Wir coronieren

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  • Es ist nicht mehr zum aushalten. Glaubt ihr wirklich, dass Corona das grösste Problem in Deutschland, Europa und der Welt ist?

    Wenn man die Tagesschau, die Nachrichten die Zeitungen und diesen Thread hier anschaut hat man wirklich diesen Eindruck. Dabei ist doch Corona den Regierungen nur ein guter Grund, um von den eigentlichen Problemen abzulenken! (Hunger, Krieg, Unterdrückung, Flüchtlinge, Umwelt, krankhaftes Festhalten am grenzenlosem Wirtschaftswachstum, krankhaftes Börsensystem,Waffenlieferung in Kriegsgebiete usw. usf.) Das kostet alles ein mehrfaches an Menschenleben, wenn auch nicht in Europa, als die Coronaseuche.

    Weltweit sterben mehr Kinder an Hunger und Krieg, als Leute an Corona.

    Ich frage mich wirklich ob wir nichts schlaueres zu tun haben, als unsere ganze Energie auf Statistiken über die Coronaseuche einzusetzen. Denjenigen welche Angst vor Corona haben, möchte ich einfach sagen, dass Angst noch nie ein guter Ratgeber war, positives Denken jedoch schon.
  • Manni5 schrieb:

    Hunderte von Gerichten entscheiden falsch, sie hat recht ... toll!

    erstmal danke für die Erklärung für deine negative.

    Aber eine Korrektur muss ich jetzt machen:

    Sie kritisiert nicht, dass die Gerichte falsch entscheiden. Sie kritisiert, dass die Gerichte sich im Eil-Verfahren nicht mit der Materie befassen und quasi auf die Hauptverhandlung verweisen.

    Sprich die Gerichte entscheiden gar nichts
  • Rohb schrieb:

    Es ist nicht mehr zum aushalten. Glaubt ihr wirklich, dass Corona das grösste Problem in Deutschland, Europa und der Welt ist? [...]

    Ich frage mich wirklich ob wir nichts schlaueres zu tun haben, [...]
    Aha. Warum genau bist Du in diesem Thread schreibend, lesend und Bewertungen verteilend aktiv unterwegs?
    Irgendetwas scheint Dir doch mehrmals täglich wichtig genug dafür zu sein. Was genau ist das denn?
  • Noch mal zu der in posts 3439, 3444, 3450 besprochenen Arbeit von Ioannidis und der Gruppe der Stanford University, weil die Wirkung von Lockdown-Maßnahmen ja sehr wichtig ist.

    Diese Publikation zeigt (wenn die statistischen Berechnungen stimmen, wovon ich ausgehe):

    Der Effekt von schwachen Maßnahmen und epidemischer Dynamik in Südkorea ist bei dem angewendeten statistischen Verfahren ungefähr derselbe wie
    der Effekt von starken+schwachen Maßnahmen und epidemischer Dynamik in Deutschland.

    Das glaube ich gerne. Die Zahlen aus Südkorea sind hervorragend. Die Autoren schließen, ein Effekt von starken Maßnahmen sei damit nicht nachgewiesen.

    Das ist auch noch okay. Die Autoren schließen dann aber, dass die starken Maßnahmen *in Deutschland* keinen nachweisbaren relevanten Effekt hätten.

    Das ist überhaupt nicht gedeckt. Das ist ein logischer Denkfehler.

    Es könnte sogar sein, dass der Effekt in Südkorea statistisch gesehen viel besser ist als der Effekt in Deutschland. Die Zahlen von Südkorea sind so gut, dass dies durchaus möglich ist (z.B. wenn man die absoluten Zahlen mit einbezieht). Nach der Logik der Autoren hätten dann die starken Maßnahmen in Deutschland einen schädlichen Effekt. Das zeigt den Denkfehler.

    Denselben Denkfehler muss man natürlich auch in der anderen Richtung vermeiden.
    Ein statistisches Verfahren allein reicht nicht. Es muss gekoppelt werden mit inhaltlicher Analyse.

    Schließlich Dank an @Gambitspieler für das Posten dieser Arbeit, die mir sonst wahrscheinlich entgangen wäre. Ich habe mehrere Stunden für das genaue Lesen aufgewendet, aber was dabei gelernt.
  • Gast0815 schrieb:

    Gambitspieler schrieb:

    [...]
    Hier mal eine Meldung, die vielleicht euch mal aufrüttelt.

    derwesten.de/panorama/vermisch…bis-2022-id228934767.html
    wer relevante Informationen nicht nur lesen, sondern auch verstehen kann, dem war diese wahrscheinliche Konsequenz schon vor mehr als einem Monat klar:=> Beitrag Nr. 37 von Manni5 - und vorallem die darin verlinkte Studie vom 16. März.


    Was nur unterstützt, dass ich finde, unsere derzeit Regierenden machen im weltweiten Vergleich einen hervorragend guten Job.
    Wirkungsvolle (!) Maßnahmen mit Augenmaß und weitestgehend ohne unnötige Effekthascherei.
    Der Post ist fast ein Jahr alt (#748 - 19.04.2020).
    Die beiden letzten Sätze brachten mich zum Schmunzeln.
    Was würden Sie heute schreiben, Gast0815 ?
  • ostseepower schrieb:

    Danke für die Deutung der Zahlen und Deiner Einschätzung, was kommt nun auf uns zu ? ?(

    Die Zahlen die ich nutze kann man leider erst nach 3-4 Wochen als Aussagekräftig ansehen, weil bis dahin die Zahlen der einzelnen Tage sich noch sehr stark ändern.
    (aktuell sinken dort die Zahlen seit Weihnachten sehr stark im Vergleich zur jeweiligen Vorwoche, außer halt an den im vorherigen Post genannten Tagen, wo sie teilweise sogar einen Anstieg von 60% an einem Tag aufwiesen)

    Selbst wenn man die Zahlen von den Situationsberichten nimmt, wäre ich da noch vorsichtig mit dem Vergleich.

    Da die Politiker ihre Entscheidungen ja immer auf die RKI-Zahlen von den Situationsberichten hergeleitet wird (was nachweislich Blödsinn ist, weil das RKI selbst sagt, dass man aus diesen Zahlen keinen Trend ablesen kann), muss man jetzt eigentlich noch min. diese Woche abwarten.
    Eine Besprechung am Dienstag und eine Entscheidung was man machen sollte, macht auf jeden Fall keinen Sinn.
    Dann könnte man auch zum Wahrsager gehen und diesen befragen.

    PS:

    Wenn ich jetzt Wahrsager spielen würde, würde ich auf Bewegung der Zahlen tippen wie sie im November war.

    Wenn der Lockdown wirken sollte, dann erwarte ich eine Senkung der Zahlen im Vergleich zur Vorwoche von 10-30% pro Woche.
    Das waren die Prozentzahlen um die sich die Infektionszahlen im Früher 2020 im Schnitt sanken.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gambitspieler ()

  • In Dänemark ist der Anteil der neuen UK-Virusvariante an den Corona-Infektionen nach Mitteilung des dänischen Gesundheitsministers vom 13. Jan. in 4 Tagen von 2,4% auf 3,6% angestiegen:

    dr.dk/nyheder/indland/heunicke…iant-breder-sig-i-danmark

    Ich habe irgendwo gelesen, dass eine Verbreitung von 4% als kritisch angesehen wird, da die Ansteckungsrate sehr hoch ist.

    In Dänemark wurde der Mindestabstand bereits auf 2m erhöht. Jede Person, die nicht im HomeOffice ist, soll sich wöchentlich testen lassen. Offenbar besteht dort diese Möglichkeit.
  • Gambitspieler schrieb:

    Eine Besprechung am Dienstag und eine Entscheidung was man machen sollte, macht auf jeden Fall keinen Sinn.
    Dann könnte man auch zum Wahrsager gehen und diesen befragen.


    das sehe ich nicht so.

    unabhängig von zahlen, nur angesichts der situation in z.b. den krankenhäusern, wäre es dringend geboten, zu besprechen, warum kulturschaffende und kneipenwirtInnen(usw.) die last der schutzmaßnahmen schultern, während die wirtschaft/arbeitgeberInnen nur höflich gebeten werden, ans homeoffice zu denken.
    eine sinnvolle regelung für den öpnv könnte diskutiert werden.
    und man könnte sich endlich auf eine einheitliche regelung der bundesländer einigen.
    zu besprechen gibt es also genug.

    was zahlen generell betrifft:

    zum einen hier ein schon älteres video, was aber immer noch gut zeigt, wie vorsichtig man zahlen interpretieren sollte, um fehlschlüsse zu vermeiden.


    zum anderen zeigt ein blick auf die bundesländer deutschlands und die maßnahmen der letzten monate bereits, wie uneinheitlich die regelungen sein können, z.b. ausgangssperren betreffend.

    insgesamt halte ich eine rein auf zahlen beschränkte betrachtungsweise der pandemie für begrenzt hilfreich.
  • Meffi schrieb:

    insgesamt halte ich eine rein auf zahlen beschränkte betrachtungsweise der pandemie für begrenzt hilfreich.

    sage das den Politkern.
    Sie schauen nämlich nur auf die Zahlen an.

