Ist unsere Schulbidung weltfremd ?

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    • Es ist nicht Aufgabe der Schule auf das Leben vorzubereiten, das ist ureigenste Aufgabe der Eltern.
      Die Schule muss Bildung vermitteln und damit die Grundlagen für den künftigen Beruf, sowie notwendige Allgemeinbildung vermitteln.

      Klar, muss ich nicht malen können, aber ohne 13 Jahre Mathe hätte ich mein Studium als Elektroingenieur nicht geschafft.
      Jetzt ist mein Klassenkamerad aber Landschaftsgärtner geworden und muss durchaus nur mit Bleistift einmal frei Hand einen Garten beim Kunden zeichnen können. Er hätte also ohne Kunst ein gewisses Problem gehabt.

      Ohne meinen Englischunterricht hätte ich nicht die Basis um als internationaler Schiedsrichter zu arbeiten. Klar war das nur der Anfang und ich musste auch im Privaten Englisch sprechen um darin wirklich flüssig zu werden, aber der Unterricht war der Anfang.

      Natürlich könnte die Schule auch mehr alltagsrelevantes lehren, wenn jedes Kind bereits mit 12 Jahren endgültig wüsste, was es später beruflich machen möchte. Wie realistisch das ist, mag jeder selbst entscheiden.

      Grüße Daniel
    • dfuchs schrieb:

      Es ist nicht Aufgabe der Schule auf das Leben vorzubereiten, das ist ureigenste Aufgabe der Eltern.
      Ich bin der Meining @ Daniel , das beide Seiten das spätere Leben vorbereiten müssen , sowohl Erziehung ,als auch Bildung kann man nicht einfach trennen.
      In Deutschland ist es leider in denh letzten Jahren zum Problem geworden , das einer den anderen vorwirft , für gewisse Sachen verantwortlich zu sein.
      Eine Besserung kann man meiner Meinung nach nur erreichen, wenn man wieder an einem Strang zieht!
      Leider sind in den letzten Jahren viele Fehler ( ... auf Landes und Bundespolitische Ebene gemacht worden und die Gräben zwischen Schule und Elternhaus wurden aus meiner Sicht in fahrlässiger Weise geschürt ,so das es für uns auf Jahre ein Problem werden wird, diese wieder in den Griff zu bekommen!

      Die Schulbildung im allgemeinen finde ich nicht weltfremd ,allerdings sollte sie bundesweit einheitlich sein,somit vermeidet man im Einheitsbewussten Deutschland, das man Nord , Ost West. und Süd Deutsche unterschiedlich bewertet! 8)
      ( Das ist ernstgemeinter Humor! :P )
    • Auf das leben vorbereiten müssen beide, das ist richtig.
      Auch das die Schulbildung bundesweit vereinheitlicht werden sollte (oder zumindest die Abschlussprüfungen auf Niveau von Bayern, Sachsen oder BW), bin ich voll dabei.

      Aber meiner Meinung nach ist die Schule für die klassische Berufsvorbereitung und die dafür notwendige Bildung nötig.
      Für den "Alltag" vorbereiten sollte das Elternhaus.

      Im Moment zweifel ich irgendwie an beiden.

      Ein junger Arbeitskollege heiratet und muss erst von der Chefin belehrt werden, dass damit eine neue Steuerklasse und zwar rückwirkend zum 01.01. fällig ist.
      Eine Bachelor-Thesis mit über 200 Rechtschreibfehler lassen nicht wirklich auf einen Hochschulabschluss schließen.
      Eine Bäckereiangestellte, die nicht versteht warum ich eine Rechnung von 3,85 € mit 5,35 € bezahle.
      Oder zu guter Letzt eine Freundin, die nicht versteht, warum die E-Mail mit dem Anhang Rechnung.exe vielleicht doch besser nicht geöffnet werden sollte.

      All das lässt mich relativ sprachlos da stehen und ich bin 35.

      Meine Forderung an die Schule, besonders die Grundschule:
      Sorgt dafür, dass die Kinder wieder richtig lesen, schreiben und (Kopf-)rechnen können.
      An die Eltern:
      Setzt euch mit euren Kindern auseinander zeigt und erklärt ihnen die Welt.

      Kinder wollen so viel wissen und sind so dankbar für alles, was man ihnen beibringt. Auch wenn das manchmal sehr schwierig ist und Kraft kostet.

