Wir coronieren

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  • Manni5 schrieb:

    @Gambitspieler

    n-tv.de/infografik/Coronavirus…Welt-article21604983.html

    mit Angabe Quelle: RKI / Angaben der Bundesländer

    Großer Unterschied auch z.B. bei Hamburg.

    Hmmm, kannst Du das erklären?
    falsche Quellenangabe von NTV

    Tabelle: ntv.de / cwo Quelle: RKI / Behörden der Bundesländer

    wenn ich dann auf den Link dort klicke komme ich auf folgende Seite

    infektionsschutz.de/coronavirus/
  • Menschenfreund schrieb:

    @Zerberus
    Schade für die Wirte, ganz klar. Aber der Sinn hinter der Schließung von Kneipen und Lokalen war halt Menschenansammlungen zu vermeiden. Außerdem bekommen die Betroffenen jetzt schnell Unterstützung. Also so wild ist das jetzt nicht. Halten wir halt die Füße noch etwas still
    "schnelle" unterstützung? du scheinst aber ein hoffnungsloser optimist zu sein. die meisten warten ja noch auf die unterstützung vom märz.
  • @diver100

    Ich kenne einen Wirt persönlich weil ich in der Dart-Mannschaft seiner Kneipe bin. Beim ersten Lockdown hat er lange auf Unterstützung warten müssen. Jetzt beim 2. kein Problem. So richtig schlimm ist das jetzt nicht. Also hab jetzt keine Erfahrung gemacht das jemand schlimme finanzielle Einbußen hat wegen dem Lockdown. Selbst Friseure haben jetzt auf. Ich denke die restliche Zeit bringen wir auch noch rum. Keine Panik
  • Manni5 schrieb:

    Ich hörte, dass in den Dörfern Maskenträger etwas schief angesehen wurden - stimmt das?
    @Rohb, Du kommst doch aus Sachsen, kannst Du das korrigieren? (Das würde mich freuen!)
    Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr zu Wort melden, aber ich will Dir antworten.
    • Nein Maskenträger werden hier nicht schräg angesehen. Man sieht in Geschäften keine Leute ohne Maske. Im freien ist das anders.
    • Der Erzgebirgskreis grenzt an Tschechien und wir haben hier sehr viele Tschechen welche über die Grenze zum einkaufen kommen. Kann sein, dass das eine Rolle spielt. Auch laufen viele Nord - Süd - Nord Warentransporte durch Sachsen.
    • Bei uns waren die meisten Ausbrüche in Altersheimen (Pflegekräfte sind vielfach unter anderem wegen schlechter Bezahlung, aus Osteuropa)und in den Freikirchen bei Gottesdiensten.--
    Etwas anderes stört mich. Hier in Sachsen haben wir überdurchschnittlich viele postive Coronatests, aber sehr wenig hospitalisierte Kranke. (Im Verhältnis zum übrigen Deutschland.) Es werden ja auch 12 x mehr Tests gemacht als im Frühjahr!
    Vielleicht sollte man sich ein besseres System ausdenken als die vom RKI gebetsmühlenartig heruntergelesenen panikmachenden Neuinfektionszahlen. Wesentlich interessanter sind doch folgende Zahlen:
    • Anzahl der schwer an Corona erkrankten (Intensivpatienten)
    • Anzahl der erkrankten bei welchen ein Krankenhausaufenthalt nötig ist.
    • Anzahl der bei denen nur unbedeutende Symptome auftreten. (Krank Zuhause Quarantäne)
    • Anzahl der positiv getesteten ohne jegliche Symptome.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rohb () aus folgendem Grund: Rechtschreibefehler

  • @Rohb

    Danke! Natürlich, die Nähe zu Tschechien (mit extrem hoher Quote) kann es zumindest für die Grenzregionen bereits erklären, und auch die anderen beiden Punkte Altersheime, Gottesdienste sind leider bekannt dafür.

    Zumindest in Deutschland gab es ab KW 12 330.000 bis 430.000 Tests, jetzt (ab KW 34) 1 bis 1,6 Millionen Tests,
    also die 3-4 fache Zahl. Entscheidend ist nicht die Zahl der Neuinfektionen, sondern das Verhältnis zur Gesamtzahl der Tests. Das ist mit 7,9% fast auf dem Niveau des Frühjahrs.

