Wir coronieren

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Offenbar hatte bei Tests in München die neue UK-Virusvariante zusammen mit der neuen Südafrika-Variante an positiven Corona-Infizierungen einen Anteil von 8,1%.

      apotheken-umschau.de/Coronavir…ch-rasant-aus-562169.html

      Der Anteil war auch bei der Untersuchung in Frankreich regional unterschiedlich. Aber obiges Resultat zeigt, dass die Verbreitung in Deutschland jenseits von UK-Reisenden stattfindet.
    • Laut Prof. T. Stadler von de ETH Zürich macht der Anteil der neuen UK-Virusvariante an 1.000 von ihr untersuchten Corona-Proben ca. 5% aus. Der Anteil verdoppele sich jede Woche.

      srf.ch/news/schweiz/virus-muta…nf-prozent-der-faelle-aus

      Sie sagt, es ist möglich, die neue Variante einzudämmen, dies verlange aber stärkere Maßnahmen (habe nicht nachgesehen, was die Schweiz zur Zeit macht).

      Portugal hat z.Zt. mit einem Wert von ca. 840 die höchste 7-Tage Inzidenz (Infektionen pro 100.000 Einwohner) der Welt. Dies wird sehr auf die UK-Variante zurück geführt.

      In Spanien haben die an Portugal angrenzenden Regionen Kastilien+Leon und Extremadura eine Inzidenz von ca. 700.
      (Ich weiß aber nicht, ob dies an der UK-Variante liegt.)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

    • Besten Dank für Deine Begründung, das finde ich gut.
      Trotzdem: Interessant, wofür Du negative Bewertungen verteilst ...

      Der Grund, weswegen ich (bisher) hauptsächlich die UK-Variante angebe, ist, dass sie bei uns (Europa) viel weiter verbreitet ist, und ich gebe die Nachweise und den Grad der Verbreitung "in der Bevölkerung" an.

      Die Vorkommen der Südafrika-Variante in Europa lassen sich bisher noch überwiegend direkt auf Reisende oder ihre direkten Kontaktpersonen zurückführen. Die entsprechenden Vorkommen der UK-Variante durch Reisende erwähne ich ebenfalls nicht.

      Allerdings, das stimmt, traten bei der Stadler-Untersuchung auch ein paar Südafrika-Fälle auf. Das wird in Zukunft zunehmen.

      Wenn Du magst, informiere Du doch über die Südafrika-Variante.
    • Diese Dokumentation fand ich ganz interessant und lehrreich:
      "Impf-Roulette - Die Jagd nach dem Wirkstoff"
      Ich habe mehrfach versucht den korrekten Link hier zu posten, ist mir aber nicht gelungen. Sorry. :/
      Manni, vielleicht kannst du da ja einspringen? Lief auf ARD.

      Während ich dieser Doku zugehört habe, habe ich mir folgende Fragen gestellt:
      1.)
      Warum hört/liest man eigentlich nichts von den Fallzahlen der Erkrankten der saisonalen Grippe?
      2.)
      Warum macht man nicht jedes Jahr solch eine Kampagne für die saisonale Grippeimpfung, wie sie jetzt für die Coronaimpfung publiziert wird?
      Nicht zu vergessen:
      2017/18 starben in Deutschland 25000 Menschen an der saisonalen Grippe!

      Bei uns in der Firma kann man sich jedes Jahr kostenlos gegen Grippe impfen lassen, aber nur eine Handvoll geht hin.
      Ich, obwohl schon über 60, ignoriere diese Impfung auch, weil ich bei einem Kollegen gesehen habe, daß er regelmäßig nach die Impfung 3-5 Wochen auf der Nase gelegen hat, wobei ich schon seit Jahrzehnten weder Grippe noch Erkältung hatte. Warum soll ich mich also vorsätzlich krank machen lassen?
      Die Tante meiner Frau war nie zuvor so krank, wie nach ihrer ersten Grippeimpfung. Sie hat sich nie wieder impfen lassen und ist mit 93 Jahren (nach einem Autounfall) gestorben.
      Wie ich gelesen/gehört habe, ist die Impfung nur ein Eigen-, aber kein Fremdschutz.
      Heißt für mich:
      Wer geimpft ist geht wieder auf Kuschelkurs und kann dann eventuell andere anstecken.
      Ich werde mich nicht impfen lassen und halte lieber die Abstandregeln und das Tragen des MNS ein!
      Letztendlich muß aber jeder für sich selbst entscheiden, wie er den Weg der Pandemie geht.
    • Finde es wirklich schade, wenn accounts wie @Manni5 gerügt werden NICHT über etwas zu schreiben. - Das könnte man ja selbst tun.
      Hinzuweisen ist, daß er schon vor vielen Wochen auf die Gefahr des UK-Virus hingewiesen hat mit den Problemen, die dadurch entstehen werden.

