Caro-Kann-Verteidigung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Und wenn wir schon dabei sind...
      Gehen wir doch mal über 125 Jahre zurück und schauen dem Meister und Namensgeber selbst zu.
      Die gleiche Eröffnung, aber diesmal mit der Hauptvariante 3. - Lf5.
      Doch Marcus Kann braucht wie Anand auch nur genau 17. Züge.
      Vielleicht hat ein Vorfahre Schroeders ja bei dem Turnier zugeschaut. :whistling:

      Viel Spaß!

      Jacques Mieses - Marcus Kann
      Hamburg 1885, Caro-Kann Verteidigung: Vorstoßvariante [B12]

    • Anands Partie hat in der Endstellung fast schon Zugzwangcharakter für Shirov.
      Was soll Weiß denn noch spielen?
      Auf a4 folgt Lxb4, der Bauer e5 hängt schon, kurze Rochade ist unmöglich, die
      lange Rochade führt zu schlimmem Königsangriff.
      Also steht der König auf e1 am besten. Aber wie lange noch?
      Schwarz kann mit a5 angreifen, oder seine Türme bequem verschieben (c8, ggf. e8 ).
      Wenn Lb5 wegzieht ist Sxb4 möglich, und und und...
      All dem muss Weiß völlig tatenlos zusehen. Seine Türme können z.B. nicht gefahrlos
      verbunden werden und so kaum mitspielen. Das wollte sich Shirov eben nicht antun.
      Er sah ein, dass seine Position überspielt war und gab daher auf.
    • Das Match endete für Shirov mit einem 1,5 : 4,5-Desaster - und auch die dritte Weißpartie verlor er gegen Caro-Kann. Diesmal versuchte er sich mit



      aber ohne Erfolg. Im Verlauf der Partie wurde sein weißer König nach h6(!) getrieben, wo ihn sein Schicksal ereilte. León 2011: Anand beats Shirov 4.5-1.5

      Eine nette bildliche Darstellung des Geschehens in diesem Wettkampf gibt es hier: Playing with Fire
      ;)

      Diese Variante war auch in der Partie Muzychuk, Anna (2606) – Sutovsky, Emil (2687) im Amsterdam ACP Golden Classic zu sehen und wird von Emil Sutovsky kommentiert. In dieser Partie beginnt Weiß die Partie mit rekordverdächtigen 9 (!) Bauernzügen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • D. Monokroussos präsentiert in dem Video Two Nice Wins vs. the Caro-Kann zwei interessante Varianten gegen Caro-Kann:





      Anhand einer gerade in der Indiana State Class Championship gespielten Partie erläutert er ausführlich die strategischen Ideen für Weiß in dieser "alten Hauptvariante" von Caro-Kann. Sehenswert!

      Eine wichtige Neuerung in dieser Variante gab es am 23.4.2013 in der Partie Karjakin - Mamedyarov im FIDE Grand Prix in Zug.
      Die Partie wird in Fünf Siege in Zug kommentiert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Hi, ich finde die Vorstossvariante auch interessant.













      Edit: achso zu den vorher genannten Varianten









      Aber Schwarz hat dennoch keine Probleme damit auch wenn die Lf5 und Sd7 Varianten ausgeschaltet werden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Hydra ()

    • in einem Spiel der PM-Liga (inzwischen abgeschlossenen, daher kann ich denke ich fragen) habe ich folgendes versucht, weil ich mich im Caro-Kann nicht so auskenne (e4 habe ich schon nur gespielt, damit ich nicht 16 mal die gleiche Partie auf dem Brett habe)



      es ist mir schon klar, dass das sicher nicht Theorie ist, aber hat das einen unmittelbaren Haken?

