Betrugsfälle im Schach

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    • Manni5 schrieb:

      Dass "das Telefon" (vermutlich das zweite) ihm gehörte, sagt der ntv-Bericht, aber nicht
      der chessbase-Bericht. Habe keine konkrete Begründung hierfür gefunden.
      Wurden beide Telefone auf Fingerabdrücke untersucht?
      Auf Fingerabdrücke wird nicht untersucht. Diese spezielle Technik wird bei der Polizei angewendet bei der Kriminalpolizei .:-)

      Zwei Handys das ist schon fragwürdig und vergleich mit der selben Handschrift kann ich mir gut vorstellen bei den Prüfer der Schiedskomission der Fide.
    • Die FIDE Fair Play Kommission beurteilt die bisherigen Maßnahmen gegen GM Shevchenko
      (vorläufige Sperre für FIDE-Turniere) auf Grund des Prima-Facie-Falls (Beweis nach erstem Anschein) als gerechtfertigt.

      „Eine solche vorläufige Suspendierung würde jedoch nicht bedeuten, dass GM Shevchenko eines Betrugsdelikts schuldig ist.
      Dies muss unter der Annahme, dass der Spieler unschuldig ist, sorgfältig untersucht werden."
      (übersetzt mit DeepL)

      fide.com/news/3266
    • Heute erging das FIDE-Urteil gegen GM Shevchenko (s.o.): 3 Jahre Sperre, davon das letzte auf Bewährung.
      D.h., er darf ab Okt. 2026 wieder an FIDE-Turnieren teilnehmen.

      Die FIDE sieht bei ersten Vergehen eine Sperre von maximal 3 Jahren vor.
      Shevchenko's Verteidiger sagen, dass sein sofortiges Geständnis und seine Kooperation nicht berücksichtigt worden sei.
      Sie überlegen, das Urteil anzufechten.

      Die FIDE Fair Play Commission überlegt auch, das Urteil anzufechten, da es in anderen Fällen (Rausis u.a.) empfindlichere Strafen gab, inkl. Aberkennung des GM-Titels.

      Shevchenko hat gestanden, ein Telefon in der Toilette deponiert zu haben. Er habe es auch benutzt und sich bei Lichess eingeloggt, aber keine Programmhinweise erhalten, damit den Täuschungsversuch nicht vollzogen.
      IM Prof. Kenneth Regan, der Cheating-Experte, konnte in den beiden Partien des Turniers keine Auffälligkeiten feststellen.

      chess.com/news/view/kirill-she…3-year-suspension-by-fide
    • Digitaler wie analoger Betrug im Schach kommt offenbar nicht nur unter Großmeistern und Berufsspielern vor, sondern auch unter ambitionierten Vereinsspielern. Wissenschaftler der Johannes Gutenberg Universität in Mainz sind diesem Phänomen nun mit einer Online-Befragung nachgegangen und haben ihre Ergebnisse in einer Studie präsentiert. Differenziert wurde dabei zwischen Schach am Brett und Schach im Netz.

      Unter *Betrug* wird im Rahmen der Befragung verstanden: Ratschläge Dritter einholen, das Konto eines anderen Spielers benutzen, elektronische Geräte benutzen, Spielabsprachen treffen sowie Teilnahme an fiktiven Wettbewerben. Als *Doping* gilt im Partiezusammenhang die Einnahme von Substanzen, die auf der Verbotsliste der Anti-Doping-Agentur WADA stehen. Befragt wurden insgesamt 1924 Vereinsspieler, also etwa zwei Prozent aller Vereinsspieler in Deutschland. Anonymität wurde den Befragten zugesichert, sodass die gegebenen Antworten wohl nahe an der Realität liegen und nicht Ausdruck einer sozialen Erwünschtheit sind.

      Die Studie kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass beim Spiel am Brett etwa 7,1 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal betrogen haben, und noch 6,2 Prozent beim Spiel im Netz. Gut fünf Prozent der Spieler haben obendrein in den letzten zwölf Monaten verbotene Stimulanzien zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit eingenommen. Weiter stellen die Autoren fest, dass beim digitalen Schach jüngere Spieler eher betrügen als ältere, was gegebenenfalls mit deren besserer Vertrautheit mit entsprechenden Geräten und Programmen zusammenhängt. Interessant auch der Hinweis, dass nach Wertungszahl schwächere Spieler seltener betrügen, wahrscheinlich weil sie weniger an Turnieren teilnehmen und nicht so häufig um Prestige und Preisgeld konkurrieren.

      de.chessbase.com/post/wissensc…trug-und-doping-im-schach (Meldung und Zusammenfassung auf ChessBase)
      sciencedirect.com/science/arti…2211266925000271#ecom0001 (Link zur Studie, PDF zum Herunterladen)