      Fakt ist, daß zum damaligen Zeitpunkten Repliken kamen wie: darum kümmern WIR (wer ist eigentlich WIR) uns, wenn es so weit ist. - Eigentlich sollte man schon wissen, daß es dann bereits zu spät ist.

      Diesen Weitblick würde ich Entscheidungsträgern aber auch Diskutanten wünschen, die sich zu dieser Zeit mit peanuts beschäftigten.

      Daß es Mutanten - neben dem UK - seit geraumer Zeit gibt (Südafrika, Brasilien) , ist seit längerer Zeit nicht unbekannt. - Darauf zu warten, daß eine *harmlosere* die Oberhand gewinnt wäre nicht allzu klug - die bisherigen sind wesentlich aggressiver. - Auch *nur* ein höherer Ansteckungsgrad reicht aus entsprechend mehr Opfer zu fordern, geschweige denn, wenn ein Virus "per se" aggressiver wird, wenn er nicht *nur* die Alten betrifft. - Solange die Mutanten um den selben Stamm kreisen, sind Impfungen wirksam (so man die will) unangenehm wirds natürlich, wenn der Stamm gewechselt wird - da könnte unter Umständen das laufende rolling-review-Verfahren rasch Abhilfe schaffen.

      Die augenblickliche Verunsicherung in Europa besteht darin, daß man (noch) nicht abschätzen kann, wie weit das UK-Virus bereits verbreitet ist. - Das ist auch der Grund, warum die Länder mit Lockerungen sehr zögerlich sind. - Sie aufzuheben und schauen was passiert wäre die *try and error* Methode eines Kaninchenzüchters, bei Menschen sollte man das eher nicht machen.

      Wäre nicht unglücklich, wenn @Manni5 seine sehr gut recherchierten Infos weiterführt. - Es wird nichts an den Tatsachen ändern, aber es gehört vielleicht zur *Hygiene* über Dinge zu sprechen und sie nicht unter den Teppich zu kehren.

      Gleichermaßen wäre es schön, nicht darauf zu warten, bis jemand ein Thema erörtert und das dann *in der Luft zu zerreißen*, sondern selbst auch fundierte Recherchen reinstellt, die etwas höher angesiedelt sind als *ich trau mich wetten*, oder *warten wir mal ab* oder Ähnliches.

      Für @Schmiddi kann ich zumindest den ersten Punkt beantworten (wie ich es schon mal machte):
      es gibt europaweit im Moment weder eine erhöhte Grippetätigkeit und schon gar keine Grippewelle); der Grund, warums auch keine Zahlen geben kann. - Ob diese Welle durch die Maßnahmen unterdrückt sind oder die Welle erst kommt wird man sehen):

      virologie.meduniwien.ac.at/wis…aktuelle-saison-20202021/

      Zum zweiten Punkt, auch schon vor paar Monaten besprochen - wird nicht jeder immer an board gewesen sein.

      Natürlich gabs immer wieder Jahre, die viele Grippeopfer forderten - wenn der Stamm wechselte und die Impfungen ins Leere ging. - In *normalen* Grippejahren sah das gänzlich anders aus.
      Im Unterschied zu Corona wurden - wie man weiß - keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen getroffen, weil es da offensichtlich Kosten/Nutzenrechnungen gibt.

      Zu ergänzen: die 25.000 dieses, in der 30 jährigen Geschichte der Aufzeichnungen, höchsten Jahres war - wie jedes Jahr auf Grund der Übersterblichkeit geschätzt. - Mangels anderer plausibler Ursachen muß man diese Zahl als gegeben annehmen. - Verifizierte Fälle gab es in etwa 3.500. - Dies nur als Hinweis, weil jetzt bei Corona sehr viel angezweifelt wird, wo eigentlich alles nach dem zertifizierten Katalog abgehandelt und zugeordnet wird.

      de.statista.com/statistik/date…rtalitaet-in-deutschland/

      Letztes: gilt für Österreich, würde mich wundern, wenn das in Deutschland anders wäre.:

      Auswertung der Mobilfunkdaten:

      im ersten lockdown waren die Menschen um 70% weniger mobil
      im zweiten lockdown um 45%
      beim aktuellen um 27%, Tendenz deutlich fallend.

      Völlig klar, daß die Menschen es satt haben. - Auch klar, daß damit Lockerungen umso länger dauern.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von franzli ()

    • Ein Blick über den Gartenzaun
      Serbien in Zeiten der Corona-Pandemie – Kein Lockdown und freie Wahl des Impfstoffes
      26. Januar 2021 um 12:30 Ein Artikel von Bernd Duschner
      Unmittelbar nach der Nato-Aggression gegen Serbien 1999 haben wir in der oberbayerischen Kreisstadt Pfaffenhofen unsere Friedensgruppe „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ gegründet. Unser Ziel war es, humanitäre Hilfe zu leisten, Jugendaustausch zu organisieren und beispielgebend eine Freundschaft zwischen ihrer Stadt und der serbischen Stadt Valjevo aufzubauen. Im vergangenen Jahr gehörte Valjevo samt den eingegliederten Dörfern mit seinen rund 86.000 Einwohnern zu den Hotspots der Pandemie in Serbien. Bis einschließlich 21.01.2021, so der Chefredakteur der Lokalzeitung „Napred“, Slobodan Ciric, waren 151 Bürger mit oder infolge des Virus verstorben. Insgesamt gesehen aber liegen die Sterbefälle in Serbien (knapp 3.900) auf die Bevölkerung umgerechnet deutlich unter den Zahlen in Bayern. Welche Maßnahmen wurden getroffen und wie stellt sich die Situation heute in Valjevo und in Serbien dar? Von Bernd Duschner.
      Impfung ist kein Zauberstab
      Wie im ganzen Land wurde mittlerweile in Valjevo mit der Impfung begonnen. Sie ist freiwillig und wird zunächst den besonders von COVID-19 gefährdeten Bürgern mit über 65 Jahren angeboten. Für den serbischen Virologen Milanko Sekler ist die Impfung „kein Zauberstab“, er ist jedoch optimistisch, dass im Zusammenwirken von Präventivmaßnahmen, Impfung und des hohen Anteils von Bürgern, die als Folge einer Erkrankung bzw. einer asymptomatisch verlaufenen Infektion bereits Immunität erworben haben, das Virus bald seine Bedeutung verlieren wird. Aktuell können sich die Bürger Serbiens zwischen drei Impfstoffen entscheiden, dem neuartigen Impfstoff von BioNTech-Pfizer (mit Nanopartikeln umhüllter mRNA-Impfstoff), dem russischen Impfstoff Sputnik (vektorbasierter mRNA-Impfstoff) und dem herkömmlichen Impfstoff von Sinofarm (Impfstoff mit inaktiviertem Virus). Präsident Aleksandar Vucic war Mitte Januar persönlich zum Belgrader Flughafen Nikola Tesla geeilt, um die erste Lieferung von 1 Million Impfdosen aus China in Empfang zu nehmen. Er bezeichnete die Lieferung als „Ausdruck der großen Freundschaft“, die zwischen beiden Ländern besteht. Als erster Impfstoff wird seit vergangener Woche das Produkt von Sinofarm in Valjevo angeboten.
      Die serbische Bevölkerung ist im Allgemeinen sehr kritisch gegenüber Aussagen und Maßnahmen ihrer Regierung.
      Nach einer repräsentativen Umfrage des Institutes DEMOSTAT vom September 2020 hatten sich nur 46% der Bevölkerung bereiterklärt, sich impfen lassen. 31% erklärten, eine Impfung auf jeden Fall abzulehnen. Zu ihnen gehört der populäre Lungenfacharzt und Universitätsprofessor Branislav Nestorovic, der seinen Mitbürgern vielmehr empfiehlt, ihr eigenes Immunsystem zu stärken und ihr Leben zu genießen.
      Die Belgrader Regierung bemüht sich deshalb sehr stark, ihre Bürger von der Notwendigkeit der Impfung zu überzeugen. Ministerpräsidentin Ana Barnabic ließ sich bereits öffentlichkeitswirksam mit dem Produkt von BioNTech-Pfizer, Parlamentspräsident Ivica Dacic und Innenminister Aleksandar Vulin mit dem russischen Produkt impfen. Präsident Vucic hat angekündigt, sich in Kürze mit dem Impfstoff von Sinofarm impfen zu lassen.
      Was die EU in den vergangenen zwei Jahrzehnten versäumt hat, macht heute China:
      Im Rahmen seiner „Neuen Seidenstraße“ errichtet es u.a. Autobahnen, die Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen Belgrad und Budapest und baut das Wärmekraftwerk in Kostolac aus. Chinesische Firmen haben die großen Stahlwerke in Smederevo, das Kupferbergwerk in Bor, den Haushaltsgerätehersteller Gorenje in Valjevo übernommen und errichten ein Reifenwerk in Zrenjanin. Die serbische Telekom arbeitet eng mit Huawei zusammen. Es ist deutlich sichtbar, dass sich der chinesische Einfluss in Serbien verstärkt.
      Ein unterfinanziertes Gesundheitswesen
      Die Epidemie hatte Serbien im Frühjahr 2020 ebenso wenig vorbereitet getroffen wie die deutsche Regierung: Es fehlte an der erforderlichen Schutzausrüstung in den Krankenhäusern und Altenheimen, es fehlt an Ärzten und Pflegepersonal. Es waren vor allem China und Russland, die damals Hilfe leisteten. In den Jahren nach der schweren Banken- und Wirtschaftskrise 2008/09 hatte Serbien unter dem Druck des IWF und der internationalen Finanzinvestoren die Ausgaben für das Gesundheitswesen drastisch gekürzt und seine Privatisierung vorangetrieben. Zwischen 2013 und 2015, so die Journalistin Ana Otasevic, seien die Ausgaben für das Gesundheitswesen um 20% gesenkt worden. Dr. Rade Panic, Anästhesist und Chef der Gewerkschaft der Ärzte und Apotheker, beklagt die Folgen: 700-900 Ärzte verlassen jedes Jahr das Land. Bereits jetzt fehlten 3.000-4.000 Ärzte und 7.000 Krankenschwestern. Die personelle Ausblutung des serbischen Gesundheitswesens werde zudem noch durch ein spezielles Abkommen zwischen Deutschland und der serbischen Arbeitsagentur forciert. Dabei müssen bereits jetzt wegen der Einsparungen beim Personal Krankenpfleger häufig zusätzlich zur eigenen Arbeit auch noch die Arbeit von Reinigungskräften übernehmen, sodass die Zahl der Erkrankungen durch Krankenhausinfekte stark steige. Dass die Belastung der vorhandenen Mitarbeiter jetzt wegen der Epidemie und des fehlenden Personals unvergleichlich höher ist als in den Vorjahren, bestätigte dem Verfasser auch Primarius Dr. Mihailo Markovic vom Krankenhaus Valjevo. Jegliche Hilfe, gerade auch in Form von medizinischer Ausrüstung, sei deshalb hilfreich und willkommen.
      Lockdown? Wird nicht akzeptiert!
      Im Frühjahr 2020 hatte die serbische Regierung zeitweise einen Lockdown und drastische Ausgehverbote verfügt, um die Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Vor den Parlamentswahlen am 21. Juni konnten jedoch selbst wieder Fußballspiele vor Tausenden von Zuschauern wie in Belgrad stattfinden. Kurz darauf, Anfang Juli, kündigte Präsident Vucic erneut einen Lockdown an. Es folgten tagelange, schwere Unruhen, sodass die Regierung die Pläne fallenließ und seither nicht mehr aufgenommen hat. Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und geschlossenen Räumen sowie Abstandspflicht gelten jedoch heute auch in Serbien. Nicht mehr als 5 Personen dürfen sich versammeln und in den Schulen wechseln sich Präsenz- und Distanzunterricht ab. Allerdings können Einzelhandelsgeschäfte, Gaststätten, Dienstleister wie Friseurläden oder Fitnesscenter, Kinos, Theater und Museen bis 21 Uhr geöffnet bleiben und eine nächtliche Ausgangssperre gibt es nicht. Diese Regelungen galten auch über die Weihnachtszeit, als Zehntausende im Ausland lebende Serben zu ihren Verwandten nach Hause fuhren. Die Befürchtungen, es werde nach den Feiertagen zu einem starken Anstieg der Corona-Erkrankungen führen, haben sich bis heute nicht bestätigt. Die Infektions- und Krankheitsfälle sind in den letzten Wochen, wie bei uns, stark rückläufig. Von einer Stabilisierung der Lage und einem Rückgang der Zahl an Corona-Patienten in seinem Krankenhaus in Valjevo spricht auch Primarius Dr. Mihailo Markovic. Hoffen wir, dass es weiterhin so bleibt!
      Die Pandemie hat die serbische Wirtschaft stark getroffen. Das Bruttoinlandsprodukt ist um schätzungsweise 1,5% gesunken. Das ist allerdings deutlich weniger als in den meisten EU-Ländern und in Deutschland. Neben den Besonderheiten der Wirtschaftsstruktur des Landes dürfte der Verzicht auf einen weiteren Lockdown dafür ein entscheidender Faktor gewesen sein.
      Quelle: NachDenkSeiten
    • Es wurde oft über die Wirksamkeit des Lockdowns und anderen Maßnahmen diskutiert. Anhand der hier verwendeten Daten, ist diese Diskussion aus meiner Sicht wertlos.
      Jede Kontaktreduzierung senkt logischerweise die Ansteckungswahrscheinlichkeit. Offen ist, welche Maßnahme welchen Effekt in welchem Ausmaß erreicht.
      Würde jemand aufzeigen (können) wieviele Menschen sich bei welcher Aktivität/Begegnung angesteckt haben, evtl. mit Vergleichszahlen vor und nach den dazu passenden Maßnahmen, wäre das interessanter und man könnte individueller handeln können. Die Zahlen, mit denen aktuell hin und her argumentiert wird, bringen uns aufgrund der unklaren möglichen Entwicklungen nicht weiter.