      Fortsetzung in der genannten Partie war


      (danach wurde es ein wenig wilder (Bf5 g4 ...) und sicher nicht repräsentativ)
      die Stellung nach 2 Zügen ist einem mir schon mal vorgekommenen Gambit in der Birderöffnung ähnlich


      Somit entspräche dieser Spielverlauf der meines Erachtens falschen Ablehnung dieses Gambits.
    • Shirov hat gegen Anand nicht korreckt gespielt...Mit 5.Sc3! statt 5.c4!? behält Weiß seinen Vorteil.Deshalb finde ich dass g4! ein beachtenswerter Zug ist.Werde den selbst in Zukunft auch in TU spielen,da ich eine komplette analyse mit dem Zug gemacht habe,welches mit Vorteil für Weiß endet.Natürlich gibts da auch ein paar Ausgleichsvarianten,wozu man aber sehr gutes Taktik+ Positionell spiel braucht,da einige Züge die einzigen sind,die die Stellung retten...Durchaus finde ich also ist: 1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 Lf5 4.g4!? machbar für Weiß
    • Lieber SiegerFCN,
      mir scheint, Deine Ausrufe- und Fragezeichen zur Wertung der Züge kommen hier etwas durcheinander; und werden auch etwas zu leichtfertig vergeben.
      4. Sc3 (nebst 5. g4) stellt übrigens eine der Hauptvarianten dar. Nachdem sich fast die ganze Schachelite daran versucht hat, gilt es inzwischen als etwas zu riskant.
      Shirov hat mit 5. c4 den meines Wissens wesentlichen Zug der Theorie in der 4. g4 Ld7 Variante gezogen (Alternativen sind wohl 5. Le2, Ld3 oder c3).
      Bisher galt eben 6. - c5 als verfrüht. Bin aber sicher, dass das nun reiflich analysiert werden wird.

      Also ob jetzt 4. Sc3 nebst g4 oder gleich 4. g4... All das ist doch normale Eröffnungstheorie und allemal spielbar.
      Dass zu so einem frühen Zeitpunkt jemand Vorteil hat, oder man zu viele Ausrufezeichen vergeben sollte, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln.
    • Hallo spiele seit ner Weile unregelmässig regelmässig auf der Arena und hab mich nun mal ins Forum geschlichen.

      Ich spiele sehr gerne Caro-Kann. bin aber nicht wirklich bewandert in der Theorie (das wenige, das ich weiss, hab ich mir auf Wikipedia angeeignet.)
      Auf die Durchzugsvariante spielte ich bisher aus dem Bauch heraus 3. ...f6. wollt mal fragen was ihr, beziehungsweise die Schach-Theorie von diesem Zug hält.
      Bei 4. e5xf6 (was meiner Ansicht und Erfahrung nach ein schwacher Zug ist, aber ab und zu doch vorkommt) hab ich mit ...Sxf6 nen klaren Entwicklungsvorteil (oder?)
      Andernfalls stehe ich zwar ziemlich eingeengt da (z.b. bei 4. f4 bzw 4.Sf3), allerdings ist es noch spielbar...
      jo würde mich über eine Einschätzung freuen.
      Es ist gut möglich, dass ich total danebenliege ;)

      gruss
    • Wie definierst du den klaren Entwicklungsvorteil?

      Sieht mir nämlich nicht danach aus....un alle deine Figuren zu entwickeln, musss du ja aucxh noch e6 spielen, während weiß solche Züge nicht braucht....außerdem könnte evt. der e-Bauer rücksständig und schwach werden.


      Woran f6 aber wohle geinentlich scheitern solllte ist das öffnen der Diagonalen e8-h5. Direktes Dh5+ kann zwar noch mit g69 beantwortet werden...aber wenn weiß vorher Ld3 spielt, ist schwarz fast schon gezwungen g6 zu ziehen und das sieht nicht sehr stark aus
    • Danke für die schnelle Antwort.
      Das mit dem Entwicklungsvorteil war dann wohl nur eine Illusion, trotzdem habe ich das Gefühl nach Sxf6 würde ich nicht schlecht stehen.

      Anders ist es bei Ld3, das mir auch schon einige male zum Verhängnis geworden ist.
      werde wohl jetzt mit 3...Lf5 auf die Durchzugsvariante antworten.
    • Neben der Hauptvariante 3...Lf5 kann ich dir auch 3...c5!? nahelegen. Damit gehst du sofort das weiße Zentrum an, auch wenn es auf den ersten Blick ein Tempoverlust ist (nach 1...c6). Eine vollwertige Variante mit Überraschungseffekt.

