Betrugsfälle im Schach

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    • Goomorra schrieb:

      Schwieriges Thema hier...

      Ich hatte letztens auch eine Partie gegen den User XY im Rahmen vom Mannschaftskampf hier.
      Bei der Partie ging ich als Schwarzer in ein leicht schlechteres Endspiel und wurde von ihm im Endspiel komplett auseinandergenommen.

      Während meiner "verzweifelten Verteidigung" sprachen wir auch miteinander und er beschuldigte mich schon recht klar als progger, da ich nach seiner Meinung viel zu gut verteidige und demnach mind. IM-Niveau haben müsste.
      Naja.. wenn ich theoretisch IM wäre müsste er drüber liegen, egal....

      Zurück zu den Fakten:

      bei der verteidigung im Endspiel hatte ich keine Chance und das kommt eigentlich seltener vor, bei meiner Erfahrung und spielstärke kann ich das niveau meines gegenübers schon gut erkennen und er hat definitiv mind. auf ca. 2200 Niveau gespielt, eigentlich noch mehr (alles darunter unrealistisch).

      Meine Erfahrung und Spielstärke:
      40 jahre live Turnier-Schacherfahrung
      Seit 30 Jahren immer mind. verbandsliga
      ca. 100 Langzeitturniere gespielt
      Seit 20 Jahren pendel ich zwischen DWZ 2100 - 2200
      aktuelle DWZ 2210

      Ist der user ein progger? Keine Ahnung, ich kann nicht abschätzen, wie das Training mit Engines sich auswirkt, vieles ist möglich.
      Eine DWZ von 1700.... puh... der Sprung auf theoretisch 2200+ von 1700 als Erwachsener..ich kann das nicht beurteilen, habe ich allerdings noch nie gesehen.

      Um seine Spielstärke einschätzen zu können und um zu schauen ob er wirklich so starkt ist müsste man ne reihe von 3+0 Blitzpartien spielen, da du bei der Zeitvorgabe den rechnergebrauch definitiv merken würdest
      Wie @Alfheri weiter oben schrieb: Es dürfte mittlerweile als quasi gesichert angesehen werden, dass da etwas nicht sauber zuging, sonst wäre da wohl nicht gelöscht worden.
    • @Goomorra

      Lass Dir von ihm nichts einreden. Du hast komplett recht, und Du hast viel mehr echte Erfahrung als er.
      Das sieht man auch an der Bescheidenheit und Objektivität Deines Posts.
      Im Gegensatz dazu sieht man bei seinen Posts, und zwar auch bei der sprachlichen Formulierung, dass er vom Turnierschach kaum und vom Internet-Schach wenig Ahnung hat (es gab nun so viele Internetturniere und life-Kommentare von GMs, auch auf Deutsch, das hätte abfärben können).
      Natürlich ist die Art der Formulierung kein "Beweis", kein exaktes Argument.
      Aber ich meine, durch diese Art der Formulierung und der gegebenen "Begründungen" zeigt er, ohne es zu merken, dass er keine Ahnung hat und weit von einem 2100-Level entfernt ist. Jemand, der Ahnung hat, schreibt ganz anders.
      Der Beweis sind natürlich nur und genau die vorgetragenen Partieanalysen.
      Dein Endspiel mit ihm und seine Reaktion sind ein weiterer, schon amüsanter Beleg.
    • Zum Thema wie gut spielt man livepartien, wenn man mit einem Programm trainiert.

      Ich hätte vor Jahren mal gegen einen Fernschachbundesligaspieler eine reale Turnierpartie gespielt.

      Seine Eröffnungskenntnisse waren sehr hoch.
      Spielerisch war er jedoch eher schlecht gewesen.
      Er hatte damals definitiv nicht so stark gespielt wie ich es erwartet hätte.

      Ich glaube die Partie ging Remis aus.
    • Cappuccinofan schrieb:

      Gambitspieler schrieb:

      Ich glaube die Partie ging Remis aus.
      wenn ich die Chance habe gegen einen Bundesligaspieler mal eine Partie spielen zu dürfen, dann werde ich ganz sicher nicht das Resultat vergessen :rolleyes:

      Es war wirklich Fernschach und ehrlich gesagt interessiert mich Fernschach nicht so stark.
      Ich denke heutzutage gewinnt dort der bete Computer und die beste Engine
      Außerdem sind es schon mindestens 5-10 Jahre her
    • Gambitspieler schrieb:


