Adventskalender 2019

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Adventskalender 2019

      hier bitte nur eure Geschichten, Gedichte zum Advent. Kommentare bitte hier rein: Adventskalender 2019 Kommentare

      1. Türchen:


      DWB


      DWB (Dienstweihnachtsbaum)-Verordnung für Beamte ...
      Begriff


      Ein Dienstweihnachtsbaum (DWB) ist ein Weihnachtsbaum natürlichen Ursprungs oder einem natürlichen Weihnachtsbaum nachgebildeter Weihnachtsbaum, der zur Weihnachtszeit in Diensträumen aufgestellt wird.
      Aufstellen der Weihnachtsbäume
      Ein Dienstweihnachtsbaum (DWB) darf nur von sachkundigen Personen nach Anweisung des unmittelbaren Vorgesetzten aufgestellt werden. Dieser hat darauf zu achten, dass
      -der DWB (Dienstweihnachtsbaum) mit seinem unteren der Spitze entgegengesetzten Ende in einen zur Aufnahme von Baumenden geeigneten Halter eingebracht und befestigt wird
      -der DWB in der Haltevorrichtung derart verkeilt wird, dass er senkrecht steht
      -im Umfallbereich des DWB keine zerbrechlichen oder durch umfallende DWB in ihrer Funktion zu beeinträchtigende Anlagen vorhanden sind

      Behandeln der Beleuchtung
      Der DWB ist mit weihnachtlichem Behang nach Maßgabe des Dienststellenleiters zu versehen. Weihnachtsbaumbeleuchtung, deren Flammenwirkung auf dem Verbrennen eines Brennstoffes mit Flammenwirkung beruht (sogenannte Kerzen), dürfen nur Verwendung finden, wenn
      -die Bediensteten über die Gefahren von Feuersbrünsten hinreichend unterrichtet sind
      -während der Brennzeit der Beleuchtungskörper ein in der Feuerbekämpfung unterwiesener Beamter mit Feuerlöscher bereitsteht.

      Aufführen von Krippenspielen
      In Dienststellen mit ausreichendem Personal können Krippenspiele unter Leitung eines erfahrenen Vorgesetzten zur Aufführung gelangen. In der Besetzung sind folgende in der Personalplanung vorzusehende Personen notwendig:
      -Maria: möglichst weibliche Beamtin oder ähnliche Person
      -
      -
      Josef: älterer Beamter mit Bart









      Kind: kleinwüchsiger Beamter oder Auszubildender
      -









      -
      Esel und Schafe: geeignete Beamte/Beamtin









      Heilige Drei Könige: sehr religiöse Beamte.

      Absingen von Weihnachtsliedern
      Zum Absingen von Weihnachtsliedern stellen sich die Bediensteten unter Anleitung eines Vorgesetzten ganz zwanglos nach Dienstgraden geordnet um den DWB auf. Eventuell vorhandene Weihnachtsgeschenke können bei dieser Gelegenheit durch einen Vorgesetzten in Gestalt eines Weihnachtsmannes an die Untergebenen verteilt werden. Zwar ist bei einer solchen Gelegenheit das Besprechen unerledigter Verfügungen aus dem zu Ende gehenden Arbeitsjahr nicht unbedingt gefordert, jedoch scheint es angebracht, die allgemeine Anwesenheit des Dienstpersonals auch für Dienstgeschäfte zu nutzen.
      Vorgenannte Richtlinien der Verordnung sind in geeigneter Weise im entsprechenden Zuständigkeitsbereich bekanntzugeben und einzuhalten.

      Quelle: Weihnachtsstadt.de
      Dateien
      • images.jpeg

        (11,08 kB, 5 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von bambi ()

    • 2. Türchen:


      Eine Weihnachtsfahrt
      Wir waren wieder einmal auf unseren Weihnachtsfahrten zu den Armen.
      Unser Weg führte uns auch dieses Mal in einen der entferntesten Vororte Rigas.
      Wir hielten vor einem hohen Steinhaus, wo wir mit unserem Weihnachtsbäumchen eine arme Frau aufsuchen wollten.

      Eine Nachbarin wies uns eine Steintreppe hinauf, die wir mühsam emporkletterten und wir standen bald in einem großen, dunklen Zimmer, das von einer Petroleumlampe kaum erhellt wurde.

      Als wir die Tür öffneten, konnte man zuerst fast nichts in dem dunklen Raum unterscheiden.
      Ein entsetzlicher Geruch schlug uns entgegen.

      Als unsere Augen sich an die Dämmerung gewöhnt hatten, erkannten wir die Ursache des furchtbaren Geruchs, der von faulen Tierhäuten herkam, die zum Trocknen von der Decke herabhingen.

      An der Wand entdeckten wir ein schmales Bett, in dem eine kleine dunkle Gestalt zusammengekrümmt lag. Wir traten ans Bett, stellten das mitgebrachte Weihnachtsbäumchen auf ein Tischchen,
      der Pastor las das Weihnachtsevangelium, wir sangen Weihnachtslieder.

      Mit bösem, hartem Ausdruck blickte die Kranke zu uns herüber.
      Ihr Gesicht hatte etwas von einem Raubvogel, keine Freude, nicht einmal Staunen sprach aus den runden, bösen Augen.

      Der Pastor redete einige Worte zu ihr, von der Freude, die heute in die Welt gekommen wäre.
      Sie sah ihm starr ins Gesicht, ohne eine Miene zu verziehen, sie konnte die frohe Botschaft nicht hören,
      ihr Herz war verschlossen und tot.

      Der Pastor fragte sie, ob sie jemand habe, der sich um sie kümmerte.
      Ja, ihre Söhne - am Morgen gingen sie auf Arbeit aus, stellten ihr das Nötige hin und kämen am Abend wieder - den ganzen Tag läge sie allein.

      Ob ihr die Einsamkeit schwer zu tragen wäre? - Sie antwortete nicht darauf.
      Ein Jammer um diese lichtlose Leben fasste unsere Herzen.


      Eine freundliche Blumenhändlerin hatte mir einen großen Strauß Frühlingsblumen für meine Armenfahrt mitgegeben.
      Ich griff in mein Körbchen, wo ich sie sorgsam gegen die Winterkälte verwahrt hatte,und legte sie alle der Kranken auf die Brust.

      Mit ihren dunklen,verkrümmten Fingern fasste sie vorsichtig nach ihnen wie nach etwas Unwirklichem.
      Und dann ging eine merkwürdige Veränderung in dem harten, scharfen Gesicht vor sich.
      Es brach wie ein Leuchten aus ihren Augen. "Blumen, lebendige Blumen", sagte die harte Stimme, in der plötzlich eine Freude klang. "Blumen für mich",sagte sie noch einmal, "und ich darf sie behalten."

      Sie nahm die lichten Frühlingskinder und hob sie an ihre Wangen und atmete den Duft ein.
      Auf ihrem Gesicht lag ein Glänzen.
      Sie sah nicht den Weihnachtsbaum mit seinen schimmernden Lichtlein, sie sah uns nicht, die wir erschüttert an ihrem Bett standen - sie sah nur die Blumen, und ihre Seele lauschte diesem Ruf aus einer lichten Welt.

      Wir gingen still hinaus. In der Türe wandte ich mich um und nahm die ganze trostlose Umgebung,
      in der sie lag, noch einmal in mich auf.

      Sie aber lag friedlich da, im Lichte der Weihnachtskerzen,
      die Hände dicht um die Frühlingsblumen geschlossen,
      die hellen Blüten an ihre dunkle Wange gedrückt.
      Ihre Augen waren geschlossen- auf ihrem Gesicht war Frieden.

      Autorin: Monika Hunnius



      DSC01518.JPG

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Tatortreiniger ()

