Ein beherzter Schritt

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    • Ein beherzter Schritt

      Einmal lud mich ein guter Freund zu seiner Hochzeitsfeier ein.
      Da ich ja nicht als unhöflich angesehen werden wollte, sagte ich zu.

      Meine spärliche Garderobe gab doch noch einiges her, einer solchen Feier
      gerecht werden zu können. So kramte ich aus der hintersten Kleiderschrankecke
      eine hübsche Jacke, eine farblich gut darauf abgestimmte Hose, ein Hemd sowie
      eine passende Krawatte hervor.
      Leider aber gab es mit dem Schuhwerk Probleme. Meine Schuhe waren abgetreten
      und an der linken Sohle zeigte sich ein Loch. Schon etwas missmutig zog ich mich an,
      aber immer wieder stahl sich mein Blick zu meinen hässlichen Schuhen. Das hielt
      mich minutenlang so gefangen, dass ich schliesslich begann, mich wieder zu entkleiden.
      Sollten sie doch ohne mich feiern. In so einem Aufzug konnte ich mich nicht präsentieren!
      Während ich mein Hemd aufknöpfte, meldete sich mein Gewissen wie auch meine Vernunft:
      War es denn nicht in Wirklichkeit so, dass ich meinem Äusseren zuviel Bedeutung beimass?
      Schliesslich hatte man ja nicht meine schlechtbestückte Garderobe eingeladen, sondern mich!
      Wäre das denn nicht eine besondere Gelegenheit, meine Gehemmtheit, meine Angst vor einer
      Blamage durch einen wirklich couragierten Schritt zu bekämpfen?

      Schnell also zog ich mich erneut an und landete beinahe noch pünktlich am Festsaal.
      Am Eingang jedoch tauchten wie aus dem Nichts alle meine guten Bekannten wieder auf:
      meine Gehemmtheit, Ängste, Zweifel, ja die ganze Palette an neurotischen Absurditäten
      stand Spalier!
      Hätten mich nachdrängende Festgäste nicht automatisch in den Saal geschubst, wäre ich
      sicher ausgebüxt.

      Die Feier verlief wirklich sehr angenehm. Auch bemerkte ich manch wohlgefällige Blicke,
      auf mich gerichtet, obwohl meine lädierten Schuhe und meine Haare, die ich mangels
      besserer Gelegenheit auch nicht hatte schneiden lassen zu meiner ansonsten imposanten
      Erscheinung einen merkwürdigen Kontrast bildeten.
      Eigentlich war man ja nur erstaunt, dass ich kein einziges Mal tanzte!
      Ich versicherte, ich hätte mir einen Fuss verstaucht und ich demonstrierte das durch
      auffälliges Hinken, das mehr ein Schlurfen darstellte, weil ich meine Füsse nur jeweils
      um Millimeter anhob, wenn ich doch zur Toilette musste.

      Nur gut, dass solche Festlichkeiten nicht so häufig sind.
      Besser wäre es für mich gewesen an einer Lumpenparty teilzunehmen, dadurch hätte ich
      vieles vermeiden oder umgehen können ...

      Ich hatte mir fest vorgenommen, abzuwarten, bis ich eine Glatze hätte, nur dann wäre
      der Kauf neuer Schuhe erschwinglich für mich.

      Gewisse natürliche Umstände haben mir mittlerweile diese Sorge wenigstens abgenommen.
      Nun warten meine neuen Schuhe auf ihren Auftritt.

      Hoffentlich gewöhne ich mich bald an meine blöde Glatze!



