Entwicklungsfehler 5

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    • Entwicklungsfehler 5

      "Springer am Rand bringt Schand!"
      Diesen Spruch kennt wohl jeder Schachspieler. Er stimmt nicht immer aber meistens.
      Warum ist das so?



      Der Springer h1 hat nur 2 Zugmöglichkeiten, der Springer d4 dagegen hat 8 Zugmöglichkeiten.
      Formal gesehen ist also der Springer im Zentrum 4 x stärker als der in der Ecke.

      Beispiel:



      Merksatz:
      Im Zentrum stehende Figuren entfalten im allgemeinen mehr Kraft als Mauerblümchen am Rand oder in der Ecke.
      Deshalb sollte man seine Figuren möglichst zentral positionieren.

      Berühmtes Beispiel
      für die Kraft zentralisierter Leichtfiguren ist diese Königswanderung aus der Partie

      Edward Lasker - Thomas, London 1912



      Dieses Matt wird aus nachvollziehbaren Gründen auch "Magnetmatt" genannt.

      PS:
      Hier spielte nicht der deutsche Weltmeister Emanuel Lasker, sondern der weitaus weniger bekannte Edward Lasker.
      Für alle Theoretiker, die darüber streiten, wieviel Züge man vorausberechnen kann, hier die Antwort:
      Meist kann man nur wenige Züge berechnen, weil sich die Varianten immer weiter verzweigen.
      In diesem Fall ist aber alles erzwungen (Fachbegriff: "forciert"). Es gibt immer nur eine Möglichkeit.
      Deshalb würde heute wohl jeder Ligaspieler das Damenopfer und das Matt in 8 Zügen sehen und berechnen können.

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