Elo Zahl und Spielstärke - Aussagekraft

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Elo Zahl und Spielstärke - Aussagekraft

    Hallo,

    zwei kurze Fragen habe ich:

    Gerade meine letzten beiden Partien haben etwas deutlich gemacht: Der vorletzte Gegner hatte fast 30.000 Partien und hatte ein sehr niedrige Elozahl von unter 950. Der nächste Gegner war mit fast 700 Partien auch kein Neuling mehr (also hat die Elozahl schon Aussagekraft) und hatte eine viel höhere Elo von über 1200. Ich selbst habe etwas über 200 Partien und eine Elo von knapp unter 1100.

    Nun dachte ich mich bei dem ersten Gegner, ok, sichere Punkte, bringen wir es schnell zu Ende und was passierte: Ich habe die Partie verloren. Der Gegner war aber erstaunlich stark. In diesem Punktebereich werden normalerweise ständig gröbere Fehler gemacht.

    Und der nächste Gegner mit den über 1200 Punkten, da dachte ich: Ok, versuchen wir´s wird bestimmt sehr schwer, aber wenn ich einen guten Tag erwische, könnte ich gewinnen. Den habe ich dann aber wirklich sehr leicht abserviert.

    Häufig passen die Elozahlen ja, aber bei solchen Partien wie beschrieben frag ich mich, wie so was sein kann. Gibt es dafür eine Erklärung ? Also der Spieler mit unter 950 erschien mir wirklich deutlich stärker als der mit über 1200.

    Und die zweite Frage ist:

    Wie kann man sich überhaupt einschätzen ? Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass man ab 1200 ein durchschnittlicher Hobbyspieler ist, was mich ehrlich gesagt etwas kränkt ;) Ich fühle mich mit meinen knapp 1100 eigentlich schon als etwas ernstzunehmenden Spieler, natürlich bin ich auch nur ein Hobbyspieler, aber immerhin.... Und ich glaube, die Elozahl in der Schacharena ist noch schwächer als sonst.

    Kann jemand dazu etwas sagen ?

    Vielen Dank :)
  • Niedrige Elozahl = leichte Gegner (Beute).... das kann mächtig in die Hose gehen.
    Einige dieser vermeintlichen Elozwerge spielen ein unbekümmertes Angriffsschach und servieren dir in einer Partie, eine harte Nuss nach der anderen.

    Das sieht meist optisch sehr beeindruckend aus, offenbart aber bei der Analyse später in der Regel,
    dass da viel Blendwerk dabei ist und man bei einer halbwegs ordentlichen Verteidigung,
    diese Gegner auch besiegen kann.

    Nur am Brett und mit wenig Zeit auf der Uhr, ist es eben auch sehr schwer,
    dem Eloschwachen Gegner direkt zu beweisen, dass sein groß aufgezogener Angriff,
    eventuell dann doch nicht 100%ig stimmig ist.

    Eigentlich könnten solche Spieler durchaus auch in höheren Eloregionen mithalten, verfehlen dieses Ziel aber auf Grund oft einfacher Fehler und nicht konstanter Leistungen.

    Lässt du dich von einem Eloschwachen Gegner, ob seiner untypischen
    und agressiven Spielweise leicht beeindrucken,
    fahren diese User eben auch mal einen Sieg gegen Elostärkere Spieler ein.

    (Proß muss wieder auffallen)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Tatortreiniger ()

  • Risto75 schrieb:

    Häufig passen die Elozahlen ja, aber bei solchen Partien wie beschrieben frag ich mich, wie so was sein kann. Gibt es dafür eine Erklärung ? Also der Spieler mit unter 950 erschien mir wirklich deutlich stärker als der mit über 1200.

    Das hat auch etwas mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik zu tun.
    Da keine anderen Zahlen bekannt sind, gehe ich mal von genau 950, 1100 und 1200 ELO aus.

    Der 1100er verliert mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 30% gegen den 950er.
    Und der 1100er verliert mit ca. 65% Wahrscheinlichkeit gegen den 1200er.


    (Das sind Werte, die viele Partien als Rechengrundlagen voraussetzen.Je weniger Partien als Basis benutzt werden, desto höher können die möglichen Abweichungen vom Mittelwert sein.)


    schacharena.de/new/elo_calc.php

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dangerzone ()

  • Risto75 schrieb:

    dass man ab 1200 ein durchschnittlicher Hobbyspieler ist, was mich ehrlich gesagt etwas kränkt Ich fühle mich mit meinen knapp 1100 eigentlich schon als etwas ernstzunehmenden Spieler,
    diese aussage werte ich mal als witz...

    ich habe eine elo von ca. 1550 im blitz und ca. 1850 im "normalen" spiel...

    und ich bin nicht mal halbwegs ernstznehmen als spieler...

    gegenüber denen, die schach spielen können, die ein tiefes verständnis für posititionen, taktik etc.
    haben, noch dazu über mehr oder weniger fundierte kenntnisse in der theorie verfügen, sind alle
    unter elo 2000 bzw. dwz 1800 klötzchenschieber...

    hinzu kommt - als ratschlag: spiele nicht den gegner, spiele das spiel... :!:
    gruß

    Intschu_tschuna
  • Hallo,

    danke, dass Ihr mir Anregungen gegeben habt zu meinen Fragen. Der Beitrag von Tatortreiniger kommt meinen eigenen Gedanken recht nah. Also, dass da eine schwankende Konstanz der Leistung auch mit reinspielt.

    @berserker: der begriff erstzunehmend ist natürlich sehr relativ. was du geschrieben hast, würde für mich aber eher einen vereinsspieler beschreiben: tiefes verständnis für positionen, taktik usw.... da fehlt es bei mir natürlich an allen ecken und enden und das ist nicht mein maßstab. aber für leute, die einfach spass am spiel haben und das aus einer gewissen leidenschaft verfolgen (so bin ich) naja, da denke ich, dass ich da einen gewissen stand erreicht habe. wenn man durchschnittlicher hobbyspieler so definiert, würde ich mich selbst eigentlich genauso einordnen: durchschnittlicher hobbyspieler.

    danke für eure kommentare... :)