      Es war wirklich Fernschach und ehrlich gesagt interessiert mich Fernschach nicht so stark.
      Ich denke heutzutage gewinnt dort der bete Computer und die beste Engine
      Außerdem sind es schon mindestens 5-10 Jahre her

      Diese Pauschalisierung halte ich für gelinde gesagt sehr gefährlich, heißt doch auf gut deutsch das dort jeder den Rechner zu Hilfe nimmt und bescheißt. Ich bin nach wie vor der Meinung das Fernschach und eine E-Mail-Partie vom Grundsatz her gleichgestellt sind, auch hier besteht ja die Möglichkeit in aller Seelenruhe die Maschine zu starten. Wenn ich hier Deine Aussage hereininterpretiere .... (Au Weh).
    • Tuchti schrieb:

      Diese Pauschalisierung halte ich für gelinde gesagt sehr gefährlich, heißt doch auf gut deutsch das dort jeder den Rechner zu Hilfe nimmt und bescheißt.

      Kann es sein, dass du keinerlei Ahnung vom Fernschach hast? Dort darf man jedes Hilfsmittel nutzen was es gibt.
      Oder anders ausgedrückt. Es ist der PC ausdrücklich erlaubt.
      Man darf sogar mit mehren Leuten im Verein den besten Zug besprechen wenn man möchte.

      bdf-fernschachbund.de/infos/neuhier/faqfs.htm
    • Fernschach an sich auf Turnierebene ist völliger Nonsens geworden; aus meiner Sicht zumindest.

      Ein mittelmäßiger Vereinsspieler aus Rostock ist Anfang der 2000er Jahre mit seinem Team im Fernschach Europameister oder so etwas ähnliches geworden; ich konnte das anfangs gar nicht nachvollziehen.
      Schließlich stellte sich raus, dass diese Leute einen PC Spezialisten an Bord hatten, welcher Prozessoren gekonnt koppelte und die Rechner 5 Tage am Stück pro Zug analysieren ließ.

      Bestimmt eine bemerkenswerte Leistung; nicht im besonderen von den Schachspielern aber von dem IT Experten...
    • Tuchti schrieb:

      Als ich Fernschach gespielt hatte da gab es noch keine Schachcomputer oder Programme.....
      Diese alte Zeit des Fernschachs erinnert mich im Nachhinein an eine lustige aber wahre Geschichte meines Vaters, der leidenschaftlicher Hobbyschachspieler war.

      Anfang der 70er Jahre musste er in der DDR bei der NVA seinen Wehrdienst leisten. Da dort kaum Schachfreunde waren, spielte er mit seinem Cousin der in Wiesbaden wohnte, eine Fernschachpartie.
      Der nächste Zug wurde wie damals üblich wöchentlich per Postkarte an den Gegner gesandt. Meist schrieb man auf die Postkarte nebst seinem Zug noch 1-2 Sätze.

      Zum Beispiel:

      Wir haben schönes Wetter und unsere Kuh hat gestern abgekalbt. 21.Te1-e3---Lg7-h6. Hau rein!

      Eines Tages wurde mein Vater auf Befehl des Oberfeldwebels, welcher die Postkarten abgefangen bzw gelesen hatte, verhaftet und zum Verhör abgeführt.
      Die Genossen der Volksarmee und der Stasi vermuteten, mein Vater sei ein westlicher Agent und agiere in der Korrespondenz mit einem Westdeutschen mittels Geheimcodes inklusiver Geheimsprache, was staatsgefährdende Bedeutung hätte.
      Erst nach über einer Stunde intensiver Vernehmung konnte er die Genossen davon überzeugen, das Kürzel wie S:e4-Df8 oder Kg2 keine Koordinaten für geplante imperialistische Anschläge sind, sondern die Notation auf dem Schachbrett für die Züge sei...
    • @EmporKborn,

      kenne ich, ist mir selbst passiert. Im Studium mussten wir in ein Lager für Zivilverteidigung. Da lernten wir (weil noch nicht bei der Armee) auch das Zeltaufbauen und ähnliche sehr nützliche Dinge....