      Ich möchte lieber die sonstigen Auswirkungen der Maßnahmen in einigen Bevölkerungsgruppen betrachten, um einordnen zu können, inwieweit sie tragbar sind.

      Babys brauchen dringend ungeteilte Aufmerksamkeit für eine gesunde Entwicklung. Jeder Monat ist wichtig. Haben sie schulpflichtige Geschwisterkinder, was nicht selten vorkommt, wird es in einigen Familien schwer werden das zu händeln. Hier darf niemand geopfert werden.

      Kleinkinder sollten frühzeitig den Kontakt zu anderen Kindern kennenlernen. Gegenseitig bauen sie ihr Immunsystem auf und lernen voneinander. Einiges kann man gut abfangen, da die Hauptbezugspersonen noch in der eigenen Familie sind aber auch hier macht eine eventuelle Doppelrolle Probleme.

      Kinder entwickeln Verhaltensmuster, die später schwer aufzubrechen sind. Die deutlich reduzierte Aktivität wirkt dem natürlichen und wichtigen Bewegungsdrang entgegen. Das kombiniert mit dem reduzierte Sozialleben werden dafür sorgen, dass bei vielen Kindern die Lebenserwartung sinkt. Kinder brauchen den Kontakt zu andern Kindern. Es ist vermutlich die Gruppe, die am meisten zu leiden hat.

      Jugendliche kann ich nicht einschätzen. Vielleicht profitieren einige davon, dass viele der Saufpartys wegfallen aber eine Pupertät ohne Kontakt zu Gleichaltrigen, schwer vorstellbar, dass das gesund ist.

      Bis zum Erwachsenenalter wird hier die gesunde Entwicklung in jedem Bereich gestört. Dies wird sich auch in deren Lebenserwartung niederschlagen.

      Einige Erwachsene mit Kindern und Homeoffice ohne große Möglichkeiten zum Ausgleich. Jeder sollte sich selbst vorstellen, was das bewirkt. Es ist nahezu unmöglich. Andere, die ihre Existenz bedroht sehen. Die Menschen dürfen noch arbeiten an Stellen, an denen es unmöglich ist, Kontakte zu vermeiden aber viele sichere Ausgleichsaktivitäten, die einfach nötig sind, bleiben verwehrt.

      Einige Familien werden möglicherweise zusammenwachsen andere Familien werden zerbrechen. Gewalt wäre ein Thema.
      Die Geburtenrate wird extrem sinken, da man kaum noch Menschen kennenlernt bzw. Kontakte aufbauen kann.

      Ohne Zweifel profitieren viele ältere und gefährdete Menschen von den Maßnahmen. Andere wiederrum wünschen gar nicht geschützt und isoliert zu werden und möchten lieber die Restlebenszeit mit ihren Liebsten verbringen.

      Auch die Natur wird glücklich sein über unser zurückschalten.

      Ich glaube, der Stress, der vielen Menschen aufgrund einiger Maßnahmen aufgelastet wird, wird auf Dauer viel mehr Menschenleben vorzeitig beenden, als es die Pandemie schaffen je wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Will_Nurlernen ()

    • @Will_Nurlernen

      Möchte Deinem post 3561 und Deinen Beschreibungen nochmals klar zustimmen.

      Nur Deinem letzten Satz kann ich so nicht zustimmen. Ich finde, es ist wichtig, Objektivität zu wahren.

      Zum Einen: Z.B. unsere Eltern (oder Großeltern) hatten nach dem Krieg ganz andere Wohnverhältnisse.

      Erinnern möchte ich aber auch an den Grundwehrdienst, der für sehr viele Menschen in BRD und DDR verpflichtend war. Man teilte sich ein Zimmer mit 5-7 anderen Männern, die man sich nicht aussuchen konnte. Die Tätigkeit tagsüber wurde einem komplett vorgeschrieben. D.h., sie wurde befohlen, und wenn es nicht klappte, wurde man angeschrien und/oder durfte am Wochenende Zusatzdienste machen. Der Ausgang abends war zeitlich befristet, teilweise Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste. Besuche nur im Besuchsraum möglich. Die Privatsphäre betrug ein Fach im Spind von der Größe eines etwas längeren Schuhkartons. Und dies sind nur die "normalen" Umstände. Von Einzelheiten bei Panzergrenadieren oder Marine-Einheiten inkl. den täglichen Aggressivitäten selbst unter den gemeinsam Leidtragenden möchte ich gar nichts erzählen.

