Caro-Kann-Verteidigung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hybris schrieb:

      4. Sc3 (nebst 5. g4) stellt übrigens eine der Hauptvarianten dar. Nachdem sich fast die ganze Schachelite daran versucht hat, gilt es inzwischen als etwas zu riskant.
      Danke erstmal für die Info. Hab mich übrigens mal auf die Suche gemacht: Auf GM-Niveau ( also über 2500 ) wurde diese Variante seit Anfang 2010 erst zweimal gespielt und beide Male verlor der Weiße. Der plötzliche Grund warum die ganze Weltelite nur noch zu Sf3 greift, bleibt im dunklen verborgen ( das werde ich mir jetzt mal doch lieber anschauen, denn Sc3 erschien mir doch die ganze Zeit nicht so richtig sauber...). Es gibt zu Sf3 übrigens einen guten Artikel von Marc Lang und zwar hier: http://www.schachclub-bellheim.de/schachunterricht/caro-kann-durchzugsvariante.pdf .
      Dort zeigt er wie Weiß nach 6...c5 in Vorteil kommt gesteht aber auch ein, dass Weiß nach Se7 und h6 keinen Vorteil erreichen kann.

      Ich hab bei der Gelegenheit gleich mal in meine Datenbank geguckt und mal nach der Variante 1.e4 c6 2.d4 d5 3. e5 c5 4.c4!(?) geguckt. Auffällig ist, dass in diesem Jahr diese Variante von den Super GMs Zhigalko, Inarkiev, Bruzon Batista und Zhang Zong gespielt wurde und auch 4/4 gemacht wurden; letztes Jahr bedienten sich schon Ponomariov, Bologan und ein paar andere.
      Das einzige was mich verwundert ist, dass die SuperGMs die Zugfolge so einleiten:

      Aber hier kann Schwarz ausweichen nach c4 nicht, oder irre ich?; neine ich irre mich, Schwarz kann nach 4.c4 cxd4 5.Sf3 auch Lg4 antworten.

      Dann dient wohl Sf3 wohl nur dazu den Gegner im Unklaren zu lassen, da er nach c4 vielleicht eine Neuerung hat, die nach Sf3 nicht funktioniert oder was weiß ich.
      Das ganze ändert wohl nichts an der Einschätzung der Variante, der Computer findet allerdings, dass Weiß in allen Varianten leichten Vorteil besitzt.

      Mfg
      endsp.
    • Odysseus schrieb:

      Erstmal ist 3...c5 eine vollwertige Antwort auf die Vorstoßvariante, da muss man JavierMintal recht geben.
      Meines Wissens ist dann 4.dxc5 der Hauptzug und auch die beste Antwort des Weißen.
      Nach...

      ...hat Schwarz eine zufriedenstellende Position. Der Plan ist einfach, den Springer nach d5 zu bringen und die Welt ist in Ordnung.
      Natürlich hat Schwarz auch andere Optionen (wie das schon erwähnte 4...Sc6!?), aber mit der angegebenen Variante hat man
      schonmal einfachen Ausgleich.
      Dazu auch noch einmal, wenn schon denn schon:
      Mein Programm und ich sind hier ausnahmsweise einer Meinung;-) und ziehen beide Weiß vor. Nach Ke2 findet er einen sicheren Platz gefolgt von Sc3 Le3 und Lc4. Das Programm sieht in dieser Stellung, nach Lb3 weißen Vorteil.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von endspielexperte ()

    • Hallo endspielexperte,

      mal eine Anregung zu deiner Variante:
      1. e4 c6 2. d4 d5 3. exd5 cxd5 4. Ld3 Sc6. 5. c3 und nun Dc7.
      Verhindert Lf4 und führt zu ganz anderen Stellungen.
      Habe ich vor Jahren mal in einer Schachzeitung gefunden.

      Viele Grüße

      colonia0702
    • colonia0702 schrieb:

      Hallo endspielexperte,

      mal eine Anregung zu deiner Variante:
      1. e4 c6 2. d4 d5 3. exd5 cxd5 4. Ld3 Sc6. 5. c3 und nun Dc7.
      Verhindert Lf4 und führt zu ganz anderen Stellungen.
      Habe ich vor Jahren mal in einer Schachzeitung gefunden.

      Viele Grüße

      colonia0702

      Hi,

      ja Dc7 ist auch aus meiner Sicht das unangenehmste gegen Ld3. Mir ist es auch immer schwer gefallen irgendetwas in der Variante nachzuweisen als Weißer, denn Weiß muss hier eher aufpassen.

      Mfg
      endsp.
    • JavierMintal schrieb:

      Hallo Endspielexperte!

      4...cxd4 ist aber bei weitem nicht der einzige Zug. Ich würde 4...Sc6 spielen. Das ist auch der Zug den Jovanka Houska empfiehlt. 3..c5 ist ein vollwertiges System das meiner bescheidenen Meinung nach nicht schlechter oder besser als 3..Lf5 ist. Es führt halt zu anderem Spiel.
      Hi,

      damit hab ich mich auch nur auf den älteren Beitrag von Odysseus bezogen. Klar kann Schwarz Sc6 spielen. Darum ging es mir halt nicht. Auch wenn Schwarz wohl gleiches Spiel kriegt, liegt mir die Variante glaub ich.