    • 3. Türchen

      Weihnachten mit Hindernissen

      Jedes Jahr zu Weihnachten gerät Maria, die Namensgleichheit mit der Mutter des Christkindes war durchaus von der Familie gewollt, in richtigen Stress. Schließlich hat sie die Verantwortung für ein perfektes Weihnachtsfest für die ganze Familie. Schon in den Wochen vor Heiligabend muss vieles vorbereitet werden. Da muss Maria Geschenke aussuchen, einpacken und vor den neugierigen Augen der Familie versteckt halten. Die Auswahl des passenden Geschenkes für so manches Familienmitglied fällt nicht immer gerade leicht. Da ist z. B. die 15jährige Kirsten, Marias Nichte, die in ihrem Alter natürlich einen sehr eigenwilligen Geschmack hat. Die Oma von 95 Jahren, die zwar gerne nascht, aber es nicht darf und ansonsten ja auch schon alles hat. Sicher wäre es einfacher, jedem Familienmitglied einfach einen Gutschein zu übergeben, doch da würde der Weihnachtssegen mit Sicherheit schief hängen. In diesem Jahr war Maria allerdings früh dran. Schon am 2. Advent konnte auf der Weihnachtscheckliste der Punkt Geschenke als erledigt abgehakt werden.
      Doch jetzt folgt noch die Planung des Weihnachtsessens. Auch ein Akt für sich. Schließlich will Oma am liebsten eine Gans, weil es an Weihnachten halt so Tradition bei Meiers ist. Opa bevorzugt da eine Ente, weil die nicht so fettig ist. Und Maria tendiert eigentlich eher zu Kartoffelsalat und Würstchen am Heiligen Abend, so wie ihre Mutter dies Problem in den Jahren ihrer Kindheit auch immer gelöst hat. Schließlich geht die ganze Familie vor dem Abendessen in die Kirche und zudem kann es den anderen doch auch nicht gefallen, wenn Maria an den Feiertagen mit den Nerven völlig runter ist. Also schnell noch zum Metzger in der Stadt gefahren und die leckeren Brühwürste sowie den hausgemachten Kartoffelsalat gekauft. So kann Maria auch diesen Punkt auf ihrer Weihnachtscheckliste als erledigt betrachten.
      Maria macht sich auch frühzeitig auf die Suche nach dem passenden Weihnachtsschmuck, denn schließlich muss das ganze Haus in festlichem Glanz und in gewohnter, weihnachtlicher Perfektion erstrahlen. Einen perfekten Weihnachtsbaum wollte Maria haben. Die Lichterketten funktionieren noch, dass hatte sie getestet. Die Weihnachtskugeln, sie stammten noch aus den Kindertagen, waren Gottlob heil geblieben. Lametta ist auch noch ausreichend vorhanden. An die Tür kommt der obligatorische Weihnachtskranz und auf die Fensterbank die Weihnachtspyramide mit den hübschen Engeln. Fehlt nur noch die Krippe, die auch schon viele Weihnachten bei Maria erlebt hatte. Und schon erstrahlt die ganze Wohnung in weihnachtlichem Glanz.
      Maria kann gar nicht verstehen, warum so viele Leute sich über Weihnachtsstress beklagen. Bei ihr ist alles perfekt und in der richtigen Zeit organisiert. Wochenlang wie ein angestochenes Huhn durch die Gegend zu laufen, ist eben nicht Marias Stil. Weihnachten kann auch in der Einfachheit perfekt sein. Am Fest der Liebe geht es schon zum Mittagessen los, wenn die Eltern ankommen. Die Schwiegereltern rücken meist erst am Nachmittag an und bringen Stollen mit. Auch eine Tradition zum Kaffee am Heiligen Abend, Stollen zu essen. Dann werden die ewig neuen, alten Geschichten erzählt und alle sind froh als Marias Vater einen schönen Weihnachtsspaziergang vorschlägt. Die Familie wandert also durch die Siedlung bis an das Ufer des Rheins. Leise fallen ein paar Schneeflocken. Die Gärten erstrahlen im Licht der Weihnachtsbeleuchtung und die hell erleuchtete Kirche wirkt irgendwie verlockend. Also geht die Familie heute doch in die Kirche, obwohl das in diesem Jahr eigentlich nicht geplant war. Nach dem Gottesdienst geht es langsam wieder zurück nach Hause. Erwartungsvoll schaut Maria zu ihrem Mann hinüber und wartet darauf, dass er die Haustür aufschließt. So langsam wird es nämlich allen kalt.
      Ihr Mann schaut allerdings fragend Maria an, denn er hat keinen Schlüssel. Er ist fest davon überzeugt, dass Maria den Schlüssel eingesteckt hätte. Damit hat sich die perfekte Weihnacht zu einer Katastrophe entwickelt. Marias Nachbarin hat den Auflauf vor dem Haus bemerkt und kommt heraus, um nach dem Rechten zu sehen. Maria bittet ein bischen kläglich darum, einmal telefonieren zu dürfen, weil sie dringend einen Schlüsseldienst bräuchten. Die Nachbarin ist eine sehr liebenswerte Frau und bittet die ganze Familie herein zu kommen, damit sich keiner an Weihnachten noch eine Erkältung holt. Maria wehrt zunächst ab. Schließlich ist Weihnachten, da kann man doch nicht stören. Doch die Nachbarin ist der Meinung, dass gerade an Weihnachten doch schließlich jeder Willkommen sein sollte.
      Maria und ihre Familie lassen sich also überreden. Sofort fällt Maria auf, dass sie hier stören, denn perfekt ist in diesem Haus wirklich nichts. Der Nachbar und sein Vater versuchen krampfhaft den Weihnachtsbaum aufzustellen. Die Lichterkette hängt äußerst wirr in den Ästen und der meiste Baumschmuck befindet sich an den unteren Ästen. Sieht so aus, als wäre der Sohnemann des Hauses mit dem Schmücken beauftragt worden. Aber was für einen Baumschmuck haben die Eltern ihm da an die Hand gegeben. Strohsterne und kleine Päckchen aus Pappe sowie Glanzpapiergirlanden hängen kreuz und quer im Weihnachtsbaum. Alles wirkt ein bisschen schief. Alles, bis auf das glückliche Lächeln der Nachbarsfamilie. Aus der Küche kommt die Tochter des Hauses. Von oben bis unten ist sie mit Mehl befleckt und in der Hand hält sie einen Teller mit selbstgebackenen Keksen. Perfekt ausgestochen sind die allerdings auch nicht. Um höflich zu sein, probiert Marias Familie die Kekse dann allerdings doch und sie schmecken tatsächlich hervorragend.
      Die Herrin des Hauses kommt inzwischen mit Kaffee aus der Küche. Ein Stapel Geschirr und Besteck hat sie ebenfalls im Gepäck. Was nun folgt, ist die unkomplizierte Einladung zum Weihnachtsessen. Aber das geht doch nicht. So etwas kann man doch gerade an Weihnachten nicht annehmen, denkt zumindest Maria. Sie schaut zu ihrer Familie und stellt fest, dass ihr Mann mittlerweile beim Aufstellen des Weihnachtsbaums hilft. Ihr Vater hat den Junior der Nachbarn auf den Schultern und hilft ihm beim Schmücken des Baums. Marias Tochter sitzt mit der Nachbarstochter kichernd auf dem Sofa und tauschen Keksrezepte aus. Und Marias Mutter scheint verschwunden zu sein. Maria findet sie mit der Nachbarin in der Küche. Die beiden Frauen pellen gemeinschaftlich Kartoffeln und schnippeln sie in eine riesige Schüssel. Die Nachbarin stellt strahlend fest, dass der Kartoffelsalat bald fertig sei.
      Und so findet das Weihnachtsessen von Marias Familie ganz automatisch am Tisch der Nachbarn statt, auch wen man ein wenig zusammenrücken muss. Das ist aber allen völlig egal, ebenso wie das zusammengewürfelte Geschirr. Der Salat schmeckt lecker und die Würstchen sind heiß. Und alle finden, dass dies ein perfektes Weihnachtsfest eigentlich immer genau so aussehen sollte.

      Ich wünsche euch allen ein so schönes Weihnachtsfest

      LG Bobby

    • 4. Türchen

      DSCN1250 2.JPG

      Meine Geschichte ist ein Märchen aus den Kindheitstagen,
      so stellte ich mir Weihnachten immer vor...


      Die fleißigen Weihnachtsenglein.

      Viele Wochen lang haben sich die Weihnachtsengel auf das Fest vorbereitet. Jetzt ist es endlich soweit:
      Beladen mit bunten Geschenkpäckchen machen sie sich auf den Weg zur Erde. Aber es gibt immer noch viel zu tun! Jedes Engelchen hat eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Biggi zum Beispiel hängt strahlende Weihnachtssterne an den Himmel, damit die Christnacht besonders hell wird. "Bis später", winkt sie ihren Freundinnen zu. "Ich komme nach, sobald ich hier fertig bin!" Dann poliert sie noch schnell einen Stern blitzblank und hängt ihn auf.
      Als Erstes fliegen die Engel in den Wald, um dort Tannenbäume zu fällen. Sie haben ihre Päckchen versteckt und dafür das Werkzeug ausgepackt. Mit Sägen und Beilen machen sie sich an die Arbeit. Sie kommen ganz schön ins Schwitzen dabei. Biene ist als erste fertig. "Ich geh schon mal ins Dorf!" ruft sie. Sie legt sich das Tannenbäumchen um die Schulter und stapft los. "Puh", stöhnen die anderen. "Ist das eine Plackerei!" Aber es muss sein...Oder kannst du dir ein Weihnachtsfest ohne Christbaum vorstellen?
      Endlich sind alle Weihnachtsbäume gefällt. Im Nu sind sie geschmückt und auf den Schlitten geladen.
      Jetzt wird es ernst! Doch wie in jedem Jahr haben die Engel vorher noch eine Überraschung für die Waldtiere vorbereitet: Sie bringen ihnen ein Bäumchen voller Leckereien. "Das möchte ich diesmal machen!" bittet Moni. Sie hat Tiere nämlich besonders gern. Die anderen erfüllen ihr diesen Wunsch und fahren mit dem voll beladenen Schlitten davon. "Hü", ruft Engelchen Susanne auf dem Kutschbock. "Los geht's! Die Kinder warten schon!"
      Im Dorf angekommen schlüpfen die Engelchen geschwind in eine Backstube. Es fehlt nämlich noch etwas Weihnachtsgebäck. Fleißig kneten sie Teig, stechen Plätzchen aus und verzieren die Torten. Die Engel sind gute kleine Bäcker! Schon bald duftet es herrlich nach Zimt und Nelken, nach Zuckerguss und Schokolade. Marie macht sich auf den Weg, um Kuchen und Torten auszutragen.
      "Nascht nicht so viel!" kichert sie fröhlich. "Sonst seid ihr zu schwer für den Rückflug!" Aber zum Naschen haben die Engel gar keine Zeit. Es gibt so viel zu tun!
      Noch immer sind die Engelchen nicht mit ihren Vorbereitungen fertig. Jetzt müssen sie die letzten Arbeiten in der Spielzeugwerkstatt erledigen. Bei einigen Holzhäuschen fehlt die rote Farbe für das Dach und an dem großen Lastwagen muss die Tür festgeschraubt werden. Sobald etwas fertig ist, saust Silvy los und bringt das Geschenk zu einem Kind. Für den kleinen Jörg trägt sie gerade einen Teddybären weg. Da wird der Junge staunen, wenn er aufwacht! "Tschüss, Teddy," flüstert Silvy. "Viel Spaß bei Jörg! Er wird dich sehr lieb haben!"
      Dann ist es so weit. Jetzt dürfen auch die übrigen Engelchen Geschenke verteilen, das tun sie schließlich am allerliebsten! Hui! schon sausen sie mit dem Schlitten den Berg hinunter ins Nachbardorf. Die Schlittenglöckchen klingen hell. Klingling, klingling! "Bis später!" ruft Sonny und biegt in einen Seitenweg ein. Auch dort wohnen Kinder, die auf Geschenke warten.
      Im Tal angekommen, müssen die Englein zu Fuß weiter gehen. Schwer beladen ziehen sie los."Sieh nur, wie im Bach die Eisschollen treiben; Und hörst du wie der Schnee bei jedem Schritt knirscht? Das ist doch eine herrliche Nacht!" sagt Konny zu ihrer Freundin Sarah. "Du alte Träumerin!" lacht Sarah. "Trödle nicht so, die Kinder warten doch!" Schließlich haben die beiden alle Päckchen verteilt. Sarah späht noch einmal neugierig durch ein Fenster. Wie die Kinder jubeln! "Ich glaube, wir haben genau das Richtige gebracht!" freut sich das Engelchen. "Komm schon Sarah, wir haben's geschafft! Lass uns zurückfliegen!", ruft Konny. Sarah wirft noch einen letzten Blick durch das Fenster, dann machen sie sich glücklich auf den Weg zum Treffpunkt. Was wohl die Anderen erlebt haben?
      Die Engel warten schon auf die beiden Freundinnen. Gemeinsam fliegen sie zurück in den Himmel;
      Dort hält Betsy nach ihnen Ausschau. Sie konnte in diesem Jahr nicht mit auf die Erde kommen, weil sie krank war. "Schnell rein mit euch!" ruft sie schon von weitem. "Ihr müsst mir ganz genau erzählen, wie es war! Ich wäre ja so gerne mitgekommen!" Dann setzen sich die Englein gemütlich zusammen und jeder berichtet von seinen Erlebnissen der Christnacht auf der Erde.
      Betsy seufzt sehnsüchtig: "Wenn nur schon wieder ein Jahr vorüber wäre!"

