Philidor-Verteidigung

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    • Philidor-Verteidigung

      Die Philidor-Verteidigung vereint
      verschiedene Vorzüge in sich. Man hat als Nachziehender die Wahl
      zwischen völlig unterschiedlichen Stellungstypen - mit dem Schlagen auf
      d4 oder ohne. Die typischen Pläne und Manöver sind zudem schnell
      erlernt, brandneue Theorie wird es kaum mal geben. Man muss es aber auch
      mögen, aus einer passiven Stellung heraus zu agieren und auf seine
      Chance zu lauern. Wer mit Weisss 1.e4 spielt, kann dieser Eröffnung kaum
      ausweichen.

      zur Theorie:scleinzell.schachvereine.de/p_cbtrain/philidor.shtml

      Partiebeispiel:chessgames.com/perl/chessgame?gid=1158934
    • Vorteil: die ideale Verteidigung für den geborenen "Konterspieler"

      Nachteil: nichts für ungeduldige Zeitgenossen; Schwarz benötigt einen langen Atem,
      um zunächst den starken Druck des Weißen auf die eigene, etwas passive Stellung
      auszuhalten, danach zu versuchen, sich kleine Vorteile zu erspielen, und um diese
      schließlich siegbringend zu verwerten.

      HaJo :)
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)
    • cholb0 schrieb:

      unter 1500 folgt Lc4, über 1500 d4.

      mfg cholb
      nanana :D Da stimme ich dir aber NICHT! zu. Ich selber spiele diese Eröffnung(als 1914 ELO auf schacharena,real 1721 DWZ!) mit 3.Lc4! Nach d4 möchte man ein stabiles Zentrum besitzen und dieses von Schwarz durchstören. Mit 3.Lc4 schadet man ein Stück der Entwicklung. Falls 3. ... Sf6?! kommt,spielen wir einfach 4.Sg5! d5 5.exd5 Sxd5 6.Sxf7! mit Kompensation und späterem vorteil für Weiß(ähnliche stellungsanalyse hier: Zweispringerspiel im Nachzug/klassische Variante)
      Da aber 3. ... Sf6?! nicht so gut ist,wird ja häufig Sc6 oder Le7 stattdessen gezogen. Nach Sc6 kann man d4! spielen und jetzt ist es eigentlich ein wenig zukunftsstellung(1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 exd4 4.Sxd4 Sc6 5.Lc4(obwohl ich Lb5 bevorzuge...)! Das Problem bei Sc6 ist aber,wenn weiß d4 spielt,exd4 kommt,dass Weiß mit Sxd4 den c6 zu nehmen droht,was mit Dh5,g6,Df3,Sf6 und e5 führt,was einige probleme für schwarz bringen könnte. Deshalb würde ich insgesamt für Schwarz Le7 bevorzugen,warum? Le7 möchte schnell zwecks Königssicherheit zur Entwicklung beitragen. Darauf kann man wieder Sf6 als schwarzer spielen,da dann Sg5? 0-0! nichts mehr einbringt.
      Hier eine Spielvariante:




      PS: Wer möchte,dass ich die obigen Varianten auch auf Demo-Brett poste,bitte hier melden!(aber nur für die,die nicht mitkommen konnten ;) )
    • Ich würde sagen das 3.Lc4 oder 3.d4 recht gleichwertig sind. Mit 3.d4 ist man aber wohl flexibler, so lässt man es sich offen ob Lc4 oder auch nur Le2, oder man doch noch eine Chance bekommt in eine gute Steinitzverteidigung zu gelangen.











      Meine ursprüngliche Idee war nicht ganz das Wahre, ein Blick in die Theorie hilft :) Ist aber auch logisch das Schwarz h6 spielen will denn nach Sc3 zb. hat weiss gute Kontrolle über e4!

      Ich finde Philidor ist eine interssante Überraschungswaffe, kenne mich leider auch nicht allzu viel aus :)



      Edit: Hier noch eine Partie wie man es nicht machen sollte.