      So vielleicht nicht

      Grüße Daniel

      P.S: Übrigens sage ich jetzt genau das, was mein Opa zu meiner Mutter bereits von 30 gesagt hat. Vielleicht ändern sich die Zeiten ja weniger, als wir alle denken :) .
    • rabilein1 schrieb:

      Honsa schrieb:

      Ich/ wir sind sowas von Stolz auf meinen Sohn, auf das wie er geworden ist.
      Nun frage ich mich gerade, was wichtiger ist:a) dass Eltern stolz auf ihre Kinder sind oder
      b) dass die Kinder mit ihrem Leben glücklich und zufrieden sind

      Beides kann zwar Hand in Hand gehen - muss es aber nicht.

      Ich selber bin mit meinem Leben glücklich und zufrieden, so wie es ist...
      ich denke ähnlich und deshalb ja ich bin Stolz auf meinen Sohn, auf das wie er geworden ist.
      Was er drauß macht wird das Leben zeigen, bis jetzt sieht es für mich gut aus.
      Und wie er es lebt, was er erzählt und was ich davon begleiten darf, da passt es schon.

      In gewisser Hinsicht macht mich dein Beitrag traurig, aber das hast du bestimmt schon öfter gehört.
      Aber dein Resüme :thumbsup:
      1. Es ist so wie mit allem: man kann erst wirklich etwas dazu sagen, wenn man echte, also primär Erfahrungen gemacht hat. Klar waren wir alle selbst Schüler.
      2. Aber als erwachsener jetzt darauf zurück zu blicke und das auf die jetzige Zeit und Schulbildung zu übertragen funktioniert nicht.
      3. Als Lehrer sehe ich jedoch tagtäglich die Schüler, unsere und eure Kinder. Jeden Tag. Ich kann sehr wohl sagen wie es aussieht in schule.
      4. Nochmal zum nachlesen in Post nr 2.
    • Das Thema ist sehr komplex & wenn man es von allen Seiten ordentlich beleuchten möchte braucht man schon ein Buchformat von der Größe dafür.
      Aber es wurde viel richtig bereits gesagt.
      Einerseits hat Nr. 19 natürlich recht, einen akademischen Beruf wird man mit diesen Qualifikationen nicht bekommen, dazu ist Mathematik, Chemie, Physik meistens zwingend erforderlich.
      Andere Berufe wie z.B. Koch allerdings 'kann' dann erleichtert werden zu bekommen, Köche verdienen nicht schlecht wenn sie gut sind. Dafür muß aber dieses Fach auch RICHTIG in der Schule gemacht werden & nicht wie WIR damals in der 7. mal Kochen hatten.
      Verkehrsunterricht hatten wir in der 5. bereits & als wir alt genug für Klasse 5 oder 4 waren gab es auch einen Verkehrsunterricht der die theoretische Prüfung im Lehrstoff enthielt & von Fahrschulen auch akzeptiert wurde. Wer es wollte brauchte dann in der Fahrschule nur die Praxis machen, nicht aber die Theorie.
      Also sooo ungewöhnlich sind einige Fächervorschläge gar nicht.
      Aber auch der Lehrer hat recht! Die Schule ist teilweise vom Lehrstoff heute bereits überholt & sollte der Jetztzeit angepaßt werden. Das wird ja nun mit der PC-Kunde in Grundschulen schon gemacht was natürlich nützlich ist weil die Kinder es dann bereits früh lernen & im Beruf später diese Hürde nicht mehr haben.
      Aber Fächer wie Kunst, Musik, Religion bringen wenig den Schülern. Wer künstlerisch begabt ist geht dann im Studium zu einer Kunstschule, gleiches gilt auch für Musiker. Da sind eben wissenschaftliche Fächer wichtig.
      Wir hatten damals Technisch Werken, glaube in 8-9 gehabt. Da wurden Grundkenntnisse eines Scheibenwischermotores geschult & wir bauten aus Pappe sowas nach. Heute sollte soetwas bereits früher beginnen, vielleicht ab 3. oder 4. Klasse. Dann kommt man bis zum Schulende noch zur modernen Elektromechanik & ebnet den Schülern den Einstieg für solche Berufe.
      Also der Schulminister sollte beraten von Fachleuten einen Lehrplan erstellen wodurch ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten eröffnet wird & nicht totes Wissen vermitteln welches im späteren Leben völlig sinnlos zu wissen ist.
    • ostseepower schrieb:

      Die Schulbildung im allgemeinen finde ich nicht weltfremd ,allerdings sollte sie bundesweit einheitlich sein,somit vermeidet man im Einheitsbewussten Deutschland, das man Nord , Ost West. und Süd Deutsche unterschiedlich bewertet!
      Da sprichst du mir völlig aus der Seele, aber das wird wohl nichts, da jedes Bundesland auf sein Recht pocht für sich allein zu entscheiden. Aber das Thema "Wir geben keinen Millimeter von unserer Macht ab" will ich hier gar nicht erst anschneiden.

      Poffi schrieb:

      totes Wissen vermitteln welches im späteren Leben völlig sinnlos zu wissen ist.
      Meiner Meinung nach ist kein Wissen sinnlos. Selbst wenn man es nicht nutzen kann, schärft jedes Wissen das man sich aneignet den Geist und das ist doch wohl Sinn genug.
      Chemie ist wie kochen, man sollte nur 3x überlegen den Löffel abzulecken!
    • Love schrieb:

      "Ich bin gut in Kochen, Erste Hilfe, Selbstverteidigung, Ernährung, Kindererziehung, Finanzen, Instandhaltung der Wohnungseinrichtung, Kommunikation und Ethik."
      Frage des Personalchefs: "Wie sieht es mit Fremdsprachen, Mathematik, Physik etc. aus?"
      Antwortet der Koch: Wozu brauche ich Fremdsprachen und Mathematik in der Küche? Soll ich dem Steak auf Englisch was vorrechnen?
    • rabilein1 schrieb:

      Love schrieb:

      "Ich bin gut in Kochen, Erste Hilfe, Selbstverteidigung, Ernährung, Kindererziehung, Finanzen, Instandhaltung der Wohnungseinrichtung, Kommunikation und Ethik."
      Frage des Personalchefs: "Wie sieht es mit Fremdsprachen, Mathematik, Physik etc. aus?"
      Antwortet der Koch: Wozu brauche ich Fremdsprachen und Mathematik in der Küche? Soll ich dem Steak auf Englisch was vorrechnen?
      Mein Bruder ist gelernter Koch, seiner Einschätzung nach, sollte man in der Küche schon ein wenig rechnen können. :)


      dfuchs schrieb:

      Auf das leben vorbereiten müssen beide, das ist richtig.
      Auch das die Schulbildung bundesweit vereinheitlicht werden sollte (oder zumindest die Abschlussprüfungen auf Niveau von Bayern, Sachsen oder BW), bin ich voll dabei.

      Aber meiner Meinung nach ist die Schule für die klassische Berufsvorbereitung und die dafür notwendige Bildung nötig.
      Für den "Alltag" vorbereiten sollte das Elternhaus.

      Im Moment zweifel ich irgendwie an beiden.

      Ein junger Arbeitskollege heiratet und muss erst von der Chefin belehrt werden, dass damit eine neue Steuerklasse und zwar rückwirkend zum 01.01. fällig ist.
      Eine Bachelor-Thesis mit über 200 Rechtschreibfehler lassen nicht wirklich auf einen Hochschulabschluss schließen.
      Eine Bäckereiangestellte, die nicht versteht warum ich eine Rechnung von 3,85 € mit 5,35 € bezahle.
      Oder zu guter Letzt eine Freundin, die nicht versteht, warum die E-Mail mit dem Anhang Rechnung.exe vielleicht doch besser nicht geöffnet werden sollte.

      All das lässt mich relativ sprachlos da stehen und ich bin 35.

      Meine Forderung an die Schule, besonders die Grundschule:
      Sorgt dafür, dass die Kinder wieder richtig lesen, schreiben und (Kopf-)rechnen können.
      An die Eltern:
      Setzt euch mit euren Kindern auseinander zeigt und erklärt ihnen die Welt.

      Kinder wollen so viel wissen und sind so dankbar für alles, was man ihnen beibringt. Auch wenn das manchmal sehr schwierig ist und Kraft kostet.

      So vielleicht nicht

      Grüße Daniel

      P.S: Übrigens sage ich jetzt genau das, was mein Opa zu meiner Mutter bereits von 30 gesagt hat. Vielleicht ändern sich die Zeiten ja weniger, als wir alle denken :) .

