Frauen-Schachweltmisterschaft

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    • Frauen-Schachweltmisterschaft

      Ich möchte auf die Frauen-Schachweltmeisterschaft ( vom 4ten bis zum 24sten Januar) in China aufmerksam machen. Falls schon von jemand anderem eingestellt, bitte diesen Thread wieder löschen.

      de.wikipedia.org/wiki/Schachwe…terschaft_der_Frauen_2020

      chess-international.com/?cat=40

      sportschau.de/weitere/schach/f…ach-wm-schanghai-100.html
    • Die Frauen-WM findet statt zwischen der Weltmeisterin Ju Wenjun (China), 28 Jahre, Elo 2584,
      und ihrer Herausforderin Aleksandra Goryachkina (Russland), 21 Jahre, Elo 2578.
      Der Wettkampf geht über 12 Partien. Die ersten 6 Partien fanden in Shanghai, China statt.
      Die nächsten 6 Partien finden ab 16. Jan. in Wladiwostok, Russland statt.

      Bisherige Resultate: 3 Remis, Gewinn von Wenjun, Gewinn von Goryachkina, Remis nach 105 Zügen.

      Der Preisfond beträgt 500.000 Euro. Die Gewinnerin erhält 60%, die Verliererin 40%.
      Falls es einen Tiebreak gibt, erhält die Gewinnerin 55%, die Verliererin 45%.
    • Für diejenigen, die die Partien der zweiten Hälfte des Wettkampfs aus Wladiwostok live verfolgen möchten (z. B. auf chess24.com mit wahlweise englischem oder russischem Kommentar), ist frühes Aufstehen Pflicht: Beginn ist um 06:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

      Die erste Hälfte hat hart umkämpfte Partien gezeigt, Salonremisen sind bei den Frauen wie bekannt deutlich weniger anzutreffen als bei den Männern. In der vierten Partie wickelte die junge russische Herausforderin Aleksandra Goryachkina mit Schwarz in einem an sich unentschiedenen Damenendspiel unnötig in ein verlorenes Bauernendspiel ab, das die chinesische Titelträgerin sauber zum vollen Punkt vollendete. Doch schon in der nächsten Partie konterte Goryachkina mit Weiß ebenfalls mit einer lehrreichen Endspielführung bei einer Mehrqualität zum ersten Gewinn einer langen Partie gegen Ju Wenjun überhaupt. Und in der sechsten Partie knetete die Russin die Chinesin in einem Endspiel mit einem starken Springer gegen einen passiven Läufer ganze 103 Züge lang, doch ohne dass die Championesse sich überraschen ließ.

      Ich bin beeindruckt vom starken Spiel nach vorn von Aleksandra Goryachkina, die das Tempo vorzugeben scheint auch auf chinesischem Boden. Ab Donnerstag hat sie den Heimvorteil in Russland, auch wenn der mehr psychologischer Natur ist und sich weniger in hohen Zuschauerzahlen vor Ort niederschlagen wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass nach 2008/10 (Aleksandra Kostenjuk) der WM-Titel der Frauen in diesem Jahr wieder nach Russland geht.
    • Nach acht von zwölf angesetzten Partien des Matches um die Schach-WM der Frauen in Schanghai und Wladiwostok führt Aleksandra Goryachkina nun mit 4,5:3,5 Punkten. Mit Weiß wählte sie das Damengambit als Eröffnung, es entstand eine lebhafte Stellung mit beidseitiger langer Rochade. Die junge Russin setzte ihre Bauernmehrheit im Zentrum geschickt in Bewegung und konvertierte ihren Raumvorteil in einen starken Königsangriff, dem die chinesische Titelverteidigerin Ju Wenjun nichts entgegen zu setzen vermochte.

      Nach dieser überzeugenden Vorstellung darf Goryachkina gelassen in die nächste Runde gehen, sie hat es nun in der Hand, Weltmeisterin zu werden. Die aktuelle Nummer Vier der Weltrangliste liegt mit 2578 Elo-Punkten zwar noch deutlich hinter Hu Yifan (2664), die die zweite Matchhälfte gemeinsam mit Nigel Short kommentiert, dürfte aber mittelfristig eine Gefahr auch für die stärkste Spielerin der Welt darstellen. Morgen geht es um 06:30 Uhr deutscher Zeit weiter; Ju Wenjun mit Weiß muss sich etwas einfallen lassen, will sie ihren Titel behalten.

      de.chessbase.com/post/frauen-wm-goryachkina-geht-in-fuehrung >> Analyse der achten Partie
      chess24.com/de/watch/live-tour…d-championship-2020/1/1/8 >> Liveübertragung
    • Alles wieder offen in Wladiwostok. Ju Wenjun konnte heute direkt nach ihrer klaren Niederlage in der achten Partie zurückschlagen und zum 4,5:4,5 im WM-Match gegen Aleksandra Goryachkina ausgleichen. Dabei kam die junge russische Herausforderin der chinesischen Titelverteidigerin unfreiwillig entgegen. Diese hatte in scharfer Position eine Qualität gegeben, um ihre Läufer im Verbund mit einem weit aufgerückten Bauern optimal gegen den gegnerischen König in Stellung zu bringen. Goryachkina verpasste eine naheliegende Fortsetzung und willigte in ein unvorteilhaftes Endspiel ein, das Ju Wenjun aufgrund ihres Mehrbauern und des deutlich aktiveren Königs präzise gewann. Der vierte Sieg mit Weiß, die neunte ausgekämpfte Partie.