      Nun wünsche ich allen
      ein besinnliches Weihnachtsfest,
      werdet und bleibt gesund
      und noch viel Freude hier
      eure Mohni

      DSCN1247 1.JPG


    • Tür5

      Sei vorsichtig mit Deinen Wünschen –


      sie könnten in Erfüllung gehen !

      **********************************************************************

      In den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lief im Bayrischen Fernsehen

      eine Serie von orientalischen Märchen.Das besondere dabei war, dass es nicht nur

      banale Geschichten waren, denn die meisten hatten einen tieferen Sinn und bargen

      auch einen Funken Wahrheit oder Lebensweisheit.

      Von einem solchen will ich heute berichten :



      Es war einmal ein reicher Kaufmann in den mittleren Jahren. Er war von einer schweren Krankheit gezeichnet und lag auf dem Sterbebett. Die ganze Familie saß gramgebeugt um sein Bett um erwartete in tiefer Trauer sein baldiges Ableben.

      Da erschien dem Kaufmann – von allen anderen unbemerkt – der Todesengel, um ihn zu

      holen. Der Kaufmann erblickte ihn und fragte. „Warum muß ich schon gehen ? Ich war

      immer gerecht zu meinen Kunden, habe stets für meine Familie gesorgt, die ich über alles liebe. Kannst Du mich nicht noch eine Weile verschonen ?“

      Da sagte der Geist : „ Weil Du die Wahrheit sprichst,

      so will ich Dir einen Aufschub gewähren !“

      Der Kaufmann bat : „Ich hatte ein ausgefülltes Dasein und möchte noch 1000 Jahre leben,bevor ich abtreten muß.“

      Der Todesengel antwortete: „So soll es sein !“und verschwand .

      Zum Erstaunen aller erholte sich der Kaufmann wieder vollkommen und konnte schon

      kurze Zeit später wieder gesund und munter seinen Geschäften nachgehen.

      Aber schon bald erkannte er die Kehrseite seines Wunsches. Während er kaum alterte, musste er mit ansehen , wie seine geliebte Familie und seine Freunde ihn auf natürlichem Wege verlassen mussten. Allein er blieb in unendlicher Trauer zurück. Und das Leben meinte es nicht immer gut mit ihm. Es gab Zeiten, da er all seinen Reichtum verlor, wieder von neuem begann, wieder in Amut versank, verfolgt wurde und sogar im Gefängnis landete.

      Dann wiederum gab es Zeiten, in denen er sein Leben genoß.Aber immer umtrieb ihn die Sorge um seine Liebsten, von denen er wusste, dass sie lange vor ihm gehen mussten.

      Er verliebte sich neu, heiratete wieder, aber immer stand er am Ende vor den Gräbernseiner Getreuen und es wurde ihm schwer ums Herz. Es gab Zeiten, in denen er insgeheim seinen Wunsch verfluchte.

      Kurz vor dem Ende seiner Zeit führte ihn sein Weg zum Friedhof . Wieder einmal hatte er geliebte Menschen verloren .

      Er setzte sich auf eine Bank - längst des Lebens überdrüssig - und Tränen rannen über sein Gesicht.Er bemerkte nicht den fremden Wanderer, der sich näherte und sich zu ihm auf die Bank gesellte. „Warum bist Du so betrübt, Kamerad ?“.

      Der Kaufmann sah zu dem Fremden auf, aber er konnte sein

      Gesicht nicht erkennen, welches hinter einer Kapuze verdeckt war. Dennoch schien ihm die Stimme vertraut und er erzählte von seinem Wunsch und dessen Folgen über die Jahrhunderte seines Lebens. Der Fremde hörte geduldig zu. Als er fertig war, da legte der Fremde seinen Arm um seine Schultern. In diesem Moment verrutschte die Kapuze und der Kaufmann erkannte, dass es kein anderer war, als der Todesengel, der ihm vor so langer Zeit seinen Wunsch gewährte.

      Und er hörte ihn sagen :

      „Komm, alter Freund, lass uns den Rest Deines Weges gemeinsam gehen.“





      In diesem Sinne

      Ein beschauliches Fest

      und einen guten Rutsch

      -Z-
    • 6. Türchen - Das Fest der Liebe...

      Zur Weihnachtszeit läuft die Spielzeugindustrie auf Hochtouren und das nicht nur für die lieben Kleinen, denn auch Spielzeug für Erwachsene eignet sich als nettes kleines Geschenk.
      Mit ausgesuchtes Sextoys lassen sich Freund und Freundin beglücken oder, wenn man es richtig anstellt, auch unliebsame Konkurrentinnen unauffällig um die Ecke bringen - denn:


      Viele der innerlich anzuwendenden Spielzeuge enthalten pures Gift. Seien es krebserregende polyzyklische Kohlenwasserstoffe, phosphororganische Nervengifte oder Phthalate, die gefährlichen Weichmacher, die neben harmlosen Hautreizungen auch Nieren und Leber schädigen, oder Diabetes hervorrufen können. Schon allein die Namen dieser Chemiekeulen machen einen ganz krank. Bei häufiger Anwendung der verseuchten Spielzeuge können gesundheitliche Nebenwirkungen mit Sicherheit angenommen werden. Um jemanden nachhaltig auszuschalten, kommen vor allem Jenny-Toys und billige Gummispielzeuge aus Fernost in Frage. Dildos, Liebeskugeln oder Masturbationshilfen beherbergen einen ganzen Cocktail dieser Weichmacher. So griffige Namen wie Nature-Skin, Ultra-Realistic-Skin oder Cyber-Skin versuchen über die desolaten chemischen Zustände hinwegzutäuschen, sind aber ebenfalls lieber nur mit Schutzkondom anzuwenden. Genauso wie Polyurethan-PVC oder „Loveclone-Material“. Selbst dem Naturprodukt Latex können Gifte beigemischt sein, wie DBT oder TBT, die das Hormon- und Immunsystem schädigen.

      Was aber kann man dann tatsächlich und in wohlmeinender Zuneigung dem eigenen Liebling überreichen?
      Zum Glück gibt es einige genitalverträgliche Kunststoffe wie Vibratoren aus Hartplastik, medizinisches Silikon in „Loveballs“ und die aus Plexiglas bestehenden „Crystal-Toys“ welche unbedenklich eingeführt werden können. Ebenso eignen sich modern designte Dildos aus nickelfreiem Chirurgenstahl oder Aluminium zum nebenwirkungsfreiem Liebesspiel.
      Wer es naturbelassen mag, der geifre zum geölten Ahornstab, zum bruchsicheren Glas, oder wie im alten China, zum fein behauenen glatt geschliffen Steindildo aus Granit.



      Frohe Weihnachten <3 :thumbsup:
    • 7. Türchen



      Warum der Engel lachen musste

      Verfasser noch unbekannt

      Die bevorstehende Geburt des Christkinds bereitete den Engeln ziemliches Kopfzerbrechen. Sie mussten nämlich bei ihren Planungen sehr vorsichtig sein, damit die Menschen auf Erden nichts davon bemerkten. Denn schließlich sollte das Kind in aller Stille geboren werden und nicht einen Betrieb um sich haben, wie er in Nazareth auf dem Wochenmarkt herrschte.
      Probleme gab es auch bei der Innenausstattung des Stalles von Bethlehem. An der Futterraufe lockerte sich ein Brett aber hat jemand schon einmal einen Engel mit Hammer und Nagel gesehen?! Das Stroh für das Krippenbett fühlte sich hart an, das Heu duftete nicht gut genug, und in der Stalllaterne fehlte das Öl.

      Aber auch was die Tiere anbetraf, gab es allerhand zu bedenken. Genau an dem für den Engelschor auserwählten Platz hing ein Wespennest. Das musste ausquartiert werden. Denn wer weiß, ob Wespen einsichtig genug sind, um das Wunder der Heiligen Nacht zu begreifen? Die Fliegen, die sich Ochse und Esel zugesellt hatten, sollten dem göttlichen Kind nicht um das Näslein summen oder es gar im Schlafe stören. Nein, kein Tier durften die Engel vergessen, das etwa in der hochheiligen Nacht Unannehmlichkeiten bereiten könnte.

      Unter dem Fußboden im Stall wohnte eine kleine Maus. Es war ein lustiges Mäuslein, das sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ, höchstens, wenn die Katze hinter ihm her war. Aber dann flüchtete es schnell in sein Mäuseloch zurück. Im Herbst hatte die Maus fleißig Früchte und Körner gesammelt; jetzt schlief sie in ihrem gemütlichen Nest. Das ist gut, dachte der verantwortliche Engel, wer schläft, sündigt nicht, und bezog die Maus nicht weiter in seine Überlegungen ein.

      Nach getaner Arbeit kehrten die Boten Gottes in den Himmel heim. Ein Engel blieb im Stall zurück; er sollte der Mutter Maria in ihrer schweren Stunde beistehen. Damit aber keiner merkten konnte, dass er ein Engel war, nahm er seine Flügel ab und legte sie sorgsam in eine Ecke des Stalles. Als die Mutter Maria das Kind gebar, war sie sehr dankbar für die Hilfe des Engels.

      Denn kurz darauf kamen schon die Hirten, nachdem sie die frohe Botschaft gehört hatten, und der Hütehund und die Schafe. Obwohl die Männer sich bemühten, leise zu sein, und sozusagen auf Zehenspitzen gingen, klangen ihre Schritte doch hart und der Bretterboden knarrte. War es da ein Wunder, dass die Maus in ihrem Nest aufwachte? Sie lugte zum Mäuseloch hinaus und hörte die Stimme " Ein Kind ist uns geboren ...", konnte aber nichts sehen.
      Neugierig verließ sie ihr schützendes Nest und schon war die Katze hinter ihr: Schnell wollte das Mäuslein in sein Mäuseloch zurück, aber ein Hirte hatte inzwischen seinen Fuß darauf gestellt. "Heilige Nacht hin oder her", sagte die Katze zu der entsetzten Maus, "jetzt krieg ich dich!"