      Zwar ist nach 3...f6!? 4.Ld3 g6 objektiv noch nichts kaputt, will man so eine Stellung vermutlich nicht haben als Schwarzer. Der Läufer geht nach g7, und irgendwann musst du selber fxe6 spielen, damit du ein Feld für deinen Königsspringer bekommst. Geht alles, muss man aber mögen.

      Nach 1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 f6 4.exf6?! gefällt mir persönlich übrigens 4...exf6! besser als Sxf6. Rückständigen Bauern auflösen und so. Ist aber trotzdem "nur" Ausgleich.
    • Odysseus schrieb:

      Neben der Hauptvariante 3...Lf5 kann ich dir auch 3...c5!? nahelegen. Damit gehst du sofort das weiße Zentrum an, auch wenn es auf den ersten Blick ein Tempoverlust ist (nach 1...c6). Eine vollwertige Variante mit Überraschungseffekt.

      Zwar ist nach 3...f6!? 4.Ld3 g6 objektiv noch nichts kaputt, will man so eine Stellung vermutlich nicht haben als Schwarzer. Der Läufer geht nach g7, und irgendwann musst du selber fxe6 spielen, damit du ein Feld für deinen Königsspringer bekommst. Geht alles, muss man aber mögen.

      Nach 1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 f6 4.exf6?! gefällt mir persönlich übrigens 4...exf6! besser als Sxf6. Rückständigen Bauern auflösen und so. Ist aber trotzdem "nur" Ausgleich.
      Danke auch, werd die obige Variante mal in Betracht ziehen und studieren...

      Du hast schon recht, die Stellung ist nicht wünschenswert, auch wenn ich mittlerweile damit einigermassen klarkomme

      Ich schlage im letzteren Fall lieber mit dem Springer, da ich die f-linie gerne frei hab um den Turm nach der kurzen Rochade gleich auf ner (halb-)offenen Linie zu haben...wie schlau das tatsächlich ist weiss ich nicht, allerdings Spiel ichs so ganz gerne.^^
    • Hi,

      als Weißer spiele ich normalerweise dieses System ( ein Teil einer Partie ):
      Jetzt wollte ich mir mal was Schärferes zulegen, um auch auf Gewinn spielen zu können:
      Was haltet ihr von der zweiten Variante?

      Meine Probleme sind doch immer gegen Caro-Kann, Skandinavisch und als Schwarzer gegen d4 ( bin allerdings grad dabei Grünfeld zu erlernen ).

      Mfg
      endsp.
    • Zu 4.Sc3!? kann ich nicht viel sagen, ich finde, dass der Springer nach b3 gehört (gegen den Vorstoß c5 gerichtet). Das ist aber rein subjektiv, unter GMs scheint deine Variante häufiger vorzukommen. Vielleicht findet sich hier ja ein Kenner, der die Ideen dazu erläutert.

      Ich spiele übrigens auch die Vorstoßvariante, setze aber (nach 3...Lf5) mit 4.h4!? fort. Beliebter Anfängerfehler ist dann 4...e6?? 5.g4 nebst Läuferfang, aber auch nach 4...h5 oder h6 bekommt Weiß aktives Spiel, und in Turnierpartien habe ich damit eine ganz gute Ausbeute.
    • naja der Sinn der Sc3 Variante ist, den Gegner am Königsflügel zu überspielen und im Buch von Karpow zeigt er selbst, wie er dagegen zweimal am Abgrund stand, sich aber noch gerettet hat, glaube ich.
      Zur Variante von Odysseus: Werde ich mir auch mal anschauen, allerdings hab ich auch immer gern ein wenig Theorie im Kopf, Karpov liefert zu Sc3 20Seiten Analyse, zu Sf3 30 ungefähr. Mal schauen, ich muss ja nichts Neues auf Biegen und Brechen lernen;-)
      4.Sc3 ist übrigens die Van der Wiel Variante.

      Mfg
      endsp..

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von endspielexperte () aus folgendem Grund: Tja, zählen muss man können;-)