    Stimme absolut zu, dass die von Dir angegebenen Zahlen zu Krankheitsfällen viel wichtiger sind.
    Die Menschen wollen wohl nicht so viele Zahlen hören, und die Neuinfektionen kommen zeitlich zuerst.
    Das RKI gibt alle diese Zahlen bekannt (die letzte ist die Differenz aus Gesamtzahl und den vorherigen Zahlen).

    Die Zahl der Intensivpatienten ist auf dem absoluten Maximum, höher als im Frühjahr.
  • Im August mussten 6 % der gefundenen Infizierten ins Krankenhaus.
    n-tv.de/wissen/Ist-das-Coronav…rden-article21980186.html
    tagesschau.de/inland/corona-kliniken-107.html (ergänzt)
    Wie viele davon auf die Intensivstation kommen ist mir nicht bekannt. In Sachsen sind derzeit annähernd 1400 stationär aufgenommen, davon sind 262 intensivmedizinisch betreut.
    coronavirus.sachsen.de/infektionsfaelle-in-sachsen-4151.html

    Das DIVI Register hat 262 gemeldete Intensivfälle und davon 123 beatmet.

    intensivregister.de/#/intensivregister

    In Sachsen wurden heute 1159 Infektionen gemeldet. 6 % davon sind 70.

    Das Interessante sind nicht die nackten Zahlen, sondern die Entwicklung.


    Das Problem ist, das neben den Corona-Patienten der normale Betrieb zu Recht ablaufen soll.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von johnniered ()

  • johnniered schrieb:

    Und was ist jetzt Deine Interpretation dieser Zahlen?
    Das wir es ernst nehmen sollen, ohne uns durch die Neuinfektionszahlen des RKI, des MDR und der Regierung in Panik versetzen zu lassen.

    Tatsache ist, dass die sogenannte Übersterblichkeit bis jetzt nur in Bayern und Baden Würtemberg vorhanden ist. Da haben wir schon schlimmere Seuchen gehabt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rohb ()

  • Das mag sein, dass es keine Übersterblichkeit gibt. (Die Maßnahmen greifen und mögliche Ursache: weniger Grippetote, weniger Verkehrstote). Aber was sollen wir machen? Einfach weiterleben, als gäbe es kein Corona. Rette sich wer kann? Jeder schützt sich selbst?
    Das eigentliche Problem haben anscheinend noch nicht alle begriffen. Die reine Anzahl an Erkrankten wird unsere Krankenhäuser überrennen, wenn wir zu geringe Maßnahmen ergreifen.
  • @johnniered

    Dein Schaubild ist sehr interessant.
    Bei den Krankenhaus- und Intensivfällen geht es ums Wesentliche.

    Demzufolge waren die bisherigen Maxima in Sachsen
    (wenn ich die Werte aus dem Bild richtig schätze):

    Krankenhausfälle: im Frühjahr (9.4.) ca. 430; heute: 1400
    Intensivbelegungen: im Frühjahr ca. 100; heute: 260

    D.h. die Krankenhausfälle haben sich bereits jetzt mehr als verdreifacht,
    die Intensivfälle mehr als verdoppelt (diese hinken den KH-Einweisungen hinterher).
    Das hätte ich nicht gedacht.

    Ich glaube nicht, dass im Frühjahr Covid-Patienten wegen mangelnder Plätze im KH abgewiesen wurden.
    Dann zeigt es, dass
    entweder jetzt Patienten früher ins KH und dann auch in Intensivstationen eingewiesen werden
    oder aber dass die derzeitige Lage in Sachsen erheblich schlimmer ist als im Frühjahr.
    Und die Entwicklung ist, wie man sieht, im vollen Lauf.
  • @johnniered, die wenigsten Menschen sind komplett gegen Maßnahmen. Wichtig ist aber, dass sie zielgerichtet und effektiv sind und nicht größeren Schaden anrichten als Sicherheit bringen.