      Und damit ging die wilde Jagd los. Die Maus in ihrer Angst flitzte von einer Ecke in die andere, sauste zwischen den Beinen der Hirten hindurch, huschte unter die Krippe und die Katze immer hinterher: Zwischenzeitlich bellte der Hütehund und die Schafe blöckten ängstlich. Irgendwo gackerte aufgeregt eine Henne.

      Die Hirten wussten nicht recht, was los war, denn eigentlich waren sie gekommen, um das Kind anzubeten. Aber sie konnten ja ihr eigenes Wort nicht mehr verstehen, und alles rannte durcheinander: Es ging zu wie in Nazareth auf dem Wochenmarkt.

      Als die Engel im Himmel das sahen, ließen sie buchstäblich ihre Flügel hängen. Es ist tröstlich zu wissen, dass auch so unfehlbare Wesen wie Engel nicht an alles denken. Das Mäuslein indessen befand sich in Todesangst. Es glaubte seine letzte Sekunde schon gekommen, da flüchtete es in seiner Not unter die Engelsflügel. lm gleichen Moment fühlte es sich sachte hochgehoben und dem Zugriff der Katze entzogen. Das Mäuslein wusste nicht, wie ihm geschah. Es schwebte bis unters Dachgebälk, dort hielt es sich fest. Außerdem hatte es jetzt einen weiten Blick auf das ganze Geschehen im Stall.

      Die Katze suchte noch ungläubig jeden Winkel ab, aber sonst hatte sich alles beruhigt. Der Hütehund, bewachte die ruhenden Schafe. Die Hirten knieten vor der Krippe und brachten dem Christkind Geschenke dar. Alles Licht und alle Wärme gingen von diesem Kinde aus. Das Christkind lächelte der Maus zu, als wollte es sagen, "Gell, wir wissen schon, wen die Katze hier herunten sucht". Sonst hatte niemand etwas von dem Vorkommnis bemerkt.
      Außer dem Engel, der heimlich lachen musste, als er die Maus mit seinen Flügeln sah. Er kicherte und gluckste trotz der hochheiligen Stunde so sehr, dass sich der heilige Josef schon irritiert am Kopf kratzte.
      Es sah aber auch zu komisch aus, wie die kleine Maus mit den großen Flügeln in die Höhe schwebte. Die erstaunte Maus hing also oben im Dachgebälk in Sicherheit.

      Und ihre Nachkommen erzählen sich noch heute in der Heiligen Nacht diese Geschichte. Macht ihnen die Speicher und Türme auf, damit sie eine Heimat finden - die Fledermäuse - wie damals im Stall von Bethlehem.


      Allen eine schöne Adventszeit voll "Herzlichkeit, Zeit füreinander & Ruhe"




    • Türchen 8


      Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
      [von Hans Christian Andersen]
      Es war entsetzlich kalt. Es schneite, und der Abend dunkelte bereits. Es war der letzte Abend im Jahre, Silvesterabend. In dieser Kälte und in dieser Finsternis ging auf der Straße ein kleines armes Mädchen mit bloßen Kopfe und nackten Füßen. Es hatte wohl Pantoffeln angehabt, als es von zu Hause fortging, aber was konnte das helfen! Es waren sehr große Pantoffeln. Die waren früher von seiner Mutter gebraucht worden, so groß waren sie. Diese Pantoffeln hatte die Kleine verloren, als sie über die Straße eilte, während zwei Wagen in rasender Eile vorüberjagten. Der eine Pantoffel war nicht wieder aufzufinden, und mit dem anderen machte sich ein Knabe aus dem Staube, welcher versprach, ihn als Wiege zu benutzen, wenn er einmal Kinder bekäme.
      Da ging nun das kleine Mädchen auf den nackten zierlichen Füßchen, die vor Kälte ganz rot und blau waren. In ihrer alten Schürze trug sie eine Menge Schwefelhölzer, und sie hielt ein ganzes Bund in der Hand. Während des ganzen Tages hatte ihr niemand etwas abgekauft, niemand ein Almosen gereicht. Hungrig und frostig schleppte sich die arme Kleine weiter und sah schon ganz verzagt und eingeschüchtert aus. Die Schneeflocken fielen auf ihr langes blondes Haar, das sich schön gelockt über ihren Nacken legte.

      Aus allen Fenstern strahlte heller Lichterglanz und über alle Straßen verbreitete sich der Geruch von köstlichem Gänsebraten. Es war ja Silvesterabend, und dieser Gedanke erfüllte alle Sinne des kleinen Mädchens.
      In einem Winkel zwischen zwei Häusern kauerte es sich nieder. Seine kleinen Beinchen hatte es unter sich gezogen, aber es fror nur noch mehr. Trotzdem wagte das Mädchen nicht, nach Hause zu gehen, da es noch keine Streichhölzer verkauft und noch keinen Heller erhalten hatte. Es hätte gewiss vom Vater Schläge bekommen, und kalt war es ja auch zu Hause. Sie hatten gerade mal ein Dach über dem Kopf, und der Wind pfiff schneidend hinein, obgleich Stroh und Lumpen in die größten Ritzen gestopft waren.
      Ach, wie gut musste ein Schwefelhölzchen tun! Wenn es nur wagen dürfte, eins aus dem Schächtelchen zu nehmen, es gegen die Wand zu streichen und die Finger daran zu wärmen! Endlich zog das Mädchen eines heraus. Und ritsch, da sprühte und brannte es. Das Schwefelholz strahlte eine warme helle Flamme aus, wie ein kleines Licht. Doch es war ein merkwürdiges Licht. Es kam dem kleinen Mädchen vor, als säße es vor einem großen eisernen Ofen. Das Feuer brannte so schön und wärmte so wohltuend! Die Kleine streckte schon die Füße aus, um auch diese zu wärmen, da erlosch die Flamme. Der Ofen verschwand, und das Mädchen hatte nur noch das ausgebrannte schwarze Schwefelholz in der Hand.
      Ein neues wurde angestrichen. Es brannte und leuchtete, und plötzlich war die Mauer, auf welche der Schein fiel, durchsichtig wie ein feines Seidentuch. Die Kleine sah geradewegs in die Stube hinein, wo der Tisch mit einem blendend weißen Tischtuch und feinem Porzellan gedeckt war. Darauf dampfte eine gebratene Gans, köstlich mit Pflaumen und Äpfeln gefüllt. Und was noch herrlicher war, die Gans sprang aus der Schüssel und watschelte mit Gabel und Messer im Rücken über den Fußboden auf das arme Mädchen zu. Da erlosch das Schwefelholz, und nur die dicke kalte Mauer war noch zu sehen.
      Sie zündete ein neues an. Da saß die Kleine unter dem herrlichsten Weihnachtsbaum. Er war noch größer und reicher ausgeputzt als der, den sie am Heiligabend bei dem reichen Kaufmann durch die Glastür gesehen hatte. Tausende von Lichtern brannten auf den grünen Zweigen, und glitzernde Kugeln funkelten auf sie hernieder. Die Kleine streckte beide Hände nach ihnen in die Höhe, da erlosch das Schwefelholz. Die vielen Weihnachtslichter stiegen höher und höher, und sie sah erst jetzt, dass es die hellen Sterne waren. Einer von ihnen fiel herab und zog einen langen Feuerstreifen über den Himmel.

      "Jetzt stirbt jemand", sagte die Kleine leise, denn die alte Großmutter, die allein freundlich zu ihr gewesen war, hatte gesagt: "Wenn ein Stern fällt, steigt eine Seele zu Gott empor!"
      Das Mädchen strich wieder ein Schwefelholz gegen die Mauer, und es warf einen weiten Lichtschein ringsumher. In diesem Glanze stand mit einem Male die alte Großmutter hell beleuchtet, mild und freundlich da.
      "Großmutter", sprach die Kleine, "oh, nimm mich mit dir! Ich weiß, dass du verschwindest, sobald das Schwefelholz ausgeht. Du verschwindest, wie der warme Kachelofen, der köstliche Gänsebraten und der große flimmernde Weihnachtsbaum!" Schnell strich sie den ganzen Rest der Schwefelhölzer an, die sich noch im Schächtelchen befanden, denn sie wollte die Großmutter festhalten. Die Schwefelhölzer verbreiteten einen solchen Glanz, dass es heller war als am lichten Tag. So schön, so groß war die Großmutter noch nie gewesen. Sie nahm das kleine Mädchen auf ihren Arm, und sie schwebten in Glanz und Freude hoch empor. Kälte, Hunger und Angst wichen von dem Mädchen, sie war bei Gott.
      Im Winkel am Hause saß am kalten Morgen ein kleines Mädchen mit roten Wangen und mit Lächeln um den Mund. Es war tot, erfroren am letzten Tage des alten Jahres. Der Morgen des neuen Jahres ging über der kleinen Leiche auf, die mit Schwefelhölzern da saß, wovon fast ein Schächtelchen verbrannt war. "Sie hat sich wärmen wollen", sagte man. Niemand wusste, was sie Schönes gesehen hatte, und dass sie mit der alten Großmutter in den Himmel eingegangen war.
      Dieses Märchen von Hans Christian Andersen (1805-1875) wurde von der Labbé-Redaktion für den Lesekorb nacherzählt. Die Bildcollagen wurden nach Illustrationen von Vilhelm Pedersen (1820-1859) und anderen Illustratoren hergestellt.
    • 9. Türchen

      Aus Kölner Weihnachtsgeschichten ...erzählt von Tommy Engel

      (Hungerweihnhachten 1946/1947)


      Jlich nom Krech eng der 40er Johr
      jov et nix ze esse – dat es wohr.
      Do wor et jo schon allerhand,
      wenn de met enem Buur wors verwandt.
      Nit ze verachte, dat es klar,
      wor och d’r Onkel us Amerika.

      Am hellije Ovend – ich schreie Hurra –
      kom e Päckche us Amerika.

      Vun unserer leeve Tant Rösje –
      jefüllt met luter schöne Dösje.

      Ich rieß et op – un reck mingen Hals,
      denn bovven drop tirek drei Pund Schmalz.
      E Kilo Bunnekaffee – un „Wauh“ –
      en jroße Dos met Kakao.
      Un tirek nevvendran, die jode Siel,
      e Büchse met Olivenöl,
      en janz große Dos met Ries,
      zwei Kilo Mähl un e Stöck Kies.
      Dat alles schrev de Tant Rösje
      eijenhändich op jedes Dösje.
      Bloß vun su ner Wießblechdos unge
      hammer keine Zeddel jefunge.