      Euer GA
    • Hallo
      Da machen sie sich viel zu viele Sorgen was Andere denken 'könnten'. Das ist wirklich nur unnötiger Stress!
      Wer Sie mag & zu einer Feier einladet, dem geht es nicht um die Klamotten sondern um einen Freund der gewünscht wird anwesend zu sein.
      Ich selber bin gerade in diesem Bereich EXTREM resistent & mache mir da überhaupt keine Gedanken deswegen. Früher in meiner Jugend war ich im Kontakt mit den damaligen Punks, die man mit heute aber nicht vergleichen sollte. Die hatten damals eine Ausbildung gemacht & liefen in der Freizeit einfach gerne ungewöhnlich rum. Ich selber konnte auf Grund des Jobs nicht so ganz mich dahingehend verändern, aber soweit wie möglich machte ich es ebenfalls damals.
      Aber was ich damit sagen möchte ist, man zieht sich natürlich dem Anlass gemäß an. Aber nur so gut man es selber kann was im Schrank hängt. Wer einen selber kennt kann ohnehin selber im Voraus die zu erwartende Garderobe erahnen & wundert sich dann auch nicht.
      Als Beispiel möchte ich die Beerdigung meines Vaters geben:
      Da trägt man üblich ja natürlich Schwarz, optimal Anzug sogar. Nun war es im Winter & einen Anzug habe ich nie besessen. Also zog ich mir meinen warmen Bundeswehrparka an & gut war! Das hätte den Vater sicher nicht gestört, Hauptsache ich war da. ER hatte mir zu Weihnachten selber mal diesen Parka geschenkt weil der super warm ist & nicht zuuu teuer. Ich war selber nichtmal beim Bund gewesen, wurde schlichtweg vergessen. Heute gibt es diesen Parka nicht mehr, aber er hielt viele Jahre lang.
      Man sollte aus meinem Text folgendes mitnehmen:
      Jeder Mensch ist individuell & hat SEIN Umfeld worin er sich bewegt. Kommt dann mal etwas Außergewöhnliches wofür man keine passende Kleidung hat... scheiß drauf! Es geht immer um den Sinn der 'hinter' dem betreffenden Anlaß steht & Freunde die einen kennen werden sich freuen daß man erschienen ist, sofern man sich (seiner Möglichkeiten nach) angezogen hat.
    • KLassentreffen

      Erst neulich war ich bei einem Klassentreffen und wir machten uns

      zu einer Stadtbesichtigung in dem schönen Füssen auf den Weg.
      Dort angekommen erkannte ich sehr schnell, dass ich das falsche
      Schuhwerk an hatte. Durch meine etwas dünnen ausgelatschten Treter
      und einem Fersensporn schmerzten meine Füsse ganz fürchterlich auf
      diesem Kopfsteinpflaster, dass sich durch die ganze Innenstadt zieht!

      So gab ich bald auf, setzte mich gemütlich vor ein Cafe, gönnte mir einen
      herrlichen Eiscafe und kaufte mir danach die buntesten, weichsten Sportschuhe,
      die ich außerdem noch 70% billiger fand und der Tag war gerettet!

      Also was man so mit den Schuhen alles erleben kann!

      Eure Mohni
    • @mohnblume
      Mir ist in ihrem Text gerade etwas aufgefallen. Da möchte ich noch eine WICHTIGE Info dazu geben:
      Sie schreiben an einem Fersensporn zu leiden. Ein Bekannter leidet ebenfalls an einem Sporn am Fuß. Ich vermute einmal es wird das Gleiche sein. Da herrscht eine absolute Frechheit bei der Krankenversicherung! Man 'kann' den Sporn wegoperieren lassen, SOLL aber selber dafür 3000,-€ zuzahlen! Die Begründung war, es gibt ja auch Einlegesohlen für soetwas. Zudem 'könnte' er nach einer OP erneut nachwachsen.
      Der Kollege sagt mir glaubhaft, diese Einlagen bringen eine Linderung, aber Schmerzen hätte er weiterhin permanent. Eine OP würde die Schmerzen beseitigen.
      Da frage ich mich nur warum man eigentlich krankenversichert ist? Es hat absolut NICHTS mit einer Schönheits-OP zu tun, wäre medizinisch erforderlich & dann soll man 3000,-€ dafür zuzahlen. Soetwas ist die größte Ungerechtigkeit im Gesundheitswesen was ich jemals gehört habe & pranger diesen Missstand öffentlich an! Selbst ein 2. Paar Einlegesohlen zum Wechseln wollte ihm die Krankenkasse zunächst nicht billigen. Das war ein Haufen Papierkram bevor er das bewilligt bekam.
    • @Poffi
      meri für die Info,
      die Sohlen besitze ich schon,
      es ist ein handycap, wovon man
      in seinem Leben wohl einige bekommt!
      Doch darauf wollte ich nicht aufmerksam machen,
      sondern eher auf die Schuhgeschichte, die mir dazu,
      nach der amüsanten Geschichte von "Akro" einfiel!
      Jedoch rate ich jedem:
      Schuhe immer nach den Füssen zu kaufen
      und nicht nach dem Kopf, weil sie einem gefallen z.B;

      LG Mohni
    • Irgendwas ist immer - könnte man meinen. ;) Ich ziehe inzwischen ganz bewusst keine neuen Schuhe mehr an zu solchen fröhlichen oder auch ernsten Anlässen. Lieber ein Loch im Schuh, als eine Blase am Fuß. 8o Aber hübsch erzählt hast Du das, Danke GA. :)