    Ansonsten fehlt mir bei deiner Auflistung noch ein viel wichtigeres Thema.
    Man sollte generelle eine sinnvollen Umgang mit dem Virus mal besprechen ohne gleich für mehrere Monate alles dicht zu machen.
  • desweiteren möchte ich noch anfügen:
    im frühjahr waren doch die meisten von uns überrascht, als der virus aus dem fernen china in italien zuschlug.

    jetzt haben sich mutationen entwickelt. siehe auch die posts von manni5.

    ich persönlich möchte nicht abwarten, bis sich genügend datenmaterial ergeben hat.
    gänzlich ohne panik befürworte ich sofortige schutzmaßnahmen.
    diese aber bitte einmal konsequent durchgezogen und damit hoffentlich für kürzere zeit erforderlich, - anstelle dieses unsäglichem hin-und hergeeiere der dt. politik.
  • Meffi schrieb:

    ich persönlich möchte nicht abwarten, bis sich genügend datenmaterial ergeben hat.
    gänzlich ohne panik befürworte ich sofortige schutzmaßnahmen.

    ich möchte aber gerne Schutzmaßnahmen, die helfen. Besonders dann, wenn die Nachteile der Schutzmaßnahmen bereits beim Verhängen bekannt sind.

    Und das kannst du halt nur mit Datenmaterial klären.
    Hätte Deutschland im Frühjahr 2020 1-2 Wochen gewartet, dann hätten wir bereits jetzt mehr Infos wie stark der Lockdown geholfen hat bzw. ob er überhaupt geholfen hat.

    Der Lockdown wurde damals nicht umsonst von den Virologen kritisiert.
  • Möchte mich @ Meffi anschließen, richtiger kann man im Augenblick kaum liegen :thumbup:

    Habe dennoch mal eine sicherlich provokante Frage in die Runde der Experten!?
    Das neue Virus scheint sich rasant in Europa aus zu breiten.
    Wäre eine Schließung der Grenzen eine Option?, oder ist es dafür schon zu spät?
    Vermutlich möchte man die Wiederholung vom 1. Lockdown vermeiden, die Folgen waren sicher damals falsch eingeschätzt worden!
    Viele Menschen, die sich nur noch im Umkreis von 15 km bewegen dürfen könnten darüber sicher mal nachdenken ;)
    Man kann im eigenen Land noch so viele Kontakte einschränken, wenn von außen alles offen bleibt sind die Maßnahmen meiner Meinung nach nicht erfolgreich.
    Bin mal gespannt auf die nächsten Einschränkungen die uns wohl bevorstehen, und noch mehr auf die Erklärungen.
  • Gambitspieler schrieb:

    Hätte Deutschland im Frühjahr 2020 1-2 Wochen gewartet, dann hätten wir bereits jetzt mehr Infos wie stark der Lockdown geholfen hat bzw. ob er überhaupt geholfen hat.
    Wäre halt ein Wissen, welches wir mit x Menschenleben bezahlt hätten. Müsste man jetzt aus ethischer Sicht drüber diskutieren, ob das überhaupt tragbar ist, Menschen für Wissen zu opfern.
  • 193mallonfr schrieb:

    Gambitspieler schrieb:

    Hätte Deutschland im Frühjahr 2020 1-2 Wochen gewartet, dann hätten wir bereits jetzt mehr Infos wie stark der Lockdown geholfen hat bzw. ob er überhaupt geholfen hat.
    Wäre halt ein Wissen, welches wir mit x Menschenleben bezahlt hätten. Müsste man jetzt aus ethischer Sicht drüber diskutieren, ob das überhaupt tragbar ist, Menschen für Wissen zu opfern.

    hm
    Nö.
    Das fehlende Wissen aus der 1. Welle hat definitiv mehr Menschen getötet.

    Variante A:
    Lockdown ist unnötig --- Man hätte sich besser auf die zweie Welle vorbereiten können indem man mit besseren Maßnahmen reagiert hätte (z.B. mehr Tests)
    => Rettung von Menschenleben

    Variante B:
    Lockdown hilft - Man hätte früher den harten Lockdown bei der 2. Welle durchgeführt -- erneut Rettung von Menschenleben


    Und schon damals stand schon zum Anfang der Pandemie sehr schnell fest, dass Corona nicht einfach verschwinden wird

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