      Wat kunnt jetz en dä Dos do sin?
      Stecks de ens ding Nas eren.
      Ich han et probiert, un och minge Broder Karl:
      dat Pulver wor jeschmacksneutral,
      hät jeschmeck wie enjeschlofene Fööss.
      Su hammer uns dann d´r Kopp zerbroche,
      wat künnte m´r us däm Pulver koche?

      Ming Frau meint: „Do koche m’r jetz eets ens ’ne Brei, Met Millech un Ei.“
      Und häut koot dodrop, un dat mät Senn,
      dat Pulver en die Pann eren.
      „Un jetz,“ su sät de Oma,
      „dozo noch jet Zitronenaroma.“
      Un met jet Peffer, Salz un Öllich
      hät et jot jeschmeck un wor bellich.

      Un dann, et wor su drei Dach drop,
      klärt met enem Breef sich alles op.
      Un uns Tant Rösje schrev: „Ihr Lieben,
      ich schick Euch ein Paket nach drüben.
      Voll mit lauter guten Sachen,
      und hoffe, dass sie Freude machen.
      Was leider ihr noch nicht wisst,
      dass Onkel Schorsch verstorben ist.
      Mit seinen über 80 Jahr
      er immer noch ein Kölner war.
      Seinen letzten Wunsch will ich verkünden:
      auf Melaten will er Ruhe finden.
      Drum sei es so, so wie es sei,
      setzt ihn in aller Stille bei.
      Die Asch’ ist in der Weißblechdose.
      In stiller Trauer Tante Rose“

      Un su hammer, ohne et ze weße
      – un ich weed et em Levve nie verjesse –
      Am hellije Ovend unseren Onkel jefresse!!

      Adventszeit ist´s.
      Laßt uns froh und munter sein-
      Gute Zeit noch bis zum Weihnachtsabend allen!

      Lottelene :P :love: :saint:







      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • 10. Türchen

      Ich lag und schlief, da träumte mir
      ein wunderschöner Traum;
      es stand auf unserm Tisch vor mir
      ein hoher Weihnachtsbaum.

      Und bunte Lichter ohne Zahl,
      Die brannten ringsumher,
      Die Zweige waren allzumal
      Von goldnen Äpfeln schwer.

      Und Zuckerpuppen hingen dran:
      Das war mal eine Pracht!
      Da gab´s, was ich nur wünschen kann
      Und was mir Freude macht.

      Und als ich nach dem Baume sah
      Und ganz verwundert stand,
      Nach einem Apfel griff ich da,
      Und alles, alles schwand.

      Da wacht´ ich auf aus meinem Traum.
      Und dunkel war´s um mich:
      Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
      Sag an, wo find´ ich dich?

      Da war es just, als rief er mir:
      „Du darfst nur artig sein,
      Dann steh´ ich wiederum vor dir
      Jetzt aber schlaf nur ein!

      Und wenn du folgst und artig bist,
      Dann ist erfüllt dein Traum,
      Dann bringet dir der Heil´ge Christ
      Den schönsten Weihnachtsbaum.
      (Hoffmann von Fallersleben, 1798-1872)

      Ich wünsche allen eine frohe, ruhige und schöne Adventszeit
    • 11.Türchen




      Des Lametta

      Em Advent, so kurz vor Weihnachta,
      do goht's hektisch zua,
      von morgands bis obands gar koi Rua.
      S' wird g'hetzt, a probiert, kauft, gmessa,
      hot ma au neamd vergessa.

      So war's vor a paar Johr am heilig Obad,
      des dann no a Sonndig war,
      en d' Kuche hockat mir mit d' Kenderschar,
      sag i zum Ma: "Dua de net drücka,
      du muasch heit no d' Chrischbaum schmücka!"

      Da Widerred meistens nix nitzt,
      hot d'r kurz drauf au scho gschwitzt.
      D' Baum gstutzt, d' Löch'r bohrt und g'sägt
      und en de Ständer eingelegt.

      Dann kommat Kugla, Kerzea, Stera
      und Krippefigura mit Laterna.
      Und zum Schluss - ja Himmelwetta -
      nirgends fend der des Lametta!


      Mir wird ganz hoiß
      und stottrig sag i: "Ja, i woiß,
      zletzt Johr war's arg verschlissa,
      drum hau is doz' mal weggeschmissa.

      Und in dem Chaos von de letzte Tag,
      bei mein'r Arbet, Müh ond Plag,
      hau i s vergessa hei'r,
      i wer mer ois vom Nochb'r leiha!"

      D' Nachb'r lenks, rechts, henda denna,
      hend mir au kois leia kenna.
      Mir guckat uns a verdrossa,
      de Läda send ja au scho gsch'lossa.

      So hau i zua de Kender g'seit:
      "Des Johr gibt's kois zur Weihnachtszeit!"
      Dia Jonge hend dann gheilt und plärrat,
      bis d'r Papa hot erklärat:

      "Herat auf mit dem Gezetta,
      ihr kriegat an Baum mit viel Lametta!"
      I konnt es zwar no net begreifa,
      wo nimmt der her die Silberstreifa.

      Er got en d' Kuche, sucht a Messer
      und sieht die Dos Hengstaberg Mildessa.
      So denkt er et lang noch,
      do liegt dia Lösung eingebettet,
      das Weihnachtsfescht, es isch gerettet.

      Schnell ham'r dean Deckl aufgedreht,
      des Kraut plattdruckt, so guat es geht,
      zum Trockna oinzeln aufgehengt,
      dann no g'föhnt, aber et v'rbrennt.

      Dia trockne Stroifa - recht verblicha,
      mit Silberbronze angestricha,
      auf boide Seita "Silberkleid",
      o freue dich, du Chrischtenheit.

      De Chrischbaum war oimalig schea,
      wia selta ma hat oin g'sea.
      Zwar roch's a bissle süßsauer bei dera Bescherung,
      g'schmacklich gab's a Überquerung,
      weil er mit Benzin g'wescha hot dia Hend,
      mit Nitro abgschruppat die Wend.

      D'zu no mei Räucherkerz und Myrrhe,
      der Duft d' Familie leicht verwirre.
      Und jeder denkt sich still verwondert:
      "Da riachts nach technischem Jahrhondert."

      A Woch danach i hock im Sessel,
      d' Bauch no voll mit Weihnachtsessa,
      wieder a Sonnig und Sylvester.
      Sag i zom Ma: "Du woisch Bescheid,
      s' kommat heit zur Obadszeit:
      Schulzes, Lehmanns ond d' Meier
      zua unserer Silvesterfeier.

      S' gibt a Essa wia bei de Fürsta,
      nämlich Sauerkraut mit Würstla."
      I schrei auf, entsetzt hau i g'schaut,
      am Chrischbaum hengt des Sauerkraut!

      Hau vergessa nui's zom b'sorga,
      No muss es halt beim Nochb'r borga.
      D' Nachb'r lenks, rechts, henda denna,
      hot mir au kois leia kenna.

      Mir gugat uns a verdrossa,
      d' Läda send ja au scho g'schlossa!
      Wieder war's mei Ma, der uns gerettat,
      nehmt ra vom Baum des ganz Lametta,
      mit Terpentin und viel Bedacht
      hot er des Silber abgekratzt.

      Des Kraut no gründlich duregwässert,
      mit a bissle Essig no verbessert.
      D'zua no Nelka, Pfeffer, Salz
      und an große Leffel Gänseschmalz.

      Warm g'macht mit ra großa Hitze,
      des Kraut, des funkelte und blitzte!
      Wo i des Kraut dann später hau serviert,
      isch dann no folgendes passiert:

      Die Rosa, die musst niesa,
      aus ihre Nes, da sah ma spriesa,
      tausend kloine Silberstera!
      D' Meier seit: "So hau i se gera!"


      Anna secht zu ihrem Franz:
      "Dei Goldzah hot heit Silberglanz!"
      Unser Bua, der musste mal,
      er schreit: "Mama, i hau heit en Silberstrahl!"

      So gab's noch dem besondra G'richt,
      no mehrere so gladde G'schicht.
      Wo se dann hoimganga send, die Gäste,
      hend se gmoint zu mir:
      "S' hot uns gut g'falla hier bei dir.
      Doch dei Stuba wär viel netta,
      hättesch am Chrischbaum k'hett Lametta!"

      Schöne Adventszeit und frohe Weihnachten. Euer Corvi


      PS: Sextoys nur aus Harthölzern ( sonst Splittergefahr! )
    • Türchen 12


      Katzenweihnacht

      Pauli, der schöne graue Kater, schlendert gelangweilt in der Wohnung herum. Es ist Advent und bitterkalt draussen. Also kein Wetter zum Mäuse fangen. Lieber ein bisschen auf dem Sofa liegen und sich kraulen lassen. Aber ausgerechnet jetzt hat niemand Zeit für ihn.

      Katzen- und Menschenleben passen nicht zusammen, denkt Pauli. Im Sommer, wenn alle im Garten sitzen und faul herumliegen, muss ich auf dem Feld Mäuse fangen. Und im Winter, wo ich Zeit habe faul herumzuliegen, müssen die Menschen Geschenke kaufen gehen und backen und sonst noch so Sachen, die man halt um diese Jahreszeit macht.

      "Seufz", stösst er miauend hervor und setzt sich in die Mitte der Wohnung. Er schaut noch ein bisschen dumm aus der Wäsche, aber er denkt nach. Wenn man genau hinschaut, sieht man es ihm sogar an. Auf seiner Stirne bekommt er nämlich eine Falte. Die bekommt er immer, wenn er ganz fest nachdenken muss.

      "Was könnte ich tun?" Pauli ist ja schliesslich nicht blöd und versauert, nur weil keiner Zeit für ihn haben will. Das wäre ja dann wirklich blöd. Schliesslich kann er denken und denken findet Pauli besonders wichtig.

      Er schaut nach oben und plötzlich - hopp - ist er mit einem Satz auf dem Tisch. Hier hat er bessere Aussicht und kann sogar noch aus dem Fenster gucken. Das ist tausendmal spannender als am Boden sitzen.


      "Ach, siehe da, die Nachbarn gehen auch weg", beobachtet er. "Dann ist ja Sini auch ganz alleine."

      Die schöne Nachbarskatze, die Pauli heimlich liebt. Leider mag Sini den Pauli nicht wirklich. Sie beachtet ihn nicht. Pauli muss wieder nachdenken, denn das könnte man ja ändern.


      Sini ist hübsch, sie hat viele Verehrer. Dauernd ist einer zu Besuch und gockelt um sie herum. Das könnte also schwierig werden, grübelt er. Was könnte ich tun, damit sie mich auch beachtet?

