch öfter so,dem ablehnenden aber raumgewinnenden Zug 2.e5 gegenüber zu stehen.Normalerweise spiele ich dann ebenfalls 2...c5 um Druck auf das Zentrum zu machen.Ein ebenfalls sehr guter zweiter schwarzer Zug ist 2....e6, doch ich denke, den kann man auch noch später ohne Nachteile nachholen.

      Erstaunlicherweise hält beispielsweise die starke Engine Stockfish nach 2. e5 (bei 27 Hz Rechentiefe) 2..... a6 (um 3.Lb5+ zu vermeiden) fast für gleichwertig! Auch das sofortige 2....Ld7 kommt noch sehr gut weg. Ich will das jetzt mal probieren, auch wenns in der Praxis wohl weniger gebräuchlich ist.Das hat aber eher damit etwas zu tun, das die stärksten Spieler mit Weiss üblicherweise 2. exd5 ziehen!

      Auch selber auf Raumgewinn zu spielen mit 2...d4 ist lt. Programm gut.

      1.e4 d5 2.e5

      2.....c5 -> 0.03 BE
      2.....e6 -> 0.03 BE
      2.....d4 -> 0.06 BE
      2.....a6 -> 0.13 BE
      2....Ld7 -> 0.15 BE

      Gruss
      dangerzone
    • Zelenat schrieb:

      Dangerzone



      Zitat von »Zelenat«





      .... und Schwarz zwar nach 3.Sc3 ein Tempo gewinnt,....
      verliert, müsste es doch heissen, oder ?


      ja stimmt :)

      Wenn ich so einen quatsch lese muss ich mich immer wundern. Schwarz "Verliert" kein Tempo, er gibt lediglich den Anzugsvorteil wieder zurück. Denn nach e4 d5 exd4 hat erstmal WEISS ein Tempo verloren, nach Sc3 a5 hat schwarz nur dieses zuvor gewonnene Tempo wieder zurück gegeben und steht keinesfalls schlechter da als in jeder anderen vollwertigen Eröffnung. Dieses Missverständnis ist aber der Grund warum Skandinavisch m.E. ziemlich gut ist...das Missverständnis führt zur Ignoranz bei vielen, die sich daher mit skandinavisch nicht beschäftigen nach dem motto: Ich muss da ja nur die Dame angreifen...
    • Chessok schrieb:

      Was ich interessant finde ist , dass die älteste nach den heutigen Regeln gespielte und erhalten gebliebene Schachpartie (Castellvi vs. Vinoles) Skandinvaisch war. Sie wurde um circa 1400 gespielt.

      Chessok schrieb:

      Was ich interessant finde ist , dass die älteste nach den heutigen Regeln gespielte und erhalten gebliebene Schachpartie (Castellvi vs. Vinoles) Skandinvaisch war. Sie wurde um circa 1400 gespielt.

      Chessok schrieb:

      Was ich interessant finde ist , dass die älteste nach den heutigen Regeln gespielte und erhalten gebliebene Schachpartie (Castellvi vs. Vinoles) Skandinvaisch war. Sie wurde um circa 1400 gespielt.

      Was ich spannend findew: Bei Harry Potter und der Stein der Weisen wird im Film bei dem Lebendgroßen Zauberschachbrett von Ron auch Skandinavisch gespielt.
    • habe bereits gute Erfahrungen mit der Eröffnung als Schwarzspieler ich spiele 3.Dd6 und danach 4.a6 dieser Aufbau sieht zwar merkwürdig aus aber funktioniert habe schon gegen 17 2000+ mit dieser Eröffnung gewonnen allerdings habe ich noch kein Buch dafür, daher meine Frage
      1.meint ihr dass dies auch gegen 2200er noch eine vollwertige Eröffnung darstellt
      2.könnt ihr mir eine entsprechende Fachlektüre empfehlen?
    • Keine Ahnung über Lektüre, aber der Witz besteht darin, dass viele nicht wissen, wie man mit dem Aufbau umgeht. Man muss einfach wissen, dass nach der Bauer nicht einfach flöten geht. Ich kann mich an die Varianten jetzt auch nicht mehr so genau erinnern, aber falls der Bauer doch flöten geht, hat Weiß auf jeden Fall mehr als ausreichend Kompensation. Wenn ich den Kram schon kenne, dürfte das ab 2200 auch nicht besser werden, schon gar nicht bei langjährigen 1.e4-Spielern, zu denen ich nicht gehöre. Noch problematischer wird es, wenn du das als Hauptwaffe hast und deine Partien ins Netz gelangen, dann geht's nämlich los mit den Vorbereitungen. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass ich gegen die Variante noch keinen Sieg erringen konnte, auch wenn ich die ersten 10-15 Züge kenne, also spielbar bleibt es auch über 2200er-Niveau hinaus mit Sicherheit, man muss halt bloß damit rechnen, dass man aus der Defensive nicht mehr herauskommt und dann geht's halt nur darum, ob du es halten kannst oder nicht.