      Die Erziehung haben doch längst das Internet und vor allem der Schmieföhn (das Smartphone) übernommen,
      das solltest du und einige andere hier, bei aller Kritik nicht vergessen.
      Die Eltern als auch die Schule, haben doch kaum noch etwas zu melden bei den kleinen Monstern.
      O.K. Ausnahmen gibt es immer, das muss man im Grunde nicht extra erwähnen...^^
    • Komisch, in meinem Verwandtenkreis und Bekanntenkreis haben die Eltern, die sich allerdings auch mit ihren Kindern ernsthaft beschäftigen nicht das Problem von einem Smartphone abgelöst worden zu sein.
      Vielleicht liegt das daran, dass die Kinder bei ihren ersten Schritten im Internet begleitet wurden.
      Vielleicht liegt das daran, dass die ersten Smartphones Tarife hatten, bei denen es Internet nur im heimischen WLAN gab.
      Vielleicht liegt das daran, dass die Kinder regelmäßig im Garten spielen konnten, Freunde mit nach Hause bringen durften.

      Also irgendwie ist das in hier bei uns eher die Regel als die Ausnahme.

      Wenn sich Eltern mit ihren Kindern beschäftigen, dann wird das immer honoriert.

      Zum Thema kochen:
      Ich hatte nicht eine Stunde kochen in der Schule und betreibe jetzt trotzdem nebenberuflich ein kleines Catering, einfach weil ich gerne koche. Haben Mama (Technik) und Papa (Spaß an Gewürzen und am Experimentieren) mir beigebracht.

      Ich sehe durchaus ein, dass die Schule spezifischer auf einzelne Berufe eingehen kann, aber auf dem Arbeitsmarkt, den ich kenne wird von Lehrlingen kein besonderes berufsspezifisches Wissen gefordert. Viel mehr soll man unfallfrei lesen, schreiben und rechnen können und eine möglichst große Neugier in einem möglichst breiten Sektor mitbringen.

      Auch im Studium wird meines Wissens nach nichts besonderes gefordert.
      Wenn man Ingenieur werden will sollte man mathematische Zusammenhänge verstehen und rechnen können außerdem gerade Sätze formulieren und schnell schreiben (vorzugsweise richtig).
      Wer Arzt werden möchte sollte ein gutes Gedächtnis haben und eine gehobene Fingerfertigkeit hilft.
      Dazu sind allgemeine Fremdsprachenkenntnisse in den meisten Studienfächer sinnvoll, weil es das Lernen des Fachvokabulars vereinfacht.

      Goehte und Schiller mögen tot sein, aber die Sprache ist es nicht daher darf man diese Literatur durchaus mal gelesen haben.
      Jeder Deutsche sollte wissen warum die Demokratie eine gute Sache ist und wie lange dafür gekämpft werden musste um sie zu erreichen.
      Gleichzeitig sollte man wissen, wie unser Staat funktioniert.
      Also Geschichte und Gemeinschaftskunde ist auch nicht ganz schlecht.
      Wenn man nach Italien in den Urlaub geht sollte man wissen, wo Italien liegt, warum man da in Urlaub gehen möchte. Also ein bisschen Geographie oder Erdkunde (man lernt dort auch andere Völker kennen, ist also auch von daher nett) sollte man auch einmal durchgemacht haben.
      Physik, Chemie und Biologie fand ich immer interessant, sind aber tatsächlich meiner Meinung nach am entbehrlichsten. Allerdings erklären sie nun mal ganz nett unsere Umwelt und man wird an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt, auch wenn man es selbst noch nicht praktiziert.
      Am Sportunterricht wird hoffentlich keiner streichen wollen, auch wenn er nervt, oder?
      Kunst und Musik sorgen neben der Allgemeinbildung (jeder sollte wissen was Noten sind, etc.) auch dafür seine eigenen Interessen zu finden, den auch dafür ist die Schule da (auch ein Argument für Bio, Chemie und Physik)

      Und jetzt kommen wir zur Ethik und / oder Religion:
      Ja, über diese Fächer kann man wohl am meisten streiten.
      Ich gebe jetzt aber einmal den Grund, warum Religion an Schulen unterrichtet werden sollte.
      In den USA ist Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in den meisten Bundesstaaten verboten und nirgends gibt es so viele religöse Spinner, wie dort (wenn man von Staaten mit Staatsreligion absieht). Wenn man also die religöse Bildung den Kirchen überlässt fehlt die Kontrolle des Staats und es fördert nur den Fundamentalismus ganz egal in welcher Religion.