      Pauli hat schon einen Plan. Mit einem Sprung vom Tisch geht es direkt ab in den Keller. Zum Glück war die Türe nur leicht angelehnt. Kürzlich hat er nämlich gesehen, dass sein Frauchen Würste in den Keller gehängt hat. Es wird sicher nicht auffallen, wenn er eine als Geschenk für Sini mitnimmt.

      Die Würste hängen hoch und es gibt nichts, keinen Tisch, keinen Stuhl, gar nichts worauf Pauli springen könnte, damit er besser an das Fleisch heran käme. Also nimmt er Anlauf und springt in die Höhe. Leider ohne Erfolg.

      Er geht noch einen Schritt zurück, um noch mehr Schwung zu bekommen. Wieder springt er, aber es reicht wieder nicht. Ein bisschen weiter ist er gekommen. Er übt und übt, springt und springt. Viel fehlt nicht. Beinahe wäre er dran gewesen.

      Pauli muss sich ein Weilchen ausruhen, denn das ist richtig anstrengend. "Ich gebe nicht auf, ich schaffe es", sagt er zu sich selber.

      Noch einmal will er alles geben. Bis ganz an die Wand geht er zurück, um noch mehr Anlauf nehmen zu können. Sein Ziel vor Augen und hochkonzentriert sammelt er seine Kraft und rennt los. Wie ein Pfeil schiesst er in die Höhe, liegt quer in der Luft und berührt mit der äussersten Spitze seiner Kralle die Wurst und reisst sie mit nach unten.

      "Phu, das war knapp", keucht er.

      Lange kann er nicht ausruhen, er muss sich beeilen, sonst kommen die Leute vom Einkaufen nach Hause. Rasch mit der Wurst nach oben und in ein buntes Papier einwickeln, damit das auch hübsch aussieht. Und schon gehts los.

      Pauli ist ganz aufgeregt als er vor Sinis Katzentörchen steht. Mit seiner Pfote drückt er das Törchen auf und lässt es dann zurückknallen, damit es einen lauten Ton gibt. Dazu miaut er.

      Sini kommt getänzelt. Wie schön sie ist, denkt Pauli und verdreht verliebt die Augen.

      "Ach du", sagt sie nur und will sich gleich wieder umdrehen.

      Jetzt musste er aber handeln, sonst ist sie weg.








      "Hallo Sini, schau, ich habe dir ein Geschenk mitgebracht." Er reicht ihr das Päckchen. "Ich möchte dir einen Besuch machen und fragen, wie es dir geht. Hast du ein bisschen Zeit?"


      Zeit, murmelt sie so vor sich hin, mehr als nur genug. Ist ja total langweilig.

      "Was hast du gesagt", fragt Pauli nach. Er hat ihr Gemurmel nicht verstanden. Aber, das ist vielleicht besser so.

      "Oh, ein Geschenk", sagt Sini laut. "Wie aufmerksam von dir. Und auch noch in einem schönen blauen Papier. Meine Lieblingsfarbe. Komm doch bitte herein."

      Der ist ja doch ganz nett, denkt sie so für sich.

      Sie laufen in die andere Zimmerecke und setzen sich vor Sinis grossen Katzenkorb. Langsam öffnet sie ihr Geschenk. "Mmmh, das riecht ja lecker." Ihre Augen werden ganz gross und sie ist total entzückt als sie die leckere Wurst vor sich sieht.

      "Oh, so ein tolles Geschenk habe ich noch nie bekommen."

      Sie schaut ihn lange an und plötzlich drückt sie Pauli einen Kuss auf die Wange und sagt etwas verlegen: "Danke Pauli. Du bist ja total süss!"

      "Komm, du darfst zu mir in den Korb, wenn du willst. Wir machen es uns gemütlich."








      Pauli ist vollkommen durcheinander. Was für ein Tag. Und jetzt auch noch ein Küsschen. Und ja, natürlich will ich zu dir ins Körbchen und ganz nah und kuscheln.

      Sie essen von der Wurst, schauen sich immer wieder verliebt in die Augen, schnurren um die Wette und schlafen dann eng umschlungen ein.

      Weihnachten kann so schön sein, denkt Pauli und rutscht noch ein bisschen näher an Sini heran. Schnurr....!


      (© Monika Minder)

    • Freitag der 13. =O =O
      (trotzdem allen viel Glück)

      Weihnachts-ABC

      a - Adventskalender - wird vorzeitig geplündert, sobald er einmal unbewacht ist
      b - besinnlich - in alten Mythen habe ich gehört, dass Weihnachten so sein kann
      c - Christus, Jesus - Soll irgendwas mit Weihnachten zu tun haben, aber keiner den ich fragte, konnte mir noch sagen was
      d - Dominosteine - die Weihnachtsvariante (essbar) macht mehr Spaß als die normale Version (spielbar)
      e - Eis und Schnee - gab es in ferner Vergangenheit auch bei uns zur Weihnachtszeit
      f - Familie - Personen die an Weihnachten einfallen, den Kühlschrank plündern, die Wohnung verwüsten und vorm Aufräumen wieder verschwinden
      g - Geschenke - laut Kindern immer zu wenige, laut Eltern immer zu viele
      h - Heiligabend - Zeitpunkt an dem viele Ehemänner anfangen sich Gedanken zu machen, was sie ihrer Frau schenken könnten
      i - IKEA - liefert Tonnen von Weihnachtsdeko an Haushalte Weltweit
      j - Julklapp - Möglichkeit jemanden zu Beschenken ohne dass der sich später bei dir Beschweren kann
      k - Kerzen - sorgen in der Weihnachtszeit für beschauliches Licht und viele Zimmerbrände
      l - Lichterketten - erhöhen die Stromrechnung im Dezember um bis zu 200%
      m - Mütter - bescheren allen anderen ein Frohes Fest und bekommen seltenst genug Dank dafür
      n - Nüsse - landen in jedem Nikolausstiefel und bleiben da meistens bis zum Schluss
      o - Osterhase - Derjenige, der im Supermarkt am 27.12. den Platz der Schokonikoläuse übernimmt
      p - Plätzchen - vernichte ich jedes Jahr Millionenfach (ihr nicht?)
      q - Quittung - bei manchen Geschenken der wichtigste Bestandteil
      r - Rute - sollte bei manchen viel öfter geschwungen werden
      s - September - Zeitpunkt zu dem die ersten Weihnachtsartikel in den Geschäften auftauchen
      t - Tannenbaum - steht im Wohnzimmer und hat seine meisten Nadeln schon am 23.12. verloren
      u - Umtauschen - siehe Quittung
      v - Verpackung der Geschenke - wird mit viel Liebe und Aufwand hergestellt und dann völligst achtlos vernichtet.
      w - Wham - ihr "Last Christmas" läuft im Advent gefühlte 100 mal am Tag und zwar jeden Tag
      x - XXL - Kleidergröße nach den Feiertagen, obwohl einem vorher noch M gepasst hat
      y - Yukatan - mögliches Reiseziel um dem ganzen Weihnachtstrubel zu entkommen
      z - zunehmen - siehe Buchstaben a, d, n, p, x
      Chemie ist wie kochen, man sollte nur 3x überlegen den Löffel abzulecken!
    • 14. Türchen:


      Engel Fidor rettet Weihnachten
      Der Engel Fidor hatte schon eine ganze Weile die Menschen beobachtet. Sie hasteten durch die Straßen von einem Geschäft zum anderen. Sie kamen mit großen Tüten heraus und schleppten sie zu ihren Autos. Auf den Straßen herrschte ebenfalls große Hektik. Überall standen die Autos in Schlangen vor den Ampeln , hupten wenn jemand nicht sofort losfuhr. Fidor staunte sehr über diesen Lärm und das Chaos. Weihnachten stand vor der Tür und die Menschen waren mehr gestresst als das ganze Jahr über. Er dachte an frühere Zeiten, als alles noch viel friedlicher zuging. Die Menschen hatten kleinere Päckchen in der Hand als sie im nächsten Laden ihre Weihnachtseinkäufe erledigten. Dafür lag meist ein geheimes Lächeln auf ihrem Gesicht. Vielen war die Freude einem lieben Menschen etwas Schönes zu schenken, ihn mit dem zu überraschen, was er sich heimlich gewünscht hatte, unschwer anzusehen. Engel Fidor dachte nach. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Menschen und vor allem auch die Kinder mit ihren großen Geschenken glücklicher waren als früher. Eher im Gegenteil schien ihm, dass die Spielsachen sich in vielen Kinderzimmer auftürmten und die Kinder nicht mehr wussten, womit sie überhaupt noch spielen sollten. Der Engel überlegte, was er machen konnte. So konnte es doch nicht weitergehen. Die Menschen schenkten sich Dinge , die sie gar nicht brauchten, waren in Hektik, obwohl ein schöner Abend zu Haus allen besser gefallen hätte. Da Fidor über himmlische Kräfte verfügte, beschloss er den Menschen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dieses Weihnachtsfest sollte wieder anders werden. Er dachte: „Es ist noch ganz am Anfang der Adventszeit und noch viel zu retten.“
      Am nächsten Morgen war der 4. Dezember. Gegen 16 Uhr füllten sich die Straßen wie an den vorangegangenen Tagen wieder vermehrt mit Autos. Der Engel schloss die Augen und im nächsten Moment waren die Straßen weiß gefärbt. Die Autos blieben mit einem Schlag stehen. Es war kein Vorankommen mehr. Es war nicht etwa Schnee, der plötzlich vom Himmel gefallen wäre. Die Straßen waren mit einem gehärteten Leim überzogen. Die Reifen der Autos klebten an der Fahrbahn fest. Natürlich fluchten die Leite, stiegen aus ihren Autos aus und versuchten alles Mögliche um ihre Autos frei zu bekommen. Aber es ging nicht. Schließlich blieb den Menschen nichts andere übrig als ihr Auto stehen lassen und zu Fuß weiterzugehen. Die Straßen waren übersät mit Autos, aber es war ruhig. Kein Auto fuhr mehr und die Menschen verließen die Stadt ohne Einkäufe zu erledigen.
      Natürlich sprach sich in der Stadt herum, was passiert war und die Menschen beschlossen am nächsten Tag nur mit Fahrrädern oder zu Fuß einkaufen zugehen.
      Am 5. Dezember war es nun wieder 16 Uhr und es kamen vermehrt Leute in die Stadt. Die Kinder fanden es lustig , dass die Autos auf den Straßen klebten und für die Erwachsenen war es eine Attraktion dies zu sehen. Anschließend stürmten sie wieder in die Geschäfte um Weihnachtseinkäufe zu machen. Die Kaufhäuser waren überfüllt mit allem was man sich nur denken konnte. Da schloss Engel Fidor wieder die Augen und plötzlich ertönten in sämtlichen Kaufhäusern merkwürdige Geräusche. Es machte „Tak, Tak, Taktak“ und bei jedem Tak wurde ein Ladenartikel von den Einflüssen der Schwerkraft befreit, stieg auf wie Luftballon und stieß gegen die Decke. Nach wenigen Minuten hingen sämtliche Verkaufsangebote an den Decken der Warenhäuser. Die Verkaufshallen waren leer geräumt. Nur noch Ladentische und Regale ohne jeglichen Inhalt standen dort und es sah aus wie nach einem Hamsterkauf. Die Menschen waren völlig überrascht, gingen von einem Geschäft zum anderen. Doch überall war das gleiche Bild. Am meisten geschockt waren die Ladenbesitzer. Sie versuchten die Waren von den Decken herunterzubekommen, aber ihre Kraft reichte nicht aus. Die Decke zog alles magisch an. Dies führt zu großer Aufregung. Die Menschen diskutierten miteinander, was nur los wäre und wie sie ihre Geschenke nun besorgen könnten. Die Geschäftsleute telefonierten wie wild und versuchten Ratschläge von Experten einzuholen. Aber nichts half. So mussten die Menschen schließlich die Städte tatenlos und ohne gefüllte Plastiktüten wieder verlassen und das am Tag vor Nikolaus.
      Viele Eltern überlegten, was sie ihren Kindern denn nun zum Nikolaustag schenken könnten. Es war keine Zeit mehr etwas im Internet zu bestellen oder in die nächste Stadt zu fahren. So dachten sie nach, mit was sie ihren Kindern eine Freude machen könnten. Es wurden Gutscheine gebastelt „Einmal zusammen ins Kino gehen“ oder „Ein gemeinsamer Schwimmbadbesuch“. Es wurden Sterne und Herzen aus buntem Papier ausgeschnitten und aufgeklebt.
      Der Engel sah zufrieden auf die neuen Aktivitäten der Menschen und viele Kinder fanden am nächsten Morgen die neuen Geschenkideen vom Nikolaus toll. Vor allem die Ausreden der Eltern, warum der Nikolaus dieses Jahr nicht so viele Geschenke wie sonst bringen konnte, fanden sie äußerst spannend.
      Der Engel Fidor war jedoch noch nicht fertig mit seinen Plänen. Die Stadt sah jetzt doch zu verlassen und leblos aus. „Heute am Nikolaustag“, dachte er, „muss etwas Neues entstehen.“ Er schloss wieder die Augen.
      Als er sie öffnete sah er den Nikolaus persönlich, auf seinem Schlitten in der Fußgängerzone anhalten. Er hatte seinen Schlitten voll geladen mit allen erdenklichen Sachen aus der Himmelswerkstatt: Holzautos, Stoffpuppen, Perlenketten, Schaukelpferde,.... Alles wurde von seinen fleißigen Helfern in die kleinen Läden gebracht und verteilt. Auf die Straße stellte der Nikolaus Tannenbäume mit echten Kerzen und in den Schaufenstern wurden Tannengrün und bunte Weihnachtskugeln aufgehängt. Auch die Erwachsenen sollten nicht leer ausgehen. Es gab viele schöne Dinge zum Verschenken, aber Computer, Handys und Markenartikel gab es nicht. In den Straßen duftete es nach Weihnachtsgebäck und Schokolade.
      Es dauerte nicht lange, da kamen die ersten Menschen wieder in die Stadt zurück. Schnell sprach sich herum, dass hier etwas Seltsames geschehen war. Es gab nicht mehr das Gleiche zu kaufen wie in jeder anderen Stadt. Die Kinder standen vor den Schaufenstern und bestaunten die Sachen, die dort ausgestellt waren. Alle sahen so aus, als wären sie mit Liebe und Geduld hergestellt, eben von Herzen.
      Auch die Erwachsenen hetzten nicht mehr durch die Straßen. Sie sprachen miteinander und schauten sich um als wären sie in einer verzauberten Welt. Es kam nicht mehr darauf an Wunschlisten abzuarbeiten. Jeder versuchte nachzuspüren, womit er einem anderen Menschen eine Freude machen könnte.
      So musste auch niemand zum Weihnachtsfest leer ausgehen und der Engel Fidor war glücklich, dass die Menschen die Weihnachtszeit diesmal anders erleben konnten.

      von Andrea Schober
      Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest!

    • Zeit als Geschenk – Eine bewegende Geschichte


      Die folgende Geschichte über den Wert von Zeit ist nicht von mir, sondern wurde von einem Taxifahrer aus New York vor kurzem niedergeschrieben. Die Lehre, die sich daraus für unser Leben ergibt, muss nicht von mir herausgearbeitet werden – sie ergibt sich aus der Geschichte. Ich hoffe, Ihnen damit einen Impuls geben zu können, der Ihre Lebensqualität und Leistungsfreude steigert. Haben Sie mehr Zeit für sich und andere.
      Steffen Kirchner

      Geschichte eines New Yorker Taxifahrers:
      Ich wurde zu einer Adresse hinbestellt und wie gewöhnlich hupte ich als ich ankam. Doch kein Fahrgast erschien. Ich hupte erneut. Nichts. Noch einmal. Nichts. Meine Schicht war fast zu Ende, dies sollte meine letzte Fahrt sein. Es wäre leicht gewesen einfach wieder wegzufahren. Ich entschied mich jedoch dagegen, parkte den Wagen und ging zur Haustür. Kaum hatte ich geklopft, hörte ich eine alte gebrechliche Stimme sagen „Bitte, einen Augenblick noch!“
      Durch die Tür hörte ich, dass offensichtlich etwas über den Hausboden geschleift wurde.

      Es verging eine Weile bis sich endlich die Tür öffnete. Vor mir stand eine kleine alte Dame, bestimmt 90 Jahre alt. Sie trug ein mit Blümchen bedrucktes Kleid und einen dieser Pillbox Hütte mit Schleier, die man früher immer getragen hat. Ihre gesamte Erscheinung sah so aus, als wäre sie aus einem Film der 1940 Jahre entsprungen. In ihrer Hand hielt sie einen kleinen Nylon Koffer. Da die Tür offen war, konnte ich nun auch ein paar Blicke in die Wohnung werfen. Die Wohnung sah aus als hätte hier über Jahre niemand mehr gelebt. Alle Möbel waren mit Tüchern abgedeckt. Die Wände waren völlig leer – keine Uhren hingen dort. Die Wohnung war fast komplett leer – kein Zimmerschmuck, kein Geschirr auf der Spüle, nur hinten der Ecke sah ich etwas. Einen Karton, der wohl mit Photos und irgendwelchen Glas-Skulpturen bepackt war.
      „Bitte, junger Mann, tragen sie mir meinen Koffer zum Wagen?“ sagte sie. Ich nahm den Koffer und packte ihn in den Kofferraum. Ich ging zurück zur alten Dame um ihr beim Gang zum Auto ein wenig zu helfen. Sie nahm meinen Arm und wir gingen gemeinsam in Richtung Bürgersteig, zum Auto.
      Sie bedankte sich für meine Hilfsbereitschaft.
      „Es sei nicht Rede wert“ antwortete ich ihr, „Ich behandle meine Fahrgäste schlicht genauso, wie ich auch meine Mutter behandeln würde!“
      „Oh, sie sind wirklich ein vorbildlicher junger Mann.“ erwiderte sie.
      Als die Dame in meinem Taxi platzt genommen hatte gab sie mir die Zieladresse, gefolgt von der Frage, ob wir denn nicht durch die Innenstadt fahren könnten.
      „Nun, das ist aber nicht der kürzeste Weg, eigentlich sogar ein erheblicher Umweg.“, gab ich zu bedenken.
      „Oh, ich habe nichts dagegen „, sagte sie. „Ich bin nicht in Eile. Ich bin auf dem Weg in ein Hospiz.“
      „Ein Hospiz?“ schoss es mir durch den Kopf. Scheiße, Mann! Dort werden doch sterbenskranke Menschen versorgt und beim Sterben begleitet. Ich schaute in den Rückspiegel, schaute mir die Dame noch einmal an.
      „Ich hinterlasse keine Familie“ fuhr sie mit sanfter Stimme fort. „Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr sehr lange.“
      Ich schaltete das Taxameter aus. „Welchen Weg soll ich nehmen?“ fragte ich.
      Für die nächsten zwei Stunden fuhren wir einfach durch die Stadt. Sie zeigte mir das Hotel, indem sie einst an der Rezeption gearbeitet hatte. Wir fuhren zu den unterschiedlichsten Orten. Sie zeigte das Haus indem sie und ihr verstorbener Mann gelebt hatten als sie noch „ein junges, wildes Paar“ waren. Sie zeigte mir ein modernes neues Möbelhaus, dass früher „ein angesagter Schuppen“ zum Tanzen war. Als junges Mädchen habe sie dort oft das Tanzbein geschwungen.
      An manchen Gebäuden und Straßen bat sie mich besonders langsam zu fahren. Sie sagte dann nichts. Sie schaute dann einfach nur aus dem Fenster und schien mit ihren Gedanken noch einmal auf eine Reise zu gehen. Hinter dem Horizont kamen die ersten Sonnenstrahlen. Waren wir tatsächlich die ganze Nacht durch die Stadt gefahren?
      „Ich bin müde“ sagte die alte Dame plötzlich. „Jetzt können wir zu meinem Ziel fahren“
      Schweigend fuhren wir zur Adresse, die sie mir am Abend gegeben hatte. Das Hospiz hatte ich mir viel größer vorgestellt. Mit seiner Mini-Einfahrt wirkte es eher wie ein kleines freundliches Ferienhaus. Jedoch stürmte kein kaufwütiger Makler aus dem Gebäude sondern zwei eilende Sanitäter die, kaum hatte ich den Wagen angehalten, die Fahrgasttüre öffneten. Sie schienen sehr besorgt.
      Sie mussten schon sehr lange auf die Dame gewartet haben.
      Und während die alte Dame im Rollstuhl platz nahm, trug ich ihren Koffer zum Eingang des Hospiz.
      „Wie viel bekommen sie von mir für die Fahrt?“ fragte sie, während sie in ihrer Handtasche kramte.
      „Nichts“, sagte ich,
      „Sie müssen doch ihren Lebensunterhalt verdienen«, antwortete sie.
      „Es gibt noch andere Passagiere“ erwiderte ich mit einem Lächeln.
      Und ohne lange drüber nachzudenken, umarmte ich sie. Sie hielt mich ganz fest an sich.
      „Sie haben einer alten Frau auf ihren letzten Meter noch ein klein wenig Freude und Glück geschenkt. Danke!“, sagte sie mit glasigen Augen zu mir.
      Ich drückte ihre Hand, und ging dem trüben Sonnenaufgang entgegen … Hinter mir schloss sich die Tür des Hospiz. Es klang für mich wie der Abschluss eines Lebens.