    Wie bereits mehrfach erwähnt haben viele Betriebe sich extrem aufwendig angepasst und stellen kein erhöhtes Risiko mehr dar. Deren Türen nun zu verriegeln und den Schaden zu versuchen irgendwie auszugleichen, statt das nicht verlorene Geld zu investieren, um kostenfreie Tests für Tagespflegekräfte anzubieten oder Förderung von Luftfilteranlagen zu gewähren. Es gibt in der Richtung viele Proaktive Möglchkeiten die besser sind als reaktive Verbote und sicher auch helle Köpfe, die wissen was zu tun wäre.

    Der Freiluftvereinssport, Tennis und Ähnliches sind komplett unnötig verboten, ein paar begründete Auflagen und fertig. Die Schulen haben keinen Sportunterricht mehr, die Kinder können nicht in die Vereine, haben verkürzte Hofzeiten weil sie nur aufgeteilt nach draußen dürfen. Alles das sind Maßnahmen deren klar absehbarer Schaden größer ist, als die maximal gewonnene Sicherheit.

    Maßnahmen sind ok, aber so zielgerichtet und individuell wie möglich und immer als erste Option nach Möglichkeiten suchen, Dinge zu ermöglichen und deren Risiken zu senken, als Dinge grundlegend zu verbieten.

    Menschen, die dann trotzdem diese individuellen Grenzen überschreiten, würden dies auch so tun und können nur persönlich zur Verantwortung gezogen werden.
  • Das mit den Gaststätten und Restaurants ist so eine Sache.
    Angeblich haben sich alle Wirte und Restaurantbetreiber an die Coronavorschriften gehalten.
    Allein in dem kleinen Kreis des Schacharenaforums waren mindesten 3 Teilnehmer nicht bereit,ihre Namen oder Adressen
    in den Restaurants zu hinterlassen.In Dresden brauchte keiner seinen Namen zu nennen.
    Wenn ein positiv Getesteter angegeben hat, vor kurzem in einem Restaurant gewesen zu sein,wird dort nach Leuten gesucht,die er evtl.
    angesteckt haben könnte ist es nicht möglich diese zu warnen oder zu testen.
    Wer testet schon Donald Duck oder Pipi Langstrumpf?

    Ein Gericht hat das Berufsverbot für Fittnessstudios in Bayern aufgehoben,weil diese dagegen geklagt hatten.
    Sie können nun wieder öffnen.Allerdings mit Hygienemassnahmen und einer Auslastung von bis zu 30% wegen Abstand.
    Ich gehe mal davon aus,wenn sie 75 % des Vorjahresgewinn bei voller Auslastung erhalten,ständen sie sich wohl bedeutend besser.
  • Bayern hat Schnelltests eingeführt. Wie immer gibt es auch hier Kritiker.
    donaukurier.de/nachrichten/bay…tuetzen;art155371,4711841
    In Ingolstadt wurden Luftreiniger und CO2-melder im Stadtrat diskutiert.
    donaukurier.de/lokales/ingolst…-Filter-an;art599,4714044
    Jetzt wurde in Bayern Individualsport verboten. Fitnesstudios bleiben geschlossen.
    donaukurier.de/nachrichten/bay…r-Sport;art155371,4713787
  • Das Bundesverfassungsgericht stützt die Maßnahmen der deutschen Regierung

    Gestern gab es eine richtungsweisende höchstrichterliche Vorentscheidung im Hinblick auf den (Teil-)Lockdown von Gaststätten, Restaurants usw., indem das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrheit der Bevölkerung höherwertiger ansieht als das Grundrecht auf Berufsfreiheit der vom Shutdown betroffenen Betreiber:

    Bisher hat die Justiz die jüngsten Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie überwiegend gebilligt. Nun hat erstmals das Bundesverfassungsgericht Position bezogen. Eine Kammer des Ersten Senats hat in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss den Eilantrag eines Kino- und Restaurantbetreibers aus Bayern abgewiesen.

    Zum Thema Kino hat sich das Gericht inhaltlich nicht geäußert, in diesem Punkt war die Klage [aus formalen Gründen] unzulässig. Aber für die Schließung des zum Kino gehörenden Restaurants, so formulieren die Richter, sprächen angesichts der Gefahren, die eine ungehinderte Infektionsausbreitung für Leib und Leben der Menschen und die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems mit sich bringen kann, gute Gründe.

