Offener Brief von Robert Hübner

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    • Offener Brief von Robert Hübner

      Siehe
      de.chessbase.com/post/offener-brief-von-robert-huebner

      Der Deutsche Schachbund verlangt von den Spielern der 2. Bundesliga die Unterzeichnung einer "Spielererklärung" / Verpflichtung,
      ohne die sie nicht spielen dürfen.
      Dies trifft auch GM Dr. Robert Hübner, da er diese Verpflichtung als sehr einseitig und diskriminierend empfindet.
      In Folge dessen darf er dann wohl nicht spielen!

      Der Hintergrund ist die unrühmliche "Handy-Geschichte" von Bindrich im Jahr 2013, die auf Grund fehlender
      Rechtsgrundlage nur für die Bundesliga, nicht aber für alle DSB-Turniere geahndet werden konnte.

      Hat jemand Erfahrungen aus der Praxis / Kommentare?

      Ich persönlich finde, für den DSB ist es der GAU, wenn sie es nicht schaffen, das allgemein akzeptiert
      zu formulieren und wenn sie dadurch Hübner und viele andere Spieler verlieren.
      Absicht gut, Durchführung unsensibel und unprofessionell.
    • Zu der Spielervereinbarung selbst möchte ich mich nicht äußern - ich habe mir ihren Wortlaut noch nie zu Gemüte geführt, da ich noch nicht selbst davon betroffen war und das Thema ansonsten nicht sehr spannend finde. Als aktives Mitglied des Godesberger SK habe ich die Geschehnisse und insbesondere die Folgen des Ganzen hautnah erleben dürfen. Deswegen erlaube ich mir, ein Zitat aus dem Artikel herauszugreifen und zu kommentieren:

      André Schulz schrieb:

      Innerhalb des Godesberger SK setzte sich der Streit fort. Es bildeten sich zwei Fraktion, die darüber stritten, wie man sich in dieser Sache verhalten sollte. Am Ende zerriss es einen einstmals großartigen Verein, der über Jahrzehnte für seiner herausragende Jugendarbeit bekannt war, förmlich - ein erschütternder Vorgang, besonders für die Schachfreunde, die im Godesberger SK groß geworden sind.
      Der Begriff "Fraktion" erscheint mir stark übertrieben, denn Fraktionsstärke erreichten die Personen, die die Spielervereinbarung nicht unterzeichnen wollten nie. Tatsächlich lässt sich das Ganze vermutlich auf zwei Personen reduzieren - eben Herrn Schmidt und Herrn Dr. Hübner, während die übrigen Spieler mehr aus Verbundenheit zu Herrn Schmidt als aus Überzeugung Herrn Schmidt zustimmten. Wenn ich dann aber lese, dass es den Verein zerrissen habe, komme ich mit dem Begriff Übertreibung nicht mehr hin, denn das ist schlicht gelogen und meiner Einschätzung nach sogar wider besseres Wissen. Der Chronik des GSK lässt sich entnehmen, dass der Verein im April 2015 (letzter Stand vor dem Rückzug der Mannschaft, den ich finden konnte) 173 Mitglieder hatte; im Zuge der Aktion gab es natürlich einige Austritte: Neben Herrn Schmidt und Herrn Dr. Hübner waren dies einige der Herrn Schmidt verbundenen Spieler, natürlich die Legionäre undansonsten aus dem übrigen Verein, wenn ich mich recht erinnere, drei oder vier Mitglieder, die mit der Art und Weise, mit der Herr Schmidt innerhalb des Vereins behandelt wurde, nicht einverstanden waren - summa summarum vielleicht zehn bis 15 Personen, also nicht einmal 10%, von denen man eigentlich noch die Legionäre herausrechnen könnte, weil deren Mitgliedschaft ja ohnehin nur mit der Zweitligamannschaft stand und fiel und völlig unabhängig von der Spielervereinbarung war. Und wo steht der Verein heute? 175 Mitglieder bei nur noch drei Legionären. Ich sehe hier eine klare Verbesserung - weg vom sinnlosen Mäzenatentum hin zu richtigem Breitensport. Und zuletzt die Heraushebung der ehemals "herausragenden Jugendarbeit", womit ja wohl impliziert werden soll, dass die Jugendarbeit heute nicht mehr so gut sei. Hierzu ist zu sagen, dass die Zahl der Jugendlichen in den letzten Jahren mindestens konstant geblieren ist, und dass die Qualität des Trainings auch nicht schlechter geworden ist (mehrere ehrenamtliche Mitglieder mit Spielstärken meist bis zu 1600, eine Dame mit 2000 und für ganz Fortgeschrittene ein IM).
      Unter dem Strich eine schwache Leistung des Autors, und ich frage mich, ob er nur des reißerischen Effekts wegen so schreibt oder eine nicht über jeden Zweifel erhabene Quelle (siehe Zitat von Herrn Schmidt) genutzt hat, ohne die Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.

      Bodo Schmidt schrieb:

      Davon hat sich der gerade auch in der Jugendarbeit sehr engagierte Godesberger SK bis heute noch nicht erholt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Köhler ()

    • hajoja schrieb:

      Es wäre interessant zu erfahren, was unser "Regelfuchs" @dfuchs von der "Spielererklärung" hält und ob er die darin beschriebenen Maßnahmen (insbesondere dIe verdachtsunabhängig mögliche Untersuchung von Kleidung, Gepäck oder anderen Gegenständen eines Spielers) schon einmal angewendet hat.
      Natürlich habe ich das schon gemacht. Das ist auch deutlich unspektakulärer, als ihr es euch vorstellt.

      Ein Spieler hat eine Einkaufstasche am Stuhl hängen. Ich werfe beim durch gehen ohne Sie anzufassen einen kurzen Blick rein, ob da was drin liegt, was nicht rein gehört und gehe weiter.
      Im Spielbereich steht der 1. BL steht ein Koffer. Ich nehme das Etikett in die Hand um zu lesen wem dieser gehört und erkläre dem Spieler, dass er seinen Koffer bei seinem non playing Captain abholen kann.

      Seit dieser Saison gibt es in der BL auch Detektoren, ähnlich wie am Flughafen, mit dem Spieler kurz "abtastet" werden ohne sie zu berühren.

      Zur Beruhigung: Ich greife niemandem an oder in die Taschen und es muss sich auch niemand vor mir ausziehen.
      Für so etwas bin ich weder ausgebildet noch motiviert.


      Grüße Daniel

      P.S: Bei Hübner ist das gefühlt 10 Jahre her, dass er sich wegen der Geschichte aus dem deutschen Schach zurückgezogen hat. Warum jetzt dieses Nachtreten kommt kann ich nicht nachvollziehen.