      Meine nächste Schicht hätte jetzt beginnen sollen, doch ich nahm keine neuen Fahrgäste an. Ich fuhr einfach ziellos durch die Straßen – völlig versunken in meinen Gedanken. Ich wollte weder reden, noch jemanden sehen. Was wäre gewesen, wenn die Frau an einen unfreundlichen und mies gelaunten Fahrer geraten wäre, der nur schnell seine Schicht hätte beenden wollen. Was wäre, wenn ich die Fahrt nicht angenommen hätte. Was wäre, wenn ich nach dem ersten Hupen einfach weggefahren wäre?
      Wenn ich an diese Fahrt zurück denke, glaube ich dass ich noch niemals etwas Wichtigeres im Leben getan habe.
      In unserem hektischen Leben, legen wir besonders viel wert auf die großen, bombastischen Momente. Größer. Schneller. Weiter.
      Dabei sind es doch die kleinen Momente, die kleinen Gesten die im Leben wirklich etwas zählen.
      Für diese kleinen und schönen Momente sollten wir uns wieder Zeit nehmen. Wir sollten wieder Geduld haben – und nicht sofort hupen – dann sehen wir sie auch.



      Einen schönen 3. Advent mit viel Zeit wünscht Euch
      Ann




    • 16. Türchen



      DES BSONDERE HOLZ

      In an Nadelwald weit draußt am Laund
      stengan zwa Tannen nemanaund,
      de ane groß und silbertupft
      de aundre kla und gaunz zerrupft.
      Wia a Raunen geh tuat durch den Wald,
      daß wieder Weihnachtszeit ist bald,
      da sagt de Silbertanne stolz:
      »I bin a gaunz besonders Holz
      mit Nadeln silbern und voll Saft
      und gwachsen kerzengrad voll Kraft;
      bestimmt kumm i zu reiche Leit,
      und wer mi kriagt, der hat sei Freid.«
      Da sagt de klane Tanne drauf
      (und schaut schüchtern zu der großen auf):
      »Glaubst, werns mi a als Christbam holn?
      Wenn ma mi braucht - i tät scho wolln.«
      Drauf tuat de Große höhnisch lachen:
      »Wem wüst denn du a Freid schon machen?
      Als Christbam taugst du net für Kinder,
      nur als Reisig für an Kranzelbinder.«
      Da hat si d' Klane furchtbar kränkt,
      gaunz traurig san die Astln ghängt;
      wia oba d' Holzknecht kumma san
      haum s' gschnitten a den klanan Bam
      und eahm als Draufgab no mitgnumma,
      so is er aa zum Standler kumma.
      Den großen Bam im Silberkleid
      haum kauft sofurt gaunz reiche Leit,
      de haum eahm aufputzt wunderbar
      mit goldnen Schmuck und Feenhaar,
      und mit dem Schein von vielen Kerzen
      sollt er betörn die Kinderherzen.
      Doch aller Glaunz und alle Pracht
      haum kan besondern Eindruck gmacht;
      für d' Kinder von de reichen Leit
      war des a Selbstverständlichkeit.
      Aum Christtag san dann alle furt
      aum Arlberg zum Winterspurt,
      und d' Silbertannen steht verlassen,
      da hat sie d´ Asteln hänga lassen. -
      Der klane Bam hat gwart sehr laung,
      und ihm war scho a bisserl baung;
      de aundern Bam warn alle weg,
      und er is gstanden hint' im Eck
      grad wia a Stiafkind der Natur.
      Der Standler sagt: »Für heut is gnua,
      den z'nepften Bam wird kana kaufn,
      i schmeiß eahm auf´n Reisighaufen.«
      Und wia er hat des Bamerl gnumma,
      is a arme Frau grad zuwikumma,
      de hat zwa Kinder und kan Mau daham
      und mechtert gern an Weihnachtsbam.
      Da hat der Standler net laung denkt
      und ihr de z'rupfte Tannen gschenkt.
      Mit an »Vergeltsgott!« geht 's davau,
      hat a paar Kerzerln auffetau,
      tuat Zuckerln in Papier einwickeln,
      des warn de gaunzen Christbamstickeln.
      Recht bescheiden war die Pracht,
      doch d' Kinder hat sie glücklich gmacht,
      sie haum die echte Freid no kennt,
      weil s' net verzogn warn und verwehnt;
      und bis Dreikönig haum s' daham
      täglich bewundert eahnan Bam.
      Da war die klane Tanne stolz,
      denn jetzt war sie a »bsonders Holz«.

      Anton Krutisch (Wiener Dichter, 1921-1978)


      Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit, ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr !

      Mateo
    • Mir ist keine Geschichte zu Weihnachten eingefallen.

      Es war anfang der neunziger Jahre als die Mauer von der rechten Seite abgetragen wurde und die bunten Steine am Brandenburger Tor für Touristen verkauft worden sind. Die Steine waren kurze Zeit Weltweit in Vitrienen zur Schau gestellt worden.

      Auf der linke Seite der Mauer wurden sämtliche Fahnen,Banner,Orden am Brandenburger Tor an Touristen und Sammler verkauft .
      Es gründete sich die Treuhandgesellschaft und fingen im großen Stil an alles zu verscherbeln.

      Es wurde eine Arbeitsbeschaffungsmaßnamen gegründet die in mitte dieses geschehens sämtliche unsortierte Filme von der Defa hatten ,

      Diese Filmbänder wurden neu Katalogisiert und gerissene Bänder zusammengeklebt.

      Erst ende der neunziger Jahre wurde diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahme übernommen als Stiftung .


      defa-stiftung.de/stiftung/aktuelles/


      Diese Filme wurden nicht am Brandenburger Tor verscherbelt .

      Wir hatten solch ein Glück gehabt das einige aufgepasst hatten die nicht den Weg zur Mülltonne gewählt hatten in dieser doch so bewegender Zeit.

      Darunter waren auch Kinderfilme und Märchen mit bei gewesen die jeder im Youtube anschauen kann.

      Ein Film erinnerte mich an diese Zeit rückwirkend.

      Der kleine tapfere Hirsch .
      (Spielzeit 20 minuten 1958) ( Gute Reise , wir gehen auch weg)


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von PeterHerzberg ()

    • Liebe

      Mal rührt sie mit Zaubergewalt
      die Herzen, zum Schlänglein gewunden,
      mal gurrt sie in Taubengestalt
      am Fenster unzählige Stunden,

      mal strahlt sie im glitzernden Eis,
      mal scheint sie im tropischen Schlummer,
      doch führt sie verläßlich und leis
      die Menschen zu Trauer und Kummer.

      Wie klagt sie so süß im Gebet
      der Geige, wie flehend und schüchtern,
      doch fürchtet sich, wer sie errät
      im Lächeln von fremden Gesichtern.


      Anna Achmatowa, 1911
    • 19. Türchen 1.Teil

      Weihnachten, eine schwierige Zeit


      Das Fest der Freude, des Friedens und des Lichts
      ist für viele eine schwierige Zeit.
      Sei es weil es ein belastendes Jahr war,
      man liebe Angehörige verloren hat,
      eine grosse Liebe zerbrochen ist,
      oder sonst wenig erbauliches geschehen ist.
      All das wird einem bewusst,
      wenn die Tage immer kürzer und die Nächte länger werden.
      Viele Menschen werden in dieser Zeit schwermütig,
      fühlen sich einsam. Die Suizidrate steigt.
      Alle könnten wir etwas dagegen tun, es wäre so einfach.
      Gehen wir doch mit offenen Augen durchs Dorf, die Stadt, durchs Warenhaus.
      Wenn wir jemanden sehen, welchem es offensichtlich nicht gut geht,
      so nehmen wir unseren Mut zusammen und sprechen ihn an,
      auch wenn wir ihn überhaupt nicht kennen.
      Manchmal kommt ein Gespräch zustande.
      Vielleicht reicht die Zeit sogar für einen gemeinsamen Kaffee.
      Gelegentlich wird der angesprochenen auch einfach wortlos davon laufen.
      Macht nichts.
      Die Chance, dass ein Mensch für mindestens einen Moment,
      sich weniger einsam fühlt, etwas Weihnachten fühlt
      in dieser krankhaft hektischen Zeit ist da, und das nur
      weil wir uns die Zeit dafür genommen haben.

      Bei mir im Erzgebirge war es früher Brauch
      (Im trditionellen Familien ist es auch heute noch so)
      dass besonders an Weihnachten beim Essen ein Gedeck
      zuviel auf dem Tisch ist, für den unerwarteten Besucher.
      Vielleicht kommt ja der alte alleinstehende Nachbar vorbei,
      welcher nach dem Tod seiner geliebten Frau so traurig wirkt.
      Oder noch besser, laden wir ihn doch einfach ein!






      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Rohb ()

    • 19. Türchen 2.Teil

      Weihnachtslied

      Klein wird der Sonnenbogen;
      das Leben atmet still,
      als wär es ein Vogel,
      der endlich schlafen will.
      Die Nacht zehrt von den Tagen
      und wird unsagbar tief.
      Wer möchte da nicht lauschen,
      nicht tauschen Wort und Brief?

      Schmückt eine grüne Tanne
      nach altem Weihnachtsbrauch.
      Die Finsternis wird schwinden
      wie in den Lüften Rauch.
      Helft mit, dass Frieden werde,
      lasst immer Frieden sein.
      Das Brot im Schoss der Erde
      will ruhen und gedeihn

      Das Leben wird nicht sterben
      in kalter Winternacht,
      wenn wir nach allem streben,
      was Menschen glücklich macht.
      Wenn wir dem Leben danken,
      das uns so reich beschenkt,
      und das in Taten lieben,
      was uns ins Helle lenkt.


      Lori Ludwig aus "Wunderweisse Nacht"

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Rohb ()