      Apropos lesen:
      Ich hatte mit 16 Jahren trotz Fußballverein, Schach, Bolzplatz und Freunde besuchen trotzdem rund 200 Bücher gelesen.
      Das liegt aber daran, weil ich als Kleinkind jeden Abend vorgelesen bekommen habe.
      Wilhelm Buschs Max und Moritz kannte ich mit 3 Jahren auswendig.
      Mit 6 war mein Lieblingsbuch der Zauberlehrling. Ein Bilderbuch mit einem freien Text nach Goethes Gedicht.

      Leute kauft Bücher, lest, lest euren Kindern vor. Eine Kindheit ohne die kleine Raupe Nimmersatt, Max und Moritz und Nils Holgersson ist doch keine Kindheit.

      Aber zurück zum Thema:
      Ich habe aus meiner Sicht dargelegt, warum sehr viele Schulfächer als Pflicht Sinn machen. Über die Menge und Ausprägung kann man sicherlich streiten. Aber ich sehe (mit genügendem Abstand jetzt) ein, warum das System so ist, wie es ist. Ich sehe auch kein totes Wissen.

      Grüße Daniel
    • Viele meiner Vorschläge sind ja gar nicht so neu.
      Es gibt ja bereits Hauswirtschaftslehre, Werken, Ethik, erste Hilfe, Führerschein machen (zumindest die Theorieprüfung),
      häufig in Gesamtschulen.
      Man sollte diese Bereiche nur stärker in den Focus stellen und die klassischen Fächer stundenmäßig reduzieren.
      Eine Stunde Latein oder Chemie in der Woche würden vielleicht auch reichen.
      Davon würde die Welt bestimmt nicht untergehen.

      Aber welcher Schüler weiß schon, wie man die kranke Oma pflegt.
      Leider wohl die wenigsten.
    • Klar, für den Führerschein in der Schule braucht man keine 3 Schuljahre. Soviel weiß ich auch.
      Aber ich glaube, ihr wisst schon alle, was gemeint ist.

      Meine Ausführungen sind nicht selten ungewöhnlich,
      aber in der Sache doch ernst gemeint.

      Und wie Starbucks schon schrieb, auch wichtig.
    • Spoiler anzeigen

      Komisch, in meinem Verwandtenkreis und Bekanntenkreis haben die Eltern,
      die sich allerdings auch mit ihren Kindern ernsthaft beschäftigen nicht
      das Problem von einem Smartphone abgelöst worden zu sein.
      Vielleicht liegt das daran, dass die Kinder bei ihren ersten Schritten im Internet begleitet wurden.
      Vielleicht liegt das daran, dass die ersten Smartphones Tarife hatten, bei denen es Internet nur im heimischen WLAN gab.
      Vielleicht liegt das daran, dass die Kinder regelmäßig im Garten spielen konnten, Freunde mit nach Hause bringen durften.


      Also irgendwie ist das in hier bei uns eher die Regel als die Ausnahme.


      Wenn sich Eltern mit ihren Kindern beschäftigen, dann wird das immer honoriert.


      Zum Thema kochen:
      Ich hatte nicht eine Stunde kochen in der Schule und betreibe jetzt
      trotzdem nebenberuflich ein kleines Catering, einfach weil ich gerne
      koche. Haben Mama (Technik) und Papa (Spaß an Gewürzen und am
      Experimentieren) mir beigebracht.


      Ich sehe durchaus ein, dass die Schule spezifischer auf einzelne Berufe
      eingehen kann, aber auf dem Arbeitsmarkt, den ich kenne wird von
      Lehrlingen kein besonderes berufsspezifisches Wissen gefordert. Viel
      mehr soll man unfallfrei lesen, schreiben und rechnen können und eine
      möglichst große Neugier in einem möglichst breiten Sektor mitbringen.


