Turm gegen Springer

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Turm gegen Springer

      Das bauernlose Endspiel Turm gegen Springer wurde schon im 9. Jahrhundert eingehend von arabischen Schachmeistern analysiert. Es ist in vielen Fällen Remis, aber es gibt auch eine ganze Reihe von Ausnahmen, in denen die Turmpartei gewinnt. Gewinnchancen gibt es insbesondere dann, wenn

      1.) der Springer von seinem König getrennt wird und verlorengeht
      2.) der Springer in der Ecke oder auf den ungünstigen Feldern b2, b7, g2, g7 steht

      Ein Beispiel für letzteren Fall (entnommen aus Mark Dvoreckijs Endspieluniversität) wurde von dem besten Schachspieler des 9. Jahrhunderts analysiert:

      Al Adli, 9. Jahrhundert




      Diesem Thema widmet sich auch Karsten Müllers Artikel Das Unglücksfeld.

      FM Kilpatrick (2354) - FM Zeidler (2168)
      Four Nations Chess League 2017-18, England
      Stellung nach dem 120. Zug von Weiß



      Schwarz hält ausschließlich mit 1.-Sg3! remis. Der Springerzug auf das "Unglücksfeld" 1.-Sg7? verliert indessen. Die Varianten sind nicht trivial, aber das Prinzip der Vermeidung des Unglücksfeldes kann man in jedem Fall als Lerneffekt aus dem Artikel mitnehmen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Hätte Veselin Topalov die oben gezeigte Partie Kilpatrick - Zeidler bzw. die Analyse von Karsten Müller gekannt, dann hätte ihm das vor zwei Wochen beim Gashimov-Memorial vermutlich einen halben Punkt gerettet. Topalov hatte gegen Ding die oben gezeigte Diagrammstellung auf dem Brett - nur um 90 Grad gedreht:

      Topalov, Veselin (2740) - Ding, Liren (2812)
      Shamkir Chess, 8. Runde, 8.4.2019
      Stellung nach dem 95. Zug von Schwarz

    • Auch heute war das Endspiel Turm gegen Springer wieder auf höchster Ebene zu sehen. Es lohnt sich also, hier eine Peilung zu haben, welche Stellungen gewonnen sind und welche nicht. Maxime Vachier-Lagrave hat das. Er steuerte zielsicher die Stellung nach dem 88. Zug an, weil er wußte, daß sie gewonnen ist:

      Meier, Georg (2628) - Vachier-Lagrave, Maxime (2773)
      GRENKE Chess Classic, 4. Runde, 23.4.2019
      Stellung nach dem 75. Zug von Schwarz

    • Heute kam das Endspiel Turm gegen Springer beim Kandidatinnenturnier in Kasan vor. Alexandra Goryachkina zeigte eine sehr starke Leistung und gewann souverän, obwohl sie schon in der Ausgangsstellung auf Inkrement spielen mußte.

      Goryachkina, Aleksandra (2522) - Lagno, Kateryna (2554)
      FIDE Women's Candidates Tournament, Kazan, 3. Runde, 2.6.2019
      Stellung nach dem 53. Zug von Schwarz



      Eine Klasse-Leistung, mit der sich die 20-jährige Russin die Tabellenführung sicherte.