Französisch: Burn-Variante

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    • Französisch: Burn-Variante

      In der Stellung nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 hat Schwarz drei Hauptfortsetzungen:

      a) 4.-Le7 5.e5 Sfd7 und jetzt
      a1) 6.Lxe7 (alte Hauptvariante)
      a2) 6.h4 (Aljechin-Chatard-Angriff)

      b) 4.-Lb4 (McCutcheon-Variante)

      c) 4.-dxe4 (Burn-Variante)

      Unter diesen drei Möglichkeiten ist auf Top-Ebene seit einigen Jahrzehnten die Burn-Variante, benannt nach dem englischen Weltklassespieler (Ende des 19. Jahrhunderts) Amos Burn, zur wichtigsten Fortsetzung geworden. Der Tausch auf e4 hat Ähnlichkeit mit der Rubinstein-Variante, in der das Schlagen einen Zug eher passiert. Aber eine der Ideen der Burn-Variante, die es so in der Rubinstein-Variante nicht gibt, besteht darin, nach



      mit dem Bauern auf f6 zurückzuschlagen und so eine dynamische und strategisch scharfe Stellung zu erzeugen. Ein großer Anhänger dieser Spielweise ist seit langem Morozewitsch, aber auch Carlsen, Anand, Kramnik, Grischuk und Shirov haben sich schon ihrer bedient. Auch Tigran Petrosjan spielte im Kandidatenfinale 1971 gegen Bobby Fischer den Zug 6.-gxf6.

      Bevor diese Idee (das Zurückschlagen auf f6 mit dem g-Bauern) populär wurde, nahmen die Schwarzspieler mit dem Läufer auf f6 zurück. Eine furiose Angriffspartie gelang in dieser Variante Kurt Richter am Spitzenbrett bei der Schacholympiade 1930 in Hamburg:

      Richter, Kurt Paul - Abramavicius, Leonhard
      Hamburg ol (Men), 8. Runde, 18.7.1930



      Die Partie wird ausführlich kommentiert in dem Artikel von Johannes Fischer: Kurt Richter: Angriffsspieler, Taktiker, Autor, der uns überdies auch interessante Einblicke in das Leben des "Scharfrichters" aus Berlin gibt.
    • Hier die bereits angesprochene Partie Fischer - Petrosian:

      Fischer, Robert James - Petrosian, Tigran
      Kandidatenfinale Buenos Aires, 3. Partie, 7.10.1971



      V. Kortschnoj und S. Furman haben die Partie in der sowjetischen Zeitschrift "64" (Ausgabe 41, 1971) sehr ausführlich kommentiert: Fischer - Petrosian, 3rd match game

      Hier die Analyse von Daniel King: