Wir coronieren

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  • @Schmiddi

    Vielen Dank für Deinen positiven Kommentar.

    Richtig, einstweilen bleibt MNS und Abstandhalten, auch bei Impfung. Anderes Verhalten ist unverantwortlich.

    Ich selber würde mich schon jetzt impfen lassen, da ich keine Allergien habe (so weit ich weiß), habe aber volles Verständnis für Bedenken Anderer. Wenn ich eine derartige Erfahrung gemacht hätte wie Du von Deinem Kollegen beschriebst, würde ich es genauso sehen, wahrscheinlich schon nach der 2. Grippeimpfung. Das muss sich jeder selber gut überlegen.

    Über Langzeitwirkungen erfahren wir erst in 1 Jahr etwas. Dazu würde ich auf die vielen Virologie-Wissenschaftler vertrauen, die sich das sehr ernsthaft ebenfalls überlegen. Wenn es eine begründbare "theoretische Gefahr" gäbe, würde es sofort einen Preprint dazu geben, den die Presse aufgreift, da es von riesigem Interesse wäre, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit. Das ist meines Wissens nicht passiert. Natürlich ist das nur ein sehr schwaches Argument.

    Konkret ist die reale Gefahr. Mit den Daten vom 19. Dez. (siehe post 3012):

    in den USA für 270.000 Impfungen 6 Fälle von schweren allergischen Reaktionen,
    in Deutschland auf 270.000 Personen umgerechnet insgesamt bisher ca. 145 Corona-Fälle auf Intensivstationen.

    Wenn man aber Allergien oder andere gesundheitliche Probleme hat, sollte man unbedingt mit dem Arzt oder sogar zweien sprechen, denke ich. Auch dann verbleibt die eigene Entscheidung.

    Da die Gefahr konkret ist, setzen alle Staaten nun ganz auf die Impfung, um viele Menschenleben zu retten und das Leben normalisieren zu können. Bezüglich Langzeitwirkungen ist es ein riesiges medizinisches Experiment mit Prinzip Hoffnung.
  • @Patzer

    Vielen Dank für Deine Rückmeldung und Bestätigung.

    Wenn die durchschnittliche Verzögerung mehr ist als 7 Tage, z.B. 10 Tage funktioniert Deine Rechnung auch nicht, denke ich. Denn dann brauchst Du für den 14.12. Meldedaten vom 24.12. und später. Ab dem 24.12. sind aber alle Daten unsicher und geben nur an, wie viele Infektionen es *mindestens* gab, denn

    - die Menschen gehen am WE und über diese Feiertage weniger zum Arzt, nur wenn es unbedingt nötig ist
    - viele Ärzte, Labore und Institute arbeiten auch weniger am WE und Feiertagen

    Da müssen wir uns wohl bis Dienstag, Mittwoch gedulden. Und "Silvester-Effekte" brauchen noch mindestens eine Woche länger.

    PS Die Inkubationszeit ist statistisch verteilt. Wenn Infektionen stärker ansteigen, steigt also auch der Anteil derjenigen an, die nach 2-3 Tagen Symptome merken, damit auch der Anteil der frühen Meldungen zusätzlich zu den "normalen" Meldungen. Daher merkt man den Anstieg schneller, als wenn man die volle durchschnittliche Inkubationszeit voraussetzt. Entsprechend, wenn sich ein Rückgang verstärkt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

  • @Manni5
    Ich würde gerne bis Mitte Januar warten.
    Dann sollten genügend Meldedaten vorliegen, deren schlimmste statistische Ausreißer über die Feiertage und Wochenenden mit dem gleitenden 7-Tage-Mittel relativiert werden können.
    Bin dann gerne bereit, die Hochrechnung zu wiederholen und selber gespannt, was dabei rauskommt.

    PS:
    Ich will übrigens nicht sagen, dass die Lockdowns unwirksam sind.
    Ich vermute nur, dass neben den Lockdown-Maßnahmen noch diverse andere Faktoren wirken, die wahrscheinlich noch längst nicht hinreichend erforscht sind.
    Studien dazu gibt es sicherlich. Aber ich bin mehr ein Zahlenmensch.
    Der Sieg der Zeit über das Material erfordert Opfer!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Patzer ()

  • Manni5 schrieb:

    Üblicherweise geht man davon aus, denk ich, dass die Infektionen dann ca. 6-7 Tage vorher erfolgten.

    die übliche inkubationszeit wird mit 5-6 Tagen angegeben. Wie kommst du auf die 7 Tage?

    Manni5 schrieb:

    Da müssen wir uns wohl bis Dienstag, Mittwoch gedulden. Und "Silvester-Effekte" brauchen noch mindestens eine Woche länger.

    Wenn man sich die Zahlen zu den anderen Feiertagen ansieht (Ostern bzw. thanksgiving in der USA, werden die Zahlen um Weihnachten herum sowieso geringer sein als in normalen Wochen. Egal wie lange man wartet.

    Das interessante wird die 1. Januarwoche sein, denn dies zeigt das erste mal einen wieder Werte auf, die man mit der Werten vor der Weihnachtswoche vergleichen kann.


    Wenn man sich die aktuellen Zahlen vom RKI ansieht, könnte man durchaus von einem Abflachen der Kurve vor dem harten Lockdown ausgehen.
    Aber um sicher zu sein, sollte der Anteil des Erkrankungsdatum im Verhältnis zum Meldedatum noch deutlich ansteigen.


    Corona 2. Welle.jpg


    PS:
    Was mich übrigens wundert, ist der Umstand, dass die Zahlen Ende November plötzlich so anstiegen
    Es gibt ja Theorien, dass die englische Variante bereits Ende November bei uns in Deutschland eingetroffen ist. ( Bei mindestens einer Patientin wurde dies nachgewiesen)
    könnte es also am englischen Virus liegen?
    In Deutschland wird im Gegensatz zu England ja leider nicht geprüft was für Mutationen von covid19 die Krankheit auslösen
  • Meldeverzug - Zeit zwischen Infektion und Meldung ans RKI bzw. Veröffentlichung der Meldezahlen
    • 5-6 Tage Inkubationszeit
    • + Zeit bis zum Bemerken deutlicher Symptome
    • + Zeit bis zum Gang zum Arzt
    • + Zeit bis zum Test und zum Testergebnis
    • + Zeit bis zur Meldung ans Gesundheitsamt (zusätzlich verzögert durch Wochenenden und Feiertage)
    • + Zeit bis zur Meldung ans RKI (zusätzlich verzögert durch Wochenenden und Feiertage)
    • + Zeit bis zur Veröffentlichung
    Es geht nicht um die Inkubationszeit, sondern um den gesamten Meldeverzug.
    Diese Zeitspanne schwankt leider stark, ist aber in jedem Fall mehrere Tage länger als die Inkubationszeit.
    Es wäre nett, wenn das nicht immer wieder verkürzt dargestellt würde.

    PS:
    Warum kraxeln eigentlich in der Zeit dieser "Jahrhundertherausforderung" nach wie vor Politessen durch die Straßen und verteilen die überaus wichtigen Knöllchen?
    Könnten die nicht besser das Meldesystem unterstützen. Es ist doch ein Unding, dass die Meldezahlen derart desolat rüberkommen.
    Es muss doch wohl in einem technisch so hoch entwickeltem Land wie Deutschland (Vorsicht: Ironie) möglich sein, tagesaktuelle Zahlen zu bekommen.
    Das würde auch die gesamte Diskussion versachlichen und Spekulationen (einschließlich meiner eigenen) eindämmen.
    Der Sieg der Zeit über das Material erfordert Opfer!

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Patzer ()

  • Patzer schrieb:

    Es geht nicht um die Inkubationszeit, sondern um den gesamten Meldeverzug.

    Dann solltest du die Grafik Erkrankungsdatum/ Ersatzweise Meldedatum nutzen.
    Sie reduziert den Übermittlungsverzug auf ein Minimum.
    Das Problem ist, dass du keine tagesaktuellen Zahlen dazu finden wirst.

    Teilweise gibt es sogar jetzt noch Änderungen in den Werten vom Frühjahr (diese sind aber minimal und fallen nicht in Gewicht)

    Ich habe selbst beobachtet, dass die Werte des Graphen Erkrankungsdatum/ Ersatzweise Meldedatum nach ca. 2-3 Wochen nicht mehr so extrem schwanken wie am Anfang. Trotzdem sind immer noch starke Änderungen pro Tag zu sehen.

    Das RKI hatte nicht nach langen zaudern zum Ende der 1. Welle bestätigt, dass sie eine Verzögerung von 2-3 Wochen haben bei den Meldezahlen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gambitspieler ()

  • Gambitspieler schrieb:



    PS:
    Was mich übrigens wundert, ist der Umstand, dass die Zahlen Ende November plötzlich so anstiegen
    Es gibt ja Theorien, dass die englische Variante bereits Ende November bei uns in Deutschland eingetroffen ist. ( Bei mindestens einer Patientin wurde dies nachgewiesen)
    könnte es also am englischen Virus liegen?
    In Deutschland wird im Gegensatz zu England ja leider nicht geprüft was für Mutationen von covid19 die Krankheit auslösen
    Den Gedanken / die Befürchtung hatte ich auch schon, es aber kaum für möglich gehalten. Zum Zeitpunkt der "UK-Blockade" auf Grund des neuen Virus wurde ohne Widerspruch von Virologen gesagt, dass in Deutschland nur ganz wenig Fälle (1 Fall) entdeckt wurden.

    Daher gehe ich davon aus, dass die hiesigen Labore die Viren nach einem randomisierten Verfahren untersuchen.
    Insbesondere als das aus England bekannt wurde (und unsere Fachleute wussten früher davon), müssten daraufhin Untersuchungen in hiesigen Laboren stattgefunden haben. Es werden ja Proben konserviert, selbst von Abwasser. Diese Analysen haben aber offenbar keinen Nachweis ergeben.

    Daher: Wie kommst Du auf den letzten Satz?

    Zum plötzlichen Anstieg Ende November: siehe post 2448 vom 28. Nov.
    Es ist eine pure Hypothese. Wenn das zutrifft, wäre es schneller eingetroffen als gedacht.
  • Manni5 schrieb:

    Daher: Wie kommst Du auf den letzten Satz?

    Ich hatte es irgendwo gelesen gehabt. ich habe jetzt auf der schnelle nur diese Quelle gefunden:

    rnd.de/gesundheit/virologe-deu…MORRB4RJ4POE4VN6HVQA.html

    im Gegensatz zu England wurde in Deutschland zumindest nicht systematisch nach den Mutationen gesucht.

    Es gibt wohl noch einen besseren Artikel, aber dieser ist hinter einer Bezahlschranke

    rp-online.de/panorama/coronavi…-deutschland_aid-55315499
  • Gambitspieler schrieb:

    Patzer schrieb:

    Es geht nicht um die Inkubationszeit, sondern um den gesamten Meldeverzug.
    "Dann solltest du die Grafik Erkrankungsdatum/ Ersatzweise Meldedatum nutzen.
    Sie reduziert den Übermittlungsverzug auf ein Minimum."
    Das ist richtig, aber ich kann die Zeitachse dieses Diagrammes nicht ohne Verfälschung der Daten verschieben, weil in dieser Grafik Erkrankungsdaten und Meldedaten vermischt enthalten sind.
    Ich brauche als Ausgangspunkt zwingend in sich konsistente Daten. Die finde ich, wenn überhaupt, unter dem nächsten Reiter des RKI-Dashboards "Fälle/Tag (Meldung)".

    Zitat aus dem Disclaimer des RKI:
    "Der genaue Infektionszeitpunkt der gemeldeten Fälle kann in aller Regel nicht ermittelt werden. Das Meldedatum an das Gesundheitsamt spiegelt daher am besten den Zeitpunkt der Feststellung der Infektion (Diagnosedatum) und damit das aktuelle Infektionsgeschehen wider. Durch den Meldeverzug sind die Daten der letzten Tage in der Grafik noch unvollständig und füllen sich mit den in den kommenden Tagen nachfolgend übermittelten Daten auf."

    Das Infektionsgeschehen beginnt aber eben nicht mit dem Diagnosedatum, sondern mit dem Infektionsdatum und muss deshalb danach eingeschätzt werden.
    Das RKI scheut sich offenbar aus Gründen der political correctness vor der (spekulativen) Berechnung des Infektionsdatums. Die veröffentlichten Daten sollen verifizierbar sein.

    Als Laie darf man das aber machen. Dazu muss die Zeitachse dieser Grafik um den Zeitraum zwischen Infektionsdatum und Diagnosedatum (besser wohl Meldedatum) verschoben werden.
    Das sind auf jeden Fall mehr als 5-6 Tage, denn der Infektionszeitpunkt liegt logischerweise 5-6 Tage (Inkubationszeit) + X vor dem Diagnosedatum bzw. Meldedatum.
    X ist schwer zu bestimmen, aber bei unserem desolaten Meldesystem darf man wohl im Durchschnitt mehrere Tage dafür ansetzen.
    Es ist also wohl nicht ganz daneben, wenn ich in der letzten Grafik 10 Tage dafür angesetzt habe.
    Aber ich kann Mitte Januar, wenn genügend Daten vorliegen, auch mal mit 8 Tagen rechnen. Das ist dann ganz sicher nicht zu hoch gegriffen.
    Der Sieg der Zeit über das Material erfordert Opfer!

    Dieser Beitrag wurde bereits 27 mal editiert, zuletzt von Patzer () aus folgendem Grund: Korrekturen

  • Nun gibt es durch eine Gruppe von Wissenschaftlern des Imperial College London eine erste Studie zur neuen UK-Virusmutation:

    imperial.ac.uk/media/imperial-…eport-42-Preprint-VOC.pdf

    Es ist ein Preprint (Vorabdruck), muss also noch begutachtet werden.

    Die Arbeit ist sehr schwierig zu verstehen, es ist etwas für Experten.

    Die Autoren analysieren die Statistikverteilungen verschiedener und insbesondere der neuen Virusmutation und typischer Genom-Sequenzen. Das ist wichtig, um zuverlässige Aussagen über die neue Variante machen zu können und für die Analyse von entdeckten Infektionen.- Wenn jemand das näher erklären kann, wäre ich dafür dankbar.

    Als Folgerungen hieraus erhalten die Autoren:

    - der R-Faktor der neuen Variante, genannt B.1.1.7 oder B117, ist um 0,4 bis 0,7 höher als beim bisherigen Virus
    - unter den 0-19 jährigen ist die neue Variante (s.u., orange) bereits stärker vertreten als die bisherige, unter den 60-79 jährigen jedoch weniger (die Studie machte eine Altersgrenze bei 80 J.)
    - wenn ich es richtig verstehe, scheinen die 10-19 jährigen stärker infiziert zu sein als die anderen Altersgruppen;

    Erklärung des Bildes auf Seite 7 der Studie.




    Erklärungen zu dieser Studie siehe auch unter

    dailymail.co.uk/news/article-9…rus-cases-454-deaths.html

    Großbritannien hat nun den 5. Tage in Folge über 50.000 gemeldete tägliche Neuinfektionen;
    Tendenz stark zunehmend, heute allein in England und Wales 55.000 Neuinfektionen.
    Einige Teile Londons haben eine 7 Tage-Inzidenz von über 1.100.
    Die Krankenhäuser sind praktisch voll, und für die kommende Woche wird eine erhebliche Verschlimmerung der Situation in den KHs erwartet.
    Die unter-30 jährigen Patienten haben auf den Intensivstationen stark zugenommen.
  • War mir nicht möglich das "jetzt reichts" - Video in einem Zug durchzustehen - darum verspätet :) - Der junge Mann hat sich alle Mühe gegeben sich selbst zu zerpflücken - und es ist ihm perfekt gelungen. - Ist nicht der Erste und wird auch nicht der Letzte sein.
    Die von ihm aufgestellten Formeln mit den daraus abgeleiteten Schlußfolgerungen sind aber zumindest putzig.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von franzli ()

  • Habe mir das Video "jetzt reicht's!" (post 3161) in Teilen angesehen, weil Du @Bademeister es empfohlen hast.

    Beurteilung:

    1. Es fehlen die Quellen am Ende des Videos, mit denen die einzelnen Aussagen begründet werden. Natürlich kann man bei Clips Aussagen nur ganz kurz darstellen. Das ist klar und das ist kein Manko. Aber deswegen sind die Quellen, die Angabe der wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen man das begründet, nötig. Oder ist es evtl. eine Vermutung des Sprechers und hat bisher gar keine wiss. Arbeit als Begründung?? Das bleibt unklar, weil die Quellen fehlen.

    Ganz anders dagegen z.B. die Videos des Youtubers Rezo. Inhaltlich kann man davon halten, was man will.
    Aber er gibt z.B. bei einem Video mit einer Länge von 55 Min. dazu 13 Seiten Quellenverzeichnis.
    Das will man sich vielleicht nicht ansehen; aber man kann es, falls man die Aussagen überprüfen will.
    Das gehört schon bei jeder Seminararbeit einfach dazu.

    Dieses fehlt bei "jetzt reichts!"
    Wenn der Student das als Seminarvortrag abgeben würde, wäre es ein großer Fehler.
    Wenn es eine Bachelorarbeit sein sollte, würde diese nicht akzeptiert werden.

    2. Es ist ein Zusammenschnitt von vielen einzelnen Clips. Bei den Clips fehlt die Angabe, an welchem Tag sie erstellt wurden. Evtl. haben die Sprecher ihre geäußerte Meinung später geändert?? Bei den Tabellen konnte man erkennen, auf welche Zeit sie sich beziehen. Aber nicht bei den Clips.

    3. Faktencheck: Es werden durch die hohe Zahl von Clips eine hohe Zahl von Aussagen getroffen. Ich habe nicht alle gesehen. Alle, die ich gesehen habe, kennen wir schon durch die allgemeine Diskussion und sind meiner persönlichen Meinung nach wissenschaftlich widerlegt. Aber dafür braucht man die Quellen.

    4. Die allgemeinen Anmerkungen des Psychiaters am Ende des Videos, finde ich, sind wichtig und der beste Teil. Das Sterben wird in der heutigen Gesellschaft ausgeklammert. Intensivmediziner werden damit täglich konfrontiert.

    Es gibt eine Unmenge von Videos. Praktisch jeder kann so etwas produzieren.
    Ich hoffe, obige Anmerkungen helfen, um gute von schlechten Videos zu unterscheiden.
    Unabhängig davon, was man aussagt -- ich finde, es sind die Mindestanforderungen, die man stellen sollte.
    Sonst kann man wirklich alles behaupten, ohne irgendeine Grundlage zur Verfügung zu stellen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

  • Auf Grund der neuen Virusvariante hat Boris Johnson für England einen neuen, dritten Lockdown ab morgen angekündigt.
    Die bisherigen, kurz vor Weihnachten verschärften Maßnahmen reichen nicht aus.
    Schottland hatte einen Lockdown bereits etwas vorher ab heute Mitternacht angekündigt.

    Der neue Lockdown inkl. Ausgangssperre und Schulschließungen bis Mitte Februar ist einigermaßen streng, z.B.:

    Ausgang für Arbeit nur, wenn sie nicht von zu Hause aus möglich ist;
    Schließen aller nicht-notwendigen Geschäfte;
    Restaurants dürfen Essen außer-Haus verkaufen, aber keinen Alkohol;
    Treffen von zwei Haushalten draußen nur für 2 Personen;
    Reisen zum Ferienhaus o.Ä. und alle Privatreisen verboten;
    Hochzeiten nur in Notfällen (medizinische Gründe) und mit maximal 6 Personen.

    In der letzten Woche hatte die Zahl der Corona-KH-Patienten um ein Drittel zugenommen.

    In UK hat die neue Virusvariante, wie schon geschrieben, ca. 2 Monate für die Verbreitung gebraucht.
    Diese ist dort erfolgt auch während und trotz des letzten Lockdowns im November, während die bisherige Variante zurück ging.

    Wenn diese Variante sich bei uns ausbreitet, werden wir einen härteren Lockdown als bisher brauchen oder aber mehr Disziplin.
    Ich denke, das könnte von der Bevölkerung akzeptiert werden, da die neue Variante anscheinend verstärkt Jüngere angreift (siehe oben, post 3183).
  • In der ganzen Thematik wird leider sehr viel agiert und auch agitiert. Das Wort "Experte" und "Wissenschaftler" wird in den etablierten Medien gerne mit neuen "Schreckensmeldungen" zusammengefügt, ohne zu hinterfragen wie sich die Wissenschaftlichkeit denn verhält. Politik und Journaille zaubern gerne mal dies und jenes aus dem Hut, auf was man sich berufen kann, weil es gerade in die eigene politische oder journalistische Planung passt. Der "Wissenschaftsrat" Leopoldina gab die letzte Empfehlung für die neue Aussetzung der Grundrechte. Aus Protest gegen das Gutachten der Leopoldina , das mit als Grund für den harten Lockdown im Winter diente, verließ der Tübinger Professor Thomas Aigner nun die Akademie der Wissenschaften Mainz. Das Gutachten sei "einer ehrlichen Wissenschaft nicht würdig".
  • @Chrissi4

    Zur Wissenschaftlichkeit möchte ich Dir zustimmen. Aus diesem Grund verlinke ich, wenn ich hier auf einen Medienartikel verweise, stets die zu Grunde liegende Originalpublikation und sehe sie mir vorher, auch wenn ich fachfremd bin, "diagonal" und im Abstract, Zusammenfassung im Detail an. Dann kann jeder die Aussagen selber direkt im Original und auch das Original selbst überprüfen. Viele Medienartikel geben den Link oder das genaue Zitat nicht an. Es gibt aber auch etliche, die den Link einfügen.

    Da Du völlig richtig Genauigkeit forderst und wir diese haben wollen, habe ich mir die Austrittserklärung von Prof. T. Aigner, einem Geologen, aus der "Akademie der Wissenschaften und Literatur" im Detail angesehen. Er widerspricht sich in seinen Begründungen selber; die Begründungen halte ich für einseitig und im übrigen nicht für stichhaltig (genauer: bereits widerlegt). Das hatten wir hier in Teilen bereits mehrfach und ausführlich, deshalb erspare ich mir die Wiederholung. Es ist schade. Er hätte bei verschiedenen Punkten genauer im Internet nachsehen sollen.
  • Die Grafik beruht auf unverfälschten RKI-Zahlen mit Stand vom 05.01.2021 12:00 Uhr und ist eine reine Faktendarstellung.
    Die Zahlen wurden lediglich vergleichbar gemacht, indem in allen 4 Quellen das gleitende 7-Tage-Mittel ermittelt und für die Darstellung benutzt wurde.

    Verlaufskurve alle Quellen.jpg

    RKI COVID-19 Germany (arcgis.com)
    Zitat aus dem Disclaimer
    „Zwischen der Meldung durch die Ärzte und Labore an das Gesundheitsamt und der Übermittlung der Fälle an die zuständigen Landesbehörden und das RKI können einige Tage vergehen (Melde- und Übermittlungsverzug). …
    Der genaue Infektionszeitpunkt der gemeldeten Fälle kann in aller Regel nicht ermittelt werden. Das Meldedatum an das Gesundheitsamt spiegelt daher am besten den Zeitpunkt der Feststellung der Infektion (Diagnosedatum) und damit das aktuelle Infektionsgeschehen wider.“

    Daraus und aus der allgemein anerkannten Inkubationszeit von 5-6 Tagen ergibt sich der gesamte Meldeverzug:

    Meldeverzug.jpg

    Und nun muss man nur noch die Zeitachse gedanklich um den Meldeverzug nach rechts verschieben.
    Dann sieht man das Infektionsgeschehen in der Zeit, was in diesem Fall bedeutet, dass der Scheitelpunkt der Kurve bereits vor Beginn des (harten) Lockdowns überschritten war.
    Das Infektionsgeschehen beginnt nämlich nicht mit der Feststellung der Infektion (Diagnosedatum) sondern mit der Infektion selbst.

    Bitte keine Unterstellungen! Ich kann nichts dafür, dass es so ist, wie es ist. Ich mache es nur sichtbar.
    Der Sieg der Zeit über das Material erfordert Opfer!

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von Patzer ()

  • Naja, ich könnte jetzt lapidar folgenden Satz des Professors Aigner zitieren:

    "Ich verfüge nicht über medizinische Fachkompetenz."

    und die Äußerung eines Gambitspielers als Appendix antackern:

    Gambitspieler schrieb:

    aber das Problem ist, dass deine aufgelistetetn Experten in der sogut wie nichts mit dem Fachbereich der Viren zu tun haben

    Doch ganz so einfach mache ich mir das nicht, da auch das Renommee des Prof. Dr.Aigner aller Ehren wert ist.
    Allerdings verwundert es schon ein wenig, bei einer sich rasant ausbreitenden Pandemie "weitere, gründliche und wissenschaftlich saubere Klärung" zu postulieren, als ob man alle Zeit der Welt hätte.
    Bekanntlich dauert es Jahre, bis sich die Akteure der Wissenschaft en gros einig sind.

    Hinsichtlich der Impfstoffes scheint es mir merkwürdig, Einzelfälle von "schweren Nebenwirkungen" als Hauptargument ins Feld zu führen und dabei die Todesopfer infolge einer fehlenden Hauptwirkung gänzlich zu vernachlässigen.
    Jeder bisher bekannte Impfstoff kann in Einzelfällen zu schweren (zB allergischen) Reaktionen führen. Die meisten Medikamente bergen diese Gefahr (es lebe die Verpackungsbeilage).

    Allerdings sind einige seiner Anmerkungen durchaus nachvollziehbar und insbesondere Punkt 7 ist nicht von der Hand zu weisen.
    Nur eins ist aber auch klar: ein ewiges Rumgeeiere zwischen zwei Wissenschaftslagern durfte es auf Dauer nicht geben, um weitere Verunsicherung einer ohnehin schon besorgten Bevölkerung zu vermeiden.
    Regierungen in aller Welt mussten sich entscheiden und das haben sie dann konsequenterweise auch getan. Medien kanalisieren entsprechend, aber das ist jetzt auch kein Novum.

    Bei Begriffen wie "Freiheit der Wissenschaft" bzw. "Hüter der reinen Wissenschaft" gerät der "philosophisch angehauchte Feingeist " sicherlich ins Schwärmen. In Extremsituationen ist aber Bodenhaftung das Gebot der Stunde und der Pragmatiker steht hoch im Kurs.

