Frage zur DWZ Auswertung

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    • Hallo Heikki12,
      folgende verkürzte Zusammenfassung zu DWZ-Berechnung möge Dir hilfreich sein. Vorab der Hinweis, dass die DWZ genommen wird, die man sich bis dahin erspielt hat. Bespiel. Dieses DWZ-Turnier hat am 01.05.begonnen und man hat vor Ablauf dieses Turniers zwei weitere Turniere gespielt und beendet, so wird die DWZ genommen, die man nach diesen zwei Turnieren hat.

      Die Gewinnerwartung wird nach folgender Formel berechnet. Die sieht zwar kompliziert aus, aber man kann auch die Werte aus der Tabelle 2.1. entnehmen. Wenn Du z.B. ein Turnier mit 7 Runden spielst und drei Gegner mit identischer DWZ hast, so hast Du geweils eine Gewinnerwartung von 0,50 = 1,50 zusammen und wenn dann noch z.B. 4 Gegner hinzukommen wo Du 100 Punkte schlechter bist hast Du geweils eine Gewinnerwartung von 0,36. 4X0,36 + 3X0,50 = 2,94 Punkte Gesamtgewinnerwartung. Solltest du als Turnierergebnis 4 erspielte Punkte haben (Kampflose Partien zählen also nicht) so hast Du 1,06 Punkte mehr geholt als erwartet. Das ist Teil A) der Formel.

      Teil B) ist der sogenannte Alterskoeffizient. Bei Alter jünger als 20 ist der 5, zwischen 20-25 ist er 10 und bei älter als 25 ist er 15

      Teil C) der Formel lautet (DWZ alt : 1000)4 Diesen Wert bitte auf ganze natürliche Zahlen auf- bzw. abrunden.

      Diese Werte sind dann in folgende Formel zu integrieren.
      800 / (B+C+anzahl gespielte Partien) X 1,06
      und Du erhältst so Deinen DWZ-Zuwachs. Solltest Du weniger als 2,94 Punkte im Turnier erreichen hättest Du einen DWZ-Verlust.

      Diese Berechnung gilt für Spieler, die bereits mindestens 5 DWZ-Turniere gespielt haben. Bei weniger als 5 gespielten DWZ-Tunieren ist die Formel marginal anders.

      Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen laienhaften Ausführungen weiter helfen konnte
    • Hallo MacFleetwood,
      sorry bitte, das stimmt nicht ganz. Es wird bei vielen Mannschaftswettkämpfen eine vorläufige DWZ berechnet und es wird so getan, als ob keine weiteren Partien hinzukommen. Dieses ist als Service von vielen Schachlandesverbänden an die Spieler anzusehen.
      Wenn dann ein weiterer Mannschaftswettkampf gespielt wird mit einem neuen Gegner erhöht sich dadurch auch die Anzahl der gespielten Partien.

      Ich war vor ca. 15 Jahren mal DWZ-Referent:-)
    • Heikki12 schrieb:

      Moin, ich hätte mal eine Frage zu dem Thema, wie die DWZ berechnet wird. Wird bei jedem Spiel, dass ausgewertet wird die DWZ Zahl vor dem Turnier verwendet, oder die DWZ Zahl, die man sich bis dahin "live" erspielt hat?
      Die Auswertung wurde - zumindest früher mal - dahingehend modifiziert, das bei einem Gegner, dessen aktuelle Turnierleistung die DWZ um mehr als 200 Punkte überstieg, diese Leistung für die Berechnung der Gewinnerwartung herangezogen wurde. Ich würde gerne wissen, ob dies auch heute noch so ist.
    • Hallo Detlef14,
      diese Sonderregelung wurde Gott sei Dank schon seit längerer Zeit abgeschafft, da dadurch einer potentiellen DWZ-Manipulation Tür und Tor geöffnet wurde.
      Beispiel. Du spielst einen 10 Runden Vergleichswettkampf (das ist möglich, wenn es zur DWZ-Auswertung angemeldet wurde) gegen einen Freund und Ihr habt identische DWZ.
      Dann könnte man sich verabreden, dass man den 1. Wettkampf z.B. absichtlich 8:2 verliert. Dann hätte Dein Freund eine Turniererfolgszahl von über 200 seiner aktuell entsprechenden und Du würdest kaum Punkte verlieren.
      Anschließend spielt Ihr den nächsten 10-Runden Wettkampf nur dass Du jetzt 8:2 gewinnst. Dann hättet Ihr beide einen gewaltigen DWZ-Zuwachs, obwohl das Ergebnis insgesamt 10:10 ausgegangen wäre.
    • Das wurde sehr gut erklärt. Ich hatte mich auch früher immer gerne mit Ingo/DWZ-Berechnungen beschäftigt. Habe sogar noch eine DWZ-Berechnungstabelle irgendwo rumfliegen. Die Formel war etwas anders gewesen, aber in wieweit bei dem neuen Rechenweg das Ergebnis sich zu früher ändert weiß ich auch nicht, müsste man höchstens mal direkt vergleichen.
      Aber heutzutage ist die genaue Formel zu kennen nicht mehr so wichtig. Früher wurde alles per Hand ausgerechnet, eine sehr mühevolle Arbeit für jeden Referenten damals. Heute gibt es dafür Programme die direkt Live während einem Turnier das bereits automatisch ausrechnen. Daher wird der (Service) einer momentanem DWZ angezeigt weil es ja keine Arbeit macht. Aber endgültig wird es erst nach dem gesamten Turnier von allen Gegnerwerten insgesamt berechnet.
      Daher kommt es auch vor, nach Turnierende inoffiziell bereits einen Wert zu erhalten, der anschließend noch leicht abweichen kann. Das liegt daran wenn zuvor gespielte Turniere noch nicht ausgewertet wurden. Beispiel: Hatte ein Gegner 1585 gehabt, spielte im Turnier davor aber so, daß er sich auf 1635 verbesserte, wird er nachträglich als eigener Gegner mit 1635 bewertet, was den eigenen Schnitt verbessert & die eigene Zahl wird nach oben korrigiert. Umgekehrt allerdings genauso.
      In Dortmund hat ein Turnierleiter, der nahezu alle Turniere organisiert & gegenwärtig zusätzlich auch der DWZ-Referent ist, ein sehr schönes Rating-System für Turniere erfunden.
      Ratingpreise sind Preise für Spieler, die normalerweise bei Turnieren niemals in den 10 ersten Preisrängen gelangen. Normalerweise wird das wie folgt oft geregelt:
      Beispiel: 1700-1900 1. Preis 500€ 2. Preis 350€ / 1500-1699 1. Preis 200€ 2. Preis 90€ / 0-1499 1. Preis 50€ 2. Preis 30€ 3. Preis 10€
      Das ist das normale Verfahren bei Turnieren.
      Das Dortmunder System macht es aber anders. Da wird die Tagesleistung bewertet & belohnt, also die besten h-Zahlen (W-We) . Da werden beispielsweise die 10 größten Positivabweichungen preislich gestaffelt. So kann z.B. jemand mit 1137 DWZ durchaus den 1. Ratingpreis bekommen wenn er über SEINE Verhältnisse spielt. Hat er eine Punkterwartung von 2,43 Punkten, holte aber 4,5 Punkte, hat er einen Wert von +2,07 erreicht. Bei 10 Ratingpreisen wie in dem Beispiel werden die 10 größten + Abweichungen aufgelistet. Ist die +2,07 dabei, erhält er seinen Preis.
      Das System ist sehr fair, denn in der normalen Version 0-1499 wird vermutlich ein 1100er kaum eine Chance auf einen Preis bekommen. Das schaffen dann die 1400er oder vielleicht mal ein 1300er von der Gesamtrangliste des Turnieres. So aber kann jemand im Turnier Platz 87 haben & dennoch gewinnen.
    • Also du hast recht aber ich habe ich bin dann der DWZ-kundige von uns beiden! Habe mal eine kleine Beispielrechnung angestellt.
      Nimm an wir seien beide Senioren mit einer ausreichend großen Anzahl an Wertungen sodaß unser beider Erfolgsanteilsfaktor jeweils 30 sei. Mein Freund F gewinnt 8:2 gegen mich. Seine Turnierleistunf beträgt dann 1740 und seine neue DWZ ist dann 1560 meine bleibt bei einer Erwartung von 1,98 Punkten praktisch unverändert.
      Anschließend gewinne ich mit 8:2. Meine Erwartung ist 4,16 und meine Leistung ist 1807. Meine neue DWZ
      beläuft sich auf 1577. Mein Freund muss jetzt nur 1,92 PUnkte erreichen und seine neue DWZ ist dann
      1562.
      Ich gewinne also etwas mehr hinzu als er. Hier wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das zuletzt gespielte Turnier etwas stärker bewertet wird denke ich. Aber grundsätzlich stimmt es schon, dem Pushen sind so Tür und Tor geöffnet.
      Meine nächste Frage lautet, gibt es für die möglichen Extremresultate 0 Prozent und 100 Prozent gegen
      gewertete Gegner in einem Turnier immer noch Sonderregelungen? Mein Kenntnisstand geht etwa bis 1997 ich armer Tropf bekomme ja gar nichts mehr mit
    • Hallo zusammen,