      D.h. es waren um Größenordnungen stärkere Einschränkungen der Grundrechte, sowohl theoretisch als auch real täglich, als jetzt. Sowie zeitlich länger -- 15, 18 oder mehr Monate, im Vergleich nun zur Zahl der Lockdown-Monate.
      Keiner hat davon gesprochen, ob dies das Leben der Grundwehrdienstleistenden verkürzt.

      Das soll die jetzigen Einschränkungen nicht kleinreden. Mir scheint, obige Einschränkungen werden in den Medien kaum erwähnt (habe es nirgendwo gesehen), und zur Objektivität kann es nicht schaden, sich das zu vergegenwärtigen.

      Sicherlich spielt es eine wesentliche Rolle, ob man die Einschränkungen als notwendig ansieht oder nicht.
    • Im Grunde hoffen alle Politiker, dass die Impfung wirkt, und denken maximal bis zum Frühjahr, das ist der Horizont. Teilweise werden dabei sogar die existierenden neuen Virusvarianten ausgeblendet.

      Bei den neuen Varianten aus Südafrika, Brasilien, evtl. 2 Varianten aus Ohio hilft die Impfung evtl. nicht. Diese treten bei uns noch überwiegend durch Reisende (und ihre Kontaktpersonen) auf.

      Merkels Gedanken zur Begrenzung der Reisetätigkeit blenden diese Varianten nicht aus, sondern kommen daher, denke ich. Wenn ganz wenige Leute reisen, können wir die Reisenden, die mit einer dieser Varianten infiziert sind, herausfinden und isolieren. Falls es aber mehr Reisende sind, klappt das nicht immer. Dann breitet sie sich aus, und wir haben ein neues größeres Problem. Diese Viren sind ansteckender, die Impfung wirkt evtl. nicht.

      Ohne Reisebeschränkungen ist dieser Prozess fast garantiert und nahezu automatisch.
      In Folge bräuchten wir ab Herbst (oder früher) wieder schärfere Maßnahmen. Wer will das?

      Also ist die Einschränkung von Privatflügen die logische Folgerung. Sehr konsequent und die einzige Möglichkeit, scheint mir.

      Vermutlich will man also die Privatflüge und Reisen aus den Ländern mit höherer Quote von Neumutationen einschränken und Flüge aus anderen Ländern evtl. nicht. Letzteres ist sehr riskant -- es haben bereits Infizierungen mit den neuen Mutationen stattgefunden durch Leute, die nicht aus UK, Südafrika usw. sondern aus Drittländern kamen. Man vertraut voll darauf, dass dies nur wenig sind. Sehr riskant! Zumindest sollten Privatreisende bei allen Flügen erheblich mehr verpflichtend getestet und dies überprüft werden.
    • Manni5 schrieb:

      Bei den neuen Varianten aus Südafrika, Brasilien, evtl. 2 Varianten aus Ohio hilft die Impfung evtl. nicht.
      Das Coronaviren mutieren war von Anfang an bekannt. Auch die Grippeimpfungen müssen ja regelmässig angepasst werden. Warten wir jetzt einfach noch auf die Usbekische, Transsylvanische, Mongolische, Japanische, Grönländische und Vatikanische Variante. Jede neu entdeckte ist sicher 10 x ansteckender als die vorangegangene. Es sind ja sicher genügend Wissenschaftler vorhanden welche danach lechzen eine neue Variante zu entdecken und die Politiker haben sich in der Zwischenzeit derart in eine Sackgasse manöveriert, dass sie allem zustimmen welche ihre Massnahmen zu rechtfertigen scheinen, auch wenn die Coronazahlen zur Zeit massiv sinken. Wenn man mal statt der unbrauchbaren Infektionszahlen nur diejenigen zählen würde, welche tatsächlich Symptome entwickeln, ist der Rückgang noch krasser.

      Kleine Anmerkung: Wenn man mal alle unsinnigen Massnahmen eliminieren würde, erwähnt sei zum Beispiel die 15 Kilometerzone, welche sowieso nicht überwacht werden kann, die Einführung der FFP2 Masken (hier Söderspitz genannt) beim Einkaufen und auf Parkplätzen vor dem Supermarkt und einige mehr, wäre manches einfacher!

      Ich warte jetzt einfach auf den Frühling, dann ist der Spuck bis im Herbst vorbei. Dann kommt vielleicht die Deutsche Variante. Ich hoffe nur, dass bis dahin nicht die ganze Kultur- und Tourismussbranche, ja der halbe Mittelstand kabutt ist.
    • @Rohb

      Entschuldigung, aber ab Usbekistan ist der 1. Absatz ziemlicher Quark!