      Zu der Zeit habe ich auch Fernschach mit Einigen auf der Welt gespielt. Ich steckte also nichtsahnend meine Karten außerhalb des Lagers in einen öffentlichen Briefkasten. Ich durfte antreten, wurde zwar nicht verhaftet, aber es hätte passieren können, das s mein Studium vorbei gewesen wäre.
      Bei internationalen Partien hat man die Züge ja noch weiter "verschlüsselt" e2e4 hieß dann 4244. Damit konnte man ja sehr gut Geheimnisse verraten und wenn dann die Karten auch noch nach Brasilien und in die USA gingen... Es kostete mich schon Einiges an Erklärungen. Danach habe ich die Karten immer in einen Briefumschlag gesteckt und meine Eltern in den Briefkasten. Die Briefe wurden dort scheinbar noch nicht geöffnet und gelesen...
    • Mir hatte das Fernschach 1982 fast mein Studium in Magdeburg gekostet, aber nicht weil alle Angst vor verschlüsselten Botschaften hatten sondern wegen meinen seinerzeit endlos dämlichen Ideen. Ich hatte im Weltpokal mitgespielt und dort auch einen Gegner aus Kanada, der hatte mir immer mal wieder ein paar Ansichtskarten aus Vencover in einen Umschlag gesteckt.
      Nach Ende des Sommersemesters 1982 wurde uns mitgeteilt das wir eine Woche arbeiten sollten, am Unigebäude Fernster streichen u.ä., darauf hatten wir null Bock. Ich habe dann unserem Seminargruppenleiter mitgeteilt das wir (ein Kumpel aus der Seminargruppe und ich) in Kanada Urlaub machen und zu dem Zeitpunkt nicht da sind. Da das ja alle noch Spaß war sagte er uns wir sollen mal keinen Unsinn machen und pünktlich sein.
      Ich hatte dann eine leere Karte genommen und schöne Urlaubsgrüße aus Vencover drauf geschrieben, in einen Umschlag gesteckt und dem anderen geschrieben er solle mal eine Marke drauf kleben und abschicken, hat er dann auch gemacht. Pünktlich am 1.September waren wir dann beim Rektor wo noch einige andere Herren saßen die doofe Fragen gestellt hatten. Das war wohl die blödeste Idee wärend des gesamten Studiums.

      Das ging dann noch mal gut aus, aber ich glaube das war ganz eng.
    • Es ist schon seltsam, dass das Fernschachspiel bei Vertretern der DDR-Staatsgewalt so wenig bekannt gewesen ist. Dabei waren es doch die deutschen Schachspieler östlich der Elbe, welche im Zeitraum zwischen 1970 und 1990 bereits zwei Fernschach-Weltmeister gestellt hatten, ehe das vor etwa 10 Jahren auch einem Spieler aus den alten Bundesländern gelang:

      06. Fernschachweltmeister (1971-1975) = Horst Rittner (DDR)

      11. Fernschachweltmeister (1988-1990) = Dr. Fritz Baumbach (DDR)

      23. Fernschachweltmeister (2010) = Ulrich Stephan (Deutschland)

      Alle deutschen Fernschachweltmeister sind oder waren auch starke Turnierspieler bei "normalen" Partien von Angesicht zu Angesicht am echten Brett. Horst Rittner (1930-2021) war ein Oberliga-Spieler und hat dreimal an der Endrunde der DDR-Meisterschaft teilgenommen. Das gleiche gilt für Dr. Fritz Baumbach (*1935), der 1970 sogar DDR-Meister wurde und im gleichen Jahr mit der Mannschaft der DDR an der Schacholympiade in Siegen teilgenommen hat. Und schließlich Ulrich Stephan (*1970) hat in der deutschen Schachbundesliga gespielt, bevor er sich zunehmend dem Fernschachspiel widmete.

      Wer glaubt, dass jeder mittelmäßige Spieler unter Zuhilfenahme aller erlaubten Mittel (Schachbücher, Datenbanken und Computerprogramme) problemlos zu höchsten Fernschach-Ehren kommen kann, der irrt. Es wurde auch in unserem Forum schon mehrfach gezeigt, dass die Programme aufgrund ihres begrenzten Rechenhorizonts manche Stellungen (insbesondere solche geschlossener Natur) falsch bewerten und z.B. einer Partei einen bedeutenden Vorteil vorgaukeln, der aber tatsächlich nicht vorhanden ist und den ein starker Spieler auch sofort als nicht vorhanden erkennt.
      In meinen Augen wäre es unredlich, Fernschachspieler generell mit dem Thema dieses Threads zu assoziieren.

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      Übrigens, @dmtom :

      Ich habe als Schüler auch eine Zeit lang Fernschach gespielt und hatte mir dafür neben speziellen Fernschachkarten extra einen Zahlenstempel für meine Züge besorgt; z.B. der Zug e2-e4 wurde dann als "5254" (nicht "4244") verschlüsselt auf die Karte gestempelt, um sie portogünstiger als Drucksache versenden zu können. Trotzdem war das immer noch ein recht teurer Spaß.
    • Du vergisst

      Klaus-Peter Wünsche

      DDR-Meister im Blindenschach 1973, 79 und 81. Weltmeister im Blindenfernschach 1981 und 1982 Dritter bei der Weltmeisterschaft der Blinden.

