ECO-Code-Suche

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  • ECO-Code-Suche

    Guten Tag
    Ich hatte heute eine Idee, bin aber nicht sicher ob man soetwas einbauen 'könnte'.
    Bisher kann man bei vergangenen Partien nach dem Namen des Gegners suchen & dann werden aus in etwa 3500 letzten Spielen alle des Gegners herausgesucht.
    Meine Idee wäre es in einer Sache zu erweitern, eine ECO-Suche - unabhängig vom Gegner. Wie {fein} gesucht wird bestimmt man bei der Eingabe selber.
    Beispiel: Gibt man B ein, sucht er von B-00 - B-99 alles was man gespielt hatte. Gibt man B-9 ein, sucht er von B-90 - B-99 aus dem persönlichem Archiv & tippt man B-92 ein, dann sucht der Automat nur B-92 heraus.
    Das wäre eine interessante Erweiterung. Speziell dann, wenn man gerade ein spannendes Spiel gehabt hatte & es dann mit vorherigen Spielen dieser Art vergleichen möchte.
  • Konsistenz von Eröffnungsklassifikationen

    Ich habe nie so ganz verstanden, wie die Eröffnungssystematik mit den Klassifizierungen konsistent mit Transpositionen umgehen möchte.

    Ein Beispiel: Diese Partie...



    ... ist ein Caro-Kann Quasi-Panov, kann durch Zugumstellung aber auch als Panov betrachtet werden. Aber wir sind uns einig, dass das eine halboffene Partie aus dem Dunstkreis Caro-Kann ist?

    Oder?

    Jetzt vergleichen wir diese Partie mit einem Nimzo-Inder aus dem Rubinstein-System - auch da gibt es keine Zweifel, was die Eröffnungswahl angeht, oder?



    Das Erstaunliche ist jetzt nur, dass die beiden Partien nach 12 Zügen identisch auf dem Brett stehen.

    Das wirft die Frage auf, wie sinnvoll die ECO-Klassifikationen sind: Sicher erfüllen sie den praktischen Zweck, Partiebeispiele für bestimmte Aufbauten zu finden, aber konsistent ist die Klassizierung ganz sicher nicht! Durch die diversen Transpositionen wird es ein bisschen willkürlich, wie man eine Partie einordnet.

    Ich habe keine bessere Idee, wie eine solche Klassifikation aufbauen sollte, aber es bleibt einfach festzuhalten, dass es aktuell nicht perfekt ist.
    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die Basis erreicht Stellungen und nicht erfolgte Züge sein sollten.

    Evtl. würde es Sinn machen, die obere Stellung dann gegebenenfalls mit mit mehreren verschiedenen Codes zu beschreiben? Man braucht dann aber ein Kriterium, wo man aufhört. Denn spätestens wenn nur noch 2 Könige am Brett stehen, ist diese Stellung ja aus jeder Eröffnung heraus erreichbar und damit ein Beispiel eines jeden beliebigen Aufbaus. Mathematiker vor, überlegt Euch mal, wie man Eröffnungen sinnvoll klassifizieren könnte... ?(

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  • Zeigt die Stellung nach dem 12. Zug eine 1. e4 oder eine 1. d4-Eröffnung? Selbst das ist nicht klar.
    Aber welcher Spieler auch die entscheidenden Weichen gestellt hat, es wird doch einer Partie üblicherweise ein eindeutiger ECO-Code zur Seite gestellt.