      Das Corona-Virus ist bereits über 10.000 mal mutiert. Es gibt kaum Wissenschaftler, die danach lechzen so etwas zu entdecken. Es ist bedeutungslos.

      Du schreibst "und sicher 10x ansteckender ..." -- das geht an der Realität vorbei. Wir haben die UK-Variante, die ist wohl 1,3 bis 1,7 mal ansteckender, aber nicht 2x und schon gar nicht 10x. Trotzdem sorgt bereits das bei sehr vernünftigen Menschen für viel Besorgnis. Übrigens international -- schon mal darüber nachgedacht?

      Du kommst aus Sachsen. Gut, dass dort die Zahlen runter gehen. Von anderen Sachsen habe ich auch gehört, dass ihre Verwandten, die auch in sächsischen Dörfern leben, zum Teil immer noch nicht verstanden haben, was die Uhr geschlagen hat. Sachsen hatte folglich die höchste Quote in Deutschland, alle Leute haben den Kopf geschüttelt über so viel Realitätsferne, die Krankenhäuser und die Intensivstationen waren voll, die Sterblichkeit war im Dezember in Sachsen doppelt so hoch wie sonst, die Krematorien mussten Leichen in andere Bundesländer fahren -- schon vergessen? So schnell??
    • Manni5 schrieb:

      Du kommst aus Sachsen. Gut, dass dort die Zahlen runter gehen. Von anderen Sachsen habe ich auch gehört, dass ihre Verwandten, die auch in sächsischen Dörfern leben, zum Teil immer noch nicht verstanden haben, was die Uhr geschlagen hat. Sachsen hatte folglich die höchste Quote in Deutschland, alle Leute haben den Kopf geschüttelt über so viel Realitätsferne, die Krankenhäuser und die Intensivstationen waren voll, die Sterblichkeit war im Dezember in Sachsen doppelt so hoch wie sonst, die Krematorien mussten Leichen in andere Bundesländer fahren -- schon vergessen? So schnell??
      Was Du da schreibst ist auch Quark! Erstens gehen hier die Zahlen seit dem 14. Dezember zurück. Zweitens ist Sachsen längst nicht mehr an der Spitze der Infektionsliste.Drittens soviel Quark wie ein Herr Söder rauss lässt bringt ein Sachse nie Zustande.
      Ich habe in einem früheren Beitrag erklärt weshalb die Lage in Sachsen zeitweise aus dem Ruder gelaufen ist. Sicher nicht, weil wir realitätsfremd sind! So etwas zu schreiben ist eigentlich eine Frechheit.
      Zur Zeit bewegen sich die Zahlen hier in etwa dem Durchschnitt von Deutschland, Tendenz stark sinkend. Die Krankenhäuser sind längst nicht mehr mit Coronapatienten überbelegt! Hier die Zahlen aus meinem Kreis:

      Quelle: DIVI-Intensivregister
      Erzgebirgskreis

      Anteil der COVID-19 Patientinnen und -Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten: 29%

      Betten frei: 11
      Betten belegt: 69
      Betten gesamt: 80

      COVID-19 Fälle aktuell in intensivmedizinischer Behandlung: 23
      davon invasiv beatmet: 11

      Stand: 27.01.2021 12:15


      Es hat in der ganzen Zeit mit Ausnahme eines kleinen Kreises welcher nur über eine Kapazität von 8 Intensivbetten verfügt, immer genügend Intensivbetten gegeben. Dieses Beispiel wurde dann von Euch Panikmacher gerne und immer wieder aus der Schublade genommen. Die Intensivstationen in ganz Sachsen waren nie überbelegt, Einzelne Patienten wurden zwar aus ländlichen Regionen in grössere Spitäler überführt, aber ich glaube das ist normal.

      Die Zukunft wird zeigen wer wirklich realitätsfremd ist. Diejenigen welche wegen Corona den ganzen Mittelstand mit Kultur und Tourismus kabutt machen, oder diejenigen welche ausser Zahlen noch etwas anderes sehen.

      @Patzer Zu deiner Information. Ich bin kein Sachse, aber ich bin Stolz darauf hier leben zu dürfen!

    • @Rohb

      Genau dies, was Du beschreibst -- dass die Kulturschaffenden, der Mittelstand und mehr im Sommer oder Herbst nochmals in Leidenschaft gezogen werden --
      versuche ich zu vermeiden, bzw. wollte in meinem post 3564 auf die Gefahr aufmerksam machen.
      Das bezeichnest Du als Panikmache -- das ist von mir nicht beabsichtigt.
      Es verlangt Voraussicht, da die Effekte automatisch eintreten, aber erst 2 Monate später für jeden sichtbar sind.
      Das verlangt rechtzeitige Entscheidungen der Politiker, z.B. Reisen nach/aus UK, Brasilien, Portugal evtl. Spanien, und andere Länder viel genauer zu behandeln als bisher.