      Bei noch drei verbleibenden Partien mit langer Bedenkzeit (90 Minuten für die ersten 40 Züge, danach 30 Minuten für den Rest der Partie, bei einer Zeitzugabe von 30 Sekunden pro Zug von Beginn an) kann der nächste Sieg die Entscheidung im Match bringen. Stünde es nach den angesetzten zwölf Partien 6:6, käme es zur Schnellschachverlängerung (25 Minuten plus 10 Sekunden Inkrement von Zug 1 an); sollte auch dann keine Siegerin gefunden sein, ginge es mit Blitzen weiter. Die kommenden Partien werden zunehmend eine Frage der Nerven und der Fitness werden. Ju Wenjun hat im Schnellschach mit 2613 Elopunkten klar bessere Werte als Aleksandra Goryachkina mit 2499, die im letzten Viertel des Matches daher mehr wird riskieren müssen.

      Offizielle Turnierseite >> wwcm2020.fide.com/
      Kommentierte Übertragung >> chess24.com/de/watch/live-tour…d-championship-2020/1/1/9
    • Ist das die Vorentscheidung? In der zehnten Partie des Wettkampfs um die Schach-WM der Frauen konnte Titelverteidigerin Ju Wenjun mit den schwarzen Steinen gegen die Herausforderin Aleksandra Goryachkina gewinnen, die Chinesin führt nun mit 5,5 zu 4,5. Aus den noch verbleibenden zwei Partien in Wladiwostok reicht ihr ein Punkt, um ihren Titel zu behalten. Die Quote entschiedener Partien im Match liegt jetzt bei 50 %.

      Aleksandra Goryachkina, die im Wettkampf bislang aktiv und streckenweise dominant gespielt hat, wird sich über den Verlust der zehnten Partie grämen, hat sie doch in einem remislichen Endspiel mit Turm und Läufer durch einen fatalen Fehler der Gegnerin den Sieg geschenkt. Die Russin muss nun gewinnen, um das Match noch offen zu halten oder gar noch zu drehen, der heutige Ruhetag wird ganz im Zeichen der Vorbereitung des Endspurts stehen. Morgen um 06:30 Uhr deutscher Zeit geht es weiter.

      Bericht zur zehnten Partie >> de.chessbase.com/post/frauen-w…chaft-ju-geht-in-fuehrung
      Kommentierte Übertragung >> chess24.com/de/watch/live-tour…d-championship-2020/1/1/9
    • 6:6! in der zwölften und letzten Partie des WM-Kampfes zwischen Ju Wenjun (China) und Aleksandra Goryachkina (Russland) in Wladiwostok behielt die junge Herausforderin die Nerven und gewann mit Weiß auf Bestellung. Mit einer unregelmäßigen Eröffnung des Damenbauernspiels gelang es Goryachkina, die Partie abseits theoretischer Pfade anzulegen. Es ergab sich später eine leicht holländisch anmutende Bauernstruktur, wo Ju Wenjun in wachsender Zeitnot zu fahrig agierte und mehrfach vergeblich die Damen zu tauschen versuchte. Aleksandra Goryachkina hielt die Komplexität hoch und konnte die gegnerische Königsstellung entscheidend schwächen und diese schließlich mit Turm und Dame sturmreif schießen. Als Belohnung für ihr couragiertes und nervenstarkes Spiel winkt ihr morgen der Tiebreak und damit die Chance auf den Titel. So wird auch bei den Frauen die WM im klassischen Schach in der Schnellschach-Verlängerung entschieden - mit dem Unterschied, dass sie im Gegensatz zu den Männern lediglich sechs von zwölf Partien remisiert haben.

      Bericht zur zwölften Partie >> de.chessbase.com/post/frauen-w…ina-schafft-den-ausgleich
      Offizielle Turnierseite >> wwcm2020.fide.com/
      Kommentierte Übertragung >> chess24.com/de/watch/live-tour…-championship-2020/1/1/12
    • Nun hat es doch nicht gereicht, Ju Wenjun verteidigt den Titel.
      Im letzten Schnellschach- Spiel hätte Goryachkina mit den weißen Stücken den Sieg der 12. Partie wiederholen müssen, doch diesmal gelang es ihr nicht. Die Herausforderin spielte ambitioniert, opfert einen Bauern für Tempo. Aber die Weltmeisterin opferte das Material zurück und schaffte damit den Ausgleich in der Partie.
      Ich habe großen Respekt vor den Leistungen beider.
      Oh man ist man weit weg von solchem Können, aber gut mir darf Schach spielen auch "nur" Spaß machen. ;)