    Beispiel: de.wikipedia.org/wiki/Schachweltmeisterschaft_2016

    Aber welcher ist hier der richtige? B14 für Caro-Kann Panov? E40 für Nimzoindisch Rubinstein? E41 für Nimzoindisch Rubinstein mit c5?
    Oder hängt es doch davon ab, in welcher Reihenfolge die Züge erfolgt sind? Das hat dann aber zur Folge, dass identische Stellungen
    mit verschiedenen Codes gekennzeichnet sind.
  • Willkürlich ist der Code nicht! Es gibt aber Eröffnungen die durch Zugumstellung die begonnene Eröffnung wechseln können, sogar mehrfach zu Spielbeginn. Das (letzte) theoretische Stellungsbild ist dann der Namensgeber für den Code.
    Mein PGN-Programm macht das sogar noch anders als Hier.
    Ich fantasiere nun mal etwas. Aber der Sinn dabei wird ersichtlich:
    Beispiel: Da wird angezeigt 1. A00 2. A24 3. C17 4. C19a 5. C19d 6. C19f 7. keine Anzeige mehr. Also hat die Eröffnung in dem Beispiel dann den Namen C19f erhalten.
    Die Kleinbuchstaben scheinen noch eine verfeinerte Wertungsform zu sein. Grob würde es vermutlich schlicht C19 heißen.
    Das ist dann natürlich etwas für Spezialisten. Aber eine generelle Suchanfrage des Basiscodes bringt wirklich etwas. Denn dann ähnelt sich der Aufbau zu Beginn, aber man sieht danach wie die 2 Spiele auseinander driften.
    Wer jetzt spezielle Eröffnungssysteme lernen möchte, kann es damit ebenfalls gut machen & sieht wie sich solche Partien danach entwickeln & ob soetwas einem selber liegt.
    Ich würde es für Analysen nach der Eröffnung verwenden, was bei mir selber dann interessant wäre zu erforschen.
  • Hallo liebe Interessensgemeinschaft,
    ich bin ja gerade bei Eröffnungen relativ schwach weil ich nur Mein persönlich nutzendes Reportrois einigermaßen einstudiert habe. Da ich noch ohne Computer (PC) aufgewachsen bin, hatte ich mir 2x spezielle Enzyklopädien in Buchform zugelegt. Vor vielen Jahren einmal Buch B, da ich immerschon Sizilianisch spielte & mal nachsehen können wollte, wie man es spielen (könnte). Jahre später einmal die 'kleine' Enzyklopädie welche A-E alles in einem Buch enthält. Klein ist dabei untertrieben! Da sind Varianten nahezu endlos zu jedem Thema enthalten & man bekommt eine Art Lexikon zur Hand wo man nahezu alles drin finden kann. Man muß nur etwas blättern um sich der Partiestellung anzunähern, nicht zuletzt wegen Zugumstellungen, die jedoch per Wegweiser zu finden sind, wenn man etwas praktische Übung mit der Lektüre hat.
    Zu der Frage der Kleinbuchstaben habe ich eine Theorie, habe aber noch nicht genau das untersucht ob es stimmt:
    Vermutlich bedeutet ein kleines c oder auch j, daß es aus der Enzyklopädie die 3. bzw. 10. Nebenvariante ist, denn es gibt Varianten mit teilweise 10 & mehr Untervarianten!
    Zu dem Thema Zugumstellung mit gleicher Endstellung würde ich selber sagen, DAVOR kann es in unterschiedlichen Eröffnungen einmünden & tut es meistens auch irgendwann. Selten werden Fälle sein wie in dem Beispiel, wo nach so vielen Zügen plötzlich ALLES identisch steht. Anders kann ich es auch mir nicht erklären.
    Aber etwas tolles am Rande: Es gibt in der Schachgeschichte auch vereinzelte Zwillinge & sogar ein Drilling wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Ein Zwilling ist eine identische Position, lange Zeit nach Ende der Eröffnung, aber noch VOR einem Endspiel, welches sich auch mal wiederholen kann wenn kaum Material auf dem Brett noch ist.
    Diese Zwillinge & der Drilling entstanden nach gut 40 Zügen bei noch vielen Steinen auf dem Brett. Sowas ist sehr selten & dazu auch schwer zu finden. Denn 1. muß das Spiel notiert worden sein, 2. von Meistern oder in großen Turnieren gespielt worden sein, weil sonst von dessen Existenz niemand etwas wissen könnte & 3. muß DAß dann noch jemand entdecken.
    Ich denke mir einfach einmal, diese 2 Eröffnungen mit identischer Endstellung nach sovielen Zügen ist eine Art Minizwilling.
  • Zum Thema passen könnten auch noch die verschiedenen Gliederungen, die ein Schachautor seinem Buch über eine spezielle Eröffnung gibt.
    vgl. Matthias Wahls/Modernes Skandinavisch und Stefan Kindermann/Leningrader System.
    Die beiden haben unterschiedliche Herangehensweisen.

    Matthias Wahls fängt bei niederen ECO-Code Partien an und arbeitet sich langsam zu höheren ECO-Codes hoch, während Stefan Kindermann bereits bei einer Hauptvariante beginnt, also mit relativ hoher ECO-Zahl, und abwärts steigt. Jeder hat wohl dabei seine eigenen Absichten im Auge...

    Jetzt muss ich doch noch dazuschreiben, dass meine Aussage zu Matthias Wahls nur sinngemäß zutrifft, denn für den gesamten Bereich der Skandinavischen Verteidigung existiert nur B01.
    Stefan Kindermanns Leningrader System hat wenigstens A86 bis A89 zur Verfügung.

    Man sieht, das System der Hauptcodeklassifizierung ist durch die ständigen theoretischen Erweiterungen viel zu eng und sollte schon deshalb modifiziert und modernisiert werden.

    Nachtrag:
    • A87 Dutch, Leningrad, Main Variation 2.c4 Nf6 3.g3 g6 4.Bg2 Bg7 5.Nf3 (without 5...O-O 6.O-O d6 7.Nc3 c6 (A88) and 7...Nc6 (A89))
    • A88 Dutch, Leningrad, Main Variation with 5...O-O 6.O-O d6 7.Nc3 c6
    • A89 Dutch, Leningrad, Main Variation with 5...O-O 6.O-O d6 7.Nc3 Nc6
    • B01 Scandinavian Defence (Center Counter Defence)
    • Tennison Gambit 2.Nf3

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