berührt-geführt bei Rochade

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  • Er muß seinen Turm ziehen, der König bleibt unverändert stehen.
    Berührt geführt zählt hier. Ist kein legaler Zug möglich kann er etwas anderes ziehen. Der Schiedsrichter 'kann' aber eine Zeitstrafe verhängen.
    Im Falle der Rochade {muß} er aber den Turm ziehen, denn wenn eine Rochade möglich war dann ist ein Turmzug möglich, den er dann machen muß!
  • Zerberus schrieb:

    Generell : Die Rochade ist ein "Königszug"

    Wenn er zuerst den Turm gezogen hat , muss er einen Turmzug machen.

    Die Partie ist nicht für ihn verloren.

    und .. die Rochade mit diesem Turm kann er nicht mehr machen.

    Klartext : der Turm muss ziehen und die Partie geht weiter !



    Es muss klar sein, wohin der Turm ziehen darf...^^
    Nur anzugeben, dass der Turm ziehen muss, reicht nicht aus.
    Im Zweifel düfte er sonst auch nach h3 ziehen ...^^

    Der Turm darf nur nach f1, alles andere geht nicht.



    (Beispielstellung)

    brett.jpg
  • Aber wenn der Spieler eine Rochade spielen wollte, dann stellte er den Turm ja auch ab. In dem Fall hat der Tatortreiniger 100%ig recht! DANN bleibt der Turm auf f1 stehen & seinen König muß er von g1 wieder auf e1 zurücksetzen. Zu über 90% verliert er das Spiel dann auch, selten kann man sich da noch herauswinden.
    Wir hatten so einen 'Spezialisten' im Verein gehabt. Der spielte bereits seit den 60er Jahren & machte immer den gleichen Fehler & regte sich dann noch auf. Ich spielte gegen den nicht gerne weil Ärger immer vorprogrammiert war. In der VM mußte ich es ja & nahm ihm im Endspiel regelmäßig auseinander. Er bot davor immer schon remis & maulte rum wenn man weiter spielte. Dann nahm er immer seine kleine Tasche & rannte laut maulend raus. Jedesmal der gleiche Zirkus! Furchtbar war dieser Kerl.
  • Es dürfte doch wohl so sein, dass nur ein unerfahrener Spieler bei der Rochade zuerst den Turm stellen will. Hier kommt das Fairplay ins Spiel. Ich würde ihn auf seinen Fehler aufmerksam machen und ihn die Rochade ausführen lassen. Fairplay eben! Man muss nicht immer auf seinem Recht bestehen.
  • Wingen schrieb:

    Man muss nicht immer auf seinem Recht bestehen
    Das war aber hier nicht die Frage. Der Threadersteller hat zu keiner Zeit gesagt, das oder worauf er bestanden hat, somit sollte man nichts hinein interpretieren. Die Regel wurde hinterfragt und von Poffi (weitgehend) richtig dargestellt. Partieverlust bei Fehlzug kann je nach Zeitmodus (Blitz, Bullet) noch hinzukommen.

    Und ja, wie eben angemerkt: es gibt "Bihänder". Habe die früher auch und grade im Verein erlebt, wo die es vmtl. besonders clever fanden beim Blitz damit 0,2 s einzusparen. Und ja, genau so was ist unfair. Bzw. lächerlich. Die wussten genau, dass es nicht erlaubt war.
  • @ Sirrdatha
    Man hat zwar 2 Hände, DARF aber nur mit einer Hand den Zug ausführen & muß anschließend mit der gleichen Hand auch die Uhr drücken.
    Es gibt aber Spezialisten die mit einer Zugbewegung beide Klötzchen hinstellen. Solange der König zu erst angefaßt wird ist es {glaube ich} auch erlaubt. Sicher bin ich mir dabei aber auch nicht. Das kann man sich schlecht vorstellen wenn man nie im Verein war, aber die Vereinsspieler kennen diesen Griff den ich meine. Speziell beim Blitzschach geht das dann rasend schnell.
  • Da habe ich wieder etwas dazugelernt. Das wußte ich auch noch nicht. Die Freundin ist zwar eine Amerikanerin, kann selber aber kein Schach spielen. Daher konnte ich von Ihr das auch nicht erfahren. Ich weiß nur daß die USCF deutlich höher ist als die ELO, so 200-300 Punkte! Darum wurden früher die Schachcomputer immer gerne mit USCF angegeben um möglichst hohe Werte zu erhalten.
  • Im Allgemeinen gilt aber, wie von Poffi geschrieben, die Regel, dass der Zug mit einer Hand ausgeführt werden muss.