      im Prinzip ist alles erklärt , ich fasse allgemein zusammen ( ohne komplizierte Berechnungen + Sonderregeln ) :

      1. Erst wenn ein Turnier beendet ist , wird eine neue DWZ berechnet .
      2. Ausgangsbasis ist die alte DWZ ( soweit vorhanden )
      3. für jedes Spiel wird ein Erwartungs-Faktor für jeden Spieler ermittelt (0,0 bis 1,0) ,
      d.h. bei gleichwertigem Gegner 0,50
      bei Gegner mit höherer DWZ 0,0 bis 0,49
      bei Gegner mit niedriger DWZ 0,51 bis 1,0
      Je nachdem wie Du die Partie beendest , wirkt sich das positiv oder negativ auf die alte DWZ aus.
      Beispiel
      Wenn Du bei einer Erwartung von 3,7 Punkten aus 9 Partien 5,0 Punkte holst, bist Du 1,3 über der Erwartung
      und Deine neue DWZ wird besser.
      - Bei 3,5 Punkten würde diese leicht (3-4) Punkte) nach unten gehen.

      D1
    • Einen schönen Sonntag allerseits,
      Destroyer1, deine Ausführungen sind korrekt aber mir hat noch niemand meine Frage mit dem Extrem -
      Resultat beantwortet. Dabei soll Dr Ausserordentlichkeit des Ergebnisses Rechnung getragen werden. Zudem Versagen bei Herankommen an solche Grenzwerte theoretisch die Formeln.
      Bezugnehmend auf mein obiges Beispiel:
      Ich (1500) gewinne gegen meinen Freund (1500) mit 10:0
      Klassisch wäre meine DWZ = 1592 und nach Sonderregelung für ein Extremresultate
      [(1500+677)*9 + (1500*30)] / 39 ergibt 1656.
    • Hallo Detlef14,
      ich hatte mal einen guten und nach meiner Meinung zuverlässigen DWZ-Rechner aus dem Internet zu Rate gezogen. Der wird übrigens auch von "meinem" Schachbezirk wo ich spiele zur vorläufigen DWZ-Berechnung herangezogen. Meine Berechnung geht vom jeweiligen Ausgangswert für beide Seiten von 1500 aus und einem Alter von größer 25. Alles zur DWZ-Berechnung weis ich leider auch nicht mehr, so dass ich gelegentlich googeln muss:-)

      Anbei der DWZ-Entwicklung bei 5 Punkten und mehr aus 10 Partien
      5 Punkte = +/- 0 5,5 Pkt = + 13 6,0 Pkt = +27 6,5 Pkt = + 40 7,0 Pkt = +53 7,5 Pkt = + 67 8,0 Pkt = + 80 8,5 Pkt = + 93 9,0 Pkt = + 107 9,5 Pkt = + 120 10,0 Pkt = +133