    Das ist noch kein abschließendes Urteil, sondern lediglich das Ergebnis einer vorläufigen Prüfung im Eilverfahren. Und das Gericht lässt keinen Zweifel daran, dass die bayerische Verordnung ein gravierender Eingriff in das Grundrecht auf Berufsfreiheit sei.
    Doch schon bei der Frage, ob es hier wirklich um eine Existenzbedrohung geht, setzt das Gericht ein großes Fragezeichen, schon deshalb, weil die Maßnahme bis zum Ende des Monats befristet sei. "Insoweit ist nicht dargelegt, dass dies hier für die Beschwerdeführerin selbst untragbar und sie letztlich in ihrer Existenz bedroht wäre", heißt es in dem Beschluss. Der allgemeine Verweis auf die Not der Gastronomen genüge jedenfalls nicht.
    Auch das Gericht hat zur Kenntnis genommen, dass den Betrieben eine Hilfe von 75 Prozent vom Umsatz des Vorjahres zugesagt worden ist. Zudem sei nicht ganz klar, ob es nicht ohnehin Einbußen gegeben hätte - weil die Gäste vorsichtig geworden sind.

    Ob die Restaurants nun Treiber der Pandemie sind oder nicht, lässt das Gericht offen, sondern merkt lediglich an: "Die Ursachen für den bundesweiten Anstieg der Infektionen sind insoweit nach bisherigem Kenntnisstand diffus, wobei Häufungen im Zusammenhang mit dem Freizeitverhalten der Menschen zu beobachten sind."

    Schließlich wenden sich die Richter dem zentralen Argument zu, mit dem Bund und Länder den teilweisen Shutdown begründet haben: dem Gesamtkonzept, das Schließungen im Kultur- und Freizeitsektor vorsieht, um Schulen und Kitas, Wirtschaftsbetriebe und Einzelhandel geöffnet zu halten. Ob das Konzept in sich stimmig ist, dazu sagt das Gericht nichts; möglicherweise ist dies einer Detailprüfung im Hauptsacheverfahren vorbehalten. Doch würden nun Teile dieses Konzepts außer Kraft gesetzt, bestünde die Gefahr, die Infektionsausbreitung nicht eindämmen zu können, mit den beschriebenen gravierenden Folgen.

    Und dann fügt das Gericht einen Satz hinzu, den die Regierungschefs als Ermutigung verstehen dürfen: "Der Verordnungsgeber ist nicht gehalten, eine solche Entwicklung hinzunehmen, sondern aus dem Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit sogar prinzipiell zu Maßnahmen des Gesundheits- und Lebensschutzes verpflichtet."

    Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 12.11.2020

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hajoja ()

  • Es tut mir leid, aber ich finde die Prognose sieht sehr schlecht aus.
    Es sieht so aus, dass die Situation in den Krankenhäusern sich massiv verschlechtern wird.
    Gründe:

    - es gibt bereits jetzt so viele Corona-Intensivbelegungen wie noch nie in Deutschland
    - auch die Zahl der Beatmungen nähert sich dem Maximum
    - z.B. in Sachsen ist die Zahl der Krankenhausfälle mehr als das Dreifache des Maximums vom Frühjahr,
    und die Zahl der Intensivbelegungen das 2,6-fache (siehe post 2211 von @johnniered)
    - klar ist, dass viel mehr getestet wird als im Frühjahr und daher die Infektionszahlen auch höher sind. Aber das Verhältnis, die Positivquote, ist fast so hoch wie das Maximum im Frühjahr
    - alle diese harten Zahlen (Krankenhaus-, Intensivpatienten) steigen stark an
    - der Rückgang des R-Faktors der Infektionen ist gering und wirkt sich erst viel später aus
    - der Herbst-/Wintereffekt ist erheblich, wie wir von der Grippe wissen

    - in allen umliegenden Ländern Deutschlands (mit Ausnahme nur von Dänemark) ist die Infektionsquote noch viel höher und bisher ist Deutschland in der Entwicklung diesen Ländern strikt gefolgt

    - unser Gesundheitsminister Spahn spricht bereits davon, dass "notfalls" auch infiziertes KH-Personal weiter arbeiten muss, wie z.B. in Belgien.

    Was er bewusst nicht sagt: dass sonst eine Auswahl der Patienten nach voraussichtlichem Behandlungserfolg (Triage) erfolgt, weil das Personal zur Betreuung nicht ausreicht.
    Dieser Mangel an Plätzen trifft nicht nur Corona-Patienten, sondern alle KH-Patienten.

