Frühes a4/ Italienische Partie

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    • Frühes a4/ Italienische Partie

      Hallo,

      mir ist aufgefallen, dass zur Zeit viel a4 gespielt wird, teilweise schon im 4. Zug. Auch Programme scheinen den Zug früh zu empfehlen. Doch mir scheint er sich nicht so wirklich zu erschließen. Als Reaktion auf a6 verständlich, um für den Läufer ein Rückzugsfeld zu schaffen. Aber so?
      Raumgewinn am Damenflügel? Keine Ahnung.
      Kann mich jemand aufklären?

      P.S. Falls das hier schon behandelt wurde bitte ich um Entschuldigung. Ich habe jetzt nicht alle Seiten über die Italienische Partie gelesen. Beim Überfliegen ist es mir nicht aufgefallen.

      PPS. Wollte das eigentlich im Thread für die Italienischer Partie posten. Kann man das verschieben?
    • Also im vierten Zug wird a4 eigentlich nicht gespielt. Habe ich zumindest noch nie gesehen. Aber im Grunde stimmen deine Vermutungen schon. Weiß gibt seinem Läufer ein Rückzugfeld und gewinnt Raum am Damenflügel. Manchmal möchte Weiß auch Varianten mit frühem d5 von Schwarz damit verhindern oder zumindest unattraktiv machen. Hier mal eine Beispielvariante, bei der der a-Bauer eine wichtige Rolle spielt:

    • Mit dem Läufer auf e7 ist das kein Italienisch, sondern Ungarisch. Italienisch ist 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5.
      Nach vorher gespieltem c3 stellt a4 oftmals die plumpe Drohung auf, den Läufer auf c5 zu fangen, z. B.

      In der Regel beugt Schwarz dem mit a6 vor, wonach a4 immer noch den Zweck erfüllt, mehr Raum zu erobern und b5 seitens Schwarz zu erschweren.
    • Danke für eure Antworten.

      Bei Norway Chess wird auch viel Italienisch gespielt, viele Partien mit a4.
      Bei meinen, zugegebenermaßen bescheidenen, Italienisch Kenntnissen staune ich trotzdem über diesen frühen Zug.
      Ich versuche da eher am Königsflügel zu spielen und spiele den a- Bauern in der Eröffnung nur wenn´s sein muss. Werde mir nochmal ein paar Beispielpartien anschauen.
      Vielleicht lohnt sich ja das Tempo, wenn dann bis ins Endspiel Ruhe am Damenflügel herrscht.

      Gut Holz
    • Sergey Karjakin gehört zu den Befürwortern eines frühen a4 im "gioco pianissimo". Daß die daraus entstehenden Partien keineswegs "pianissimo" sein müssen, sondern durchaus auch nach 9 Zügen das Brett in Flammen stehen kann, zeigt seine Blitzpartie gegen Leinier Dominguez beim St. Louis Rapid & Blitz:


      Karjakin, Sergey (2791) - Dominguez Perez, Leinier (2754)
      St. Louis Rapid & Blitz / Grand Chess Tour
      Runde 13, 14.8.2018




      Im Turnierbericht Saint Louis R&B Tag 3: Vachier-Lagrave blitzt am besten wird die Partie von Andre Schulz ("Bitte machen Sie das nicht zu Hause oder im Schachklub nach!") kommentiert.