      Durch vorausschauendes Handeln - was bisher fast völlig fehlte - kann man derartige massive Schäden für den Mittelstand u.a. verhindern.
      Es verlangt aber auch etwas Nachdenken und Einsicht der Bevölkerung.
    • Es stimmt zwar, daß die Infiziertenzahlen zurückgehen, aber wenn man sich den link für Deutschland aufruft dann sieht man, daß der 7-Tagesschnitt im Augenblick bei 12.700 liegt. - Keine Frage, daß der lockdown wirksam ist.

      Es ist aber auch keine Frage, daß das der Stand vom 28.Oktober ist. Wenn man dann berücksichtigt, daß zu diesem Zeitpunkt die Kurve steil nach oben ging ist es auch klar, daß bei einem Aussetzen des lockdowns sofort die gleiche Entwicklung wieder stattfindet, mit dem Unterschied, daß es zum damaligen Zeitpunkt die serious cases wesentlich geringer waren und selbst jetzt noch bei über 4.500 liegen.

      Zum jetzigen Zeitpunkt Lockerungen einzufordern ist ganz einfach verantwortungslos und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Verantwortlichen auch nur eine Sekunde daran denken.

      Deutschland muß in jedem Fall weit unter ca. 8.000 um ernsthaft daran zu denken.

      Manche Maßnahmen mögen überschießend sein, aber z.B. die 15 km Empfehlung soll niemand davon abhalten Verwandte in 18 km Entfernung zu sehen (wenn man meint, daß das unbedingt notwendig ist), sondern die Reiselust dämpfen, die schon einige Male zu keinem guten Ergebnis geführt hat.

      Den Einwand, daß das niemand wirklich kontrollieren kann, muß man gelten lassen. - Allerdings sollte das auch unnotwendig sein, wenn mündige Menschen das von alleine machen. - Das gilt auch für alle anderen Vorgaben. - Wenn man sich an viele Dinge erst dann hält, wenn hinter jedem ein Polizist steht, darf man schon an der Eigenverantwortlichkeit zweifeln.

      Es wird immer noch der Denkfehler gemacht, daß die Situation nach dem Tagesstand beurteilt wird und nimmt sich nicht die Mühe ernsthaft Entwicklungen zu sehen (wäre ja schon ein Jahr Zeit gewesen), die zum Teil vor ein, zwei Monaten zum jetzigen status quo geführt haben. - Und da gehört auch das Ignorieren von Empfehlungen dazu.
    • Einen kleinen Überblick auf Deutsch über die aktuelle Impfstofferforschung und die versch. Wirkweisen gibt dieser Vortrag von Herrn Prof. Watzl (FB Immunologie, Leibniz Institut f. Arbeitsforschung, TU Dortmund), angereichert mit einem Bericht aus seiner interessanten eigenen Studie:



      Hier wird auch auf die versch. Immunantworten des menschl. Körpers, in der Diskussion kurz auf Wiederansteckung (auch nach einer Impfung) und sehr detailliert auf die Impfrisiken (auch mit Bezug auf die Unterschiede zur Influenzaimpfung und die Vorfälle zur damaligen Schweinegrippenimpfung) eingegangen.

      Vielleicht beantwortet das Video eine Deiner vorher gestellten Fragen @Schmiddi nach dem aktuellen Wissensstand.

      Prof. Pletz (Institut für Infektionsmedizin & Krankenhaushygiene, Uniklinikum Jena) bringt dazu u.a. ein Beispiel eines Patienten aus eig. Erfahrung und berichtet vom Umgang bei einem Ausbruch in einem Pflegeheim vor Ort.

      Ausserdem wird noch über erste Erkenntnise aus (ja, das wird auch oft vergessen- die werden bei den ganzen Studien/Tests gegen Viruserkrankungen auch gemacht!) Tierversuchen zb. bei Affen berichtet.

      Am Ende in der Diskussion wird die These vertreten, dass sich ungeachtet (schwerer) Erkrankungen bei dem Virus vorallem dann mehr Mutationen bilden, wenn es ungehindert verbreitet wird. Dies wird leider nicht weiter erklärt.

      (Den Zahlenversprecher zu den Impfstoffbestellungen im Vortrag und die Video-/Audioqualität bitte ich, zu verzeihen.)
      Die Videoschalte/Online-Vorlesung mit Diskussion entstand aus einer Kooperation
      der Leibnitz-Gemeinschaft mit dem Infectognostics Forschungscampus Jena und Leibniz Healthtech Jena.

      Schöne Grüsse aus Jena.

      Dieser Beitrag wurde bereits 13 mal editiert, zuletzt von triebie ()