      Nach dieser Berechnung gewinnt man bei jeden halben Punkt mehr 13,33 DWZ Punkte hinzu, so dass zumindest bei dieser Berechnung kein extremer DWZ-Zuwachs erfolgt. Für die Erstberechnung einer DWZ sind die Extremwerte wohl zutreffend, aber wohl nicht bei Folgeberechnungen.
      Dieses ist ohne Gewähr, aber von mir nach "bestem Wissen und Gewissen" geschrieben.

      Gruß
    • Hallo elutz 1,
      Dann hat es seitdem wohl einige Veränderungen in der Berechnungsmethode gegeben.
      Diese Addition von 677 soll eine hypothetische Turnierleistung bei einem maximalem Ergebnis
      darstellen. Meine Kenntnisse beziehen sich auf dem Buch
      "Das Elo - System und DWZ - Verfahren" von Karl Heinz Glenz, was offenbar nicht mehr dem
      Aktuellen Stand entspricht.
      Vielleicht sollte man sich die offiziellen Wertungsrichtlinien des DSB anschauen inklusive der Frage,
      welche Software dort verwendet wird, aber ich denke für den Hausgebrauch reicht unser Wissen
      selbstverständlich vollkommen aus
      Die Krux ist, das z.B. hier für Email Partien andere Berechnungsgrundlagen herrschen als bei Email Partien bei Facebook, was einen direkten Vergleich natürlich erschwert.
    • Bei uns kam früher jedes Jahr ein neuer Ingo-Spiegel, später DWZ-Spiegel heraus. Als der Übergang von Ingo zu DWZ erfolgte wurde eine genaue Punkterwartung in Tausendstel abgedruckt. Das konnte man dann bei Handschriftlicher Berechnung des We zu Rate ziehen, also der Punkterwartung. Das habe ich mir noch pfleglich daheim aufgehoben. Ebenso auch eine Tabelle, welche Ingo welcher DWZ entspricht.
      Ingo in ELO ist ja simpel zu rechnen. Formel 2840 - (8x Ingo) = ELO oder umgekehrt (2840 - ELO) : 8 = Ingo
      Die DWZ ist etwas größer als die ELO. Allerdings wird die Differenz DWZ zu ELO immer geringer je besser der Wert wird.
      Einen Wert habe ich auswendig im Kopf: 150 Ingo sind 1703 DWZ, aber nur 1640 ELO. Das meinte ich mit der Differenz.
      Etwas noch zu der Ersten DWZ die man bekommt. Nach der DWZ ist immer eine Nummer, die die Anzahl der Auswertungen angibt. Hat ein Spieler 1562-27 hat er 27 Auswertungen bereits. Hat aber ein neuer Spieler 1245-(9) ist es eine vorläufige Wertung, da er noch nicht genügend Partien spielte um eine ECHTE 1245-1 zu erhalten. Ich bin jetzt nicht mehr sicher, glaube 15 Partien mußten das sein. In dem Fall wird nach jedem Turnier das alte Turnier noch dazugezählt bis die Anzahl erreicht wurde. Danach geht es dann immer eins weiter -2-3-4 usw.
    • Ich glaube mich zu erinnern, daß genügend Restpartien zusammen genommen auch für eine Erstwertung
      Ausreichten. Eine Restpartie war oder ist eine einzelne Partie aus einem Turnier welches man nicht komplett gespielt hat, z.b. Ersatzpartie in der Mannschaft.
      Daß die DWZ allgemein etwas höher ist als die Elo, hängt tatsächlich mit der Berechnungsmethode zusammen. Beispiel We sei 5,0 es werden aber 7,5 aus meinetwegen 10 Partien geholt. Der Elozuwachs ist dann 25 Punkte der DWZ Gewinn ist dann bei einem Erwachsenen mit hinreichend großem Index 40 Punkte.