      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Hydra ()

    • Hmm,nicht schlecht,was aber sowohl objektiv als auch beim besten Spiel Remis ist:





      Deshalb ist 4.Lb5! auch stärker,droht d5,fesselt den Springer,gibt gutes spiel für Weiß...alles was direkt meines erachten besser für Weiß ist
    • Auch in der bescheiden anmutenden Philidor-Verteidigung gibt es so einige Gambitfortsetzungen.

      Philidor Gegen-Gambit
      1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 f5

      Philidor Gegen-Gambit, del Rio Angriff

      1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 f5 4.de fe 5.Sg5 d5 6.e6

      Philidor Gegen-Gambit, Berger Variante

      1.e4 e5 2.Sf3 d6 3. d4 f5 4.de fe 5.Sg5 d5 6.e6 Lc5 7.Lc3


      Philidor Gegen-Gambit, Zukertort Variante

      1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 f5 4.Sc3

      Lopez Gegen Gambit
      1.e4 e5 2.Sf3 d6 3. Lc4 f5


      Alles gut und schön,aber wer spielt heute schon Philidor,von GMs ist mir nur hierzulande Luther bekannt,der sie hin und wieder mal anwendet.
    • Philidor ergibt meist ein passive, aber feste Stellung, ist also im Gegensatz zu anderen Eröffnungen nicht durch Hau-drauf angriff fertigzumachen. Der Schwarze hat hohe Remischancen, aber dafür kaum Gewinnchancen (auf höherem Niveau- im tiefen Niveau kann jeder mit einer Dreckseröffnung gewinnen). Deshalb halte ich nicht viel von Gambits in solch passiven Stellungen (f5 gilt auch nebenbei bemerkt als fast widerlegt/nicht spielbar auf hohem Niveau). Spielt man gegen starke Gegner, die den Bauern halten/ihn für eine Angriffsstellung zurückopfern bringt das Gambit weniger, als eine feste Stellung anzustreben. Und gegen schwache gibt es genug andere, risikoärmere Wege, Vorteil zu erlangen
    • Ich versuche mich derzeit ein wenig an Philidor (kann sveshnikow-sizi natürlich nicht übertreffen, aber zur Abwechslung...).
      Ein riesiger Vorteil von Philidor (oder Altindisch, eig dasselbe Prinzip) ist, dass es nicht so leicht zu knacken ist.
      Ich hab das gegen nen 2000er probiert. Der hat sich ein wenig übermütig gezeigt. Nach meinem Konterangriff war die Partie vorbei.
      @SiegerFCN: Nach 1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.Lc4 (wieso Ausrufezeichen?) Le7 4.Sc3 Sf6 5.d4 würde ich zumindest nicht auf die Idee kommen auf d4 zu nehmen! Weiß hat dann einfach Raumvorteil. Warum nicht einfach den Bauer auf e5 lassen? 5.-Sbd7 6.0-0 0-0 und Schwarz steht angenehm. Anfängern würde ich das aber nicht raten, sowas zu spielen. Wenn man nicht weiß, wie man mit Raumnachteil umgeht, wird man hier schnell eingehen.

      mfg
    • Michael Goeller liefert eine Übersicht über den aktuellen Stand der wichtigsten Varianten und eine umfangreiche Bibliographie zur Philidor-Verteidigung.

      Zumindest als Überraschungswaffe eignet sich das Albin-Blackburne-Gambit



      Dieses Gambit wird von FM Stefan Bücker in The Albin-Blackburne Gambit untersucht.


      Auf GM-Niveau ist eine der populärsten Systeme im Philidor die Antoshin-Variante, derer sich u.a. Aronian, Bacrot und Nisipeanu bedienen:



      Christian Seel präsentiert in seinem Buch The Philidor - A Secret Weapon ein Schwarzrepertoire, das auf der Antoshin-Variante basiert. Ein guter Einstieg in diesen Stellungstyp ("kleines Zentrum") ist auch der dreiteilige Beitrag

      Der Kampf um das Zentrum am Beispiel der Philidor-Verteidigung (1)
      Der Kampf um das Zentrum am Beispiel der Philidor-Verteidigung (2)
      Der Kampf um das Zentrum am Beispiel der Philidor-Verteidigung (3)

      der im Schach Magazin 64 in der Reihe "Schachschule" erschien.

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