      Auch im Studium wird meines Wissens nach nichts besonderes gefordert.
      Wenn man Ingenieur werden will sollte man mathematische Zusammenhänge
      verstehen und rechnen können außerdem gerade Sätze formulieren und
      schnell schreiben (vorzugsweise richtig).
      Wer Arzt werden möchte sollte ein gutes Gedächtnis haben und eine gehobene Fingerfertigkeit hilft.
      Dazu sind allgemeine Fremdsprachenkenntnisse in den meisten
      Studienfächer sinnvoll, weil es das Lernen des Fachvokabulars
      vereinfacht.


      Goehte und Schiller mögen tot sein, aber die Sprache ist es nicht daher darf man diese Literatur durchaus mal gelesen haben.
      Jeder Deutsche sollte wissen warum die Demokratie eine gute Sache ist
      und wie lange dafür gekämpft werden musste um sie zu erreichen.
      Gleichzeitig sollte man wissen, wie unser Staat funktioniert.
      Also Geschichte und Gemeinschaftskunde ist auch nicht ganz schlecht.
      Wenn man nach Italien in den Urlaub geht sollte man wissen, wo Italien
      liegt, warum man da in Urlaub gehen möchte. Also ein bisschen Geographie
      oder Erdkunde (man lernt dort auch andere Völker kennen, ist also auch
      von daher nett) sollte man auch einmal durchgemacht haben.
      Physik, Chemie und Biologie fand ich immer interessant, sind aber
      tatsächlich meiner Meinung nach am entbehrlichsten. Allerdings erklären
      sie nun mal ganz nett unsere Umwelt und man wird an das
      wissenschaftliche Arbeiten herangeführt, auch wenn man es selbst noch
      nicht praktiziert.
      Am Sportunterricht wird hoffentlich keiner streichen wollen, auch wenn er nervt, oder?
      Kunst und Musik sorgen neben der Allgemeinbildung (jeder sollte wissen
      was Noten sind, etc.) auch dafür seine eigenen Interessen zu finden, den
      auch dafür ist die Schule da (auch ein Argument für Bio, Chemie und
      Physik)


      Und jetzt kommen wir zur Ethik und / oder Religion:
      Ja, über diese Fächer kann man wohl am meisten streiten.
      Ich gebe jetzt aber einmal den Grund, warum Religion an Schulen unterrichtet werden sollte.
      In den USA ist Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in den
      meisten Bundesstaaten verboten und nirgends gibt es so viele religöse
      Spinner, wie dort (wenn man von Staaten mit Staatsreligion absieht).
      Wenn man also die religöse Bildung den Kirchen überlässt fehlt die
      Kontrolle des Staats und es fördert nur den Fundamentalismus ganz egal
      in welcher Religion.


      Apropos lesen:
      Ich hatte mit 16 Jahren trotz Fußballverein, Schach, Bolzplatz und Freunde besuchen trotzdem rund 200 Bücher gelesen.
      Das liegt aber daran, weil ich als Kleinkind jeden Abend vorgelesen bekommen habe.
      Wilhelm Buschs Max und Moritz kannte ich mit 3 Jahren auswendig.
      Mit 6 war mein Lieblingsbuch der Zauberlehrling. Ein Bilderbuch mit einem freien Text nach Goethes Gedicht.


      Leute kauft Bücher, lest, lest euren Kindern vor. Eine Kindheit ohne die
      kleine Raupe Nimmersatt, Max und Moritz und Nils Holgersson ist doch
      keine Kindheit.


      Aber zurück zum Thema:
      Ich habe aus meiner Sicht dargelegt, warum sehr viele Schulfächer als
      Pflicht Sinn machen. Über die Menge und Ausprägung kann man sicherlich
      streiten. Aber ich sehe (mit genügendem Abstand jetzt) ein, warum das
      System so ist, wie es ist. Ich sehe auch kein totes Wissen.


      Grüße Daniel



      Guter Beitrag!
      Wenn es bei dir alles so problemlos funktioniert, dann kannst du zurecht stolz drauf sein, komisch ist das in keinster Weise.
    • Zum Smartphone möchte ich kurz loswerden, dass ich das auch eher für eine Folge als für eine Ursache halte.
      Wenn ich mich nicht mit meinem Kind beschäftige, dann baue ich keinen Draht auf, dann beschäftigt mein Kind halt lieber mit anderen Dingen - aktuell halt das Smartphone, vor 10 Jahren noch der Computer, in 10 Jahren vielleicht was ganz anderes.