    Was den lockdown angeht, wiederhole ich: es liegt nicht an einem "lockdown als solchen", ob ein lockdown Wirkung zeigt oder nicht - es liegt an der Gesellschaft innerhalb eines lockdowns.
    Wenn es Gruppenkuscheln wie jüngst in Winterberg gibt: was bringen euch hübsche Grafiken zur Lage bzw. Entwicklung der Nation seit lockdown ?
    Und vor allem, da es keine Vergleichsgruppe gibt: wie will man einen Erfolg messen, wenn man nicht eruieren kann, wie sich die Zahlen ohne lockdown entwickeln ?
    Selbst wenn sich die Ansteckungsquote trotz lockdown verfünffachen würde: ich behaupte jetzt einfach mal, dass sie sich ohne verzehnfacht. Viel Spaß beim Falsifizieren....
  • Da @hirni zur Austrittserklärung von Prof. T. Aigner Stellung bezogen hat, hier eine Ergänzung zu anderen Punkten und die Begründung meiner vorherigen Aussagen. Zunächst ein Link zur Austrittserklärung von Prof. Aigner:

    egon-w-kreutzer.de/wp-content/…/12/Aigner-Austritt-1.pdf

    Punkt 1 dieser Erklärung ("Corman-Drosten review report") wird übrigens auch sehr ähnlich in der Wodarg-Fuellmich-Klage verwendet, siehe post 2503, Klageschrift ab Seite 38ff.

    Dazu gibt es eine allgemeinverständliche, lockere aber in den Details exakte und vernichtende Stellungnahme im Internet:

    publikum.net/wie-man-die-drost…-einfach-nicht-widerlegt/

    Und die Verlautbarung der Gesellschaft für Virologie, siehe

    aerzteblatt.de/nachrichten/118…et-von-nahezu-100-Prozent

    und etliche weitere schon diskutierte Argumente. Die Virologen haben sich weltweit natürlich sofort auf diese Publikation und Test gestürzt und das im Detail überprüft -- auf Grund der Aktualität und Wichtigkeit ist es ein ideales und äußerst spannendes Thema für alle Wissenschaftler dieses Fachs, insbesondere Nachwuchswissenschaftler, Doktoranden, Diplomanden.

    Und mir fiel noch ein neues ein:

    Wenn der PCR-Test oder der in den USA verwendete Test (das ist meines Wissens der PCR-Test) nicht zuverlässig wäre, hätte *Trump* das doch schon lange ausgeschlachtet?!

    Zu Punkt 5: Im Interview von Prof. Schrappe betont dieser direkt zu Anfang die vorhergesagten hohen Infektionszahlen, bestätigt das also; das ist der Widerspruch zum mehrfachen Wort "Pandemie" in Anführungsstrichen in der Austrittserklärung. Im übrigen unterstützt Schrappe das contact tracing, sagt aber, dass es hätte ergänzt werden sollen, und betont, dass die hohen Infektionszahlen und ihre Folgen von Experten vorhergesagt wurden, übt daher diesbezüglich Kritik an der Regierung: volle Zustimmung. Da hätte Aigner genauer lesen sollen.

    In Punkt 5 gibt Aigner "Prof. Gassen" an -- auf Dr. Gassen's Vita steht nichts von einer Professur. Er hätte sie mit Sicherheit angegeben. Gassen hat eine Verwaltungskarriere gemacht. Amüsant, das scheint ein Lapsus von Aigner zu sein, aber einer von mehreren.

    Zum Schluss des Schreibens: Wieso die Freiheit der Wissenschaft oder Meinungsäußerung beeinträchtigt sein soll, ist mir schleierhaft.

    Das Hauptargument: Die Maßnahmen werden natürlich nicht mit den hohen Infektionszahlen begründet, sondern mit den hohen Covid19-Patientenzahlen in KHs, Intensivstationen und Todesfällen. Mein Eindruck ist, die Landesregierungen haben extra so lange gewartet, bis sich die ansteigenden Infektionszahlen so realisierten, um eine für Jeden und Jede einsichtige Begründung zu haben.

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()