    Ich fürchte, wir brauchen wesentlich stärkere Maßnahmen - aber welche? Und zwar auch aus ökonomischen Gründen. Weiteres Zögern rettet nichts, sondern macht es nur noch viel teurer.

    Leider haben unsere Ministerpräsidenten regelrecht versagt, dagegen rechtzeitig etwas zu tun, als es recht einfach möglich war. Dazu später etwas.
  • In der 1. Welle gab es eine Massnahme die wirklich geholfen hatte und welche ich komplett übersehen hatte.

    Das waren die Schulschließungen.
    Da hatte Drosten anscheinend doch Recht.

    Fakt ist, dass der aktuelle Lockdown nachweislich nichts bringt,da der Anstieg nicht weiter abflacht.
    Ich werde diese Aussage aufgrund der Zahlen des RKI belegen sobald ich die Zeit dafür finde.
  • Ich finde, in Anbetracht dieser Situation (siehe oben, Krankenhaus- und Intensivbelegungen, post 2222) haben unsere Ministerpräsidenten völlig versagt. Gesundheitspolitik ist, offiziell, Ländersache. Nach dem Abflauen der 1. Welle forderten sie auch die Zuständigkeit zurück.

    In diesen mehreren Monaten, als die Infektionszahlen gering waren, hätten sie sich auf die 2. Welle vorbereiten können. Diese wurde für den Herbst und Winter, wie bei der Grippe, angesagt.
    Spätestens, als man es schon tatsächlich sehen konnte, nämlich an unseren Nachbarländern, hätten sie reagieren müssen. *

    Aber die Ministerpräsidenten, ihre Gesundheitsminister und deren hochbezahlte Stäbe haben nicht einmal gute Regeln für Reiserückkehrer aus Risikogebieten hingekriegt, geschweige denn einheitliche, und Aktionen gab es nur, als die Ferien bereits vorbei waren.
    Ebenso: die Schulen. Ein Konzept, Luftdesinfektionsgeräte, besseres Internet, mehr Geld: alles Fehlanzeige.

    Bereits im März (!) wurde in dem weltweit beachteten Artikel "Coronavirus: Der Hammer und der Tanz" von Tomas Pueyo darauf hingewiesen, dass nach den Hammer-Maßnahmen das Virus nicht verschwunden ist, sondern eine weitere Behandlung verlangt. Diesen Tanz haben die Ministerpräsidenten ausgeblendet. Mit geringen aber klaren Maßnahmen, wie von Pueyo beschrieben (post 2184), hätte man wie in asiatischen Ländern das Virus aufhalten können.

    Man hat den Eindruck: Die Ministerpräsidenten haben auf die Zunahme der Krankenhaus- und Intensivfälle gewartet, weil ihnen dann Lockdown-Regeln für die ganze Bevölkerung (es wirkt sich auf alle aus) leichter fallen als rechtzeitige Mini-Regeln vorher !?

    Die Bevölkerung, Restaurantbetreiber und viele andere, haben reagiert, wie von @Will_Nurlernen beschrieben.
    Kein Wunder, dass die Bevölkerung nun sagt: Aha, 2. Welle = 2. Lockdown, 3. Welle = 3. Lockdown, und so weiter ??

    Ich fürchte, es kommt zur Überlastung der Krankenhäuser und des Personals, das selbst infiziert arbeiten muss.
    Eine Bankrotterklärung der Politiker, die wir bezahlt haben.

    Vielleicht wird das sogar richtig heftig, und der dann erfolgende Lockdown kostet auch finanziell viel mehr als rechtzeitige Aktion vorher. Epidemiologen wissen: der richtige und beste Zeitpunkt für Aktion ist immer: sofort.

    __________________________________________

    * Siehe auch post 1815 vom 11. Sept.:
    Inzidenz damals: Deutschland 11, Frankreich 80 (was für Zahlen!)
    Inzidenz heute: Deutschland 159, Frankreich 444. Aus dem post 1815:

    "Der Glaube, dass Deutschland auf dem zur Zeit relativ niedrigen Niveau verbleibt, sieht in Anbetracht obiger Europa-Situation doch etwas naiv aus ?"