      Zum Vorschlag von Dr Zwiebelhirsch: meinst du in der Schule sollte unterrichtet werden, wie man die kranke Oma pflegt, oder doch lieber den Bruder mit Behinderung? Sollte man Unterrichten, wie man Kabel in einer Wand verlegt, oder lieber Rohre?

      Was ich mit den Fragen herausstellen möchte ist, dass es sich dabei um Spezialwissen handelt - Schule kann entweder nur einzelne Sparten abdecken, oder nicht die erforderliche Tiefe gewährleisten. Deshalb gibt es ja, aufbauend auf die Grundlagen aus der Schule, danach noch eine Fachausbildung mit der ich zum Spezialisten werde.

      Die Schule bringt mir also eine Grundlage bei, auf der ich dann aufbauen kann, wenn ich mich bei Bedarf spezialisieren will.

      Um bei dem Beispiel der kranken Oma zu bleiben: ein Grundlagenwissen in Chemie und Biologie hilft mir sicherlich dabei das Spezialwissen schneller zu erlernen. Wenn ich in der Schule aber "kranke Oma pflegen" statt Chemie hatte, dann fehlt mir Grundlagenwissen um in andere Zweige leichter einsteigen zu können - zum Beispiel wenn ich als Chemielaborant arbeiten möchte.
    • Mathe
      Deutsch
      Englisch / Französisch / Latein
      Physik / Chemie / Biologie / Erdkunde
      Geschichte / Politik
      Kunst / Musik / Werken / Hauswirtschaft
      Religion / Ethik
      Sozialkunde
      Sport

      Sorry wenns nicht alle Fächer sind ;) Aber ich halte all diese Fächer für wichtig. Zumindest wenn es um die Grundlagen geht. Meiner Meinung nach gehört nicht das was, sondern das wie unterrichtet wird überarbeitet.
      Warum geht man vier Jahre in die Grundschule und wird dann aufgeteilt in Haupt- Real- und Gymnasium?
      Warum nicht eine Schule in der man bis zur 10. Klasse gehen kann. In fünf sechs und sieben dann die Grundlagen in den Naturwissenschaftlichen und Künstlerischen Fächern kennen lernen und dann, in einem gewissen Rahmen, selber, danach was liegt mir und was nicht bzw. was interessiert mich und was nicht, seine Fächer zusammenstellen? Wer Chemie mag, kann sich da spezialisieren, wem Kunst mehr liegt, soll halt da weiter machen.
      Wer danach noch weiter machen möchte, kann das dann gerne mit elf, zwölf und dreizehn machen.
      Auch denke ich, wäre es nicht schlecht den Schulanfang mal eine Stunde nach hinten zu verschieben. Gerne auch ein ganzes Jahr. Lasst Kinder doch erst mal Kinder sein.

      Die Erziehung und auf die Steine die das Leben einem in die Füße wirft, sollte zuhause eingegangen werden. Papa und Mama sein hört nicht mit der Geburt eines Ablegers auf. Und Eltern sein heißt auch nicht, dass ab dem Kindergarten alle Verantwortung übertragen wurde. Aber auch hier scheint ein gefährlicher Trend entstanden zu sein. Computer, Handy, TV übernehmen Bildung und Erziehung. Das kanns ja wohl nicht sein.

      Zusammengefasst:
      Ja unser Schulsystem sollte überarbeitet werden und ein einheitliches Bildungssystem bekommen wir nur hin, wenn die Länderhoheit abgeschafft wird.

      in diesem Sinne auf eine noch hoffentlich interessante Diskussion
      emetiel ( oder wie in RL Robert :) )
      Man hat vom Schach gesagt, dass das Leben nicht lang genug dazu ist, - aber das ist ein Fehler des Lebens, nicht des Schachs. ( Christian Morgenstern )
    • Heute hat jeder die Möglichkeit zu studieren,egal welches Alter .

      Es gab Zeiten da mußtest du delegiert sein zum studieren . Ältere beziehungsweise spätere erwachsene Bürger ,hatten demzufolge nie eine Chance gehabt für ein Studium.
      Es gibt sogar auch Rentner die mit ein Studium begonnen haben .

      Es ist gut daß es mehrere Laufbahnen in der Bildung gibt .Sonst besteht die Gefahr daß jeder die gleichen Lieder singt. :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von PeterHerzberg ()