      Mfg
      endsp.
    • Aus aktuellem Anlass präsentiere ich heute eine Variante aus meinem Giftschrank:
      Odysseus - starker N.N.

      Natürlich geht keiner der Züge mit Ausrufezeichen auf mein Konto, bis einschließlich 8.e6!! sind wir der Partie Firman - Makarov (2006) gefolgt, in der Schwarz nach 8...fxe6 9.Sf3 Sd7 10.0-0 11.Dxa1 Db3 ebenfalls nicht mehr lange weiterspielen konnte (1-0 nach 15 Zügen).
    • 1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.dxc5 e6
      4.-Sc6 ist auch möglich, ist allerdings nach meinem Wissensstand nicht der beste Zug; Problem könnte Lb5 sein, wonach Weiß den Springer abzutauschen droht, was wiederum die Rückgewinnung des geopferten Bauern deutlich erschwert.

      Zu Chessoks Kommentar:
      4.dxc5 ist mitnichten fragwürdig, sondern vielmehr die einzige Möglichkeit, Schwarz Probleme zu bereiten! 4.-Da5+ gewinnt den Bauern zwar sofort zurück, aber nach 5.Sc3 Dxc5 6.Le3 leidet Schwarz schon an seiner Unterentwicklung.
    • a) Nach 4...Dxd5 gewinnt Weiß mit 5.Sc3 ein Tempo. Schwarz möchte viel lieber mit dem Springer auf d5 zurück nehmen. Weil Weiß den Bauern nicht leicht verteidigen kann, kann man in aller Ruhe 4...Sf6 spielen und erst im nächsten Zug schlagen.

      b) Hä, wie willst du denn den Bauern d2 erobern? Du meinst nach d2-d4? Auch hier ist keine Eile, und den Isolani kann man erstmal bequem blockieren. Und was ist die ideale Blockadefigur? Richtig, ein Springer auf d5.
    • Ja das ist beides nicht richtig :-))

      So wird es richtig gespielt:



      Weiss sollte die letzte Gelegenheit nutzen um sich zumindest noch in Panow 4.d4 (=) retten zu können :-))

      Nach der Annahme des Gambits (4.dxc6 Sxc6) erhält Schwarz ja bekanntlich mindestens Ausgleich, und wer möchte diese Stellung schon mit Weiss spielen??

      Alles andere und auch die vorher genannten Züge können nicht besser sein! Aber fragt mich jetzt bloss nicht wie schlecht diese genau sind :)

      Frohe Weihnachten!
    • Caro-Kann mit 2.Se2 wurde in den Kaissiber-Ausgaben 30 und 31 behandelt. Eine Idee besteht in dem Bauernopfer



      das in der Partie Balogh - Becker, Tatatóváros 1935 Premiere hatte.

      IM Sagar Shah erzielte gerade beim Turnier in Lille (Frankreich) seine zweite GM-Norm. Seine Gewinnpartie gegen Luc Henris aus diesem Turnier bezeichnet er als eine der interessantesten Partien, die er je gespielt hat. In dieser Partie wurde die oben erwähnte und wahrscheinlich für Schwarz beste Erwiderung



      gespielt, und es ereigneten sich wundersame Dinge. Sagar Shah hat diese Partie ausführlich kommentiert: Lucopen Lille: secret of scoring a GM norm

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Allerdings sah ich letztens genau diese Variante auf dem Server von schach.de,welches genau analysiert wurde. Das Live Buch von Fritz 13 sagt durch verschiedene Engines aber aus,dass statt Schroeders angegebenem 3. ...Lf5 besser 3. ...d4! ist,was wohl angenehmer für Weiß ist.

      Ich finde dazugesagt aber auch die Variante




      sehr interessant. Schwarz muss wissen,dass nun 3. ...d4! der beste Zug ist,was in eine Königs-Indische Stellung für Weiß übergeht und für beide Seiten gutes Spiel gibt. Und sowieso,Caro-Kann Spieler nehmen sehr häufig auf e4 raus,wäre kein Wunder,wenn sie dass dann auch jetzt tun würden. Die Varianten ergeben dann besseres Speil bis leichtem Vorteil für Weiß.
    • Hi,

      ich lese gerade im Caro-Kann Buch von Schandorff und bin nach der Sc3 und Vorstoßvariante jetzt bei der Panov-Variante angekommen.
      Es ist bekannt, dass die Hauptvariante, genannt "Endspiel-Variante", kompliziert ist und einiges an Kenntnis voraussetzt:
      Viele Schwarzspieler schreckt das ab und sie wählen e6 oder sogar g6 statt Sc6, aber hat Schwarz eine Möglichkeit die Variante zu vermeiden?
      Ja, laut Schandorff sogar eine gute. Unter 4,8 Millionen Partien meiner Datenbank sogar nur eine Partie! und zwar:

      Eine gute Waffe, auf die vorallem niemand vorbereitet sein wird. Wenn man also gegen einen Kenner des Endspiels spielt, ist das eine starke Alternative.

      Mfg
      endsp.