    Was das Thema des Threaderstellers betrifft: Ich kann nicht verstehen, warum man versuchen sollte, Kapital daraus zu schlagen, dass der Gegner bei der Rochade den Turm zuerst anfasst. Wir haben im Verein auch jemanden, der das (wohl aus Sturheit, denn er spielt schon seit über 50 Jahren Schach und kennt die Regel ganz genau) jedes Mal so macht. Ich finde das zwar unmöglich, aber ich würde trotzdem niemals auf einen Turmzug bestehen.
    Was anderes wäre es, wenn mein Gegner den Turm auf f1 absetzt, einen Moment wartet und dann erneut zum Brett greift und den König nach g1 setzt. Aber wenn von vornherein klar ist, dass der Gegner die Rochade machen will, dann fände ich es im sportlichen Sinne kontraproduktiv, das zu reklamieren.
    Kombination anvisiert
  • Auf eine bestehende Regel bestehen ist niemals unsportlich.
    Wie schon richtig dargestellt, ist die Rochade ein Zug, bei dem zuerst der König zieht.
    Der im Ausgangspost beschriebene Sachverhalt geht also mit dem Zug Tf1 und schwarz am Zug (oder Tf8 und weiß am Zug) weiter. Ein regelwidriger Zug ist dadurch nicht gemacht worden. Eine Verwarnung scheint mir hier, schon aus Gründen des Nachteils der verlorenen Rochade ausreichend.

    Dagegen ist eine beidhändig ausgeführt Rochade sehr wohl wie ein regelwidriger Zug zu ahnden. Der Gegner erhält zwei Minuten Zeitgutschrift und ein weiterer regelwidriger Zug verliert die Partie.

    Sind noch Fragen offen?

    Grüße Daniel
  • Das sehe ich völlig genauso. Ist es ein absoluter Vereinsneuling, dann kann man das mal durchgehen lassen & ihm aber darauf hinweisen, ein 2.x gibt es nicht!
    Aber wenn jemand wie mein damaliger Vereinskollege bereits seit den 60ern spielte, dann in den 90ern immernoch so zog, dann gibt es absolut keine Gnade bei mir! Entweder er hält sich an die Regeln oder muß mit den Konsequenzen leben.
    Ich würde nur gerne mal wissen wie das offiziell geregelt ist mit dem Spezialgriff, wo mit einem Zug 'beide' Figuren gezogen werden. Ich bin durch meinen Vereinsaustritt um 2000 herum nicht mehr so auf dem Laufenden mit den Turnierregeln, die sich ja jährlich ändern. Darf man das machen (Blitz + Turnier) ? Das wäre mal interessant zu erfahren.
    Gruß Poffi
  • Danke für diese Info. Ich kann diesen Spezialgriff nicht, sieht aber immer sehr elegant aus wenn das einer macht.
    Ich wurde ja immer zum Mannschaftsführer 'verdonnert' wegen meiner Regelkunde die manchmal im Mannschaftskampf erforderlich war. Ich kannte praktisch alles was in dem Buch stand was es jedes Jahr im Verein gab. Nicht den § nach Nummer, aber was in dem § drin stand. Aber nach nun fast 20 Jahren weiß ich vieles nicht was es an Neuerungen dort gegeben haben mag. Das hat mich immer sehr interessiert & daher kannte ich diesen Kram sehr genau.
    Gruß Poffi
  • Das mit der Rochade scheint ja nun geklärt zu sein. Da habe ich noch eine Frage an @dfuchs: Mir ist bei der Jugendnordhessenmeisterschaft im Blitzen vor über 40 Jahren folgendes passiert: Nach ein paar Zügen stellte ich fest, dass ein Springer und ein Läufer von mir vertauscht aufgestellt waren. Ich durfte laut damaliger Turnierordnung beide Figuren nicht ziehen. Ist das heute auch noch so?

    Turnierleiter war damals Peter Mosebach, der meines Wissens kurze Zeit später aus beruflichen Gründen in den Nahen Osten gegangen ist. Vielleicht kennst du ihn ja.
  • Da gibt es eine Regel:
    Wurde der 1. Zug ausgeführt & der Gegner antwortete darauf inklusive des Drückens der Uhr (was den Zug abschließt), bleibt die Stellung {so} auf dem Brett! Das bedeutet, man darf die Figur zwar benutzen, aber eben von dem Feld wo sie DANN gerade steht. Geradestellen geht nur direkt am Anfang, bevor man selber einen Zug ausführte, mit der Ansage Schadub, oder der Anmerkung, es steht hier was falsch. Wortlos darf man es NACH Uhrenstart nicht mehr umstellen.
    SL ist zwar ärgerlich, aber nicht so tragisch wie (das häufiger vorkommende) KD! In dem Fall darf man noch nichtmal rochieren!!!
    Es wurden vereinzelt sogar Fälle bekannt wo besonders unfaire Vereine 'absichtlich' beim Gegner den König falsch aufbauten. Mit Fair Play hat sowas absolut gar nichts mehr zu tun!
    Einen besonders filigranen Trick habe ich auch noch gesehen:
    Da stellte der Verein die Figuren sehr ordentlich auf. Aber der Springer des Gegners guckte ihn an. !?! Da ist man irgendwann dazu geneigt, den umzudrehen. Vergißt man aber dabei Schadub zu sagen, muß man den ziehen! Genau das war der strategische Hintergrund bei dieser Aktion gewesen. Der Phantasie von unsportlichen Spielern ist fast keine Grenze gesetzt, - leider!