Matt geht vor!

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    • Matt geht vor!

      Material, Raum und Zeit, diese 3 Komponenten bestimmern das Schachspiel.

      Leider bleibt das Spiel häufig auf die Materialkomponente beschränkt. Irgendwann macht einer der Gegner einen Fehler, der zu Materialverlust führt.
      Der andere tauscht danach erbarmungslos ab, reduziert das Material solange, bis sich der erungene Materialvorteil einfach zum Sieg verwerten lässt.
      Oft entscheidet dann ein einziger Mehrbauer, der zur Umwandlung geführt wird, die Partie. Nicht wenige Spieler sind damit auch erfolgreich.
      Materialvorteil ist nun einmal etwas relativ Beständiges und kann sich durch die gesamte Partie ziehen.

      Ich provoziere mal bewußt mit einigen ketzerische Thesen:
      1. Mit mehr Material kann jeder gewinnen!
      2. Bauern sind zum Opfern da.
      3. Figuren werden nicht zurückgezogen, sondern ebenfalls geopfert!
      4. Wer ins Endspiel muss, ist selber schuld!
      5. Mit weniger Material zu gewinnen, ist die wahre Kunst.
      6. Material ist nichts, Zeit ist alles!
      7. Matt geht vor!
      8. Lieber eine heroische Niederlage, als ein glanzloser Sieg!
      Das ist natürlich in dieser Absolutheit völliger Blödsinn, aber es macht Spass, so zu spielen!
      Auch mit bedingungslos agressivem Spiel kann man erfolgreich sein.

      Ich warte erst mal Eure Kommentare ab.
      Falls sich Interesse zeigt, werde ich diese Thesen mit Beispielen aus der romantischen Zeit des Königsgambits veranschaulichen.
      Ihr könnt das natürlich auch gerne selber tun.

      Königsspringergambit
      Morphy, P. – Rousseau, E.
      New Orleans 1849



      Königsläufergambit
      Judit Polgar - Veselin Topalov
      Mexico City 2010



      Falkbeer Gegengambit
      N.N. - N.N.

      Dieser Beitrag wurde bereits 24 mal editiert, zuletzt von Widder ()

      1. Mit mehr Material kann jeder gewinnen!
      2. Bauern sind zum Opfern da.
      3. Figuren werden nicht zurückgezogen, sondern ebenfalls geopfert!
      4. Wer ins Endspiel muss, ist selber schuld!
      5. Mit weniger Material zu gewinnen, ist die wahre Kunst.
      6. Material ist nichts, Zeit ist alles!
      7. Matt geht vor!
      8. Lieber eine heroische Niederlage, als ein glanzloser Sieg!

      1. Meistens richtig, aber diverse glanzvolle Opfer zeigen dann doch das Gegenteil

      2. Nein. Bauern geben dem Spiel eine gewisse Struktur - sie sind Stütze, Schutzwall und - weil sie weniger ausmachen als Läufer - auch gerne genommene Opfer

      3. Das habe ich mit 10 Jahren an einem Freiluftschach mal von einem Kiebitz so ähnlich gehört: "Wer zurückzieht ist feige".
      Danach hat er gegen mich gespielt. Er war mutig, ich hab gewonnen.

      Die Aussage ist meiner Meinung nach unrichtig. Es kann genau so gut sein, dass ich einen wichtigen Angreifer einfach verbrenne.

      4. Jap.

      5. Ist zumindest Kunst - ob die wahre Kunst würde ich dann doch dem Betrachter überlassen.

      6. Wenn das Brett schon brennt, dann ja. Wenn die Stellung festgefahren ist, dann ist es oft möglich einen Brand zu löschen oder einzudämmen - und wenn das passiert, dann ist das Material einfach weg.

      7. Logisch - da das Matt den Sieg bedeutet. Gilt aber in beide Richtungen :)

      8. Das kommt darauf an, wenn ich in der Freizeit spiele und in "Probierlaune" bin, dann gehe ich gerne mit fliegenden Fahnen unter. Aber manchmal nehme ich lieber den Sieg, so trocken er auch sein mag.

      Generell finde ich bedingungslosen Angriff gar nicht so ansehnlich. Ich finde es viel faszinierender, wenn eine Stellung vermeintlich tot ist - und plötzlich tut sich eine zwingende Kombination auf, die das Ganze doch noch entscheidet. Dann auch gerne mit Opfer.
      Nicht minder schön finde ich es aber anzusehen, wenn ein Spieler Zug um Zug vom Brett geschoben wird. Hier ein Feld verloren, da eine Figur unbeweglich und irgendwann bricht alles einfach zusammen. Hat auch was.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aepfelchen () aus folgendem Grund: Mittendrin auf Senden gedrückt

    • Widder schrieb:

      Falkbeer Gegengambit
      N.N - N.N


      Weil er mindestens eine Figur verliert (den Springer). Der ist gefesselt und kann sich nicht mit einem Schachgebot aus der Affäre ziehen.
      Und mit f5? decken, geht wegen Lb5 nicht.
      Lg4 scheidet ebenfalls aus, wegen Dxg4.

      Nachtrag:
      Sollte Schwarz Lb5 mit Ld7 verhindern wollen, folgt Sxd4 und damit droht Sd6++ (Doppelschach)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dangerzone ()

    • Widder schrieb:

      Königsspringergambit
      Morphy, P. – Rousseau, E.
      New Orleans 1849



      Eine kleine Anmerkung.Heute wird hier gerne 7...d5 gespielt. Ein öffnender Zug, der allgemein gegen das Königsgambit recht stark ist!
      Der Compi findet zwar 7...Sf6 noch besser,ich finde das aber weniger druckvoll.