Fragen zur Sizilianischen Verteidigung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Fragen zur Sizilianischen Verteidigung

      Hallo,
      An dieser Stelle möchte ich ein paar Fragen zu verschiedenen Varianten der Sizilianischen Verteidigung stellen. Das werde ich wohl auch in nächster Zeit als Antwort auf dieses Thema. Legen wir los mit der Sweschnikov-, bzw., Kalaschnikov-Variante:
      Kann ich als schwarzer Spieler irgendwelche Vorteile nutzen, wenn Weiß von der Eröffnung abkommt?

      1. Wenn im 6. (5.) Zug der weiße Springer nicht auf b5 zieht:

      2. Sweschnikov-Variante: Wenn Weiß den Bauern mit 5. Ld3 deckt:

      3. Ist es sinnvoll, die Springer nach Zug 4 zu tauschen? Wenn ja, warum, und wenn nein, warum nicht? (unabhängig der genannten Varianten) Wie könnte man hier weiterspielen?

      Würde mich um eure Meinungen freuen.
    • Was mir jetzt ohne tiefere Analyse einfällt:

      1. Kann man sicherlich.
      Auf 6. Sb3 kannst du zum Beispiel schön 6...Lb4 spielen, kommst in der Folge problemlos zu d5 (was im sizilianischen fast immer das Ziel ist) und übernimmst als Schwarzer sogar die Initiative
      Auf Sf3 dann im Prinzip das Gleiche, ist ja einfach ein Tempoverlust für weiß und dann kommst du mit Lb4 und d5 raus.
      Auf 6. Sf5 musst du aufpassen dass du genau spielst. 6...Lb4 ist jetzt hier falsch, da der Weiße Sd6 oder Sxg7 hat, beides mit Schach (ich weiß gerade nicht, was unangenehmer ist, sieht aber beides nicht gut aus) vermutlich kommt Sxg7 dann Lh6 und so weiter da stehst du gruselig. Deswegen nach Sf5 erst d5 spielen damit befragst du den Sf5.

      2. Auf 5. Ld3 kommt doch einfach 5...Sxd4 und du hast ne Minusfigur oder nicht?

      3. Ist nicht so sinnvoll. Man gibt ja hier definitiv das Zentrum auf als Schwarzer und hat auch nicht die Möglichkeit, mit ...Sc6 (diese Varianten gibt es ja nach 1. e4 c5 2. d4 cxd 3. Dxd4) selbst mit Tempogewinn zu entwickeln. Du stehst halt wirklich völlig hinten drin und überlässt dem Gegner, der auch noch seine Leichtfiguren problemlos entwickeln kann, das Spiel.
    • @ Robert 2:

      1. In dieser sog. "Sveshnikow-Variante" ("Kalashnikow" ist was anderes) ist 6.Sdb5 der 'kritische' Zug, weil Schwarz nun praktisch zu 6...d6 gezwungen ist. Andere Züge für Weiß sind spielbar, aber gelten als schwächer.

      2. Wenn Weiß den Bauern mit dem Läufer decken will, muss er vorher auf c6 tauschen, denn sonst verliert er eine Figur (wie mein Vorredner bereits ausgeführt hat).

      3. 4...Sxd4?! ist nicht gut, denn nach 5.Dxd4 ist die weiße Dame im Zentrum 'unvertreibbar'.
    • Ich möchte die Antworten auf die dritte Frage noch etwas ergänzen.

      Es gibt durchaus Varianten im Sizilianer, in denen ein Springertausch auf d4 vorkommt und sinnvoll ist. Ein Beispiel:

      Maroczy-Aufbau / Gurgenidse-Variante



      In anderen Varianten erfolgt ein Tausch auf d4 zu einem späteren Zeitpunkt - dann nämlich, wenn Weiß schon Dd2 gezogen hat und somit (Dd1-d2Xd4) ebenfalls ein Tempo mehr investieren muß. Beispiel:

      Richter-Rauser-Angriff




      Bei einem zu frühen Tausch auf d4 läuft Schwarz Gefahr, eine scharfe Stellung wie die oben gezeigte (im Richter-Rauser-Angriff nach 9.-0-0) mit einem Tempo weniger aufs Brett zu bekommen. Beispielsweise so:



      Also: Springertausch auf d4 kann in bestimmten Stellungen aus konkreten Gründen gut sein. Ohne konkrete Gründe und zu früh gespielt, ist er nicht gut.
    • Vielen Dank für diese Antworten! Nach einiger Auszeit melde ich mich jetzt wieder.

      1. 123mallonfr, könnte man dann nach 6. Sb5 nicht auch gleich d4 spielen?

      2. Ich habe diese Eröffnung jetzt ein paar mal angewendet, doch häufig kommt nicht 3.d4, stattdessen wird z. B. gespielt: 3. Sf3. Gibt es hierbei irgendwelche ausnutzbaren Vorteile?