      Gegen ihn hatte ich Anfang der 80er eine Live-Partie gespeilt. Faszinierend, wie er mich an die Wand gespielt hatte- obwohl er nichts sah (eigentlich hatte er alles gesehen).

      @hajoja, so geht das, wenn man nicht zählen kann, nur rechnen. Das Porto war eigentlich gering, innerhalb der DDR kostete ja eine Karte 5Pfennige Porto, ins Ausland war es etwas teurer-man hatte aber auch nicht soviel Geld. An meiner Wand hängt heute noch ein Brief mit vielen bunten Briefmarken aus Brasilien von 1986.
    • dmtom schrieb:

      Du vergisst

      Klaus-Peter Wünsche

      DDR-Meister im Blindenschach 1973, 79 und 81. Weltmeister im Blindenfernschach 1981 und 1982 Dritter bei der Weltmeisterschaft der Blinden.

      Gegen ihn hatte ich Anfang der 80er eine Live-Partie gespeilt. Faszinierend, wie er mich an die Wand gespielt hatte- obwohl er nichts sah (eigentlich hatte er alles gesehen).

      @hajoja, so geht das, wenn man nicht zählen kann, nur rechnen. Das Porto war eigentlich gering, innerhalb der DDR kostete ja eine Karte 5Pfennige Porto, ins Ausland war es etwas teurer-man hatte aber auch nicht soviel Geld. An meiner Wand hängt heute noch ein Brief mit vielen bunten Briefmarken aus Brasilien von 1986.


      Das mit dem Porto kommt nicht ganz hin :)
      00,05 Pfg. waren es nie :)



      Bei den einfachsten Karten, war das Porto schon aufgedruckt,
      also die Karte mit Porto kostete im Inland ab 1954 - 1990.
      insgesamt nur 00,10 Pfg..
      und eignete sich bestens für Fernschach innerhalb der DDR.

      Postkarten ins Ausland:
      ab 01.10.1956 - 15 Pf - Postkarte
      ab 01.01.1971 - 25 Pf - Postkarte
      ab 01.07.1990 - 50 Pf - Postkarte

      suche-briefmarken.de/info/porto_ddr.html

      ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeig…empel/1854423600-234-1173
    • Es stimmt schon, was @dmtom geschrieben hat. Das Porto für den Versand von Drucksachen innerhalb der DDR betrug im Zeitraum zwischen 1954 und 1990 tatsächlich nur 5 Pfennig.

      Postgebühren SBZ, DDR und VGO von Briefen, Postkarten und Drucksachen (rund-um-briefmarken.de)

      Man konnte also damals eine einfache Karte, die neben Anschrift und Absender lediglich mit der verschlüsselt gestempelten Zug-Mitteilung versehen war, portogünstig als Drucksache versenden.
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)
    • hajoja schrieb:

      Es stimmt schon, was @dmtom geschrieben hat. Das Porto für den Versand von Drucksachen innerhalb der DDR betrug im Zeitraum zwischen 1954 und 1990 tatsächlich nur 5 Pfennig.

      Postgebühren SBZ, DDR und VGO von Briefen, Postkarten und Drucksachen (rund-um-briefmarken.de)

      Man konnte also damals eine einfache Karte, die neben Anschrift und Absender lediglich mit der verschlüsselt gestempelten Zug-Mitteilung versehen war, portogünstig als Drucksache versenden.


      Nun habe ich seit Anfang der 1950er Jahre in der DDR gelebt und das ausgerechnet,
      ist an mir vorbeigegangen. :(

      Aber gut, wegen der 5 Pfg. Differenz, hat sich auch damals schon,
      niemand große Sorgen gemacht :)

      Gefunden habe ich als Beispiel das hier (link)

      ddr-postkarten-museum.de/picture.php?/33202/category/337

      (Wobei auch der Inhalt dieser Karte recht aufschlussreich ist.
      Eine solche Karte mit entsprechender Drohgebärde, habe ich auch nie erhalten :) ).


      Vermutlich gab es dann also auch für Fernschach vorgefertigte Karten, auf die dann nur noch eine Briefmarke aufgeklebt werden musste. :)

      Dann also sorry für den nicht ganz korrekten post,
      aber der link, nebst meinen Erinnerungen, gab nicht mehr her...^^